Yellowhorse
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Wie @GEBLA bereits geschildert hat, ist eine Blattfeder nicht unbedingt ein Nachteil beim Gewicht, da sie die Aufgabe eines Lenkers zusätzlich übernehmen kann, auch hier mit entsprechenden Vor- und Nachteilen.Mir scheint da ist man dies und jenseits des großen Teich einen unterschiedlichen Weg gegangen. Die Pendelachse gab es seit Rumpler. Die fand man in Tatra und in Volkswagen. Also vor allem in Europa. Das das Fahrwerk bei vielen Autos in USA anders konstruiert war hängt möglicherweise mit den unterschiedlichen Wegeverhältnissen zusammen. Die haben sehr lange Entfernungen und recht grade Straßen in USA. Blattfedern werden schwerer sein als Schraubenfedern und Einzelradaufhängung hält den Anpressdruck der Räder konstanter.
However, der 125 hat Blattfedern der 124 nicht, obwohl die Autos recht ähnlich sind. Wenn ich bei Bullit die Szene mit dem Zurücksetzen sehe, sehe ich nicht brachiale Gewalt, ich sehe eine schlecht geführte Hinterachse.
Die von Dir angeführte Szene bei Bullit ist übrigens tatsächlich doch ein Problem brachialer Gewalt, da die Feder hier nicht einfach federn muss, was sie gut kann, sondern ein Moment aufnehmen muss. Da ist das Material tatsächlich im Grenzbereich und wehrt sich, die eine Seite der Federn aus-, die andere einfedernd dagegen, sich um die Hinterachse zu wickeln. Ein zusätzlicher Längslenker könnte, wie von @GEBLA bereits erwähnt, Abhilfe schaffen , aber der Ford Mustang war ein Auto fürs kleine Budget. Jedes zusätzliche Bauteil und damit zusätzliche Kosten ist da schwierig umzusetzen.
Bei US Autos mit Big Block V8, oft in Kombination mit heftig kurzen Übersetzungen der Hinterachse reden wir da allerdings auch über Drehmomente, die die meisten Achskonstruktionen europäischer Hersteller völlig überfordern würden.
Mit einer schlechten Führung hat das nichts zu tun und im alltäglichen, normalen Gebrauch würdest Du da keinerlei Probleme haben.
Aber wie ich schon im ersten Post sagte, hat die Halbfeder als auch die Starrachse nicht nur Nachteile.
Vorteil: Weniger Bauteile, sehr wirtschaftlich in Herstellung und Unterhaltung, Achswellen immer gerade und ohne weitere Gelenke. Es gibt keine Achskonstruktion, die mehr Spur- und Sturzstabilität aufweist, selbst bei Überlastung.
Kurz: Einfach, robust und kostengünstig.
Vergleich mit der von Dir erwähnten in Europa bis in die Sechziger von vielen deutschen Herstellern gebauten Pendelachse:
Natürlich kann eine gut gemachte und fein abgestimmte Einzelradaufhängung in Sachen Bodenhaftung auf schlechten Straßen im Grenzbereich mehr, als die gute, alte „Trampelachse“, keine Frage. Das ist von Vorteil.
Aber: Beim Ein- und Ausfedern kommt es zur Änderung von Spur- und Sturz. Das ist natürlich nicht so prickelnd.
Deswegen ist man letztlich im modernen Automobilbau von beiden Konzepten inzwischen weitgehend weg.
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