Für Privatiers gäbe es die zugegebenermassen etwas exotische Möglichkeit, sich ein ganz altes Eisen ab 20 Jahre aufwärts zu besorgen und dafür eine Youngtimer/Oldtimer Versicherung mit bestimmten Rahmenbedingungen abzuschliessen. Dort spielen SF-Klassen, Regionalklassen ect. nämlich keine Rolle mehr und die Versicherung bekommt man zum Taschengeldtarif

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Problem ist nur, dass man beim Abschluss dieser Oldtimer-VS einen weiteren, alltäglich genutzten Wagen im Haushalt nachweisen muss, für den man ja wiederum eine normale VS mit SF-Klassen braucht. Da ginge beispielsweise aber auch das Auto der Frau ect.
DAS ist nun eher die Anleitung zum Aufbau eines umfangreichen Privatfuhrparks.

Bei meinem Onkel lief das in etwa so:
Auto 1 ist seit Jahrzehnten ein BMW E30 Cabrio. Das fuhr jahrelang auch im Winter.
Auto 2, auch seit etwa 20 Jahren, ist ein VW LT Wohnmobil. Das fuhr schon in ausnahmslos jedes europäische Land - auch im Winter.
Auto 3 war je nach Angebot und Tagesform manchmal irgendwas, das ab und zu irgendwie fuhr.
Das letzte davon war ein geschenkter BMW E39 im Zustand Weltuntergang.
Und dann wurde es kompliziert.
Das Cabrio bekam ein Saisonkennzeichen, war aber längst H-kennzeichenfähig und auch im dafür erwarteten Zustand.
Die Kombination von beidem ging damals noch nicht.
Das "H" war aber gewissermaßen der Ritterschlag für ein Auto, das zeitlebens niemals wirklich abgemeldet war.
Also H.
Damit kann man den Wagen auch billig versichern, wenn halt eben ein anderes, ganzjährig zugelassenes Fahrzeug auf den selben Halter läuft (mein Onkel lebte schon immer gern allein, ist also der einzige in seinem Haushalt).
Das ganzjährig zugelassene Fahrzeug ist natürlich das Wohnmobil.
Das ist aber auch längst H-kennzeichenfähig.
Und es könnte vielleicht auch eine LKW-Zulassung bekommen?
Hmm.
Eine schwierige Situation, zumal der jeweilige Dreckseimer für den Winteralltag eben nicht ganzjährig zugelassen war.
Erster Reflex: Ein Motorrad kaufen und ganzjährig anmelden.
Beide anderen dann auf H und Saison, was zwischenzeitlich möglich wurde.
Den Dreckseimer wegschmeißen und nicht ersetzen.
Nachteil: Das Motorrad zählt für die Oldie-Versicherer eben nicht als "Fahrzeug".
Letztendliche Lösung des Problems:
Den Dreckseimer bei BMW in Zahlung gegeben als kleinen Anteil an einem fast neuen i3s, der seitdem das Alltagsauto ist.
Es sei denn, der Alltag hat gerade schönes Wetter oder eine längere Strecke im Angebot, die natürlich im offenen Cabrio gefahren werden will. Gern auch mal Vollgas bis nach Bayern, wo der Wagen sich schließlich auskennt.
Was mich am meisten überrascht hat, war das Angebot von BMW für den scheintoten E39, den man ernsthaft nur noch wegschmeißen konnte.