Blechroller
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Hallo erstmal ans Forum Dies ist mein erster Beitrag, aber da ich mich gerade mit dem gleichen Thema beschäftige passt er ganz gut
Ich vor, auch im Herbst / Winter mit dem Rad zur Arbeit (ca 30 Kilometer) zu fahren. Momentan geht es mit der Kälte noch; ich hatte bisher morgens 5-10 Grad und da haben mir normale Schuhe ohne Neopren- Überzieher sowie langarm Trikot- und Hose (thermo) ausgereicht. Problematisch ist eher die Dunkelheit da ich morgens immer schon um 5:30 Uhr los fahre.. Ich nutze als Beleuchtung nach hinten ein einfaches Licht zum Anklemmen an das Sitzrohr und für mich als Sich nach vorne eine recht helle Stirnlampe.
Was mir Sorgen bereitet ist die kommende Nässe - evtl gepaart mir Laub im Herbst - auf dem Radweg bzw. der Straße so dass ich als Ergänzung über einen Cyclocrosser nachdenke.. Auf mein normales RR gehen laut Hersteller max. 28er Reifen - gibt es in diesem Bereich auch schon Reifen mit genügend Grip, die evtl. den Crosser überflüssig machen würden?
Vielleicht als Anregung: Ich bin die letzten beiden Winter durch gefahren, also 3 bis 4x die Woche Arbeitspendlerei (45km einfach) und am Wochenende. Das zu 99% mit dem Rennrad und selten mit dem CX/Gravelmonster.
Es geht alles, aber ab so -10°C muss man schon etwas Geld für Kleidung investieren. Das Problem sind die Füße. Für den Winter mindestens 1 Größe zu groß kaufen, 2 Paar Socken und einen Einmalhandwärmer zwischen die Socken auf (!) die Zehen. Wenn man den Wärmer nach der Hinfahrt einigermaßen luftdicht verpackt, reicht er auch noch für die Rückfahrt. Besser als jede elektrische Heizsohle und völlig sinnlose Winterrennradschuhe.
Ob man den Winter durch fährt hängt auch extrem davon ab, wie aktiv die örtliche Salzmaffia ist. Auf meinem Arbeitsweg ist morgens der größte Teil geräumt/gesalzen; zumindest die Straße, Radwege nur zum Teil. Da ist es wichtig, dass man nicht den dichtesten Berufsverkehr hat. Ich kann da auf Nebenstraßen fast verkehrsfrei fahren. Ist das nicht der Fall, wäre es mir bei Glätte zu gefährlich.
Ob festgefahrener Schnee/Eis ein Problem wird, ist auch nicht pauschal zu sagen. Irgendwann kennt man die gefährlichen Ecken ;-)
Es ist auch ganz hilfreich, wenn man eine Alternative hat, um nach Hause zu kommen. Oft fährt man bei schönstem trockenen Winterwetter morgens in die Arbeit und abends schneit es dann wie die Hölle. Wenn man dann mit dem Radfahren muss, kann der Spaß ein Loch bekommen.
Ein Problem ist Salz: Es macht einfach wenig Sinn, mit einem "guten" Radl im Salz rum zu fahren. Da kann man im Frühjahr schon mal einige Schäden beweinen. Besser ist der Aufbau eines Wintergurkens z. B. auf Basis eines gebrauchten Rahmen oder eines Stahlrahmens von PlanetX. Dann nix über 105er Ausstattung dran und regelmäßig die Kette erneuern. Die üblichen potentiellen Roststellen dann dick mit Sprühwachs oder besser farblosem Lederfett einjauchen und im Frühjahr das Ganze wieder ausgraben.
Reifen fahre ich Conti 4Saison und Conti GrandPrix (die billigen). Ich kann keinen Unterschied in der Pannensicherheit feststellen. Wenn im Frühjahr der Split fein gefahren ist, gibt es schon den einen oder anderen Plattfuß. Daher eine kleine Stirnlampe für den Schlauchwechsel im Dunkeln mitnehmen. Achtung: Der Kleber für Flicken braucht bei Kälte ewig, bis er "reif" ist. Im Winter daher mehrere Ersatzschläuche mitnehmen und zu Hause dann flicken. Wenn Flicken, dann unterwegs nur selbstklebende (die übrigens nach meiner Erfahrung nicht ewig halten).
Spikes wären super, sind mir aber auf der doch etwas längeren Arbeitsstrecke viel zu anstrengend.
Was ich auf der Straße winters nicht mit normalen 25er Rennradreifen fahren kann, kann ich mit einem Crossreifen auch nicht fahren. Daher reichen mir normale Reifen. Ausnahme vielleicht die wenigen Male mit viel Neuschnee und nur leicht festgefahren. Da kommt dann die o. g. Zugvariante zum Einsatz.
Licht: Ich habe am "Schutzblechradl" einen Nabendynamo. Da besteht das Problem, dass zumindest die billigeren/bezahlbaren Feuchtigkeit ziehen und wenn es dann richtig friert, sind die Dinger gleich hin. Da geht's dann um den Temperaturbereich unter -10°C. Eine SON fürs Winter-/Arbeitsrad möchte ich nicht kaufen.
Am schutzblechlosen Winterrenner fahre ich mit recht günstiger Akkubeleuchtung (KEIN BLINKLICHT in der Nacht!) mit StVO-Zulassung. Wenn man sich mal daran gewöhnt hat, dass man nur einen beschränkten Bereich beleuchtet hat, braucht man zumindest auf der Straße keinen Luftabwehrscheinwerfer. Es ist wirklich nur Gewöhnungssache. Es reicht ja, wenn man im Rahmen seines potentiellen Bremsweges Licht hat. Eigentlich ist das Fahren in der Dunkelheit nur subjektiv unsicher. Objektiv ist man im Dunkeln bei normaler Beleuchtung und etwas Reflektorkram auffälliger als bei Helligkeit.
Ein beschissenes Thema sind Radwege auf der linken Straßenseite. Da wird jedes entgegenkommende Auto zur Blendgranate.
Ein großes Thema im Winter ist Regen. Man kann sich auf den Kopf stellen, mit den Ohren wackeln und sonst was tun; irgendwann kommt irgendwo (meist bei den Füßen) die Nässe durch. Das kann dann verdammt ungemütlich werden. Ich habe für solche Fälle ein paar Ersatzradschuhe und Socken in der Arbeit stehen, damit der Heimweg nicht so furchtbar wird. Bei weniger als 1h Fahrzeit geht das aber auch noch mit nassen Füßen... irgendwie.
Mich nervt die Fahrerei auf der Rolle bzw. fahre ich einfach gerne draußen. Ob man sich das antuen will, muss jeder selbst entscheiden. Der Trainingseffekt wird bei etwas Struktur auf der Rolle sicherlich höher sein. Und billiger als eine gute Rolle ist das Draußenfahren bei dem deutlich erhöhten Verschleiß und den notwendigen Klamotten sicher nicht.