Wat is dat denn? Randonneuse unbekannter Provenienz

[hugo77]

Mit einem gut schneidenden Bohrer 0,2 mm größer aufbohren, dann sollten die Grate wegbrechen.

(Für die Großserie gibt's spezielle Werkzeuge z.B. von der Firma Heule, aber in deinem speziellem Fall unbezahlbar.)

Könnte "kleinen Bohrer schräg reinhalten und drehen" auch funktionieren? Klingt nach Pfusch, ich weiß, aber ob ich n 0,2mm größeren Bohrer habe...?

 

[hugo77]

Noch was merkwürdiges: aus der Unterseite der oberen Steuerrohrmuffe kann man gelbes Zeug kratzen:

(Rahmen steht auf dem Kopf). Könnte nur alter Lack sein, aber irgendwie macht mich das stutzig an der Stelle. Denn ohne Lack wäre da dann ja ein riesen Spalt zwischen Muffe und Rohr. Ich glaub, ich werd das ganze Biest entlacken - einfach, um nicht noch weitere Überraschungen zu erleben... Jemand ne Idee für n guten Abbeitzer?

 

[hugo77]

Oh, und etschuldigt diese unterirdische Bildqualität. Ich hab keine bessere Kamera

 

[Bonanzero]

Sieht aus wie Messinglot. Da ist wohl ein ziemlich großer Spalt verfüllt worden.

 

[hugo77]

War aber butterweich - is das so?

 

[Salamander]

Gibt es, btw, eine elegante Möglichkeit, das Loch in der Mitte von innen her anzusenken? Ich würde es in Zukunft dem Wasser gern etwas leichter machen, aus dem Rahmen zu fließen.

Den großen Grat würde ich mit einem Meißel oder leidensfähigen Schraubendreher abschlagen. Anschließend mit einem Innen-Entgrater den Rest abtragen und die Bohrung leicht ansenken.

Der Entgrater ist das eingespannte Teil. Der Handhalter müsste von einer Leder-verarbeitenden Zunft sein, hab ich mal als Zukauf bei einer ebay-Auktion bei der Abholung erstanden. War bei einem Freak in WIMRE Duisburg Rheinhausen mit einer bis unterm Dach vollgestapelten Höhle voller oller Schätze, da musste ich einfach noch etwas Beifang mitnehmen.

 

[hugo77]

Wat nich all gift... geiles Teil!

 

[toddio]

Den großen Grat würde ich mit einem Meißel oder leidensfähigen Schraubendreher abschlagen. Anschließend mit einem Innen-Entgrater den Rest abtragen und die Bohrung leicht ansenken.

Der Entgrater ist das eingespannte Teil. Der Handhalter müsste von einer Leder-verarbeitenden Zunft sein, hab ich mal als Zukauf bei einer ebay-Auktion bei der Abholung erstanden. War bei einem Freak in WIMRE Duisburg Rheinhausen mit einer bis unterm Dach vollgestapelten Höhle voller oller Schätze, da musste ich einfach noch etwas Beifang mitnehmen.

Anhang anzeigen 664612

Die Klinge ist eine NOGA Standardklinge, ich schätze dieses Werkzeug auch sehr, vielseitig einsetzbar. BtW: Die Klinge muss rotieren können, erst dann ist die perfekte Entgratung einer Bohrung ohne Ansatz möglich.
So sieht der Standardhalter aus:

 

[hugo77]

Das heisst, man kann sie in den Dremel einspannen?

 

[Salamander]

BtW: Die Klinge muss rotieren können, erst dann ist die perfekte Entgratung einer Bohrung ohne Ansatz möglich.
So sieht der Standardhalter aus:

Ah, Danke, das hatte ich mich schon immer gefragt ob die Klinge fest oder frei drehbar sein muss.

Den Halter hatte ich zuerst (Ich kann bei so altem Werkzeug einfach nicht widerstehen. Auch wenn ich erstmal keine Verwendung hatte, aber Lederarbeiten mache ich auch gelegentlich). Den Entgrater hab ich dann später gekauft zur Bearbeitung eines Tretlagergehäuses, für so seltene Verwendung gebe viel Geld nur aus wenn es unbedingt nötig ist. Eventuell mit etwas Nacharbeit mit Schleifleinen geht das auch so.

Das heisst, man kann sie in den Dremel einspannen?

Nein, das gäbe ein Massaker...

 

[toddio]

Das heisst, man kann sie in den Dremel einspannen?

Das geht mit Sicherheit schief, die Klinge ist nicht sehr elastisch.

 

[Salamander]

Da fällt mir noch ein, wenn Du eh einen Dremel hast, könntest Du die Bohrung auch mit einem kugelförmigen Schleifkörper ansenken. Den Schaft von innen durchstecken und dann einspannen. Vorher das gröbste ab meißeln.

 

[hugo77]

Da fällt mir noch ein, wenn Du eh einen Dremel hast, könntest Du die Bohrung auch mit einem kugelförmigen Schleifkörper ansenken. Den Schaft von innen durchstecken und dann einspannen. Vorher das gröbste ab meißeln.

Gute Idee, danke!

 

[hugo77]

Und weiter gehts: hab den Rahmen mit Grüneck Powerabbeizer behandelt, was von der Schweinerei her ok war. Vom Gestank eigentlich auch. Nichts für geschlossene Räume, auf jeden Fall - auf dem Balkon aber ok.
Der Rahmen kam vollkommen silbrig aus der Plastiktüte. Nach einem tüchtigen Wasserbad sah er dann allerdings erstmal so aus:

Nach einer weiteren Behandlung mit Zitronensäure und anschließend mit verdünntem Salmiakgeist sah er dann aber gottseidank wieder so aus:

Die Verarbeitung scheint ok, aber nicht außergewöhnlich zu sein:

Die seltsamen Gepäckträgeraufnahmen scheinen schnöd angelötete Schrauben zu sein, was dafür sprechen könnte, dass sie, mitsamt den Cantis später dran gekommen sind. Auch der gelochte Bremssteg spricht dafür.

Die Steuerrohrmuffen sind mit 73(oben) und 60(unten) gemarkt. Könnte es sich dabei um die Winkel der Rohre handeln? Auf der oberen steht außerdem BCM.

Das Tretlagergehäuse hat übrigens definitiv falschrumme BSA-Gewinde. Ich hatte mir franz. Schalen zum Testen besorgt, die passen aber nicht. Nachdem ich den ganzen Schraubenkleber aus den Gewinden gekratzt hatte, passten die BSA-Schalen reibunslos - nur eben falsch. Denke, ich lass das jetzt erstmal so.
Hat eigentlich schonmal wer Le Tonkinois und Konsorten von einem Rahmen wieder runterbekommen? Ich könnte mir gut vorstellen, den Rahmen mit so einer Beschichtung aufzubauen und zu fahren und irgendwann mal ne richtige Schicht drauf zu machen. Aber kann man das Zeug einfach runterschrubben?

 

[RoKaDo]

Die Steuerrohrmuffen sind mit 73(oben) und 60(unten) gemarkt. Könnte es sich dabei um die Winkel der Rohre handeln? Auf der oberen steht außerdem BCM.

Genau, das sind die Winkel...BCM, steht für Bocama.....

 

[hugo77]

Danke! Das ist dann wohl wieder ein französisches Indiz. Allerdings scheine ich einen der schlichteren Muffensätze von Bocama bekommen zu haben. Die hatten ja auch recht hübsche...

 

[hugo77]

PS: kann mir jemand von den Experten die verschiedenen Lotfarben (mal kupfer-, mal messingfarben) erklären?

 

[RoKaDo]

Ich denke, das hängt mit der Temperatur zusammen...der ist eh nicht schön verlötet.
Wenn man sich die Sattelmuffe oder das BB ansieht, fällt auf dass das Lot da nicht
richtig verlaufen ist.
Könnte auch sein, das mit einem anderen Lot noch mal später nach gelötet wurde.

 

[Salamander]

PS: kann mir jemand von den Experten die verschiedenen Lotfarben (mal kupfer-, mal messingfarben) erklären?

Du hast den Rahmen mit Zitronensäure entrostet, die hat aus dem Messinglot vorrangig das unedlere Zink heraus gelöst. Durch den jetzt höheren Kupferanteil erscheint das Lot rötlicher.

Anderes Lot könnte auch sein, aber so kupferig hab ich das (bei anderen Werkstücken) nur gesehen bei längerem Kontakt mit Säure.

 

[hugo77]

Danke salamander, für die Erklärung. Meinst Du, das Säurebad hat Einfluss auf die Festigkeit der Lötverbindung?