AW: RRN Triathleten - Trainingsgruppe(n) - Teil 5
Ok ein schneller Bericht und dann ab ins Bad.
Um 4 klingelte der Wecker :wut: schnell fertig gemacht und zu dem Freund der mitgelaufen ist gelaufen. Seine Freundin hat uns zum Startpunkt gefahren. Gestartet sind wir zu dritt, der Freund, eine Freundin und ich.
5 Uhr gab es den Starterbeutel und den ganzen schnick schnack. Nochmal Kaffee getrunken und ein paar Kekse gegessen.
Dann wurde das Startfoto gemacht. Teilnehmer 176, merkt euch diese Zahl!!!
Dann ging es in der Stadt los 14km bis zum ersten Verpflegungspunkt. Schon diese Strecke war hügelig. Wir liefen noch ale große Gruppe, bis auf ein paar Ausreißer. Ich hatte mir auch vorgenommen nur auf Finish teilzunehmen und nicht auf Zeit und wir wollten so lang wie möglich zu dritt laufen.
Bei der ersten Verpflegungsstation angekommen war ich noch sehr fit und mir tat nichts weh.

Dort zwei Stück Pflaumenkuchen gegessen eine große Flasche 1,5 Liter Apfelschorle mitgenommen(die hab ich dann die restlichen 50km mit mir rumgetragen) und dann ging es auch schon weiter. Bei Kilometer 20 waren wir zwischenzeitlich schonmal auf 800m ünN gestartet sind wir bei 296m. Das Ziel ist der Fichtelberg mit einer Höhe von 1214,6m ünN. Kurze Zeit später musste unser Freund abreißen lassen, die Steigungen mit teilweise 18% waren auch ein ordentlicher Hammer, und ich konnte es verstehen, schließlich hatte zu dem Zeitpunkt schon manche gute Marathonläufer aufgegeben. Deshalb sind wir zu zweit zur nächsten Verpflegungsstelle bei km 28 gelaufen, dort lagen dann manche schon auf den Bänken und waren fix und fertig. Schließlich war es bis km 35 schwülwarm dann war es bis km 55 angenehm und dann fing es an zu regnen. Bei der zweiten Verpflegungsstation haben wir auf unseren dritten Mann gewartet und deshalb sicherlich 20 Minuten eingebüßt, aber wir wollten es ja zu dritt beenden. Dann sind wir weitergestiefelt und es ging sofort wieder steil berg auf. Bei km 30 hat er wieder abreißen lassen und bei km 32 hat er aufgeben. Somit waren wir nur noch zu zweit und immernoch guter Dinge zu finishen. Doch die Steigungen wurden härter und länger, die Fußsohlen brannten und auch die Bodenverältnisse wurden schlechter( es war alles dabei, nasse Wiese, Split, Grobe Steine, Wurzeln, Asphalt. Von km 32 bis km 38 haben wir ordentlich überholt und viele resignierende Gesichter gesehen. Doch dann lief es auch bei uns einfach nur noch zäh, ich dachte meine
Garmin Uhr spinnt denn die KM-Anzeige änderte sich nur noch schleppend. Dann ging es nur noch so mit Motivationshilfen, bald haben wir 2/3 weg, bald die Marathondistanz, dann 3/4 und bei km 49 ist die Letzte Raststätte, wo wir uns noch nur im Trancezustand zwei Müsliriegel genommen hatten und weitergingen um nicht aus dem Takt zu kommen. Erst hieß es es sind danach noch 11km, dann wurde nach oben auf 15km korrigiert, als wir das hörten schliefen unsere Gesichter ein und die Freundin war kurz vorm Aufgeben, noch ein letztes mal Motivationsarbeit geleistet, und mir selber schoss nur noch der Satz, die Buchstaben DNF gibt es bei uns nicht gepaart mit Triathleten geben nicht auf, durch den Kopf. Schließlich wusste ich die letzten 15km musste ich noch schaffen, doch die gingen nur noch berg auf, steil berg auf. Die Waden schmerzten alles schmerzte. An die letzten 10km kann ich mich nur noch schemenhaft erinnern, denn ich war nichtmal körperlich richtig anwesend. Ich trat in Bewusstseinserweiternde Zustände ein. Nix ging mehr, doch es musste noch gehen, berg auf. Und auch unsere Wege trennten sich jetzt, denn meine Freundin konnte nicht mehr, musste pausieren und ich sollte weiterziehen, stehenbleiben wäre auch tödlich gewesen, noch schlimmer hinsetzen. An mir vorbei fuhren immer wieder Quads, die mich fragten ob es noch ging, und von hinten kamen Quads mit Leuten bei denen nichts mehr ging, oder die keinen Willen mehr hatten. Denn die letzten Kilometer gingen nur noch mit Willen, nicht mehr mit Kraft. Bei km 56 war ich schon sehr weit oben, doch der Weg ging nochmal bis zu km 57 berg ab. Doch dann kam der Hammer. Ich fragte einen vorbeifahrenden Quadfahrer wie weit es noch sei, und er sagte 7km steil berg auf. Das waren die längsten 7km meines noch jungen Lebens. An die Zeit zwischen km 57 und 62 kann ich mich nicht mehr erinnern, Bei km 62 musste ich teilweise auf allen vieren den Berg hochkriechen, da die Steigung bei weiter über 20% lag. Dann kam die Erlösung, das Schild mit noch der Aufschrift letzter Kilometer. Man sah oben die Hütte, und der Spruch so nah und doch so weit entfernt passt nirgends besser. Denn der letzte km ging wiedermal, ratet!....steil berg auf. Eine gerade nach oben. Oben angekommen hat die Autofahrerin ein Foto von mir gemacht und ich hab mich nur noch hingesetzt und geatmet, ich war bis zum letzten ausgelaugt und es hätten keine 200m mehr sein dürfen.
Später wurde mir gesagt das ich bei der 11. Auflage, der jüngste Finisher(nicht der jüngeste Starter) sei. Insgesamt war ich unter den ersten 20, was vollkommen egal ist, denn von den 176 Teilnehmern kamen nur 45 ins Ziel, das sagt wohl am besten wie hart der Wettkampf ist.
Unmenschlich trifft das ganze wohl am besten. Achja ich war 11:30 Stunden unterwegs, für die letzten 3km hab ich 57 Minuten gebraucht und trotzdem nochmal 3 Leute überholt.