Beleg hat der Kollege schon geliefert: Selbst diejenigen, bei denen der Schädelinhalt dem inneren einer Wassermelone ähnelt, haben drumherum auch ohne
Helm eine ziemlich harte Schale und zusätzlich eine flexible, stoßabsorbierende Schicht. Insofern ist der beliebte Vergleich mit der Wassermelone völliger Quatsch. Eine Kokosnuss wäre zum Vergleich besser geeignet, nur wäre das aus Verkäufersicht kontraproduktiv.
Dass Menschen glauben, sie müssten ihren Kopf besonders schützen, weil sie dessen Inhalt für besonders wertvoll halten, hat nur psychische Gründe. Der Kopf ist der bereits von Natur aus mit dem besten Schutz gegen äußere Gewalteinwirkungen versehene Körperteil. Vernünftig betrachtet müssten Radfahrer eher einen Brust- und Schulterpanzer als einen
Helm tragen. Ernsthafte Kopfverletzungen waren auch in der Vor-
Helm-Zeit seltene, wenn auch spektakuläre Ausnahmen, die häufigste ernsthafte Radfahrerverletzung war, ist und bleibt der Schlüsselbeinbruch. Und bei den wenigen wirklich lebensgefährlichen Gewalteinwirkungen gegen den Kopf nützen auch Fahrradhelmchen nichts. Casartelli hätte seinen Unfall auch mit Fahrradhelm nicht überlebt und Weylandt hat seinen Unfall trotz Fahrradhelm nicht überlebt. Wer sich wirklich schützen will, müsste schon einen guten Motorradhelm benutzen oder mal bei der örtlichen Feuerwehr fragen, ob sie einen Stahlhelm abgeben würden.
In anderen Sportarten sind die Gladiatoren auch vernünftiger, was den Schutz des Körpers angeht. Handballtorhüter tragen einen Tiefschutz aber keinen
Helm und auch Fussballer verhalten sich durchaus vernünftig, wenn sie beim Freistoß andere Körperteile schützen und den Kopf hinhalten, wenn der Ball kommt..