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Hinterradlutscher

AW: Hinterradlutscher

Schön jemand von der alten "Klicke" zu hören.
Was sagt die Kunst?
Bei hält sich das Sportliche sehr dezent und gemäßigt im Hintergrund..
:eek:
Der Körper machts nicht mehr... :-(

Chäffe
 
Och, ich lutsche gerne. Und zwar im alltäglichen Stadtverkehr, wenn ich ich mein Tempo fahre, gerne auch fixed, also an jemandem vorbeirolle, und sofort wird hinter mir geschaltet, geächzt, geschnauft, und sich dann wieder vor mich gesetzt. Na klasse, das ist mein Tempo plus ein km/h, das kann ich doch im Windschatten gerne mitfahren. Damit der Nunmehr-Windschattenspender nicht ganz so schnell langsamer wird, hab ich immer ein lockeres Lied auf den Lippen. Der Riwer-Kwai-Marsch bietet sich da hervorragend an. Nach so zwei Kilometern Ausruhen meinerseits ist der Held vor mir so ausgepauert, dass er entweder gaaaaanz zufällig in die Sackgasse mit den Altpapiercontainern abbiegen muss oder die Geschwindigkeit schlagartig um 7 km/h sinkt. Das ist dann der Zeitpunkt, wo ich ausgeruht überhole und demonstrativ beschleunige.
 
Der gemeine Lutscher ist mir ein Gräuel. Er benimmt sich wie ein Parasit, "lutscht" seinen Wirt aus bis der nichts mehr hergibt, oder er selbst nicht mehr kann, und zieht dann weiter auf der Suche nach dem nächsten Wirt. Kein Wort, nichts, nur stummes Hinterherfahren.

Da ich solche Leute noch nie mit sozialer Kompetenz brillieren sah, sind sie mir höchst suspekt und werden, je nachdem, was ich gerade trainiere, vorbei gewunken oder abgehängt. Wie eingangs hier schon geschrieben, scheint Lutschen eine Geisteshaltung zu sein, die sich nicht nur auf das Radfahren beschränkt.

Was spicht dagegen, daß man (der Lutscher) sich mal an der Führung beteiligt? Nichts im Leben ist umsonst.


Was ich allerdings schon öfter beim Lutscher festgestellt habe, ist ein ausgeprägtes Geltungsbedürfnis. Exemplarisch sei hier mal mein lustigstes Erlebnis erwähnt: vor Jahren fuhr ich mit diversen Kumpeln (Rennfahrer, Triathleten) eine RTF ab, 12 Mann, immer schön in 2er-Reihe gekreiselt und kamen an eine lange Steigung von knapp 4%. Schön zügig dort hoch und fuhren dann an zwei Mann, Mitte 30, mittelgroß, einer schlank, der andere mit 50Kg zuviel, vorbei.

Wir hatten die beiden kaum passiert, da hörten wir auch schon das Rasseln der Schaltungen hinter uns und wußten, ah ja, die haben sich rangehängt.

Als der Kumpel und ich mit der Führung durch waren, liessen wir uns zurück fallen und die beiden Lutscher machten schön Platz, damit wir uns "hinten" einreihen konnten.

Kaum war ich hinten, fiel mir das tierische Geschnaufe hinter mir auf, ich drehte mich um und sah +50Kg mit hochroter Birne, der Schweiß in Strömen fließend und mit weit aufgerissenem Mund auf seinen Tacho blicken.

Als er wieder hochsah, bemerkte er, daß er beobachtet wurde und...

klappte seinen Mund zu! :eek:

Und öffnete ihn nicht mehr, solange ich mich umgedreht hatte. Da ich mich an der Schulter meines Nachbarn festhielt, hätte ich ihn noch ein bißchen länger schmoren lassen können.

Der Kerl war schon kurz vor dem Herzkasper und kappte seine Sauerstoffzufuhr, nur weil er einem Unbekannten, mir, etwas beweisen wollte!? Wie dämlich.

Der hat wohl nach dem Motto gehandelt: lieber tot vom Rad kippen, als bei nem Unbekannten als Lusche gelten.
 
Was spicht dagegen, daß man (der Lutscher) sich mal an der Führung beteiligt? Nichts im Leben ist umsonst.
...
Kaum war ich hinten, fiel mir das tierische Geschnaufe hinter mir auf, ich drehte mich um und sah +50Kg mit hochroter Birne, der Schweiß in Strömen fließend und mit weit aufgerissenem Mund auf seinen Tacho blicken.

Und, was vergibst du dir dabei, solchen Fahrern Windschatten zu spenden? Du erwartest doch nicht ernsthaft, das der genannte Radler mal die Führung übernimmt.

Oder schämst du dich, wenn du mit dem +50kg-Fahrer gesehen wirst?

Er nimmt dir doch nichts weg. Den Windschatten bietest du doch sowieso.
 
Ich finde NoLutscher hat es schon ziemlich treffend beschrieben.
Hier geht es nicht um den Windschatten. Und einen Übergewichtigen mitzunehmen zeugt natürlich von sozialer Kompetenz.
Es geht mE darum, dass der gemeine Lutscher glaubt, ungefragt von einer Leistung partizipieren zu können, sich kommentarlos ranhängt und nicht mal die Grundprinzipien des Gemeinwesens versteht oder anwendet.
Abgesehen von den latenten Gefahren, die sich ergeben, wenn aus einem Solotraining spontan Zwillinge werden.
Und etwas weg nehmen? mimesn ich bitte Dich!o_O
Wie NoLutscher ebenfalls darstellte ist diese Haltung Radsport übergreifend. Sich an einer nicht selbst erbrachten Leistung zu bedienen erfüllt eben auch bekannte Klischees.
Wahrscheinlich vertrete ich altmodische Ansichten, dass ich entweder meine Führung anbiete oder gefragt werde. und ich versichere, dass mein Windschatten begehrt ist.(was im Rennen zumeist hinderlich ist)
Auf Grund der heterogenen Strukturen von Trainingsgruppen ist ein Ungleichgewicht der Führungsarbeit zwingend, doch stimmen hier die sozialen Faktoren. Hat also mit dem schlichten "Nichtwindschattenspendenwollen" nichts zu tun.
 
Und, was vergibst du dir dabei, solchen Fahrern Windschatten zu spenden? Du erwartest doch nicht ernsthaft, das der genannte Radler mal die Führung übernimmt.

Auch hier macht der Ton die Musik. Als ich Anfangs meiner Radler-Laufbahn noch jeden anderen RRler grüßte, fuhr ich auch an Leuten vorbei, die es nicht nötig hatten, meinen Gruß zu erwidern, aber kein Problem damit hatten, sich von mir durch die Gegend ziehen zu lassen. Was soll so ein Verhalten?

Allerdings habe ich auch anderes erlebt, ein Radler fragte mal, ob er sich bei mir in den Schlafwagen legen durfte. Völlig okay, kein Problem, so fuhren wir schön im 2er durch die Gegend, als ich dann rausnahm unterhielten wir uns und fuhren dann unserer Wege.

Oder schämst du dich, wenn du mit dem +50kg-Fahrer gesehen wirst?

Er nimmt dir doch nichts weg. Den Windschatten bietest du doch sowieso.


a) Wofür sollte ich mich schämen? Auch ich bin nicht perfekt, warum sollten es andere dann sein?

b) Du hast die Geschichte nicht verstanden


+50Kg nötigte uns Respekt ab, allerdings verstand niemand,

1.) warum er dermaßen überdrehte und kurz vor Kammerflimmern stand und

2.) obwohl schon völlig überdreht, dann auch noch, als ich mich nach ihm umschaute, seinen Mund schloß und somit kaum noch Luft kriegte?


Das war so der Reflex, den viele Jogger an den Tag legen. Manche sind gelaufen, pausieren dann und gehen nur noch, doch sobald am Horizont ein anderer Läufer/Sportler auftaucht, fangen sie auch wieder an zu laufen.

Der Entgegenkommende könnte ja meinen, der Jogger hat nichts drauf.

Pause scheint in den Köpfen vieler Menschen anscheinend für Schwäche zu stehen, in +50Kg's Hirn war wohl verankert, daß durch den Mund atmen als Schwäche angesehen wird.

Völlig banane, wenn ich atmen/schnaufen muß, tue ich das, egal wer mir zuschaut, wenn ich beim Laufen ne Pause mache, mache ich die, und wenn da die Bellucci kommt.
 
Es geht mE darum, dass der gemeine Lutscher glaubt, ungefragt von einer Leistung partizipieren zu können, sich kommentarlos ranhängt und nicht mal die Grundprinzipien des Gemeinwesens versteht oder anwendet.
Abgesehen von den latenten Gefahren, die sich ergeben, wenn aus einem Solotraining spontan Zwillinge werden.
Und etwas weg nehmen? mimesn ich bitte Dich!o_O
Wie NoLutscher ebenfalls darstellte ist diese Haltung Radsport übergreifend. Sich an einer nicht selbst erbrachten Leistung zu bedienen erfüllt eben auch bekannte Klischees.
Wahrscheinlich vertrete ich altmodische Ansichten, dass ich entweder meine Führung anbiete oder gefragt werde. und ich versichere, dass mein Windschatten begehrt ist.(was im Rennen zumeist hinderlich ist)

Oben ging es um eine RTF, in der ohnehin "Gruppe" gefahren wurde. Erhöhte Gefährdung oder "Rennen", kann ich da nicht wirklich ableiten.

Eher schien es zu stören, das ein Übergewichtiger die Frechheit besitzt, sich keuchend an eine besttrainierte Gruppe zu hängen.
Was hat der überhaupt durch seine Anwesenheit den heiligen Rennsport zu entweihen? :rolleyes:
Und wenn "so einer" stört, dann sollte es wohl nicht all zu schwer sein, ihn abzuhängen. ;)

Bei normaler Straßenfahrt, gebe ich dir recht. Da besteht die erhöhte Gefährdung durchaus.
Bei allem Anderen bin ich etwas hin- und hergerissen. Bei Straßenrennen, gewinnen die meisten Sprinter ja auch nur dadurch, das Andere "die Arbeit machen".
 
+50Kg nötigte uns Respekt ab, allerdings verstand niemand,

1.) warum er dermaßen überdrehte und kurz vor Kammerflimmern stand und

2.) obwohl schon völlig überdreht, dann auch noch, als ich mich nach ihm umschaute, seinen Mund schloß und somit kaum noch Luft kriegte?

Na ja, selbiges sehe ich auch öfter mal von ganz "normalen" Radsportlern. Schön hart an der Grenze fahren, aber möglichst so aussehen, als wenn man noch im Ga1-Bereich unterwegs wäre. ;)

Warum die entsprechenden Leute das machen, wissen wir doch eigentlich.
Einfach eine Weile mitziehen. Irgendwann läßt der doch sowieso abreißen. :cool:[/quote]
 
Bei allem Anderen bin ich etwas hin- und hergerissen. Bei Straßenrennen, gewinnen die meisten Sprinter ja auch nur dadurch, das Andere "die Arbeit machen".
Bin auch kein Freund von Sprintern, doch hat sich diese Spezie sehr weit entwickelt. Ich halte es eher mit den Allroundern ala Boonen, Cancellara etc.

Das Thema an sich ist sicherlich interessant doch ist Offenheit auch damit verbunden, sich möglicherweise politisch nicht korrekt zu verhalten. Unter dem Motto "Hilf dem Schwächeren". Speziell der Radsport ist eine Kraft, Ausdauer, Disziplin und auch Leidensfähigkeit fordernde Sportart die die Grundfesten der Persönlichkeit tangieren.
Lutschen ist mehr als nur Schwäche. Lutschen ist auch die Unfähigkeit, um Hilfe zu bitten oder schlicht zu fragen:
"Hast Du was dagegen wenn ich mich einen Momemt reinhänge?" Oder so.
 
Ich hatte es auch schon, dass sich einer recht lang reingehängt hatt, und ich dachte mir schon wieder meinen Teil. Als ich dann aber wo abgebogen hatt er mir nachgerufen: "danke das du mich mitgezogen hast" das war dann ganz nett!
 
Ich versuche Windschatten eigentlich immer zu meiden, da mich ja meine eigene Leistung interessiert. Entweder halte ich deutlich Abstand oder ich überhole mit Abstand.

Zudem habe ich gerne freie Sicht. Will ja schliesslich auch was von der Landschaft sehen. :)
 
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