In Sachen Tesla Autopilot:
..."Zweifel an der Sicherheit des Tesla-Autopiloten gibt es schon lange. Gut dokumentiert sind sie in dem Buch „Die Tesla Files“ der beiden „Handelsblatt“-Investigativjournalisten Sönke Iwersen und Michael Verfürden. Das Buch basiert im Kern auf geheimen Dokumenten, die den beiden von einem Whistleblower zugespielt wurden, zudem auf weiteren Recherchen, die sich später nach und nach ergaben, seien es Gespräche mit enttäuschten Kunden oder ehemaligen Mitarbeitern. Der Whistleblower Lukasz Krupski arbeitete ab 2018 für Tesla in Norwegen und war dort IT-Mitarbeiter auf einer niedrigen Hierarchiestufe, der aber dennoch – zu seinem eigenen Erstaunen – Zugriff auf hochsensible Unternehmensdaten hatte. Er selbst hatte einst davon geträumt, für Tesla arbeiten zu dürfen, doch als er dort auf Ungereimtheiten stieß und mit der Zeit auch noch gemobbt wurde, wuchs die Distanz – bis er sich im November 2022 an die Journalisten wandte, mit dem Anliegen, dass es riesige Probleme bei Tesla gebe. Er könne umfangreiche Daten liefern. Später stellte sich heraus, dass er selbst gar nicht ganz genau wusste, welche Geschichten in den endlosen Excel-Tabellen steckten.
Tatsächlich sind es viele verschiedene. Eine der wichtigsten sind die erheblichen Zweifel am Autopiloten. Die Journalisten finden in den Daten etliche interne Berichte von Kunden über ungewollte Beschleunigungen und automatische Notbremsungen. Die zugespielten Daten enthalten mehr als 2400 Beschwerden über Selbstbeschleunigungen und „mehr als 1500 Probleme mit Bremsfunktionen, darunter 139 Fälle von ungewollten Notbremsungen und 383 Phantombremsungen infolge falscher Kollisionswarnungen“, schreiben die Autoren: „Die Zahl der Crashs liegt bei mehr als 1000“ – manche davon endeten tödlich. Die Journalisten recherchieren etlichen Fällen hinterher. Mithilfe der Daten können die Autoren den vollmundigen Versprechen von Elon Musk die Realität gegenüberstellen."...
https://zeitung.faz.net/faz/wirtschaft/2025-08-11/zweifel-am-autopiloten/1195706.html