Cervélo Aspero-5 2026 Infos und Preise
Beim neuen Áspero-5 macht Cervélo keine halben Sachen, das Ziel der Entwicklung wurde klar definiert: ein kompromissloses Race Gravel Bike. Dafür hat man das Race Gravel Bike von Grund auf neu gedacht und möchte besonders auf die Dynamik im Gravelrennsport eingegangen sein – der Sieg von Marianne Vos auf dem neuen Áspero beim UCI Gravel-Rennen in Aachen soll nur der Anfang gewesen sein. Die Strecken werden zunehmend schneller und die Art des Gravelrennens verändert sich. Immer öfter sind die Fahrerinnen und Fahrer in Gruppen unterwegs und mit dem zunehmenden Tempo wird die Aerodynamik ein bedeutender Faktor, dem man sich intensiv gewidmet hat.
- aerodynamisch optimiertes Race Gravel Bike
- Carbon-Rahmenset
- Staufach im Unterrohr
- Aerodynamische Kettenführung
- zweiteiliges Carbon-Cockpit
- Reifenfreiheit bis 45 mm in 700c
- Modelle zum Start Áspero-5 Red AXS 1 | Áspero-5 Force AXS 1
- Gewicht Komplettrad ab 7,9 kg
- Gewicht Rahmen / Gabel 1076 g / 448 g (Größe M, Herstellerangabe)
- Gewicht Rahmenset (Rahmen, Gabel, Sattelstütze, Cockpit, Staufachdeckel) 2074 g
- Verfügbar ab sofort
- Infos: www.cervelo.com
- Cervélo Áspero-5 Red AXS 1– 11.499 €
- Cervélo Áspero-5 Force AXS 1– 8.299 €
- Cervélo Áspero-5 Frameset – 5.499 €
Die Innovationen
| Einsatzbereich | Rennen, Gravel |
|---|---|
| Rahmenmaterial | Carbon |
| Gabel | Carbon |
| Gewicht (o. Pedale) | 7,9 kg |
| Stack | 600 mm |
| Rahmengrößen | 48, 51, 54, 56, 68, 61 (im Test: 58) |
| Website | www.cervelo.com |
| Preisspanne | 8.299 Euro -11.499 Euro |
Um das schnellste Race Gravel Bike zu entwerfen, hat man sich mit viel Liebe zum Detail verschiedenen Aspekten gewidmet. Vom Rahmendesign, über Reifen, bis zur Komponentenwahl und vielem mehr hat man so ziemlich jeden Aspekt beleuchtet und unter die Lupe genommen, den man sich vorstellen kann. Vor dem Entwicklungsstart will man in die Rennszene geschaut haben, um den Bedürfnissen der Rennfahrer gerecht zu werden. Mit dem Ergebnis möchte man das Ziel weit übertroffen haben. Das neue Áspero-5 soll schneller sein, als das Endurance-Rennrad Soloist.
Aerodynamik
Dass Aerodynamik das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung war, braucht man nicht zu erwähnen, der aggressive Look des Ásperos verrät es bereits. Die breiten Rohrformen, eine schmale Silhouette, tief angesetzte Sitzstreben und eine langgezogene Gabel schreien bereits: Ich bin aerodynamisch und schnell!
Dass es dabei nicht nur um eine schnelle Optik geht, beweist Cervélo mit harten Fakten. Nach neun Besuchen im Windkanal und unzähligen Anpassungen ist man mit dem Ergebnis zufrieden. 37 Watt konnten gegenüber dem Vorgänger eingespart werden. Gemessen hat man das Ganze bei 30 Meilen pro Stunde (48 km/h), und dennoch ist das kein kleiner Sprung in der aktuellen Zeit. Auch gegenüber der Konkurrenz will sich das neue Áspero-5 klar absetzen. Man spricht von 34 Watt weniger als andere Marktteilnehmer, wobei dieser Wert einem Vergleich mit dem Ridley Kanzo entspringt. Gegenüber leichteren Gravelmodellen, wie dem Trek Checkmate, sollen es sogar 46 Watt sein. Diese Werte entspringen einer Windkanalmessung von Cervélo ohne Dummy.
Die aerodynamischen Fortschritte hat man natürlich nicht allein durch das Rahmendesign erreicht. Auch die Komponentenwahl in Bezug auf Reifen und Antrieb hat eine wichtige Rolle gespielt. Von der runden Sattelstütze des Vorgängers hat man sich ebenso verabschiedet. Nun gibt es beim Áspero-5 eine windschnittigere Sattelstütze, die im Grunde die gleiche ist wie im Soloist, doch mit einer leicht modifizierten Sattelklemmung. Zusätzlich zur Aerodynamik bringt sie auch 15 % mehr Flexibilität mit sich.
Aero-Cockpit
Um das Thema Aerodynamik kommt man bei diesem Rad einfach nicht herum. Es spielte bei jeder Entscheidung im Entwicklungsprozess eine große Rolle, so auch beim Cockpit. Trotz des Ziels eines maximal schnellen Fahrrades war man bereit, Kompromisse einzugehen, wenn dadurch andere Vorteile entstehen. Aus diesem Grund hat man sich bewusst gegen ein einteiliges Cockpit entschieden, auch wenn die aerodynamischen Vorteile auf der Hand liegen. Dafür profitieren die Kunden von besserer Ergonomie. Das zweiteilige Cockpit kann einfach individualisiert werden, damit jeder die perfekte Sitzposition auf dem Rad findet. Was nützt ein schnelles Rad, wenn man keine zwei Stunden darauf aushält?
Es gibt verschiedene Vorbaulängen und Lenkerbreiten zwischen 360 mm und 420 mm, je nach Rahmengröße. Wer es noch breiter mag, kann auf dem Aftermarket auch eine 440 mm Variante erwerben. Abseits der Individualisierungsmöglichkeit wurde das Cockpit auch sehr ergonomisch geformt. Der Oberlenker ist flach und soll damit den Druck großflächig auf den Händen verteilen und zugleich für eine bessere Aerodynamik sorgen. Damit soll das Cockpit im Vergleich zum Vorgänger weitere 5,7 Watt sparen.
Die Bremsleitungen sind natürlich im Rahmen verlegt und verlaufen auch unsichtbar durch das Cockpit. Dem Steuersatzsystem zum Verlegen der Leitungen bleibt man aus anderen Modellen treu, es ist jedoch nicht mit mechanischen Antrieben kompatibel, was den Rahmen zu Wireless Only macht. Das Cockpit ermöglicht jedoch weiterhin die Verlegung von Schaltzügen. Auch für den Vorgänger soll es ein schnelles Aero-Update sein, so Cervélo.
Wem das Cockpit alleine noch nicht reicht, für den bietet Cervélo auch einen Aero-Auflieger an, um die Windangriffsfläche auf ein Minimum zu reduzieren, dieser kann einfach auf den Lenker geclippt werden.
- Größen an Bikes ab Shop 90/360 mm, 100/400 mm / 110/400 mm
- Zusätzliche Größen 100/380 mm, 120/400 mm
- Gewicht 398 g in 100/400
- Flare 12°
- Drop 98 mm
- Reach 73 mm
- Vorbauwinkel -10°
- Rise 20 mm
Reifen
Um aerodynamisch, aber auch in Bezug auf den Rollwiderstand den passenden Reifen für das Áspero-5 zu finden, hat man sich mit Vittoria zusammengetan und einen Corsa Pro Control in 42 mm Breite entwickelt. Dabei wurde natürlich auf die Form geachtet, aber auch über die Reifenbreite möchte man heiß diskutiert haben. Nach verschiedenen Versuchen in Windkanal und Praxis war das Ergebnis, dass 42 mm den besten Kompromiss aus Handling und Aerodynamik darstellen, wobei auf besonders schnellen, weniger technischen Strecken eine Kombination aus 40 mm an der Front und 44 mm am Heck das schnellste Setup sein sollen. Damit sollen Sitz- und Lenkwinkel steiler, das Handling aggressiver und der Luftwiderstand geringer werden. Außerdem sollen rundere und gering profiliertere Reifen erhebliche Aerovorteile mit sich bringen.
Übrigens hat man auch die Reifenfreiheit erhöht. Statt der vorherigen 42 mm lässt das neue Áspero-5 bis zu 45 mm breite Pneus an Rahmen und Gabel vorbeirollen.
Staufach im Unterrohr
Trotz klarem Fokus auf Renneinsatz gibt es im neuen Áspero-5 ein Staufach im Unterrohr. Hier können Essentials wie Schlauch, Multitool, Kartusche oder Snacks untergebracht werden. Im Lieferumfang enthalten sind zwei Taschen, die zur Organisation im Staufach beitragen, so dass nichts klappert und man dennoch alles erreichen kann. Die Klappe zum Staufach sitzt unter dem Flaschenhalter und lässt sich leicht über einen Hebel öffnen. Im Grunde genommen ist das Staufach-System bekannt und bewährt aus etwa dem Caledonia-5, jedoch hat man es leicht adaptiert und den Mechanismus für das Áspero-5 umgedreht. Neben den zwei Flaschenhaltern im Rahmen kann auch unter dem Unterrohr eine weitere dritte Flasche bei Bedarf via Flaschenhalter untergebracht werden.
- Innenlager-Bauart T-47A
- Steuerlager z. B. In-Set 1-1/2″ unten und 1-1/8″ oben
- Bremsaufnahme Flat-Mount 160 mm / 140 mm
- Antrieb- / Schaltungs-Kompatibilität z. B. 1-fach und 2-fach, Umwerfer abnehmbar, nur elektronische Schaltungen
- Garantie k. A.
- Gewichtszulassung k. A.
Ausstattung: Cervélo Aspero-5
Das Áspero-5 wird es vorerst in zwei Ausstattungsvarianten geben. Getestetes Topmodell kommt mit SRAM Red Komponenten, die mit einer XX SL Mountainbike-Kassette und Schaltwerk kombiniert werden. Bei den Laufrädern setzt man auf die Reserve 40TA über alle Modelle hinweg, wobei die Red-Variante mit DT Swiss 240er Naben ausgeliefert wird, während das Force-Modell mit 350er Naben kommt. Cockpit, Sattelstütze sowie Reifen sind bei allen Modellen identisch.
Bei der Force-Variante wird die neue Force-Gruppe mit der 12-fach XO Transmission kombiniert und es steht eine zusätzliche Farbe zur Auswahl, denn für das Red-Modell gibt es lediglich die Farbe Five Black. Das Force-Modell hingegen kann auch in der Farbe Royal Mercury erworben werden, ein Grau, das je nach Licht mal etwas Blau oder Violett schimmert. Mit dieser Farbe soll es 8,4 kg in Größe 56 wiegen, während es in Five Black 8,24 kg auf die Waage bringt.
Für alle, die in den beiden Modellen noch nicht gefunden haben, was sie suchen, wird das Áspero-5 auch als Frameset angeboten. Darin enthalten sind neben Gabel und Rahmen auch Sattelstütze sowie Lenker und Vorbau. Außerdem gibt es das Frameset in drei Farben und es ist exklusiv in Blue Nitrate erhältlich.
Bei allen Versionen ist das komplette Paket an Zubehör mit Garmin-/Wahoo-Mount, GoPro-/Lampenhalterung, Spacern für die Kettenführung, Sattelstützen-Zubehör-Klemmung, Taschen für das Staufach sowie Oberrohrtasche und Flaschenhalter dabei.
| Cervélo Áspero-5 Red 1 | Cervélo Áspero-5 Force | |
|---|---|---|
| Rahmen | Carbon, 12x142 mm Steckachse, 140 mm Flat-Mount | Carbon, 12x142 mm Steckachse, 140 mm Flat-Mount |
| Gabel | Carbon, 12x100 mm Steckachse | Carbon, 12x100 mm Steckachse |
| Gruppe | SRAM Red / XX SL AXS | SRAM Force / XO AXS |
| Übersetzung | 48 / 10-52 | 48 / 10-52 |
| Laufradsatz | Reserve 40TA GR, DT Swiss 240 | Reserve 40TA GR, DT Swiss 350 |
| Reifen | Vittoria Corsa Pro Control TLR G2.0 700x42c | Vittoria Corsa Pro Control TLR G2.0 700x42c |
| Lenker | Cervélo HB16 Carbon, 31.8mm | Cervélo HB16 Carbon, 31.8mm |
| Vorbau | Cervélo ST31 Carbon | Cervélo ST31 Carbon |
| Powermeter | RED AXS-Aero-Powermeter | RED AXS-Aero-Powermeter |
| Farbe | Five Black | Royal Mercury, Five Black |
Übersetzung und Komponentenwahl
Die Übersetzung ist vom Entwicklungsteam sehr bedacht gewählt. Hier hat man auf die Bedürfnisse der Gravelrennszene geachtet, denn eine Einfach-Übersetzung ist zuverlässiger und aerodynamischer als eine Zweifach-Alternative. Auch die Entscheidung gegen die neuen SRAM XPLR Antriebe begründet man mit der reduzierten Bandbreite im Vergleich zur Transmission. Die 13-fach Antriebe seien aufgrund der Kettenlinie ineffizienter in den Klettergängen.
Somit fiel die Wahl auf die Transmission in Kombination mit einem standardmäßig verbauten 48er Kettenblatt, das sowohl im Uphill als auch im Downhill die richtige Übersetzung zur Verfügung stellen soll. Wer einen schnelleren Gang braucht, kann Kettenblätter mit bis zu 52 Zähnen problemlos am Áspero-5 montieren. Auch die Zweifach-Option bleibt erhalten. Wer also ein Frameset kauft oder einen anderen Antrieb nachrüsten mag, kann sich bei der Übersetzungswahl frei austoben.
Geometrie: Cervélo Áspero-5
| Rahmengröße | 48 | 51 | 54 | 56 | 58 | 61 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
| Reach | 369 mm | 377 mm | 386 mm | 395 mm | 404 mm | 413 mm |
| Stack | 500 mm | 525 mm | 550 mm | 575 mm | 600 mm | 625 mm |
| STR | 1,36 | 1,39 | 1,42 | 1,46 | 1,49 | 1,51 |
| Lenkwinkel | 70,6° | 71,1° | 71,6° | 71,6° | 71,6° | 71,6° |
| Sitzwinkel, effektiv | 74,1° | 73,6° | 73,1° | 72,6° | 72,6° | 72,6° |
| Oberrohr (horiz.) | 516 mm | 531 mm | 552 mm | 574 mm | 591 mm | 607 mm |
| Steuerrohr | 75 mm | 99 mm | 122 mm | 148 mm | 177 mm | 203 mm |
| Überstandshöhe | 720 mm | 753 mm | 779 mm | 801 mm | 826 mm | 851 mm |
| Kettenstreben | 422,5 mm | 422,5 mm | 422,5 mm | 422,5 mm | 422,5 mm | 422,5 mm |
| Radstand | 993 mm | 1.002 mm | 1.012 mm | 1.029 mm | 1.047 mm | 1.064 mm |
| Tretlagerabsenkung | 80 mm | 80 mm | 80 mm | 80 mm | 78 mm | 78 mm |
| Gabel-Offset | 57,5 mm | 54,5 mm | 51,5 mm | 51,5 mm | 51,5 mm | 51,5 mm |
Insgesamt sechs Rahmengrößen vom Cervélo Áspero-5 wird es geben. Mit Größen von 48 bis 61 möchte man möglichst viele Körpergrößen abdecken. Im Vergleich zum Vorgänger hat man den Reach etwas verkürzt, und auch der Stackwert wurde verkleinert. Dennoch bleibt der Stack-to-Reach-Wert mit 1,49 identisch. Die Kettenstreben wurden etwas länger für mehr Fahrstabilität und sowohl Sitz- als auch Lenkwinkel wurden entgegen dem Trend um 0,4° steiler.
Gegenüber den Mitbewerbern setzt Cervélo auf einen eher kürzeren Reach und mittleren Stack-Wert. Spannend ist vor allem die große Tretlagerabsenkung mit 80 bzw. 78 mm, die für ein noch besseres Integrationsgefühl im Rad sorgt. Damit wird natürlich die Bodenfreiheit beim Pedalieren geringer, im Gegenzug nimmt man aber auch eine tiefere Position auf dem Bike ein.
Cervélo Áspero-5 auf dem Kurs
Das Áspero-5 ist ganz klar ein sportliches Fahrrad mit einer sportlichen Sitzposition, doch sportlich muss nicht unkomfortabel heißen, das beweist uns das Áspero-5 gleich auf mehreren Wegen, aber dazu gleich mehr. Bleiben wir erstmal noch bei der Sitzposition. Denn sie ist erstaunlich bequem, mit einer Sitzhöhe von 81,5 cm bin ich auf einem 58er Testbike unterwegs, das mir wie angegossen passt. Durch die hohe Sitzhöhe ergibt sich eine gute Überhöhung, die mich direkt in eine windschnittige Position bringt, und dennoch empfinde ich sie nicht als störend.
In keiner Position, weder Hoods, noch Oberlenker oder in den Drops, verspüre ich einen unangenehmen Druck an den Händen. Am Cockpit fällt mir der flächig geformte Oberlenker besonders positiv auf. Fährt man im Oberlenker, so ist der Druck angenehm auf den Handflächen verteilt und auch zum Ablegen der Unterarme lädt das Cockpit geradezu ein. Dafür ist die große Auflagefläche sehr komfortabel, sodass man die Position mühelos auch über längere Zeit einnehmen kann.
Alles in allem fällt die Sitzposition des Áspero-5s unauffällig aus, aber positiv unauffällig, denn ich fühle mich perfekt integriert in das Rad und so, dass ich mich lediglich darauf konzentrieren muss, die Kraft aufs Pedal zu bringen. Um alles andere brauche ich mir keine Sorgen machen, es passt einfach und so sollte es sein.
Apropos Kraftübertragung: Das Áspero-5 ist super vortriebsstark und reaktiv, sobald man in einen Sprint, egal ob auf Gravel oder Asphalt, startet, kommt die Kraft direkt auf dem Boden an. Dabei fällt vor allem auf, wie leicht und unbeschwert man das Rad im Sprint bewegen kann. Es verhält sich so stabil, dass man den Lenker quasi nur obligatorisch festhalten muss, so ruhig ist er, und das egal, ob in Hoods oder Drops. Das führt bei der ersten Testfahrt mit mehreren Journalisten in Girona dazu, dass der geplante „Easy Ride“ schnell ausartet und ins Renntempo mit diversen Sprints übergeht.
Reaktiv ist es auch im Hinblick auf das Handling, Lenkbefehle werden schnell und unkompliziert angenommen und das Áspero-5 zirkelt spielerisch um die vielen Pfützen, die wir neben vielen rutschigen und schlammigen Passagen infolge starker Unwetter auf unserer Teststrecke vorfinden. Die Wege sind an vielen Stellen sehr ausgewaschen, was uns ein spannendes Testumfeld liefert.
Das agile Handling in Kombination mit der Stabilität, die das Rad in Sprints bereitstellt, ist eine unerwartet gute Balance. – Balance ist ein Wort, das das Áspero-5 hervorragend beschreibt, im Hinblick auf die Sitzposition – sportlich und doch bequem, das Handling – agil, aber mit viel Stabilität, und auch auf die Steifigkeit, dazu kommen wir gleich.
Aufgrund der genannten Unwetter werden die Reifen kurzfristig gewechselt auf WTB Vulpine, denn im Matsch ist es mit Slickreifen wie den Vittoria Corsa Pro Control doch etwas rutschig. Dadurch konnte ich leider keinen Testeindruck vom Corsa Pro Control gewinnen. Beim Reifendruck habe ich mich für 1,64 bar vorne und 1,8 bar hinten entschieden, was in Kombination mit den Reserve Laufrädern auf grobem Schotter viel Komfort mit sich bringt, ohne auf Asphalt schwammig zu wirken.
Allgemein hat der Komfort des Rades in Bezug auf die Dämpfungswirkung gegenüber einwirkenden Schlägen beeindruckt. Da zeigt es erneut eine gute Balance zwischen Komfort und Steifigkeit, denn im Sprint fehlt es dem Áspero-5 an nichts, hier geht keine Kraft verloren. Im Vergleich zum Vorgänger soll etwas Steifigkeit aufgrund des zusätzlichen Staufachs im Unterrohr verloren gegangen sein, wobei man das mit einem gezielten Legen der Carbonlayups ausgeglichen haben möchte.
Ein paar Worte möchte ich noch zu der Komponentenwahl verlieren, denn hier wurde meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Das Áspero-5 braucht ein 48er Blatt, anders kann man es nicht sagen, es ist so schnell, dass jedes kleinere Kettenblatt am Limit wäre. Dazu passt die Transmission-Schaltung perfekt, denn mit 52 Zähnen liefert das dann den richtigen Gang am Berg. Auch die etwas größeren Gangsprünge haben während der Testphase überhaupt nicht gestört.
Das ist uns aufgefallen
- Integrierter Inbus in Achse In der Hinterradachse steckt ein Hebel zum Demontieren des Hinterrades, der einen Inbus integriert hat, mit dem auch die Vorderradachse ohne weiteres gelöst werden kann.
- Staufach Ein integriertes Staufach ist immer besser als keins, dennoch ist es leider sehr klein und fummelig, sodass es sicherlich nicht im Renneinsatz genutzt wird. Außerdem sind zwei Taschen im Staufach, in denen ein Schlauch, eine Kartusche und ein Multitool verstaut werden können, doch wird so der Platz wenig effizient genutzt und es ist kein Platz mehr für eine Pumpe. Mit einer einzelnen Tasche wäre es sicherlich geräumiger, wenn auch nicht weniger fummelig aufgrund der kleinen Öffnung.
- Aerodynamik Mehr Aero geht beim Gravel Bike nicht, Cervélo setzt neue Benchmarks.
- Neue Bremssattelaufnahme an der Gabel Der Bremssattel ist ohne Adapter an der Gabel befestigt. Somit gibt es nun vorne das gleiche System zur Bremssattelbefestigung wie am Hinterbau seit Jahren üblich.
- Kein Flipchip mehr Am Vorgängermodell gab es einen Flipchip, mit dem der Nachlauf der Gabel um 5 mm angepasst werden konnte, darauf verzichtet man beim neuen Modell, da er weniger genutzt wurde als angedacht, so Cervélo.
- Kettenführung Die Kettenführung ist leicht und unauffällig über dem Kettenblatt. Aerodynamisch soll sie keinen Einfluss haben und was uns besonders positiv aufgefallen ist, sie kann mit den mitgelieferten Spacern einfach an ein größeres Kettenblatt angepasst werden. Hier braucht man keine neue kaufen, sollte man das Kettenblatt größer wählen.
- Für wen? Für alle, die Bock auf Gravelrennen haben, gerne schnell auf Schotter unterwegs sind, oder gar einen Allrounder für Straße und Gravel suchen.
- Für wen besser nicht? Bikepacker
- Welche Rennräder sind ähnlich oder kommen nahe? In puncto Aerodynamik nimmt das Áspero-5 derzeit eine Sonderstellung für sich in Anspruch, wir vermuten aber, dass andere, stark aero-optimierte Gravel Bikes ihm in der Praxis zumindest recht nahekommen: etwa das Rose Backroad FF, das Ridley Kanzo Fast und Ridley ASTR, das 3T Exploro oder Cannondale SuperX oder das aktuelle Open U.P.
Fazit – Cervélo Áspero-5
Das 2026er Cervélo Áspero-5 könnte eine neue Benchmark im Race Gravel-Bereich setzen. Die Arbeit des Entwicklungsteams macht sich bezahlt und man spürt den Drang nach Perfektion, der damit einherging. Das Áspero-5 zeigt auf, welchen Unterschied Aerodynamik auch beim Graveln machen kann und kombiniert das mit einem hervorragend ausbalancierten Fahrverhalten sowie Komfort. Es leistet sich keine Schwächen und die lange Entwicklungszeit macht sich durchaus bemerkbar, hier hat man einiges richtig gemacht.
Mit dem Cervélo Áspero-5 werden sicher viele Tempohungrige glücklich, die sich den teuren Spaß leisten können, denn der Einstiegspreis bleibt mit 8.299 € entsprechend hoch. Wer davon nicht abgeschreckt wird bekommt einen schnellen und überraschen spaßigen Allrounder, der auch auf der Straße Fahrfreude beschert und durchaus mit Rennrädern mithalten kann.
Cervélo Áspero-5 – Pro / Contra
Stärken
- für ein Race Bike ausgewogene Sitzposition
- sportliches Handling
- vortriebsstarkes Sprintverhalten
- gute Dämpfung
- Staufach
Schwächen
- Preis
- Reifenfreiheit könnte größer sein
- Staufach ist klein und fummelig
Was haltet ihr vom Konzept des neuen Cervélo Áspero-5?
- Fahrstil
- schnell und sauber bergab, spritzig bergauf
- Ich fahre hauptsächlich
- Cross-Country, Gravelbike, Trailbike
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Eher soft, offene Zugstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich und agil, tiefes Cockpit
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106 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch habe eine Frage an die Innenlager-Experten hier. Ich plane mir eventuell, ein Aspero-5 aufzubauen. Ich bin allerdings beim verwendeten Innenlager am verzweifeln. Sowohl Cervelo selbst als auch die Händler, die das Rad verkaufen, schreiben "SRAM DUB Wide Ceramic, T47 BBright". Das irritiert mich ein wenig. BBright kenne ich als Pressfit Standard (den ich an meinem S5 habe) und T47 als Standard mit Gewinde (den ich als Asymmetric Version an meinem Factor habe).
Die Kombination so finde ich allerdings nicht bei SRAM direkt auf der Homepage noch bei anderen Herstellern. Kann mir hier jemand weiterhelfen? Danke!
https://edelrad.de/teile-zubehoer/t...t47a-ceramic-bbright-fuer-shimano-24mm-achsen
Dieser Innenlagerstandard heißt auch T47A. Gibts von eigentlichen allen großen Anbietern.

Sram:
Vielen Dank für eure Antworten!
Vielen Dank für den ausführlichen und umfangreichen Testbericht!
Ich schwanke derzeit, ob ich das neue Aspero-5 anschaffen soll. Ich fahre seit einigen Jahren das Aspero-5 Gen1 in 56cm bei 186cm/90cm Schrittlänger. Hauptsächlich als Allroadbike mit Ultegra Di2 2fach.
So würde ich auch das neue Aspero-5 aufbauen - optisch und mit mehr Aerodynamik macht mich das schon an.
Da ich aber am Limit bin was Sattelüberhöhung mit dem alten Rahmen angeht (56cm, 115mm Vorbau) und mir der 58cm aber optisch dermaßen groß vorkommt:
@David Sander
Hast du dich bewusst für 58cm entschieden oder bist du beide mal gefahren, 56 und 58cm?
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