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Unfall, Bitte um Tipps für weiteres Vorgehen

Olli1976

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Hallo Zusammen,
ich bräuchte mal eure Meinungen zu folgendem Fall:
Letzten Freitag fuhr ich mit meinem RR in einer 30er Zone auf eine T-Kreuzung bei der Rechts vor Links gilt.
Ich wollte nach links abbiegen, als ca. 5m vor der Kreuzung ein Auto mir von rechts auf meiner Spur entgegen kam. Ich habe so abrupt gebremst, dass ich über den Lenker abgestiegen bin.
Was in den Sekunden nach dem Unfall passiert ist, weiss ich nicht mehr (mir ist nichts passiert, eher vom Schock) aber ich habe die Polizei angerufen.
Der PKW Fahrer hat mir währenddessen unterstellt ich sei ja viel zu schnell gefahren, außerdem hat er einen Termin und könnte jetzt nicht auf die Polizei warten.
Das hat er dann aber doch getan und zum Glück auch sein Auto an Ort und Stelle stehen lassen.
Die Polizei hat den Unfall dann aufgenommen und festegestellt, dass der PKW Fahrer gegen das Rechtsfahrgebot verstossen hat und auf meiner Spur war.
Ich habe mein Rad am nächsten Tag zur Werkstatt gebracht um den Schaden zu schätzen, gestern habe ich die Nachricht erhalten, dass der Schaden auf ca. 400€ beläuft.
Ich selbst hatte wie gesagt nichts und war auch nicht beim Arzt.
Heute habe ich den Verursacher angerufen und ihm die Schadenhöhe mitgeteilt.
Zuerst hat er mir wieder unterstellt, ich sei zu schnell gefahren und wenn ich nicht so schnell gefahren wäre, hätte ich nicht so abrupt abbremsen müssen -> wäre ich nicht gestürzt.
D.h. er ist nicht sonderlich einsichtig, was die Schuldfrage angeht.
Mein Interesse ist es, dass mein Rad wieder sicher und fahrbereit ist und mir keine (finanziellen) Nachteile durch den Unfall entstehen.
Ist es dennoch vernünftig einen Anwalt zu beauftragen? Können mir dann dadurch zumindest Teilkosten entstehen?
Wie würdet ihr Vorgehen?
Bin über Eure Ratschläge sehr dankbar
Olli
 
Ich bin Laie auf dem Gebiet. Das folgende spiegelt lediglich mein Verständnis von Recht und Gerechtigkeit wieder...

Wenn der Autofahrer sich gegen die Verkehrsregeln verhalten hat und die Polizei das dementsprechend festgehalten hat und dir nicht nachgewiesen wurde, dass du zu schnell warst, dann wird jeder Richter dementsprechend Urteilen, denke ich. Im Idealfall hast du eine Rechtschutzversicherung, so halten sich die Kosten für deinen Anwalt in Grenzen (Selbstbeteiligung). Wenn du wirklich den Klageweg gehen willst, dann brauchst du viel Geduld, es sei denn der Autofahrer lenkt sofort bei einer Einigung ein. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du das Geld für die Reparatur erstmal vorstrecken musst um nicht ewig auf dein Rad zu verzichten. Auch wenn du das Geld dann irgendwann zurückbekommen könntest.

Ganz wichtig ist die Dokumentation. Fotos vom Schaden, Werkstattgutachten, Schadenschätzung, Belege über neue Teile... alles aufheben!!
 
Zuerst ist seine Versicherung dein Ansprechpartner - und zwar nur die! Soll heissen: lass ihn reden, is eh unwichtig.

Genau so ist es. Völlig Wurscht wie der deine Geschwindigkeit einschätzt. Die Versicherung wird sich bei der Polizei erkundigen, da brauchst du nichts tun. Bei 400.- Euro werden die sich nicht lang rumstreiten. Anwalt verursacht nur wieder unnötige Kosten. Wenn die sich querstellen, kannste dich immer noch von einem beraten lassen.

Grüsse, Michl
 
Lass dich nicht beschnacken, bloß nichts selbst unternehmen. Wenn die Polizei schon quasi seine Schuld festgestellt hat, wirst du auch nichts selbst zahlen müssen.
Also Anwalt und das volle Programm fahren, solche Pisser gehören nach allen Regeln der Kunst abgezockt. Ich wäre auch zum Arzt gefahren und hätte mir alles mögliche bescheinigen lassen, ist schlussendlich bares Geld für dich.
 
Die gegnerische Versicherung, wird Dich schon aus dem Grund "abzocken", da Sie den Schaden nur noch nach Zeitwert entschädigt.
Und ich kann davon ausgehen, dass Dein Material Dir mehr Wert war, als vor dem Unfall.
Von mir der Tip.
Rechtsanwalt ohne Wenn und Aber.
 
Ich habe zwei unverschuldete Unfälle jeweils ohne RA ohne Probleme selbst mit der gegenerichen Versicherung abgewickelt.
Für einen einfacheren Rahmenschalter bekam ich den Zeitwert und für meine Colnago Titanio, die Reparaturkosten (u.a. Sicherheitsaustausch von Gabel, Lenker und Vorbau), selbst eine Aufwandentschädigung würde noch vergütet.
Man braucht also nicht unbedingt gleich einen Rechtsanwalt. Im zweiten Falle habe ich direkt mit der gegnerischen Versicherung korrespondiert, die Unfallskizzen angefertig (dies macht jedoch auch nicht der RA) und den Hergang beschrieben.
 
Ich habe so den Eindruck, dass Du Deine Rechte, wie z. B. Nutzungsausfall, Aufwandsentschädigung usw. nicht wirklich kennst, daher mein Rat: Anwalt. Wenn Du das dennoch ohne RA abwickeln willst, solltest Du Dich genau nach Deinen Rechten erkundigen. Manchmal geht's ohne RA sogar schneller mit der Schadens-Abwicklung
 
Hallo Zusammen,
ich bräuchte mal eure Meinungen zu folgendem Fall:
Letzten Freitag fuhr ich mit meinem RR in einer 30er Zone auf eine T-Kreuzung bei der Rechts vor Links gilt.
Ich wollte nach links abbiegen, als ca. 5m vor der Kreuzung ein Auto mir von rechts auf meiner Spur entgegen kam

Du meinst er kam von links und hat sich nicht rechts gehalten?--> Vorfahrt gilt im gesamten Kreuzungsviereck und in der Spur, die du zum Einfahren in die wartepflichtige Straße benötigst (es sei denn, es ist eine Engstelle, dann gilt gegenseitige Verständigung). Zu einer Mithaftung des Vorfahrtberechtigten im Falle einer Rechts-vor-Links-Kreuzung kann es nur kommen, wenn die Geschwindigkeit des Vorfahrtberechtigten so hoch war, dass er nicht rechtzeitig vor einem von rechts kommenden Vorfahrtberechtigten anhalten hätte können.
 
Die Polizei stellt keine Schuld fest, nur den Verursacher. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Versuche den Schaden bei der Versicherung zügig abzuwickeln. Falls es nicht klappt, geh zum Anwalt. Da bekommst du mehr Geld raus(falls das dein Interesse ist).

Zur Geschwindigkeit kann er viel erzählen, beweisen kann er wohl nichts. Wenn ich mein Gewicht nach vorne verlager und im Stehen fahre, kippt man ja leichter vornüber, vorausgesetzt die Bremsen sind gut eingestellt.
Sprich mit seiner Versicherung, nicht mit ihm.
 
der hat dich quasi vom Rad geholt und unterstellt dir auch noch du seist zu schnell gefahren und möchte sich somit vor seiner Verantwortung drücken. Pass mal auf, dass der sich nicht noch einen Anwalt holt, dann wird es unangenehm für dich.
Keine Gnade, mach ihn schlank, das volle Programm, der muss lernen was es heißt sich rücksichtslos gegenüber Radfahrern zu verhalten. Das sollte die Botschaft sein.
 
Meine Meinung: Eine Versicherung der man nach einem Verkehrsunfall mit Personenschaden eine Rechnung von 400€ präsentiert wird sich einen Ast freuen und einfach zahlen. Die selbe Versicherung wird bei dem selben Unfall (diesmal tun wir so als hättest du richtig Pech gehabt) wenn die Rechnung auf lebenslange Rente wegen Berufsunfähigkeit lautet eine jahrzehntelange Zermürbungstaktik durch alle Instanzen fahren und hoffen dass du irgendwann einfach aufgibst.
 
Geh zu nem Anwalt und lass den das regeln. Versicherungen stellen sich manchmal auch wegen kleiner Beträge quer. Ich hab das selber letztes Jahr erlebt. Da ging es um 800 Euro. Die Versicherung hat sich sehr viel Zeit gelassen und erst als mein Anwalt Klage eingereicht hat haben die gezahlt. Ich hatte auch zum ersten mal mit so etwas zu tun und keine Ahnung wie ich mich zu verhalten habe. Ohne Anwalt wäre ich aufgeschmissen gewesen.

Wegen anfallender Kosten brauchst Du keine Angst zu haben, die muss die gegnerische Versicherung übernehmen. Das Du die Polizei gerufen hast war genau richtig. Der Autofahrer kann sich da nicht rausreden. Die Polizei hat den Unfallhergang ja aufgenommen.

Ich hab jetzt trotzdem ne Verkehrsrechtsschutz abgeschlossen. Es gibt ja auch andere Fälle wo man eventuell gegen Strassenbaufirmen oder die Stadt klagen muss. Das kostet mich nicht mal 4 Euro im Monat und kann vieleicht mal sehr wichtig sein. Mir ist einfach wohler dabei.
 
Ich glaube, dass es wirklich besser ist, einen Anwalt zu nehmen.
Ich habe gestern noch mit der Werkstatt gesprochen. Der Mechaniker meinte, dass u. A. der rechte STI ausgetauscht werden sollte (er ist zwar nicht kaputt aber stark verkratzt).
Da es ein Ultegra 9-fach ist und es den nicht mehr gibt, müsste er einen Sora montieren.
Ich habe aber eigentlich kein Interesse mein Rad wegen des Unfalls abzuwerten (und auch nicht auf so einen Teile-Mix).
Habe ich da keinen Anspruch auf gleiche Qualität?
 
Versicherungen stellen sich immer quer und spielen auf zeit. Das ist deren Credo. Und wenn die sehen, dass man als Laie gegen die vorgeht lachen sie sich einen Ast und dein Vorgang kommt erst einmal ganz nach unten auf dem Stapel.
 
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