So ganz schlecht seint´s Dir ja nicht zu gehen. Der Neurologe hat offensichtlich bei der Statuserhebung auch nichts Auffälliges registrieren können. Wer hat Dir denn das Spasmolytikum Baclofen verschrieben (und zuvor die Selbstmedikation mit Cortisontabletten ...)? Also drehe mal Deine etwas merkwürdige Eskalationsspirale zurück und schleiche alle nicht ärztlich verordnete Medikamente und NEM aus. Ist das Baclofen nicht von einem Arzt verordnet worden, dann frage ich mich doch ernsthaft, wie Du darauf kommst, es "natürlich weiternehmen" zu müssen?
Wirf´ parallel einen Blick auf Deine Verköstigung, ob diese halbwegs ausgewogen ist oder ob Du Dich mit "Junggesellen-Junkfood" am Leben hältst.
Drittens: falls nicht ohnehin bestehend, plane eine gute Periodisierung mit ausreichend Ruhephasen. Das bedeutet in der jetzigen Jahreszeit max. 4 Einheiten pro Woche, davon max. 2 Einheiten als auserschöpfende Schlüsseleinheiten.
Die anstehenden Termine beim Doc und ein Labor mögen auch noch etwas Erhellung bringen, auch wenn ich das nicht garantieren will. Eventuell könnte eine sauber geführte Dokumentation von Krampfereignissen (Ort/Dauer der Krämpfe, Situation bei und in den Stunden vor den Krämpfen, Zeitpunkt der letzten Einnahme von Baclofen (falls überhaupt noch angezeigt)) helfen, ein Muster zu erkennen, an dem man Ideen entwickeln kann.
Ich hatte bereits vor knapp 20 Jahren über einige Wochen hinweg Probleme mit verkrampfender Beinmuskulatur (gerader, innerer und äußerer Oberschenkelmuskel beidseitig), und zwar seinerzeit im Winter während des Laufens. Einmal konnte ich kaum noch bergab laufen und mußte dann einige Minuten gehen, bevor ich dann nach Hause humpeln konnte. Seinerzeit hatte ich noch Restbestände an Musaril von meiner Mutter, die sehr gut geholfen hatten. Nach einigen Wochen (vermutlich nach dem ich wieder Fahren konnte, damals war alles dick verschneit, nicht so wie heute) war der Spuk vorbei. Daher lag es nach der Verstärkung der Krampfsymptome Ende September letzten Jahres nahe, zu versuchen, Musaril zu bekommen, aber natürlich ist das Zeug vor einigen Jahren vom Markt genommen worden. Bei der Suche nach "Musaril Alternativen" bin ich dann auf Baclofen als Muskelrelaxan (
https://www.gesundheit.de/medizin/wirkstoffe/sonstige-wirkstoffe/baclofen) gestoßen, was bei meiner Quelle verfügbar war. Ein Weglassen ist mir schlicht zu riskant, erst gestern hatte ich im Büro trotz morgendlicher Einnahme von Baclofen einen Krampf an der rechten Oberschenkelrückseite (zweiköpfiger Oberschenkelmuskel). Gottlob war ich alleine, dann gibt es keine Rückfragen, wenn man aufschreit und wie von einer Tarantel gestochen aufspringt und ein Bein mehrere Minuten dehnen muß-und das, obwohl ich morgens keinen Sport machen konnte. Seit ich das gleiche letztes Jahr im Oktober hatte, nehme ich die Tabletten erst regelmäßig (davor nur vor dem Sport) und habe die daher fertig zerteilt in einem leeren Brausetablettenröhrchen immer dabei. Wenn man die im Mund zergehen läßt, wirken die auch relativ schnell, nach etwa zehn Minuten habe ich mich wieder getraut hinzusetzen. Am 24.12.17 hatte ich bei meiner Runde durch die Wetterau nach etwa 1h45min während des Fahrens links am Schneidermuskel und am inneren Oberschenkelmuskel einen Krampf. Ich mußte rechts ran und habe mir eine in weiser Voraussicht mitgenommene Baclofentablette im Mund zergehen lassen, konnte dann auch nach einigen Minuten Pause problemlos nach Hause fahren, allerdings mit etwas gedrosseltem Ehrgeiz. Leider habe ich den Schuss vor den Bug ignoriert und bin am nächsten Tag die gleiche Strecke wieder gefahren, diesmal allerdings habe ich die zusätzliche Tablette vorbeugend auf halbem Weg eingenommen. Leider war das ganze dann wohl zuviel, ich kam zwar noch gut nach Hause, obwohl mir unterwegs schon ein wenig schwindelig wurde, zu Hause wurde mir dann ziemlich schlecht (das Wort "sterbensschlecht" trifft den Nagel auf den Kopf). Seitdem habe ich die Tabletten für den Notfall dabei, werde sie aber wirklich nur noch im Fall des Falles nehmen, bisher gab es aber keine Probleme mehr.
Ohne das Medikament (oder gerne auch ein anderes Muskelrelaxan) könnte ich schlicht gar keinen Sport machen, gerade bei den Kniebeugen merke ich, wie die Muskulatur trotz des Medikaments bei der Aufwärtsbewegung am Limit ist, ganz zu schweigen von der Haltemuskulatur der Arme, die am Ende der Sätze jeweils recht verspannt ist. Ich hatte auch schon überlegt, ergänzend Tonic Wasser zu trinken, um so gegebenenfalls das Baclofen (stark) reduzieren zu können, aber selbst im Tonic Wasser scheint relativ wenig Chinin enthalten zu sein, außerdem fand ich beim Googeln diesen Artikel bezüglich Chinin:
https://www.arznei-telegramm.de/html/htmlcontainer.php3?produktid=099_01&artikel=1009099_01k.
Die Ernährung ist bei mir-bedingt durch etliche Nahrungsmittelintoleranzen (nicht diagnostiziert, nur durch Versuch und Irrtum herausgefunden, eine habe ich im Verdacht, mit ? markiert, nach Auftreten zeitlich sortiert):
Laktose
Haselnüsse
Mandeln
Gluten
Hühnereiweiß
Soja (-lecithine)
Rapslecithine
Invertzucker
Karamellsirup
Fructose (?)
Diese will ich per Allergietest auch noch verifizieren. Seit Auftreten der Glutenallergie bin ich zunächst auf Dosenbohnen und -erbsen umgestiegen, was mir aber nach der Wiederaufnahme des Radtrainings im Jahr 2016 nicht kalorienhaltig genug und außerdem zu schwer verdaulich erschien. Daher bin ich dann auf Reisbrot umgestiegen (zum Schnäppchenpreis von 6,50 €/Kilo), davor Weizen- und Roggenbrot, vor der Laktoseintoleranz mit viel Käse, Quark und anderen Milchprodukten, oftmals auch Müsli zum Frühstück, neben Marmeladenbrot. Seit dem Auftreten der Allergien beschränkt sich der Speiseplan auf Reis/Reisbrot (nachdem dieses zunächst bei dm und später auch bei Rewe ausgelistet wurde, esse ich hauptsächlich Reiswaffeln als Brotersatz, mit Dauerwurst (ungekühlt haltbar), kaum Gemüse, kein Obst (schlicht kein Bedürfnis danach). Den Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen habe ich bisher über isotonische Getränke (zunächst Isostar, seit September letzten Jahres mit Basica Sport) und Tabletten aus der Drogerie gedeckt (ähnlich wie die Zentrum-Tabletten). Nicht zuletzt deswegen bin ich mal gespannt, was das Blutbild für Erkenntnisse bringt. Das letzte Blutbild war vor neun Jahren gemacht worden, damals war unter anderem die Leukozytenzahl recht niedrig (3000/ml Blut, als meine Mutter eine Chemotherapie gemacht hatte, war der kritische Wert für die Fortführung immer bei 4000/ml Blut gewesen), und besser dürften die Werte kaum geworden sein.
Im Training mache ich etwa alle drei Tage eine Krafttrainingseinheit (Kniebeugen bis in die Hocke, momentan 5-6 Sätze mit aktuell 28kg und im Mittel 36 Wiedeholungen-klingt wenig, aber haut bei mir richtig rein (das Gewicht ist von 62 auf 67,4 kg bei 1,75m gestiegen), ich kann so konstant schneller fahren, mit weniger Wiederholungen und mehr Gewicht konnte ich nur kurzfristig, etwa in Abfahrten, richtig Gas geben. An den Tagen dazwischen fahre ich unter der Woche eher kurz (40-55 Kilometer), morgens ist es mir aktuell schlicht zu kalt, und als Michelinmännchen ist es nicht einfach, die Liegeposition beizubehalten. Ein Beispielzyklus sieht etwa so aus (ich variiere das je nach Wetterlage, das Krafttraining lege ich nach Möglichkeit auf Schlechtwettertage): Mo 45 Kilometer, Di Krafttraining, Mi 45 Kilometer, Do Pause, Fr Krafttraining, Sa 60-75 Kilometer (je nach Form und Wetter), So 70-80 Kilometer, Mo Krafttraining, Di Pause oder leichtes Rollentraining (Puls 125-130, etwa 15-20 Minuten oder lockeres Rollen über asphaltierte Feldwege, eine echte Pause am Tag nach dem Krafttraining erwies sich mitunter als Fehler), Mi 45-50 Kilometer, Do Krafttraining, Fr Pause, Sa und So jeweils 50-70 Kilometer. Das Radfahren findet in der Regel auf flachen bis leicht welligen Kursen statt. Dabei horche ich in mich hinein-zwickt oder spannt es im Beinmuskelbereich irgendwo? Mittlerweile würde ich dann gegebenenfalls das Training abbrechen, wenn sich Probleme abzeichnen. Die 600ml-Flasche mache ich immer voll, außerdem nehme ich noch Diasporal Magnesium Lutschtabletten mit. Bis vor einigen Monaten habe ich mir vor Fahrtbeginn immer 3-4 in den Mund gesteckt und während der Fahrt langsam eine nach der anderen gelutscht, allerdings hat mir dabei die enthaltene Glukose leider die Zahnhälse angegriffen, so dass ich die jetzt nur unterwegs paarweise in den Mund stecke und recht zügig kleinbeiße und dann auflutsche. Wenn die Muskulatur etwas verspannt ist (das fühlt sich dann an, als ob im Muskel ein starkes Gummiband ist, welches den Muskel tendenziell zusammenzieht. Früher habe ich für den Rücken abends isometrische Übungen gemacht (in Rückenlage das Becken anheben und für 30 Sekunden die Rückenmuskeln angespannt zu halten), aber mittlerweile habe ich schlicht Schiß, die angespannten Rückenmuskeln dann nicht mehr "entriegelt" zu bekommen.
Die Baclofen-Tabletten nehme ich regelmäßig alle 8 Stunden (7,15 und 23 Uhr). Wenn ich vor dem Sport noch eine zusätzliche Tablette nehme, kann ich auf die Nachmittagsdosis verzichten, der Wirkstoffpegel scheint dann bis abends zu reichen. Dafür gab es dann gestern trotz kein Sport Probleme. Ich warte jetzt erst einmal das Blutbild ab, vielleicht haben die Krämpfe ja eine einfache Erklärung, und ich ärgere mich, nicht eher zum Arzt gegangen zu sein. Eigentlich glaube ich nicht mehr an den Weihnachtsmann, aber wer weiß, unverhofft kommt oft.