besser spät als nie:
heute morgen wieder mal frisch. 8 grad sagt der
wahoo. sonst nix ungewöhnliches.
also besser ganz ganz spät als nie:
Gleiche Temperaturen sagte mir der
Wahoo beim ersten mdRzA nach dem Urlaub. Nicht nur Armlinge, sondern sogar Beinlinge kamen zum Einsatz im Gegensatz zur letzten Woche. Im Urlaub kommt es einem einfach viel wärmer vor
.
@b_a bin ich noch das eine oder andere Abenteuer aus dem Urlaub schuldig:
@achim_65 hatte mich zu Beginn meines Urlaubs gefragt, ob ich Lust auf eine Drei-Tages-Tour in und durch die Vogesen hätte. Da mein Urlaub erst drei Tage vor dem ersten Urlaubstag genehmigt wurde, hatte ich sowieso keine konkreten Pläne und sagte sofort zu. Der Plan, mit dem Rennrad zu fahren, verwarf ich beim Probepacken - die zwingend erforderlichen Schuhe hätten in der Tasche für die Sattelstütze zuwenig Platz gelassen. Also das Pendelrad mit einer Ortlieb-Backroller genommen:
und das Packvolumen, wie man sehen kann, voll ausgenutzt - was ich gelegentlich, vor allem bergauf, bereuen sollte ?. Wie von
@grandsport regelmäßig empfohlen, die linksseitige Befestigung verwendet, damit für Autofahrer das Rad optisch breiter wird.
Der Startort Hauptbahnhof Saarbrücken kam mir sehr gelegen, nur 5 Minuten von meiner Wohnung entfernt
. Am frühen Morgen vor Öffnung der Geschäfte in der Einkaufsmeile konnten wir noch wunderbar durch die Fußgängerzone cruisen um über die Alte Brücke zum Leinpfad entlang der Saar zu kommen, der kreuzungs- und autofrei mitten durch die Landeshauptstadt und aus dieser hinaus führt ...
Achim hatte die Tour über RideWithGPS, sowie Rad- aber auch Wanderfernwege geplant und ich hatte keine Skrupel, insbesondere zu Beginn auf Abschnitten, die ich gut kenne, davon abzuweichen
, schließlich war die Strecke auf den ersten 60 km fast mit meiner Tour vom Vortag nach Nancy identisch. Auf dem ersten richtigen Schotterstück, wo ich vor zwei Jahren mit dem Renner noch umgedreht war, ließen wir einen Riesentrecker vorbei
Vor zwei Jahren sah der ganze Weg noch ungefähr wo aus wie jetzt am rechten Rand. Aber auch so fand ich den Abschnitt, der mit diagonal verlaufenden Abflussrinnen aus bordsteinähnlichen Betonsteinen gespickt war, schon fordernd genug für meine Bereifung (
Schwalbe Marathon Supreme, 35 mm, praktisch profillos), während Achim mit seinen 42-mm-Byways (auf 650B-
Felgen) offenkundig einfach nur Spaß hatte.
Eine Kaffeepause und zwei Hügel später gelangten wir an den Etang de Lindre, wo wir Wildgänseschwärme sichteten, die wohl auf dem Weg ins Winterquartier waren, und Quellgewässer der Seille, die bei Metz in die Mosel mündet.
Für mich von zusätzlichem Interesse die Gemeinden des Departements Moselle wie zum Beispiel das bedeutende Tarquimpol mit seinen 65 Einwohnern, wo ich vorher noch nie war
oder Fribourg, wo wir ein bedauernswertes Hollandrad sichteten, das keine großen Abenteuer mehr zu erwarten hat.
und wenn ich gewußt hätte, was uns noch erwartet, als wir diesen Esel sahen (leider keine Ponies geknipst)
wäre ich nicht mehr ganz so gut gelaunt gewesen. Zwischen Rhodes und Diane-Capelle ging die Planung entlang der grün eingezeichneten Linie,
aber bereits am Waldrand wurde uns der "Weg" suspekt
doch im Wald wurde uns klar, dass wir uns im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Holzweg befanden. Zugewuchert, zum Teil gar nicht existent, schoben wir unsere Räder durch Gräben, unsere Waden von Dornenranken verkratzt. Wir hätten uns eine Machete gewünscht, um leichter durchzukommen, immer wieder in der Hoffnung, dass es besser werden würde. Statt dessen:
"Laut Karte geht es geradeaus."
"Siehst Du einen Weg, der geradeaus führt? Ich nicht."
"Nö, ich auch nicht."
"Rechts oder links?"
"Rechts könnten wir auf die Hauptstraße kommen"
...
"Also hier ist vor kurzem jemand vorbeigekommen. Die Brennesseln sind frisch geknickt und noch nicht verwelkt."
"Das waren vermutlich Wildschweine."
...
und zu gestresst, um das mit Fotos zu dokumentieren
...
waren wir mehr als froh, einen grob geschotterten Weg zu erreichen, der uns zur Ex-Nationalstraße führen sollte. Wenn man sich die Figuren auf der Waldhütte am Schotterweg betrachtet, lagen wir mit den Wildschweinen wohl gar nicht so daneben:
Danach ließen wir Fernwanderwege links und rechts liegen und blieben lieber auf den extrem schwach frequentierten Sträßchen, auch in St. Quirin, das als eines der schönsten Dörfer Frankreichs klassifiziert ist:
Von dort waren es nur noch ein paar Kilometer bis zum ersten Etappenziel, Abreschviller, das wir einen knackigen Anstieg später erreichten.
Fortsetzung folgt ...