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Kurbellänge - Wie lang, und wieso?

hansfrans

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Hallo!
Wie oben schon erwähnt, soll es sich um Kurbellängen drehen. Ich frage mich schon ziemlich lange, wieso unterschiedliche Kurbellängen notwendig sind. Klar verstehe ich, dass Leute unterschiedlich lange Beine haben, Proportionen anders sind usw.... Aber wie ermittle ich die perfekte Kurbellänge für mich? Was muss ich da beachten? Gibt es dabei irgendwelche Erkenntnisse über Energieverlust/-gewinn? Besteht da irgendeine spezielle ,,Beziehung'' zwischen kürzen/längeren Kurbeln und einer Kompaktkurbel?

Fragen über Fragen. Ich hoffe ihr könnt mich schlauer machen :)
LG und Danke
hansfrans
 
Hast Du die Informationen, die das Forum ausspuckt wenn in die sehr funktionelle Suche das Stichwort "Kurbellänge" eingegeben wird schon gelesen?
 
Fahrradphysik und Biomechanik könnte helfen. Der Winter ist ja noch lang und eine gut gepflegte Bibliothek ist oft mehr wert, als ein Haufen Teile für die Resterampe.
 
Die (optimale) Kurbellänge steht im Verhältnis zur Rahmengröße.
Bei Rahmen auf Maß kann man freilich immer auf 175er als Standardlänge zurückgreifen, aber bei Rahmen von der Stange schaut es da schon bisweilen weniger flexibel aus. Wenn nun z.B. jemand die passende Oberrohrlänge hat, aber am Sitzrohr 10mm zu viel, kann das über eine kürzere Kurbel kompensiert werden.
Man kann natürlich auch durch Höhenverstellung des Stattels darauf reagieren, was aber zu ungunsten der optimalen Sitzposition geschehen würde.
Und so wird dann ein Schuh draus.
Es kann auch andere Zusammenhänge geben, z.b. ungünstige Radstände, wie man sie bei vielen Damenrennern findet. Da kann eine kürzere Kurbel helfen, dass der Fuß beim Kurbeln nicht am Vorderrad hängen bleibt, wenn ungünstig eingelenkt wird.
Und natürlich kann man auch im Sinne der Hebelphysik eine Relation zur Übersetzung (Kompakt- vs. Rennkurbel) finden. Ein 54er Kettenblatt kann man freilich mit einem längeren Hebel bzw. Kurbelarm besser rund treten, als mit einem Kurzen.
Also: kurz drüber nachgedacht und schon finden sich einige Begründungen für das Angebot von kurzen und langen Kurbeln.
Oder deswegen:
01_lowriderbikespicture.jpg
 
Bei Rahmen auf Maß kann man freilich immer auf 175er als Standardlänge zurückgreifen, aber bei Rahmen von der Stange schaut es da schon bisweilen weniger flexibel aus. Wenn nun z.B. jemand die passende Oberrohrlänge hat, aber am Sitzrohr 10mm zu viel, kann das über eine kürzere Kurbel kompensiert werden.

Das war hoffentlich nur ein Spass!
 
Die (optimale) Kurbellänge steht im Verhältnis zur Rahmengröße.
Es kann auch andere Zusammenhänge geben, z.b. ungünstige Radstände, wie man sie bei vielen Damenrennern findet. Da kann eine kürzere Kurbel helfen, dass der Fuß beim Kurbeln nicht am Vorderrad hängen bleibt, wenn ungünstig eingelenkt wird.
Und natürlich kann man auch im Sinne der Hebelphysik eine Relation zur Übersetzung (Kompakt- vs. Rennkurbel) finden. Ein 54er Kettenblatt kann man freilich mit einem längeren Hebel bzw. Kurbelarm besser rund treten, als mit einem Kurzen.
Danke für die Antwort!
genau aus diesem Grund wären doch längere Kurbeln sinnvoller, weil es sich dann ,,besser treten'' lässt. Sind dann kürzere Kurbelärme nicht von immensem Nachteil und ein Kraftverlust? Längere Kurbeln stehen dann aber, wie du bereits sagtest, kontraproduktiv der Sitzposition gegenüber.
 
@hansfrans: Hast Du denn eher an eine kürzere oder längere Kurbel gedacht? Wie schauts bei Dir mit der Tritfrequenz aus?

Nach den üblichen Formeln brauche ich eine deutlich längere Kurbel als die Standard 175, aber ich neige ohnehin zu dicken Gängen und niedriger Trittfrequenz, weshalb ich alle Experimente in dieser Sache vorläufig ausschließe.
 
Unterschied zwischen 172,5 und 175 er Kurbel sind nur 2,5 mm! Ich fahr mehrere Räder und spür den Unterschied nicht.
Interessanter ist es bei Spezialkurbeln , die deutlich länger sind...
 
@hansfrans: Hast Du denn eher an eine kürzere oder längere Kurbel gedacht? Wie schauts bei Dir mit der Tritfrequenz aus?

Nach den üblichen Formeln brauche ich eine deutlich längere Kurbel als die Standard 175, aber ich neige ohnehin zu dicken Gängen und niedriger Trittfrequenz, weshalb ich alle Experimente in dieser Sache vorläufig ausschließe.

Ich habe überhaupt nicht über eine neue Kurbel nachgedacht, nur mich interessiert das Thema, falls ich mir irgendwann selbst mal ein Rad aufbauen möchte.
Ich schließe aus deinem beitrag, dass kurze kurbeln und hohe Trittfrequenz purer ,,Selbstmord'' sind?
 
Mir hat mal ein ehemaliger Profi, selbst ein Bergfloh von 1,65m oder so, erklärt, dass eine kürzere Kurbel bei kleinen Fahrern es einfacher macht, mit höherer Trittfrequenz zu fahren, weil die Hebel günstiger sind. Umgekehrt kann ein große Fahrer von einer längeren Kurbel profitieren. Wenn man aber ohnehin schon tendenziell leichtere Gänge mit hoher Trittfrequenz fährt, sollte man mit einer kleineren Kurbel vorsichtig sein. Zumindest würde es einiges an Eingewöhnung bedeuten. umgekehrt für größere Fahrer: Wer schon dicke Gänge fährt sollte nicht noch eine längere Kurbel nehmen. Ist bei mir aber auch nur Theorie, fahre schon immer 175mm.
 
In der Praxis hat man ja meist nur die Auswahl zwischen 170, 172,5 oder 175 mm. Zwischen den einzelnen Kurbellängen ist der Drehmomentunterschied weniger als 2%, das sind schon eher marginale Unterschiede. Für Hobbyfahrer ist der leistungsmäßige Aspekt also bestimmt absolut vernachlässigbar, dort sollte man sich eben noch mehr um die eigenen Beine kümmern.;) Spürbar ist die Kurbellänge höchstens orthopädisch und auf längere Sicht: kürzere Kurbeln können Knie und Hüften nämlich etwas entlasten.
Und den Q-Faktor haben wir auch schon lange nicht mehr diskutiert...:D
 
Die Kurbellänge ist primär abhängig von der Innenbeinlänge, sicher auch vom Verhältnis Ober- und Unterschenkel.

Gängige Formeln zur Bestimmung der Kurbellänge sind:

Customcranks: Schrittlänge x 0,205
Bicycle Forest: Schrittlänge x 0,21

und eine weitere Formel, deren Herkunft mir entfallen ist und in etwa dazwischen liegt: Schrittlänge x 0,208

Der Hebel wird recht oft genannt, ist aber zu vernachlässigen. Mit einer deutlich zu langen Kurbel, kann der theoretische Hebel gar nicht mehr umgesetzt werden, weil die Kniebeugung viel zu spitz ist, oder auf der anderen Seite man Ballerinen-gleich mit der Zehenspitze auf dem Pedal tänzelt.

Gerade bei kleinen Fahrern ist solches gerne zu beobachten. Ich selber habe diese Erfahrung auch gemacht. 172,5 ist mir viel zu lang. Das hat sich sogar negativ auf die Sitzposition ausgewirkt. Mit 165mm bis 167,5mm komme ich viel besser klar ( bei 800mm Schrittlänge). 170mm nur noch für die Stadt.

Eine Bekannte, die mit 1,62m ebenfalls erst eine 172,5 Kurbel gefahren ist, und dann auf 155mm umgestiegen ist, hat mir berichtet, dass sie nun auch bei niedrigeren Trittfrequenzen ( um die 80) deutlich mehr Kraft über die Pedale übertragen kann, als vorher. Sie fährt sonst eher hohe Frequenzen und hat auch deswegen die etwas kürzere Kurbel genaommen ( errechneter Wert: 155-knapp 160mm je nach Formel).

Wie genau man sich an die Formeln halten muß, sei jedem selbst überlassen. Endgültig geklärt ist das ja nicht, kommt meiner Meinung aber der Realität recht nahe.

Wenn die "Wohlfühllänge" deutich von den errechneten Werten abweicht, sollte man m.E. dem auch nachgeben.

User Max.Cady hat mit seiner recht stattlichen Größe und auch Innenbeinlänge Kurbeln mit 200mm. Er sagte, er hätte das Gefühl nun mehr, bisher ungenutzte Muskelgruppen anzusprechen. Fährt aber bei hohen Trittfrequenzen lieber eine 185er Kurbel.

Generell spürt man zu kurze Kurbeln wohl weniger als negativ, als zu lange....................
 
Bringt zwar keine neuen brauchbaren Erkenntnisse aber Hans-Michael Holczer berichtet in seinem Buch, dass Davide Rebellin einmal versehentlich unterschiedliche Kurbellängen (links anders als rechts) montiert wurden und er es wohl nicht gemerkt hat.
 
Vielleicht hat er zufällig passend zu den verschieden langen Beinen die Kurbeln montiert bekommen...........!?! :D
 
Bringt zwar keine neuen brauchbaren Erkenntnisse aber Hans-Michael Holczer berichtet in seinem Buch, dass Davide Rebellin einmal versehentlich unterschiedliche Kurbellängen (links anders als rechts) montiert wurden und er es wohl nicht gemerkt hat.
Und Helmut Schmidt quarzt wie ein Schlot und ist inzwischen steinalt geworden....
 
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