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Rekonstruktion eines Klassikers - oder: mein Textima Straßenzeitfahrer

steelbuddie

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Hallo in die Runde!

Nach dem vielen positiven Feedback zu meinem vorherigen Faden (check: https://www.rennrad-news.de/forum/t...ens-–-oder-mein-textima-bahnverfolger.152967/) dachte ich mir, dass es so langsam mal wieder Zeit für etwas Neues wird. Und das es ja hier eigentlich ein Rennrad-Forum ist, stelle ich euch nun nach und nach den Aufbau meines Textima Straßenzeitfahrers vor.

Vorab erwähne ich dazu am besten gleich noch, dass nicht alle Fakten zum Aufbau zu 100% der Realität und auch nicht der realen chronologischen Reihenfolge entsprechen. Einige Tatsachen wurden zugunsten eines spannenden roten Fadens abgeändert ;)

Doch nun vielleicht erstmal ein kurzer Schnappschuss des corpus delicti bevor es weiter geht:

Titelbild.jpg


Für all Diejenigen, die nun einfach nur an das öde Zusammenstecken mit passenden Bauteilen denken, kann ich schon sagen, dass es nicht ganz so einfach wird, da es nicht alle Teile „von der Stange“ gibt. Zum Glück musste ich diesmal aber keine Sattlstütze gießen, denn diese gab es bereits mit dazu. Jedoch handelt es sich zb. bei dem Lenker und der Bremse lediglich um Leihgaben befreundeter Sammler *Wink-mit-dem-Zaunpfahl* :bier:
 

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Re: Rekonstruktion eines Klassikers - oder: mein Textima Straßenzeitfahrer
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Nik S.

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#1

Es war rund um das Jahr 1980, als die klugen Köpfe hinter der „Luxus-Rad-Schmiede“ in der Chemnitzer Nordstraße (inspiriert durch das Nationalteam der Schweiz ;) ) auf die Idee kamen, den Lenker der Zeitfahrmaschinen am Gabelkopf zu montieren. In Kombination mit einem abfallenden Oberrohr rutscht der Fahrer dadurch in eine strömungstechnisch optimalere Sitzposition, was letzten Endes in einem reduzierten Luftwiderstand resultiert. Dieses Novum wurde nicht nur im Bahnradsport angewendet, sondern fand auch direkt Einzug bei den Straßenzeitfahrern.

So wurde dann auch im Jahr 1984 für den Sportfreund Radtke eine eben solche Maschine konstruiert. Und dieses Gefährt fand dann irgendwann den Weg in meine Hände. Ein sehr schönes Rad mit vielen kleinen Details, in dem jedoch auch sehr viel Arbeit steckt (wie sich später herausstellen sollte). Ein großer Schritt wurde dabei schon vom Vorbesitzer übernommen: er hatte den Rahmen neu lackieren lassen. Zwar in einem nicht ganz originalgetreuem Farbton, aber ich kann damit leben, da auch dieses blau wirklich sehr schön ist :D

Kommen wir nun mal zu den ersten Detailbildern des Rahmens und somit auch gleich zu den ersten richtig fetten Baustellen: das komplette Cockpit!

DSC00680.JPG


Auf dem Bild sieht zwar nun alles ganz nett Zusammengebaut aus, doch der Schein trügt. Die Gabel wird nur durch den unteren Steuersatzteil sowie einer passenden Mutter (von oben) in Position gehalten. Bei der Bremse und dem Lenker handelt sich, wie bereits im Anfangspost erwähnt, um Leihgaben die irgendwann wieder zurückgegeben werden müssen.

Aber naja… nicht lang Schnacken und weiter im Text!

DSC00685.JPG

DSC00688.JPG


Der innenverlegte Bowdenzug für die Hinterradbremse ist zwar schick anzusehen, jedoch beschissen zu verlegen. Und damit meine ich nicht den Part durch das Oberrohr, sondern den Part durch die Sattelstütze! :confused:

DSC00686.JPG


Die Schelle für den Anlöt-Umwerfer sieht auch Klasse aus, jedoch passt das Standardmaterial von Campagnolo nicht problemlos dort ran, da die Schelle gerade und nicht gewölbt ist :crash:

DSC00687.JPG


Aber hey, dafür wurden die hinteren Ausfallenden vor dem Lackieren sauber abgeklebt, sodass man den Campa-Schriftzug auch weiterhin problemlos lesen kann ;)

Ich denke das reicht erstmal für den Anfang! In den nächsten Tagen und Wochen folgt weiteres...
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Nik S.

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Ich habe noch eine Sattelstütze (Nordstr.) mit einem Schlitz im Schaft. Ich kann dir gerne ein Foto machen.

Können wir nicht auch direkt Tauschen? Dann muss ich keine originale Stütze "ansägen" :D Das gibt doch dann sicherlich nen riesigen Shitstorm :p
 
Im Produktkatalog Altenburger für 1991 sind die drin,ob als geplante Kooperation,Auslagerung-keine Ahnung.
Nöll baute kurzzeitig auch die Gabeln für das Einigungsvertragliche FES-Project.

Interessant.
Auch die Sache mit den Gabeln ... es gibt da durchaus eine spezielle Gabel, die ich bislang nicht so recht zuordnen kann. Ist das diese hier?

upload_2019-4-1_16-14-49.png
 
Bin ich vor 30Jahren schon gefahren...:rolleyes:
Edit. Die gezeigte Gabel ist unsauber verarbeitet z.B. Einlötung der Ausfallenden mit Spalt...
Die Nut für den Steuersatznasenring auf der Stirnseite hat auch ein Alleinstellungsmerkmal.
Bremsbolzenlochzugespachtelte Strassengabel?
 
Zuletzt bearbeitet:
Folgend mal die Fotos der Stütze mit Schlitz. Ist aber scheinbar doch keine "normale" ovale Stütze aus der Nordstrasse. Es sieht eher so aus, als wäre es eine runde Stütze die unten oval gedrückt wurde (kann auch ne abgedrehte Campa sein). Also eher eine DDR-Bastelarbeit eines versierten Mechanikers :D Sie steckte auf jeden Fall mal in einem Textima-Rahmen.

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#1

Es war rund um das Jahr 1980, als die klugen Köpfe hinter der „Luxus-Rad-Schmiede“ in der Chemnitzer Nordstraße (inspiriert durch das Nationalteam der Schweiz ;) ) auf die Idee kamen, den Lenker der Zeitfahrmaschinen am Gabelkopf zu montieren. In Kombination mit einem abfallenden Oberrohr rutscht der Fahrer dadurch in eine strömungstechnisch optimalere Sitzposition, was letzten Endes in einem reduzierten Luftwiderstand resultiert. Dieses Novum wurde nicht nur im Bahnradsport angewendet, sondern fand auch direkt Einzug bei den Straßenzeitfahrern.

So wurde dann auch im Jahr 1984 für den Sportfreund Radtke eine eben solche Maschine konstruiert. Und dieses Gefährt fand dann irgendwann den Weg in meine Hände. Ein sehr schönes Rad mit vielen kleinen Details, in dem jedoch auch sehr viel Arbeit steckt (wie sich später herausstellen sollte). Ein großer Schritt wurde dabei schon vom Vorbesitzer übernommen: er hatte den Rahmen neu lackieren lassen. Zwar in einem nicht ganz originalgetreuem Farbton, aber ich kann damit leben, da auch dieses blau wirklich sehr schön ist :D

Kommen wir nun mal zu den ersten Detailbildern des Rahmens und somit auch gleich zu den ersten richtig fetten Baustellen: das komplette Cockpit!

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Auf dem Bild sieht zwar nun alles ganz nett Zusammengebaut aus, doch der Schein trügt. Die Gabel wird nur durch den unteren Steuersatzteil sowie einer passenden Mutter (von oben) in Position gehalten. Bei der Bremse und dem Lenker handelt sich, wie bereits im Anfangspost erwähnt, um Leihgaben die irgendwann wieder zurückgegeben werden müssen.

Aber naja… nicht lang Schnacken und weiter im Text!

Anhang anzeigen 657045
Anhang anzeigen 657048

Der innenverlegte Bowdenzug für die Hinterradbremse ist zwar schick anzusehen, jedoch beschissen zu verlegen. Und damit meine ich nicht den Part durch das Oberrohr, sondern den Part durch die Sattelstütze! :confused:

Anhang anzeigen 657046

Die Schelle für den Anlöt-Umwerfer sieht auch Klasse aus, jedoch passt das Standardmaterial von Campagnolo nicht problemlos dort ran, da die Schelle gerade und nicht gewölbt ist :crash:

Anhang anzeigen 657047

Aber hey, dafür wurden die hinteren Ausfallenden vor dem Lackieren sauber abgeklebt, sodass man den Campa-Schriftzug auch weiterhin problemlos lesen kann ;)

Ich denke das reicht erstmal für den Anfang! In den nächsten Tagen und Wochen folgt weiteres...

Zwei Fragen hätte ich,
würdest du mal den Gabelkopf von der Seite fotografieren? Wich würde die Befestigung des "Vorbaus" interessieren. Ist der angelötet oder steckt der von der Unterseite im Gabelschaft?

Und die zweite Frage, was ist denn hier für eine Linie zu sehen, das kann ich grad nicht zu ordnen? Oder ist das Schattenwurf vom Fotografieren?
Bildschirmfoto 2019-04-02 um 06.47.39.png
 
Folgend mal die Fotos der Stütze mit Schlitz. Ist aber scheinbar doch keine "normale" ovale Stütze aus der Nordstrasse. Es sieht eher so aus, als wäre es eine runde Stütze die unten oval gedrückt wurde (kann auch ne abgedrehte Campa sein). Also eher eine DDR-Bastelarbeit eines versierten Mechanikers :D Sie steckte auf jeden Fall mal in einem Textima-Rahmen.

Anhang anzeigen 657137
Anhang anzeigen 657138
Anhang anzeigen 657139

Solche gequetschten Campa Stützen habe ich mittlerweile schon sehr häufig gesehen. Technisch würden die für mich nicht ins Portfolio der Nordstraße passen, aber naja... man weiß ja nie :D

Die Aufmachung des Schlitzes hilft mir trotzdem schon weiter ;) Danke!



Zwei Fragen hätte ich,
würdest du mal den Gabelkopf von der Seite fotografieren? Wich würde die Befestigung des "Vorbaus" interessieren. Ist der angelötet oder steckt der von der Unterseite im Gabelschaft?

Weder noch. Das ist ein Bauteil. Der Gabelkopf wird mitsamt dem unteren Teil der Lenkerklemmung aus einem Block gefräst. Gabelscheiden, Gabelschaft und der Rest der Lenkerklemmung wird anschließend angelötet.

Und die zweite Frage, was ist denn hier für eine Linie zu sehen, das kann ich grad nicht zu ordnen? Oder ist das Schattenwurf vom Fotografieren?
Anhang anzeigen 657222

Das ist ein Schattenwurf/Reflexion des Lackes. Da ist alles sauber verarbeitet :bier:
 
Mal ein paar bessere Bilder des besagten Gabeltyps, nicht dass der gute @Thomthom noch Augenkrebs bekommt ;)

Anhang anzeigen 657123
Anhang anzeigen 657124

Anhang anzeigen 657125
Anhang anzeigen 657126
diese Form der Gabelkronen hatte ich auch an einem Technobull. Gibt es auch noch zu kaufen in Fernost (also komplette Gabeln, Straße). Da wurde vielleicht zugekauft. Hübsch sind se ja.

Spannende Geschichte, ich guck mal was hier passiert.

Campagnolo oder Favorit?
 
Sorry, ich dachte du beziehst deinen Vermerk, dass es den Gabelkopf immernoch aus Fernost gibt auf diese Aeroversion mit dem ausgefrästen Vorbau.
Für ein Projekt von mir suche ich nach einer Gabel mit einer Lenkerklemmung dieser Art.

Erzähl doch mal über dein Projekt. Hast du auch so einen Textima Rahmen?
 
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