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Kurbellänge - Wie lang, und wieso?

Drehmoment wird erst ab dem Kettenblatt erzeugt.
Ja, und nicht am Ende der Kurbel ... und eigentlich sogar erst an der Welle! ;)
Aber genau mit dieser Ungenauigkeit kann ich in diesem Thread wunderbar leben! :)

Wenn man jetzt denkt, wenn die Kurbel als Hebel fungiert, dann wird es selbstverständlich leichter, je länger die Kurbel ist, denkt man rein von der Hebelmechanik richtig, aber etwas zu kurz.

Wir betrachten hier ja nur Kurbellängen/-kreise innerhalb sehr enger Grenzen.
Da gilt die pauschale Aussage mit der längeren Kurbel und mehr Drehmoment (natürlich am Kettenblatt) sehr wohl. Ob es große Auswirkungen hat steht dabei auf einem anderen Blatt.

Auf den Grafiken kann man ganz gut erkenne, dass die Länge einer Kurbel limitiert ist. Bei der Dampfmaschine oder beim Motor kann der Durchmesser des Kurbelkreises nicht größer sein, als es der Weg der Bewegung des Zylinders zulässt.
Witzige Sichtweise!
Ich würde eher sagen, daß es entsprechend konstruiert wurde damit Hub und Kurbelkreis harmonieren.
Bei uns ist das allerdings etwas schwieriger zu entscheiden, was harmoniert bzw. einen guten Wirkungsgrad ergibt weil wir eben keinen Kolben mit nur einem Pleuel daran besitzen.
Mit unseren drei beteiligten Gelenken und noch mehr Muskeln sind wir deutlich variabler und können sogar mehr als ein Hubkolbenmotor insbesondere wenn es darum geht die Kraft länger annähernd im 90°-Winkel zur Kurbel zu übertragen.

Wenn ich die o.g. sehr engen Grenzen mal verlasse um meinen "Maximalhub" und die maximal tretbare Kurbellänge zu bestimmen komme ich auf rund 800mm Hub bzw. stolze 400(!)mm Kurbellänge.
Natürlich unfahrbar und über den Wirkungsgrad möchte ich da lieber nicht spekulieren aber trotzdem erscheinen Änderungen von nur 2,5mm bei Längen um 170mm nun doch nicht mehr ganz so relevant, oder?!


@Lichterkette
Trägst du eigentlich noch was zum Thema bei oder hackst du nur noch auf Mr. Razor rum?
 
Letztlich bleibt doch alles irgendwie auch eine Frage des Fahrstils. Wer hohe Trittfrequenzen treten kann, ist mit einer kurzen Kurbel, am untersten Ende dessen, was für seine Beinlänge noch vertretbar ist, wahrscheinlich sogar am besten dran. Die "Totpunkte" werden ja schneller überwunden, je hochfrequenter man kurbelt, und das bringt wahrscheinlich noch mehr, als die mögliche Beweglichkeit der eigenen Beine völlig auszureizen.

Wer natürlich sowieso Probleme hat, überhaupt vernünftig hohe Trittfrequenzen zu treten (Spazierfahrer), kann eventuell sogar mit einer nominell zu langen Kurbel glücklich werden. Aber wahrscheinlich eher TROTZ der zu langen Kurbel, als wegen ihr.

Für meine Innenbeinlänge werfen die gängigen Formeln meist sogar Kurbellängen von 180 mm als passend aus. Ich fühle mich aber bei meinen Rädern mit Kurbeln von 170, 172,5 und 175 mm sehr wohl, und werde wohl nie mit einer noch längeren experimentieren. Nicht, dass ich die am Ende noch mögen würde, und meine Räder alle umrüsten müsste, bei den Preisen für die exotischen Längen.
 
Über die Jahre (und mittlerweile unzählige Kurbellängen-Threads) betrachtet ist das Frustrierendste (neben gelegentlichen Privat-Streitigkeiten zwischen einzelnen Forianern), dass sämtliche gut hergeleiteten Argumentationen aus betagten Threads komplett neu aufgezogen werden. An dieser Stelle erstmal ein großes Lob an "lagaffe" für diese enorme Fleißarbeit!!
Für (Freizeit-)Radsportler mit durchschnittlicher Körpergröße ist es freilich überflüssig, den mitunter erheblichen Aufwand für die Anpassung der Kurbellänge zu betreiben. Im absoluten Spitzen(Profi)sport macht es durchaus Sinn, die letzten Zehntel-Prozent an abrufbarer Dauerleistung noch über 2,5mm längere/kürzere Kurbeln rauszukitzeln. Dass es dann auch noch Unterschiede zwischen Bahnsprintern und Bergspezialisten in den Kurbellängen gibt, dürfte eigentlich bekannt sein. Hierbei spielt die angestrebte Trittfrequenz eine wesentliche Rolle.
Für den Freizeit-Radsportler wird das Thema in dem Moment interessant, wenn man relativ deutlich in der Anatomie bzw. Körpergröße vom Durchschnitt abweicht.
Einen treffenden Beitrag hatte mal "Maxito" (ein 2,10m langer Radsportler) in einen der betagten Threads beigesteuert, indem er einfach mal seine Proportionen und die seines Rennrades (Rahmenhöhe 65) ins Verhältnis zu einem 1,75m großen Radlers (Rahmenhöhe 54 oder 56) gesetzt hat. Vorbau, Lenker und Sattelstütze lassen sich ja noch aus der Serienproduktion einigermaßen anpassen, nur eben die Kurbeln nicht. Der 1,75m große Radler hätte dann 145-er Kurbeln, wenn sich sein Setup aus Anatomie und Rennrad-Zusammenstellung im gleichen Verhältnis wie beim 2,10m Radler "verkleinert"...Es würde vermutlich niemand auf die Idee kommen, mit 145-er Kurbeln zu fahren (wenn man nicht gerade kleiner als 1,50m ist) Und daher braucht man eigentlich auch nicht darüber zu diskutieren, ob ein 2,10m großer Radler besser mit Kurbeln bedient ist, die länger als 180mm sind.
Häufig wird die angestrebte Motivation einfach nur falsch verstanden bzw. bewusst verdreht. Nicht "Länger ist besser" ist die Motivation, sondern "Passender ist besser".
Nochmal zu meinen praktischen Erfahrungen...und damit etwas abseits der ganzen (mitunter streitbaren) Theorie:
Ich bin bis Frühjahr 2009 175-er Kurbeln gefahren (leider ohne Messung der Trittfrequenz!)...immerhin kam ich so über 20 Jahre mit dem Rennrad immer recht problemlos von A nach B (obwohl ich mit 2,05m deutlich größer als der Durchschnitt bin) und hatte auch in den 90-ern einige Triathlon-Wettkämpfe bestritten. Es wäre also nicht schlimm, wenn ich einfach so weiter gemacht hätte...hab ich aber nicht!
Ich wollte es einfach wissen und nicht bloß theoretisieren. Also habe ich nach der halb-offiziellen Formel (Schrittlänge x 0,21) Kurbeln in 200-er Länge anfertigen und zusammen mit neuer Schaltung und weiteren Upgrades montieren lassen. Von diesem Zeitpunkt an begann ich auch die TF zu messen. Wir reden also über eine Änderung der Kurbellänge um 2,5cm! Ich brauchte keinen Vergleich zum Hubkolbenmotor, um diesen Unterschied beim Fahren zu spüren! Am auffälligsten war gegenüber den 175-ern das Fahren am Anstieg. Ich will das überhaupt nicht mit irgendwelchen physikalischen Betrachtungen erklären. Es ist einfach deutlich in der Praxis spürbar, dass man mit längeren Kurbeln im Bereich niedriger Trittfrequenzen und hohem Widerstand besser zurechtkommt. Anders sieht es dann rückwirkend betrachtet beim Bergabfahren aus, wenn ich versuche, am Durchschlag noch mitzutreten. Hier fehlte mir leider der Vergleich zur TF mit den 175-ern.
Dazu kommt auch noch ein Faktor, welcher in der Diskussion viel zu kurz kommt. Es bringt eigentlich überhaupt nichts, wenn man jahrelang eine ganz bestimmte Kurbellänge gefahren ist, dann mal eben eine deutlich längere montiert und guckt, ob's besser oder schlechter funktioniert. Bei kürzeren Kurbeln mag das nicht ganz so dramatisch sein. Das Problem ist, dass - gerade in meinem konkreten Fall - meine Muskulatur über die Jahre auf die 175-er eingestellt war. Über 2 Jahre Beaobachtung konnte ich eine gewisse Eingewöhnung feststellen und es hatte ungefähr 4 Monate gedauert, bis ich überhaupt eine zufriedenstellende Sitzposition für die 200-er Kurbeln gefunden hatte. Mit etwas mehr Engagement wäre es mir sicherlich au ch gelungen, über konsequentes und strukturiertes Training die Trittfrequenz mit den 200-er Kurbeln in den angestrebten Bereich von 90 bis 100 zu bringen. Um weiteren praktischen Aufschluss darüber zu erhalten habe ich dann im Sommer letzten Jahres 185-er Kurbeln montieren lassen. Das Ergebnis war, dass ich sofort recht unproblematisch sowohl im Durchschnitt als auch in der Spitze deutlich höhere TF's fahren konnte. Freilich spürte ich auch, dass mir ein paar Benefits der 200-er Kurbeln am Anstieg "verloren gegangen" sind.
Möglicherweise liegt mein persönliches Optimum irgendwo zwischen 185mm und 200mm.
Mein persönliches (praktisches) Fazit ist: Für jemanden mit Schrittlänge ca. 100cm macht es absolut Sinn, mindestens 185-er Kurbeln (derzeit längste Serienkurbel des europäischen Marktes) zu montieren und sich über - sagen wir mal - 2 Monate daran zu gewöhnen. Es ist gut möglich, dass ein ähnlich langer Radler mit den 200-er Kurbeln problemlos 100-er TF's (im Schnitt) fahren kann...
Erst recht halte ich es für empfehlenswert, dass ein kürzerer Radsportler (so ähnlich wie "lagaffe") auch kürzere Kurbeln als 170mm fährt!
 
Über die Jahre (und mittlerweile unzählige Kurbellängen-Threads) betrachtet ist das Frustrierendste (neben gelegentlichen Privat-Streitigkeiten zwischen einzelnen Forianern), dass sämtliche gut hergeleiteten Argumentationen aus betagten Threads komplett neu aufgezogen werden. An dieser Stelle erstmal ein großes Lob an "lagaffe" für diese enorme Fleißarbeit!!!

Dem Lob an lagaffe kann ich mich anschließen. Aber die immer wieder kehrenden Kurbeldiskussionen machen mir stets Spaß, und ich habe mich da auch früher immer gerne beteiligt! Manches kann man nicht oft genug lesen, wie ich finde, und wens nicht interessiert braucht es ja nicht anzuklicken. Dass schon im Bereich der unwesentlich abweichenden Standardkurbeln 170 bis 175 mm solche Glaubenskriege entfacht werden, nutzt ja vor allem den Herstellern. Natürlich könnten die sich auch genauso gut auf 172,5 beschränken, und die Produktion der zwei anderen Längen komplett einsparen, aber so lässt sich halt etwas mehr Geld verdienen. Wenn der "Standard" noch weiter gespreizt würde, wäre das zwar für besonders große oder kleine Fahrer sinnvoller, aber wirtschaftlich wäre es dann nicht mehr.

Was wirklich Neues wird es wohl in nächster Zeit nicht geben, obwohl es immer mal wieder neue Untersuchungen zum Thema gibt. Vor allem im Bereich der ovalen Kettenblätter wurde ja zum Thema "runder Tritt" anscheinend mal wieder geforscht.

Letztlich wird es immer so bleiben, dass man trainieren muss, um schneller zu werden, und besser den Berg hoch fahren zu können. Einfach eine minimal längere Kurbel dranzuschrauben, mag zwar in Einzelfällen der Psyche dienen, wenn es aber wirklich ernst wird (Rennen, Alpenmarathon etc.) wird einen die bittere Realität wieder einholen, und zeigen, dass man die Physik doch nicht überlisten kann!
 
... Letztlich wird es immer so bleiben, dass man trainieren muss, um schneller zu werden, und besser den Berg hoch fahren zu können. Einfach eine minimal längere Kurbel dranzuschrauben, mag zwar in Einzelfällen der Psyche dienen, wenn es aber wirklich ernst wird (Rennen, Alpenmarathon etc.) wird einen die bittere Realität wieder einholen, und zeigen, dass man die Physik doch nicht überlisten kann!
Wenn für Deine Innenbeinlänge die gängigen Formeln meist sogar Kurbellängen von 180 mm als passend auswerfen, dann zählst Du zu den zwergwüchsigen Kurzbeinern, welche einen Unterschied zwischen den wenigen gängigen Kurbellängen nicht mitbekommen.

Es gibt sogar so kurzbeinige Banditen, mit so kurzen Beinen, daß diese trotz Fußschellen der Polizei davon laufen können. Ein Langbeiner, der entsprechend lange Schritte macht, der läuft wegen den Fußschellen nicht langsamer, sondern fliegt wegen denen bei jedem Schritt auf die Fr**se.
 
Die Kurbellänge ist primär abhängig von der Innenbeinlänge, sicher auch vom Verhältnis Ober- und Unterschenkel.

Gängige Formeln zur Bestimmung der Kurbellänge sind:

Customcranks: Schrittlänge x 0,205
Bicycle Forest: Schrittlänge x 0,21

und eine weitere Formel, deren Herkunft mir entfallen ist und in etwa dazwischen liegt: Schrittlänge x 0,208

Der Hebel wird recht oft genannt, ist aber zu vernachlässigen. Mit einer deutlich zu langen Kurbel, kann der theoretische Hebel gar nicht mehr umgesetzt werden, weil die Kniebeugung viel zu spitz ist, oder auf der anderen Seite man Ballerinen-gleich mit der Zehenspitze auf dem Pedal tänzelt.

Gerade bei kleinen Fahrern ist solches gerne zu beobachten. Ich selber habe diese Erfahrung auch gemacht. 172,5 ist mir viel zu lang. Das hat sich sogar negativ auf die Sitzposition ausgewirkt. Mit 165mm bis 167,5mm komme ich viel besser klar ( bei 800mm Schrittlänge). 170mm nur noch für die Stadt.

Eine Bekannte, die mit 1,62m ebenfalls erst eine 172,5 Kurbel gefahren ist, und dann auf 155mm umgestiegen ist, hat mir berichtet, dass sie nun auch bei niedrigeren Trittfrequenzen ( um die 80) deutlich mehr Kraft über die Pedale übertragen kann, als vorher. Sie fährt sonst eher hohe Frequenzen und hat auch deswegen die etwas kürzere Kurbel genaommen ( errechneter Wert: 155-knapp 160mm je nach Formel).

Wie genau man sich an die Formeln halten muß, sei jedem selbst überlassen. Endgültig geklärt ist das ja nicht, kommt meiner Meinung aber der Realität recht nahe.

Wenn die "Wohlfühllänge" deutich von den errechneten Werten abweicht, sollte man m.E. dem auch nachgeben.

User Max.Cady hat mit seiner recht stattlichen Größe und auch Innenbeinlänge Kurbeln mit 200mm. Er sagte, er hätte das Gefühl nun mehr, bisher ungenutzte Muskelgruppen anzusprechen. Fährt aber bei hohen Trittfrequenzen lieber eine 185er Kurbel.

Generell spürt man zu kurze Kurbeln wohl weniger als negativ, als zu lange....................
Meine Schrittlänge beträgt 93cm bei nur 184cm höhe!( sehr schwierig) Fahre normal 175er Kurbel und nun auch 180er Kurbel.was überraschendes ans Tageslicht brachte! Bei steigungen einfach mehr geschwindigkeit ,stressfrei wie bei einer 175er! Auf der Ebene eher gleich ,aber andere muskelgruppen spürbar ? Ganz sicher ist die verbesserung der Geschwindigkeit im Wiegetritt vorhanden,was natürlich auf meine 93cm sl und 184cm zurückzuführen ist und primär meinen --etwa 92kg :) Schönste Grüsse
 
Meine Schrittlänge beträgt 93cm bei nur 184cm höhe!( sehr schwierig) Fahre normal 175er Kurbel und nun auch 180er Kurbel.was überraschendes ans Tageslicht brachte! Bei steigungen einfach mehr geschwindigkeit ,stressfrei wie bei einer 175er! Auf der Ebene eher gleich ,aber andere muskelgruppen spürbar ? Ganz sicher ist die verbesserung der Geschwindigkeit im Wiegetritt vorhanden,was natürlich auf meine 93cm sl und 184cm zurückzuführen ist und primär meinen --etwa 92kg :) Schönste Grüsse
Ja! Genau so ist es! Ausgehend von einer 175er Kurbel rechnen wir einfach mal im Dreisatz von Deiner Schrittlänge von 93 cm auf die kurzen Stummelbeinchen des RazorbladeRacers: 175/930*180/0,21 == 161,29

Wenn man RazorbladeRacer eine Kurbel mit 161,29 mm Länge montierten würde und er mit Dir ein Uphillrennen fahrt, dann wirft er, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, sein Radl wütend und weinend in den Strassengraben, obwohl er so super durchtrainiert ist.
 
Nochmal, ich bestreite nicht, dass es für jeden Fahrer rein theoretisch "die optimal passende Kurbellänge" gibt. Daran kann es keinen Zweifel geben. Deshalb ist es auch möglich, dass ein Fahrer sich mit einer 175er wohler fühlt, als mit einer 170er, oder umgekehrt.

Das Einzige, was ich für reine Einbildung halte, und dies auch mit Hilfe eindeutiger Fakten untermauern kann, ist ein spürbarer Zuwachs an Kraft und Drehmoment bei einem Unterschied in der Kurbellänge von gerade mal 5 Millimetern.

@bronks, danke für Deine Hinweise, ich habe daraufhin noch mal nachgemessen. Meine Innenbeinlänge beträgt 86cm. Das wäre für eine Giraffe in der Tat sehr kurzbeinig, aber ich kann damit leben, und meine Hosen und Fahrradkurbeln von der Stange kaufen. Meine Frau hat bei einigen Zentimetern weniger Gesamtgröße als ich, tatsächlich sogar längere Beine. Das wirkt sich zwar nicht spürbar positiv auf ihre Leistungen beim Radfahren aus, dafür aber immer wieder auf die Reaktionen derjenigen, die uns im Sommer beim gemeinsamen Tandemfahren beobachten. Ich gehe davon aus, dass die anerkennenden Pfiffe der Männer hauptsächlich unserer ausgezeichneten Pedaliertechnik gelten. Natürlich lebe ich selbst von meiner Kraft und Fitness, und bin deshalb vielleicht zu unempfindlich gegenüber den Belastungen durch den Radsport.
 
Rein rechnerisch ist Deine "ideale" Kurbellänge so zwischen 175mm und 180mm. Passt also sogar nach "Schulbuch"..................................
 
Ja! Genau so ist es! Ausgehend von einer 175er Kurbel rechnen wir einfach mal im Dreisatz von Deiner Schrittlänge von 93 cm auf die kurzen Stummelbeinchen des RazorbladeRacers: 175/930*180/0,21 == 161,29

Wenn man RazorbladeRacer eine Kurbel mit 161,29 mm Länge montierten würde und er mit Dir ein Uphillrennen fahrt, dann wirft er, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, sein Radl wütend und weinend in den Strassengraben, obwohl er so super durchtrainiert ist.


Super beitrag!:bier:

kann alles nicht sein, sagt gleich der razorbladeracer ( "der, mit den Stummelbeinchen":D ), aber, die Efahrunge sooo viler schildern es!

danke!
 
So viele? Eigentlich nur Du..............................
nö.

hier sind mind 6 leute, die davon berichten, dass sie ganz deutlich einen unterschied spüren!
musst du mal lesen.
und viele beschreiben die längere als positiv, gerade im antritt an steigungen, das steht doch klar im post!

einfach lesen!;)
 
Da ich selber gerade vor dem Kauf einer neuen Kurbel stehe habe ich mich mal mit dem Thema Kurbellänge ausgiebig beschäftigt.
Ich hatte immer tendenziell das Gefühl das mir meine derzeitige Kurbel zu lang ist ( SL 83, KL 172,5 mm). Nach altbekannten Berechnungen ist sie sogar eher zu kurz...

Ich habe hier ein paar interessante Artikel/Seiten gefunden zum Thema.

http://custom4.us/wp-content/upload...sse_cranklenght_jointspecificpowercycling.pdf
http://www.pezcyclingnews.com/toolbox/crank-length-does-size-really-matter/#.VLU_itKG_HU
http://wbeauchamp08.serveronline.net/WISIL/MartinDocs/Determinants of Maximal Cycling Power.pdf


Die Ergebnisse stützen die Aussagen von Razorblade, dass zumindest das Drehmoment nicht spürbar verändert wird durch eine längere oder kürzere Kurbel, schon garnicht im mm Bereich. Also wer meint mehr Drehmoment auf einer längeren Kurbel zu haben geht fehl.
Auf der 145 mm Kurbel wurde sogar ein höherer Wattwert gemessen als auf der 195 mm Kurbel.
Auch interessant-> the time required to achieve peak power was much lower with the 170 mm (2.57 s) than the 175 mm (3.29 s) cranks.
Weiterer Vorteil Sattelstütze kann weiter raus. -> besserer Aerodynamik
Geringerer Kniewinkel, mehr Bauchfreiheit dürfte für den ein oder anderen auch noch ein vorteil sein.
Es spricht als nichts gegen bzw. vieles für eine kürzere Kurbel.
Nach deren Berechnung nimmt man die Innenbeinlänge *0.2 und/oder die Schienbeinlänge * 0.41

In meinem Fall wird also aus einer 172.5 mm eine 165 mm oder 167.5 mm lange Kurbel.
 
dass zumindest das Drehmoment nicht spürbar verändert wird durch eine längere oder kürzere Kurbel

Das Drehmoment, an einer Kurbel ist eine physikalisch-geometrische Funktion. Verändert sich das Verhältnis von Kurbellänge zu Zahnkranzdurchmesser bei unveränderten übrigen Bedingungen, so verändert sich im selben Verhältnis das aufzubringende Drehmoment an der Kurbel.
Die Aussage "nicht spürbar verändert" träfe genauso auf einen KB-Wechsel von 50Z auf 52Z (entspricht ungefähr einer Kurbelverkürzung von 172,5 auf 165) zu. Ich bin zwar auch der Meinung, dass man das kaum spürt, aber hier dürfte es eine ganze Reihe Fahrer geben, die auf diesen kleinen Unterschied großen Wert legen. Daher kann man das nicht generalisieren.
 
Ich bin da immer etwas skeptisch bei diesen ganzen Kalkulatoren. Es fängt schon mal damit an, daß man beim Selbstvermessen keine Fehler macht. Viel mehr vertraue ich auf Versuch-macht-kluch.
Mit SL=86 bin ich eine ganze Zeit 170er Kurbeln gtefahren, weil die halt dran waren. Und das ging sehr gut und geht auch immer noch sehr gut. Bei einem Neurad war dann angelehnt an die Rahmengröße eine 172,5er verbaut. Und die geht noch besser meine ich, jedenfalls hatte ich am Anfang den Eindruck daß ich damit einen ganz andern Bumm hätte. Da war aber die Kurbel wohl allenfalls in Teilen beteiligt. Ein neues Rad fährt ja immer viel besser, sollte es wenigstens ;-)
Mit einer 175er bin ich mal eine Runde gefahren. Der Rahmen und das ganze Rad entsprach ansonsten in etwas meiner gewohnten Geometrie aber ich hatte das Gefühl ein großes Rad zu fahren. Letztlich habe ich da wieder der Kurbel ihren Anteil zugeschrieben.
Auf der Bahn fahre ich eine 165er Kurbel, klassisch, daß man dort kürzere Kurbeln fährt. Zum einen wegen der Gefahr des Aufsetzens und Aushebelns. Andrerseits weil man dort gerne höhere Trittfrequenzen tritt. Die gewohnte TF ist wohl auch ein Faktor wie man Kurbellänge empfindet.
Ich meine es ist so, daß Fahrer die gerne dicke Gänge drücken eher zu längeren Kurbeln tendieren, Schnellkurbler vermeiden lieber lange Trittprügel.
 
... Die Aussage "nicht spürbar verändert" träfe genauso auf einen KB-Wechsel von 50Z auf 52Z (entspricht ungefähr einer Kurbelverkürzung von 172,5 auf 165) zu ...
Noch weiter zur Verdeutlichung: Bei einem Tritt ins Pedal, mit der Kombination 172,5 + 52Z legt etwa 3,85% mehr Strecke zurück.
 
Aussagen betr. Kurbellänge rein mechanisch gesehen sind zwecklos.
Der Parameter warum es geht beim menschlichen Motors ist Kontraktionsgeschwindigkeit der Muskeln.
Alles ist davon abgeleitet.

Ich poste nochmal was ich bevor (weiss ncht mehr ob's hier war oder im nachbarforum) geposted habe :
Die Trittfrequenz ist das Ergebnis der Kontraktionsgeschwindigkeit der Muskulatur, die Kontraktionsgeschwindigkeit hängt wiederum zusammen mit dem Drehmoment, das gerade abgefordert wird. Die Trittfrequenz ist also nur ein abgeleiteter Parameter, eigentlich geht es um die Kontriaktionsgeschwindigkeit der Muskulatur. (Wenn man sich z.B. längere Kurbeln dranschraubt geht die Trittfrequenz bei gleicher Kontraktionsgeschindigkeit runter!) Die Leistung die ein Muskel aufbringen kann ist das Produkt aus Kontraktionsgeschwindigkeit und der dabei erzeugten Kraft die als Drehmoment am Pedal ankommt. Erhöht man die Tf und damit Kontraktionsgeschwindigkeit verringert sich das Drehmoment. Dies liegt daran, dass sich das Pedal bei höherer Trittfrequenz schneller durch die Kreisbahn bewegt und damit die Zeit in dem die maximale Muskelkraft ausgeübt werden kann, geringer ist, als bei einer niedrigeren Tf. Ein Muskel benötigt eine gewisse Zeit, bis während der Kontraktion die volle Kraft aufgebaut ist. Daher gilt fürs Radfahren, je schneller der Muskel kontrahiert, desto niedriger ist die durchschnittliche Kraft die dabei freigesetzt wird.

Wie schnell Deine Muskeln kontrahieren und wo der optimale Ausgleich zwischen Trittfrequenz und Kraft liegt, hängt von zahlreichen individuellen Faktoren ab. (In Untersuchunge hat man u.a. herausgefunden, dass die selbstgewählte Trittfrequenz statistisch korreliert ist mit der selbsgewählten Frequenz bei repititiven Bewegungsmustern anderer Körperteile!) Vor dem Hintergrund macht es mEn wenig Sinn, die Trittfrequenz als isoliertes Trainingsziel zu definieren. Man wird nicht allein dadurch schneller, dass man sich vornimmt schneller zu treten, denn eine höhere Kontraktionsgeschindigkeit bedeutet eben wie oben ausgeführt zunächst mal einfach weniger Drehmoment. Vielmehr sollte man Trittfreqzuenzvorgaben sinnvoll in Intervall-Training einbauen, z.B. flache Zeitfahrintervalle trainieren, da stellt sich in der Regel eine hohe Trittfrquenz fast von alleine ein, oder aber kurze knackige Antritte von 10-30 sec. Die schulen die neuromuskulären Steuerungsmechanismen, also vereinfacht gesagt das Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskeln.

Und dabei lasse ich Cardiovasculaire Efficienz noch ausser Betracht.......
 
Wissenschaftlich habe ich mich nie damit befaßt, die Sache hört sich aber schlüssig an. Dennoch ist dabei Mechanik im Spiel. Bei der Hausrunde mit dem langkurbeligen Rad haben sich meine alten Knie gemeldet. Nicht schmerzhaft, dazu ist die Runde zu kurz und zu anspruchslos. Ich bilde mir aber ein, daß ich die insgesamt 5 mm mehr an Hubarbeit verspürt habe. Das hat ja auch eine gewisse Logik. In der oberen Position muß ich die Füße halt dieses kleine Stück weiter oben haben, dazu trete ich einen Kreis mit größerem Umfang. Diese kleine Änderung muß sich halt erst mal "einschleifen".
Die wissenschaftlichen Untersuchungen haben ihre Berechtigung. Sei es um eine logische Erklärung für etwas zu finden oder um ggf. ein Maximum an Leistungsumsetzung zu erreichen. Wenigsten für die Hobbylusche meine ich, daß das gefühlte Wohlbefinden (auch wenn's mal weh tut) viel entscheindender ist. Beim Radfahren (und nicht nur da) läuft doch vieles intuitiv und gefühls betont oder emotional. (Mein gelbes Rad ist schneller als das Blaue weil es geiler aussieht). Du mußt dein Rad lieben, dann gibt es dir auch was schönes zurück.
Das ist natürlich individuell sehr unterschiedlich. Der eine brauchts über die Logik, der andere über die Emotion. Es gibt Räder, z.b. mit fetten Schweißraupen in den Ecken des Rahmens, Testsieger mit der besten Preisleistung, da gibt es überhaupt keine Kurbel die mich darauf glücklich machen würden.
Okay, ich bin der Gefühlsfahrer bei anderen geht ohne Powermeter nimmer viel ;-)))
 
Ich bin auch Gefühlsfahrer, aber wenn man diskutiert ueber Kurbellänge soll man sich realisieren das es nur um ein winziges Teilchen in die Kette von Brennstoff zur Fortbewegung geht.
Hublänge des Automotors.....
 
Wenn die Gruppenhersteller so weitermachen, dann brauchen wir bald keine Kurbellängenrechner mehr, weil wir nur noch zwischen 170, 172.5 und 175 mm wählen können (wenn überhaupt).:rolleyes:
Der Trend geht erst zur Vereinfachung, dann zur Vereinheitlichung. Man schaue sich nur den 52/36-Hype an...
 
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