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Wie macht ihr das eigentlich...

AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Nun mal der Reihe nach. Danke Hotte, ich gebe Dir völlig recht. Meine Beziehung ist o.k. und ein mehr verträgt sie nicht. Heißt bei mir ist ein reiner Radurlaub auch no go.
Ich wollte mit meiner Aussage auch niemandem auf den Schlips treten, der ein "mehr" an Kilometern kurbelt, ich wollte lediglich wissen wie ihr das macht. Ich bin außerdem mit meiner Leistung zufrieden - es war reine Neugier.
Und bei allem, eines glaube ich nicht und tue ich auch nicht lieber Sinus: Ich unterstelle keinem, dass er es nicht schafft mehr Kilometer zumachen, aber was ich Dir nicht glaube, ist einen 40 Stunden Job und ein ausgeglichenes Privatleben mit > 15000 km. Definitv nicht. Es sein denn, deine Frau fährt auch.
Danke erst mal für Eure Antworten

Fränkie

Oder die Partnerin hat auch ein Hobby dem sie nachgeht.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Hi @all,

eine interessante Eingangsfrage, die Frankie da gestellt hat.
Nach dem Lesen aller Beiträger sind für mich drei Dinge übrig
geblieben, die relevant zu sein scheinen und die ich in folgenden
Fragen zusammenfassen möchte:

a) Welche Prioritäten setzte ich in meinem eigenen Leben?
b) Welche Konsequenzen ergeben sich aus den von mir gewählten
Prioritäten?
c) Bin ich bereit, diese Konsequenzen zu tragen?

Sehr schön hat Gerold die Antwort auf diese Fragen gegeben. Er hat, so beschreibt er es zumindest, seine oberste Priorität auf s Radfahren gelegt. Die Konzequenzen (wie z.B. Zerbrechen der Partnerschaft, oder bei anderen die Nichtexistenz einer Partnerschaft) trägt er. Das ist konsequent.
Ob er (oder andere) damit glücklich ist, das kann nur er (oder jeder andere) für sich ganz alleine beantworten... Wenn das seine "Idealform" von Leben ist, dann ist das ok. Schliesslich ist es sein Leben.

Problematisch wird es, glaube ich, erst dann, wenn man "faule" Kompromisse eingeht. Damit ist niemandem geholfen. Weder dem Radler, der ein schlechtes Gewissen hat, weil er seine Familie wegen des Radelns vernachlässigt, noch dem Partner, der sich ggf. vernachlässigt und allein gelassen fühlt.

Und ... was K-Mark über die "Wertigkeit" von Radfahren (= Anerkennung) und Hausarbeit (= Gähnen = KEINE Anerkennung) geschrieben hat, das ist in unserer Gesellschaft ein LEIDER sehr weit verbreitetes Manko. Es ist fest verankert in sehr vielen Köpfen, dass Hausarbeit und Kindererziehung KEINE Arbeit sei... Das ist SEHR traurig! Es würdigt all jene Frauen in keinster Weise, die sich für ihre Kinder entscheiden!
Dass auf der anderen Seite über all jene Kinder gemault wird, aus denen nichts "ordentliches" wird, das wäre durchaus mal zu überdenken...

Netten Gruss
Schneckchen

unterschreib
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Sehr schön hat Gerold die Antwort auf diese Fragen gegeben. Er hat, so beschreibt er es zumindest, seine oberste Priorität auf s Radfahren gelegt. Die Konzequenzen (wie z.B. Zerbrechen der Partnerschaft, oder bei anderen die Nichtexistenz einer Partnerschaft) trägt er. Das ist konsequent.

Schön gesagt und ergänzend noch dazu : ich habe in meinem bisherigen Leben schon einige unterschiedliche Phasen durchlebt und möchte keine missen - weder die paar Jahre als "Späthippie" (bis die Bewegung nach Ö. gekommen ist hat es halt einige Zeit gedauert), dann den Gesundheitstrip mit Aufhören zum Rauchen und vollwertiger Ernährung, jahrelang (Marathon)Laufen, die Kids und nicht zuletzt viele nette Jahre mit meiner (Ex)Frau - aber jetzt interessiert mich primär Radeln und das will ich - nachdem die familären Verpflichtungen (denen ich wirklich gerne nachgegangen bin) am Auslaufen sind - intensiv ausleben. Eine neue oder alte Partnerin würde mich (zu Recht !) wieder einschränken - der Gedanke daran gefällt mir gar nicht.

Wieder etwas näher zum Thema : gerade im fortgeschrittenen Alter empfehle ich den Wechsel von der Marathon- zur Langstrecken/Brevet-Szene (ich bin selbst außer dem Ötztaler viele - heute zum Teil gar nicht mehr existierende - Marathons gefahren) - hier geht es viel ruhiger, relaxter und unfallfreier zu und so ein, zwei Langstreckenbewerbe über 1000 km (für mich möglichst auch in "exotischer" Umgebung wie in Rußland oder nächstes Jahr in Sizilien) sind interessante Saisonhöhepunkte. Und bei der Vorbereitung dazu bzw. bei den Brevets selber sammelt man ordentlich Jahres-km. Wenn günstiges Wetter herrscht sind auch so spontane 3-4-Tages-Fahrten an einem verlängerten Wochenende in einer nicht so bekannten Umgebung km-Bringer und von den Erlebnissen und Eindrücken so kurzer Alltags-Fluchten kann man lange zehren (geht zumindest mir so).

Gute Fahrt wünscht Gerold
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Schön gesagt und ergänzend noch dazu : ich habe in meinem bisherigen Leben schon einige unterschiedliche Phasen durchlebt und möchte keine missen - weder die paar Jahre als "Späthippie" (bis die Bewegung nach Ö. gekommen ist hat es halt einige Zeit gedauert), dann den Gesundheitstrip mit Aufhören zum Rauchen und vollwertiger Ernährung, jahrelang (Marathon)Laufen, die Kids und nicht zuletzt viele nette Jahre mit meiner (Ex)Frau - aber jetzt interessiert mich primär Radeln und das will ich - nachdem die familären Verpflichtungen (denen ich wirklich gerne nachgegangen bin) am Auslaufen sind - intensiv ausleben. Eine neue oder alte Partnerin würde mich (zu Recht !) wieder einschränken - der Gedanke daran gefällt mir gar nicht.

Gute Fahrt wünscht Gerold

Da die Geschichte "bis dass der Tod Euch scheidet" zu einer Zeit "erfunden" wurde, als die Menschen nicht viel älter als 30 / max. 40 Jahre alt wurden,
sind manche Dinge im (heutigen) Leben, die man so mit auf den (Lebens-)Weg bekommen hat, vielleicht im "höheren" Alter durchaus überdenkenswert. Letztlich kommt es wohl immer drauf an, wie flexibel man (nicht nur) im Kopf ist und wie "mutig" man für sein eigenes Leben einstehen möchte. Möglichst ohne andere zu verletzen...

Wobei ich damit nicht sagen möchte, dass Single-Dasein das Non-Plus-Ultra sein muss. Ich denke, es ist eine von vielen möglichen Lebensformen... Auch "Paar sein" kann sehr schön sein, wenn es denn beide wollen und auch dazu bereit sind, etwas dafür zu tun ...
"Aufrichtigkeit" wäre da vllt noch ein Wort, das gut passen würde.

Gutes Gelingen
bei allem Tun wünscht
Schneckchen
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

@ pjotr:
Hier sprichst Du ein interresantes gesellschaftliches Phänomen an.
Es gibt nicht wenige, die es sich nicht vorstellen können, z.B. wegen eines Arbeitsplatzes umzuziehen; Die eine Verlängerung der Arbeitszeit von 38,5 auf 40 Wochenstunden als "krankmachend" empfinden, die jede zusätzliche Belastung, jede 10 "Überminuten" als Zumutung empfinden, oder wegen Rückenschmerzen oder Schlafstörungen eine Erwerbsunfähigkeitsrente beantragen. Die Bitte um Hilfe beim Tragen einer physischen Last (z.B. Helfen einen Koffer oder Kiste zu tragen) wird als unzumutbare körperliche Qual empört abgewiesen.
Parallel zur Zahl der Frühberenteten steigt jedoch die Zahl der Ironmänner, Marathon ? - (läuft doch eh` schon jeder) Berg- und extremläufer etc. kontinuierlich an.
Würde ein Arbeitgeber von einem Mitarbeiter verlangen er müsse im Schneesturm im Laufhöschen auf die Zugspitze rennen, oder den Ötzi im Regen fahren, gäbe es einen menschenrechtspolitischen Skandal unter Beteiligung vom Amnesty international, aller Gewerkschaften und sämtlicher Menschenrechtsverbände.
Paradoxerweise gibt es offensichtlich immer mehr Beamte, Lehrer oder Frühpensionäre die sich sowas freiwillig antun.

Deine Bemerkungen über Beamte, Lehrer und Frühpensionäre lassen aufschlussreiche Rückschlüsse über Dein Menschenbild zu. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Ich glaub, Du hast einen wichtigen Aspekt genannt, deine Beziehung ist ok. Wenn Du mehr fahren wolltest als es deine Beziehung gutheißt gibt es Ärger. Und ich behaupte die Hälfte der Rennradfahrer, die in einer Beziehung leben, haben irgendwie immer den Spagat zwischen Sport und Bezeihung zu machen und kommen von einer ausgehten Ausfahrt mit schlechtem Gewissen wieder.
Und bedenke, die Relationen verschieben sich zwangsläufig. Sind anfangs 70km eine Ochsentour, wirst Du Dich dafür in 2 Jahren nicht mehr umziehen.


Siehste...ich fahr einfach mit meinem Freund, da gibts keinen Beziehungsstress :)
Allerdings kann ich nicht bestätigen, dass man als Student soviel Zeit zum Radeln hat, gerade jetzt wos so früh schon dunkel wird.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Hab nicht alles gelesen. Beantworte nur die eingangs gestellt Frage: Zeitfresser vermeiden, kein Fernsehen, kein Computergespiele und viel Radeln. Ganz einfach. Geht scho.

Und der beste Trick ist der von bärbulon b: Wenn überhaupt: Sich nen Partner suchen, der nichts lieber tut also bei Wind und Regen und Sonne und was weiß ich draußen rumradeln.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Siehste...ich fahr einfach mit meinem Freund, da gibts keinen Beziehungsstress :)
Allerdings kann ich nicht bestätigen, dass man als Student soviel Zeit zum Radeln hat, gerade jetzt wos so früh schon dunkel wird.

Die Erkenntnis, dass man als Student viel Zeit hat kommt immer erst wenn es "zu spät" ist und man arbeitet. :D
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Training ist nur dann effektiv, wenn auch überschwellige Reize gesetzt werden.
Wenn man jeden Tag das selbe macht, sprich 20km zur Arbeit fahren, kann man irgendwann nicht mehr von einem überschwelligen Reiz sprechen.

vollkommen falsch. zur erhaltung eines ist-zustandes, natürlich nicht auf leistungssportniveau, reicht es vollkommen aus, wenn man jeden tag den "gleichen stiefel" abreißt. man wird damit natürlich keine (jedermann)rennen im vorderen drittel beenden, aber auch nicht im schlußdrittel.
aber auch für "ordentliche leistungen" reichen 20 km zur arbeit aus. man muss sie nur entsprechend gestalten -intervalle, steigungen raufsprinten, u.s.w.-
dazu 1-2 lange ausfahrten am wochende und man kommt auf einen ordentlichen leistungsstand.

mfg
frank
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Mit welchen Recht forderst Du irgendwen zu irgendwas auf?
Schon mal was vom Prinzip "Leben und Leben lassen" gehört?

Das ist heute die gängige Rechtfertigung für ein Ausleben von Egoismus, aber ist das auch gesellschaftsförderlich?

Meiner Meinung nach scheitert die soziale Gesellschaft am übertriebenen Egoismus, wobei radfahren da nur eine Ausprägung davon ist.

Kajaking Mark hat leider recht, würde ein Arbeitgeber auch nur annähernd solches Engagement von seinen MA fordern wie diese bei ihrem Hobby freiwillig zeigen würde er als Ausbeuter an den Pranger gestellt und hätte rechtliche Konsequenzen zu fürchten.
Und das obwohl er mit seinem Gehalt existenzielle Grundlagen schafft.

Wie stehst Du dazu?
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Und das obwohl er mit seinem Gehalt existenzielle Grundlagen schafft.

Man könnte auch auf dem Standpunkt stehen, dass die (vielleicht sogar Ausbeutung der) Mitarbeiter die existenziellen Grundlagen für den Arbeitgeber schaffen...

Wenn unter "gesellschaftsfördernd" das immer mehr Arbeiten für immer mehr Schmonz gemeint ist, bin ich gerne nicht gesellschaftsfördernd. Wenn nicht diese blöde Gier wäre könnten wir gerade in unseren Breiten zwar noch immer auf Kosten eines beträchtlichen Teils der Menschheit aber alle (auch die sich heute mit Harz und Prekariat herumschlagen müssen) sehr angenehm leben. Der Produktionsfortschritt und die Mechanisierung der letzten Jahrzehnte könnten sich ja nicht nur in immer abstrusteren Manager-Gehältern sondern in verkürzter Arbeitszeit für alle äußern.

Aber egal - der Thread muss ja nach der Partnerschafts- nicht auch noch eine politische Diskussion beinhalten. Heute ist blauer Himmel und ich freue mich schon zu einem Zeitpunkt am Rad zu sitzen, wenn die Damen und Herren "Leistungsträger" gerade vom Mittagessen in ihre Büros zurückkehren...

Gruß Gerold
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Man könnte auch auf dem Standpunkt stehen, dass die (vielleicht sogar Ausbeutung der) Mitarbeiter die existenziellen Grundlagen für den Arbeitgeber schaffen...

Wenn unter "gesellschaftsfördernd" das immer mehr Arbeiten für immer mehr Schmonz gemeint ist, bin ich gerne nicht gesellschaftsfördernd. Wenn nicht diese blöde Gier wäre könnten wir gerade in unseren Breiten zwar noch immer auf Kosten eines beträchtlichen Teils der Menschheit aber alle (auch die sich heute mit Harz und Prekariat herumschlagen müssen) sehr angenehm leben. Der Produktionsfortschritt und die Mechanisierung der letzten Jahrzehnte könnten sich ja nicht nur in immer abstrusteren Manager-Gehältern sondern in verkürzter Arbeitszeit für alle äußern.

Aber egal - der Thread muss ja nach der Partnerschafts- nicht auch noch eine politische Diskussion beinhalten. Heute ist blauer Himmel und ich freue mich schon zu einem Zeitpunkt am Rad zu sitzen, wenn die Damen und Herren "Leistungsträger" gerade vom Mittagessen in ihre Büros zurückkehren...

Gruß Gerold

Besser könnte ich's nicht sagen!

Unsere Leistungsgesellschaft, in der sich alles nur noch um's Geld dreht, bringt mir echt Tränen in die Augen. Es geht soweit, dass man regelrecht in diese Muster gezwungen wird, wenn man nicht auf passt. Nicht selten erwische ich mich dabei, dass ich neidisch auf andere und deren "Karriere" oder deren tolles Auto bin. Im Inneren ist mir das aber total wurscht und ich sehe die Welt eher so wie Gerold. So lange ich von meinem Gehalt Leben kann, gehen erst mal andere Dinge vor.
Man lebt nur einmal und in diesem einen Leben lasse ich mich nicht zum Sklaven meiner Arbeit machen!

Greetz,
Dodo
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Besser könnte ich's nicht sagen!

Unsere Leistungsgesellschaft, in der sich alles nur noch um's Geld dreht, bringt mir echt Tränen in die Augen. Es geht soweit, dass man regelrecht in diese Muster gezwungen wird, wenn man nicht auf passt. Nicht selten erwische ich mich dabei, dass ich neidisch auf andere und deren "Karriere" oder deren tolles Auto bin. Im Inneren ist mir das aber total wurscht und ich sehe die Welt eher so wie Gerold. So lange ich von meinem Gehalt Leben kann, gehen erst mal andere Dinge vor.
Man lebt nur einmal und in diesem einen Leben lasse ich mich nicht zum Sklaven meiner Arbeit machen!
Greetz,
Dodo

Ganz meine Meinung!
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Geld ist nicht Arbeit sondern nur dessen Entlohnung.
Arbeit hat durchaus gesellschaftlichen Wert, jeder trägt seinen Teil dazu bei.
Ich denke daß die meisten noch eine sinnvolle Arbeit haben und diese sollte doch schon Priorität gegenüber einem Hobby haben.

Diese "man lebt nur einmal und da tue ich was mir Spaß macht" Einstellung stellt eine sehr egoistische Einstellung dar und ist sehr verbreitet egal um was es sicht dreht.
Soziales Denken und Engagement steht dem absolut konträr entgegen.
Jeder fordert und niemand will geben.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Geld ist nicht Arbeit sondern nur dessen Entlohnung.
Arbeit hat durchaus gesellschaftlichen Wert, jeder trägt seinen Teil dazu bei.
Ich denke daß die meisten noch eine sinnvolle Arbeit haben und diese sollte doch schon Priorität gegenüber einem Hobby haben.

Diese "man lebt nur einmal und da tue ich was mir Spaß macht" Einstellung stellt eine sehr egoistische Einstellung dar und ist sehr verbreitet egal um was es sicht dreht.
Soziales Denken und Engagement steht dem absolut konträr entgegen.
Jeder fordert und niemand will geben.


Ich bin sozial engagiert, mache viel in unserem Radverein und helfe alten Leuten. Trotzdem will ich mein Leben genießen und mich nicht krumm und bucklig arbeiten. Stell Dir vor ich mach sogar Überstunden, aber ich sage auch nein, wenn's mir zu bunt wird.
Ich halte die Einstellung man lebt nur einmal nicht zu sehr egoistisch, ich mache ja deswegen ja nicht gleich was ich will. Was nützt es mir denn, wenn ich pro Woche 60 Stunden arbeite, haufenweise Geld scheffle und dann mit 50 vollkommen fertig bin? Nix. Lieber arbeite ich 35 Stunden, verdiene weniger und mir geht's dafür gut und ich kann auch meinen Hobbies nachgehen. Wenn dir das zu egoistisch ist, dein Problem.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Schön, aber es geht darum daß einige eben diese Rechtfertigung benutzen um ihren Egoismus zu pflegen.
Nicht umsonst ist die Tendenz zum Ehrenamt rückläufig.

Es geht auch nicht immer ums geldverdienen sondern um das Engagement für eine Tätigkeit die man sich selbst gewählt hat.

Es gilt eben die Balance zu finden und wer +10000km/Jahr radelt hat die ebenso wenig wie der der 60h/Woche arbeitet.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Das ist heute die gängige Rechtfertigung für ein Ausleben von Egoismus, aber ist das auch gesellschaftsförderlich?

Meiner Meinung nach scheitert die soziale Gesellschaft am übertriebenen Egoismus, wobei radfahren da nur eine Ausprägung davon ist.

Kajaking Mark hat leider recht, würde ein Arbeitgeber auch nur annähernd solches Engagement von seinen MA fordern wie diese bei ihrem Hobby freiwillig zeigen würde er als Ausbeuter an den Pranger gestellt und hätte rechtliche Konsequenzen zu fürchten.
Und das obwohl er mit seinem Gehalt existenzielle Grundlagen schafft.

Wie stehst Du dazu?

Die These, dass diejenigen die sich im Sport oder woanders außerhalb ihres Berufes besonders engagieren, dass im Beruf regelmäßig nicht tun fällt in die Kategorie Schwachsinn. Es passt zwar nicht in deine verquasten Vorurteile, aber das Gegenteil ist der Fall. Wenn Du außerdem ernsthaft wissen willst warum manche Menschen sich nur begrenzt in ihrem Beruf engagieren, findest Du eine Antwort in den jeweiligen Tätigkeiten den damit erzielten Einkommen, beruflichen Perspektiven, der Qualifikationsstruktur, fehlenden Gestaltungspielräumen, überzogenem Druck und anderen Führungsmängeln oder mangelnder Partizipation am Erfolg und - nicht zuletzt - in der Entfremdung im Arbeitsprozess (beim nächsten Glas Wein mal den ollen Marx lesen). Frühberentungsraten oder auch Fehlzeiten am Arbeitsplatz sind außerdem ausgeprägt berufsgruppen- und schichtenspezifsch und werden vor allem von den Arbeitsbedingungen und Belastungen im Arbeitsprozess geprägt. Fehlzeiten sind seit Jahren rückläufig, wie leicht an der amtlichen AU-Statistik abgelesen werden kann. Die weiter oben aufgestellte Behauptung, dass es einen Zusammenhang zwischen angeblich steigender Früberentung (die es ja ohnehin nicht mehr gibt, das tatsächliche durchschnittliche Renteneintrittsalter steigt seit einigen Jahren) und den Teilnehmerzahlen bei Ironmans oder vergleichbaren Veranstaltungen gäbe ist statistisch ungefähr so brilliant wie der Vergleich von Storchenpopulationen mit Geburtenraten bei Menschen.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Geld ist nicht Arbeit sondern nur dessen Entlohnung.
Arbeit hat durchaus gesellschaftlichen Wert, jeder trägt seinen Teil dazu bei.
Ich denke daß die meisten noch eine sinnvolle Arbeit haben und diese sollte doch schon Priorität gegenüber einem Hobby haben.

Dg davon ist.
Kajaking Mark hat leider recht, würde ein Arbeitgeber auch nur annähernd solches Engagement von seinen MA fordern wie diese bei ihrem Hobby freiwillig zeigen würde er als Ausbeuter an den Pranger gestellt und hätte rechtliche Konsequenzen zu fürchten.
Und das obwohl er mit seinem Gehalt existenzielle Grundlagen schafft.

Das ist schon eine ziemlich verquere Einstellung.

Arbeit in Form der erwerbstätigen, abhängigen Beschäftigung ist nichts anderes als ein Geschäft bei dem in einem vereinbarten Rahmen die Ressourcen Zeit und Fähigkeit gegen die Ressource Geld getauscht werden. Sie ist in ihrer Form nicht mehr und nicht weniger wert als jede andere Form von Handel. Somit ist auch der Umfang der zu leistenden Arbeit recht klar definiert (x Stunden pro Woche/Monat werden gegen Zahlung des Betrages y geliefert)

Die Forderung, dass jemand der seine Arbeitskraft verkauft in diesem Rahmen das gleiche Engagement aufzubringen habe wie für ein Hobby zeigt, dass Du leider das Prinzip unserer Wirtschaft noch nicht wirklich verstanden hast.

Das ganze hat nichts aber auch rein gar nichts mit ehrenamtlichem Engagement zu tun, es ist ein reiner Handel.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

... Die weiter oben aufgestellte Behauptung, dass es einen Zusammenhang zwischen angeblich steigender Früberentung (die es ja ohnehin nicht mehr gibt, das tatsächliche durchschnittliche Renteneintrittsalter steigt seit einigen Jahren) und den Teilnehmerzahlen bei Ironmans oder vergleichbaren Veranstaltungen gäbe ist statistisch ungefähr so brilliant wie der Vergleich von Storchenpopulationen mit Geburtenraten bei Menschen.

Letzteres lässt sich aber problemlos durch geschickte Wahl der Parameter in SPSS durchaus korellieren :D.
 
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