Siehst Du, das ist genau das, was ich meine. Ob etwas bereits von der Konzeption her schlecht ist, muss die Praxis zeigen. Manches funktioniert offenbar auch dann, wenn bisher als fragwürdig eingeschätzte Wege beschritten werden. Deshalb sehen Fahrräder, Autos, Eisenbahnen, Flugzeuge u.v.m. heute anders aus als vor hundert Jahren. Der zweite zitierte Satz konterkariert übrigens den ersten zitierten Satz.
Mmmmhhhh..... lagaffe als Apologet der traditionellen Laufradbau-Ideologie. Das ist zur Abwechslung mal was anderes als der komplett gegenteilige Vorwurf eines anderen Users .......
Warum nicht...?? Ich sag Dir mal das Gleiche, wie ich auch jenem immer wieder erzähle: Lies meine Posts richtig und unterlasse die freie Interpretation......
Und: nö, wieso konterkariert der zweite Satz den ersten? Und mit fragwürdig ziele ich nicht unbedingt und alleine auf Instabilität ab.....
Aber zurück zum Thema und da können wird ruhig noch mal bei den
Shimano RS 80 C24-CL bleiben, denn der TE hat ja auch die Dura Ace C24-CL in seiner Aufzählung gehabt.
Vorbemerkungen dazu: Ich bin kein
Shimano-Freund, diese Räder sind die einzigen
Shimano-Produkte, die ich derzeit ich Betrieb habe. Ich gehöre auch nicht zu denen, die alles, wofür sie Geld ausgegeben haben, bedingungslos in den Himmel loben, ganz im Gegenteil. Und an Wunder glaube ich sowieso nicht.
Du (lagaffe) hast dazu gemeint, mit 80+ kg (bei mir aktuell ca. 82, es waren auch schon 85) würde man mit solchen Rädern mit 16/20 Speichen "praktisch ständig auf Reserve" fahren. Das ist in diesem Fall eindeutig falsch. Die Räder sind brettsteif und stabil. Zum Vergleich: Parallel genutzte und eher ein paar km weniger gefahrene, klassisch aufgebaute LR mit DTSwiss RR465 und 28 Speichen (das sind die in meinem Avatar), laufen schon nicht mehr ganz rund und werden -wie immer- zum Ende der Saison zentriert werden müssen. Die Shimanos laufen nach wie vor so rund wie am ersten Tag.
Du hast das nicht verstanden: Bei etwa 80kg Gewicht und 60% dessen als Belastung für das Hinterrad bedeuten bei einer Speichenzahl von 24 und weniger die Entlastung einer Speiche von etwa 470N und zwar nur im reinen Fahrbetrieb, ohne Wiegetritt....... Bei 100kg, und um diese Gewichtsklasse ging es in dem thread, so weit ich mich erinnere, sind es an die 600N, die als Last auf dem Hinterrad wirkt und um diesen Bereich ebenso einie einzige Speiche entlastet wird. Wie schon gesagt, ich habe just diese Laufräder ( DA C24) zur Bearbeitung in den Händen gehabt. 95kg Nutzlast haben die über eine ganze Weile durchgehalten, aber nicht ohne deutliche Speuren zu hinterlassen: Die komplett verdrehten Speichen hinten links, sind ein klarer Hinweis auf wiederholte Totalentlastungen.
Der LRS bricht nicht gleich zusammen, aber die mechanische Beanspruchung bewegt sich hier stetig in der Reserve, was der Dauerhaltbarkeit wohl eher hinderlich sein wird....
Vollmundige Werbeversprechen? Schon mal in Erwägung gezogen, ob so eine Felgenkonstruktion vielleicht wirklich gelungen sein könnte? Ein dünnes Alugerüst mit Verstärkungen im Bereich der Speichenaufnahmen, einlaminiert in Carbon, kann schon theoretisch durchaus zu einem sehr stabilen und verwindungssteifen aber trotzdem leichten Ergebnis führen. Dass es in Praxis funktioniert, siehe oben. Und noch ein ganz starkes Argument, warum übernehmen immer mehr Konkurrenten dieses Bauprinzip, wenn seine Vorteile doch nur "vollmundige Werbeversprechen" sind? Die (zunächst "manuell" gefühlte) sehr hohe Speichenspannung bei diesen Rädern, hatte lagaffe als Unfug in Abrede gestellt. Inzwischen habe ich einen, der über eine Tensiometer verfügt, gebeten, dieser Frage auch einmal messtechnisch nachzugehen. Ergebnis: Die Speichenspannung ist nicht nur fühlbar, sondern auch messbar ungewöhnlich hoch. 1300 N vorn, 1450 N hinten rechts, 900 N hinten links sind es gemessen. Immer noch der Meinung, dass das mit der hohen Speichenspannung Unfug und Einbildung ist? Und könnte es vielleicht doch sein, dass die Kombination aus dieser Felgenkonstruktion und hoher Speichenspannung trotz weniger Speichen zu einem sehr stabilen Ergebnis bei geringem Gewicht führen kann? Vielleicht stimmt hier ja ausnahmsweise die Werbeaussage, während grundsätzliche Vorurteile gegen solche Konzepte auf den Prüfstand müssten?
Jedes Felge kann nicht mehr oder weniger, als es Material oder Dimension zuläßt. Keine Ahnung, was ich konkret zur Felge gesagt habe. Sie wird mich nicht vom Hocker gehauen haben.
Ich weiß nicht, was dein Freund gemessen hat und ob er denn entweder sein Tensio über eine Referenzspeiche kalibriert hat oder über die
Shimano Tabelle verfügt, in der
Betriebsanleitung werden Richtwerte von hinten links 600-1000N angegeben, wobei ich die 1000 für ausgesprochen optimistisch halte.
Aber vermutlich habe ich lediglich argumentiert, dass man ab dem Punkt, ab dem Die Vorspannung ausreicht, die Seitensteifigkeit nicht erheblich allein dadurch erhöhen kann, indem man die Speichen einfach nur bis zur Streckgrenze anknallt, um es übertrieben auszudrücken.
Ich habe ja schon geschrieben, dass meine sehr konkreten Erfahrungen mit den RS80 C24-CL dazu geführt haben, dass der nächste Laufradsatz nach aller Voraussicht der WH-9000 C24-CL werden wird und ich habe wenig Zweifel daran, dass das Räder sein werden, die meine 82 kg (oder auch etwas mehr) sehr zuverlässig durch alle Widrigkeiten des (fast) täglichen Einsatzes fahren werden, auch mit einem Gewicht um 1400 gr. und 16/20 Speichen und nicht "ständig auf Reserve", sondern mit Reserven.
Wenn du meinst, dass 1600km im Selbstversuch eine eindeutige Aussage zulassen, meinethalben.......... Das ist ja auch alleine Deine Sache........
Es mag abwegig sein, aber ich gehe grundsätzlich von einer Einsatzdauer aus, die deutlich über den Zeitraum liegt, der zwischen zwei Shopping-Touren liegt.
Prinzipiell ist es für die Bewertung eines LRS völlig egal, ob der ein "System-LRS" oder von Hand gebaut ist. Sie unterliegen beide den gegebenen physikalischen Gesetzen. Nicht jedes Konzept ist für jeden geeignet, das ist nun mal so.
Und für meinen Begriff gibt es keinen falschen Fahrer für das richtige Rad, sondern allenfalls das falsche Material........
Der Fahrer selbst ist erstmal richtig und gut, so wie er gerade ist, egal ob Bergfloh, Sprinterbulle, dicker oder dünner, oder was sonst so....