Kurz nach acht, also...
Ich war ja (nach über 30 Jahren
rückblickend leider) ein extremer Sportmuffel, und mein damaliger Sportlehrer wollte mich vom Schulsport befreien lassen. Im nächsten Schuljahr bekam ich dann (gottseidank) einen anderen Sportlehrer, der meinte "Sportbefreiung?! DAS könnte Dir so passen, nix gibts!" Der zeigte mir dann, wie ich mit einfachsten Mitteln (jeden Morgen anfangs 40 Kniebeugen) besser werden kann. Da sank die 100-Meter-Zeit von 15 auf 13,5 Sekunden, außerdem begriff ich, dass Sport das einzige Fach ist, wo ich nicht stundenlang irgendwelche Sachen büffeln muss, um besser zu werden, sondern einfach nur meinen A***** hochkriegen und mich bewegen muss. Lediglich beim Geräteturnen war ich nicht zuletzt dank Spargelarmen etwas im Nachteil, außerdem schaffte ich es immer irgendwie, mir beim Volley- oder Basketballspielen den Mittelfinger zu überdehnen, aber ich fing dann an, regelmäßig laufen zu gehen, nach dem Abi dann auch mal gerne mit Gewichtsmanschetten an den Fußgelenken. Dazu kam, dass ich 1990 bei einem Sprachaufenthalt in Großbritannien (die Wohnung der Gastfamilie war mit Tellern mit Motiven zum Thema "50 years battle of Britain" dekoriert
) mit dem Rennrad-Bazillus infiziert wurde. Durch das Lauftraining lief es dann auch auf dem Rennrad (Giant Peloton Superlite mit zu dem Zeitpunkt auf 8fach erweiterter 105er Ausstattung mit Rahmenschaltern) deutlich besser. Ich sah den Körper damals als Maschine an, aus der man mittels entsprechenden Trainings immer mehr Leistung rausholen kann-man bekommt quasi von der Natur einen VW Käfer vor die Tür gestellt, und wenn man es richtig anstellt, kann da ein Ferrari draus werden.
Ohne den neuen Sportlehrer (der 2007 leider an Krebs gestorben ist) wäre ich jetzt vermutlich ein Stubenhocker mit Herz/Kreislaufproblemen. Auch wenn die
Pumpe jetzt anfängt, Zicken zu machen, möchte ich trotzdem lieber nicht tauschen.