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Gibts bald nur noch Rennräder mit Scheibenbremsen?

Ich hoffe und glaube, dass sich Scheibenbremsen nicht durchsetzen, ähnlich wie sich elektronische Schaltungen anscheinend nicht durchsetzen. Jetzt kommen sicher wieder einige an und sagen, ich wäre fortschrittsfeindlich. Wenn ich dagegen pro Aero und pro 11fach bin, dann bin ich wieder einer, der jedem Trend hinterherrennt...

Jedenfalls will ich ein radial eingespeichtes Vorderrad mit wenig Speichen fahren, was gleichbedeutend damit ist, dass ich keine Scheibenbremsen will.
 
Aber wer weiss, vielleicht steckt insgeheim auch einfach nur der Wunsch dahinter, sich als extrem-Reiseradler auch visuell möglichst weit vom schnöden Weekendwarrior mit Satteltaschenallergie abzusetzen.

Die Idee hinter solchen Veranstaltungen ist es ein Rennen zu gewinnen, also daher so leicht gepackt wie es nur geht, und hat mit Reiseradlern rein gar nichts zu tun. Von London nach Istanbul in einer Woche zu stochern hat kaum noch was mit Sightseeing oder Reisen zu tun.
Im Gegensatz zur RAAM wo man einen ganzen Bus mit Helfern, Trainer, Koch, Masseur, Arzt und Mechaniker hinter sich herfahren hat, ist zB das Trans Am Bike Race auf eigener Faust durch die USA so schnell es geht zu fahren.
Old School Cycling.
Es kann aber sein, dass das Mehrgewicht durch die Ausrüstung ein Grund ist, wieso Scheibenbremsen vorgezogen werden, bzw man denkt auf die Paar Gramm mehr kommt es dann auch nicht mehr an. Gleichzeitig wie die andere Fahrtechnik im Gegensatz zu Rennen wie die TdF auch eine Rolle spielen. Das scharfe Bremsen ist bei diesen Typ Rennen von Vorteil, während es bei Strassenrennen nicht vorrangig ist.
 
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Ich fahre Mavic Aksium Felgen mit Ultegra Belägen auf Sora Bremsen. Was muss ich tun, um bei Regen die gleiche Bremswirkung zu erreichen, wie ich sie beim Trecking-Rad, MTB oder Fitness-Rad kenne? Was ist euer Geheimnis?
 
Du wieder.
Es wurde doch schon mehrfach eingeräumt, dass Disc bei bestimmten Verhältnissen Vorteile hat.
Wer aber nie oder selten bei solchen Verhältnissen unterwegs ist, kann getrost darauf verzichten.
Ich hab zB noch ein MTB mit V-Brakes und lebe immer noch.
 
... dass Disc bei bestimmten Verhältnissen Vorteile hat.
Wer aber nie oder selten bei solchen Verhältnissen unterwegs ist, kann getrost darauf verzichten....
Mit dem gleichen Argument könntest Du auch dafür plädieren, an Autos und Motorrädern auf Scheibenbremsen zu verzichten und wieder ganz auf die "guten alten Trommelbremsen" zu setzen. Macht trotzdem niemand, obwohl sicherlich 98% aller Verkehrssituationen auch mit Trommelbremsen gut zu überleben wären.

Scheibenbremsen haben auch an Rennrädern Vorteile im Handling (Dosierbarkeit, Druckpunkt), sind in der Bremswirkung dann überlegen, wenn es darauf ankommt (Nässe, Dreck, lange Abfahrten) und haben keinerlei funktionelle Nachteile gegenüber Felgenbremsen. Deshalb werden sie auch bei Rennrädern in Zukunft einen nennenswerten Marktanteil haben. Und dann kann jeder selbst entscheiden, ob er Scheibenbremsen haben möchte oder nicht.

Für mich persönlich gilt, dass ich keinen neuen Rahmen oder ein neues Rad anschaffen werde, um Scheibenbremsen zu fahren. Wenn ich aber irgendwann mal wieder einen neuen Rahmen anschaffen werde, dann wird die Frage Scheibenbremsen ja oder nein, viel wichtiger sein als die Frage nach der Zugverlegung oder dem Tretlagerstandard.

Übrigens könnte jedes Argument, das gegen Scheibenbremsen ins Feld geführt wird, mit mindestens so großer Berechtigung auch gegen Fahrradhelme vorgebracht werden. Die haben sich inzwischen aber trotzdem weitgehend als Standard durchgesetzt. Und wer ernsthaft behauptet, elektronische Schaltungen würden sich nicht etablieren, der ist wohl schon lange nicht mehr auf der Straße unterwegs gewesen.
 
Wie schafft man es, nie bei "bestimmten Verhältnissen" Rad zu fahren? Und wieso ist die Art der Einspeichung wichtiger, als bessere Bremswirkung bei Nässe? Weil man im Zweifel noch 'nen Helm trägt?
 
Scheibenbremsen haben auch an Rennrädern Vorteile im Handling (Dosierbarkeit, Druckpunkt), sind in der Bremswirkung dann überlegen, wenn es darauf ankommt (Nässe, Dreck, lange Abfahrten) und haben keinerlei funktionelle Nachteile gegenüber Felgenbremsen.
Ich komme ja vom MTB, wo ich jahrelang Scheibenbremse gefahren habe und fahre noch gar nicht so lange RR. Gerade aber der Umstieg mit der Bremse fiel mir leicht. Ich habe noch nie gedacht, dass sich eine RR Bremse schlecht dosieren lässt, oder einen schlechten Druckpunkt hat. Hydraulische Bremsen - egal ob Scheibe oder Felge - fühlen sich halt anders an und lassen sich auch mit einem Finger bedienen, aber das bringt mir erstmal nichts für ein "gutes Bremsen". Und auch bei Nässe (kommt es da wirklich auf die max. Bremsleistung an?), wo man doch gerne mal mit dem RR rutscht, habe ich noch nie nach mehr Bremsleistung gesucht. Auch da reicht es völlig.

Deshalb werden sie auch bei Rennrädern in Zukunft einen nennenswerten Marktanteil haben. Und dann kann jeder selbst entscheiden, ob er Scheibenbremsen haben möchte oder nicht.
Ich hoffe, dass dem so ist, denn wenn die Industrie die Aufnahmen nicht mehr an die Rahmen packt oder es die passenden LR nicht mehr gibt, dann wird der Kunde schon das kaufen, was angeboten wird.
 
Och, es gibt genug Leute die bei "bestimmten Verhältnissen" ihren Zuckerpopo ins Auto schwingen oder ihn lieber gleich auf der Couch lassen. Und das ist auch oft gut so. :)
Ich kenne nur niemanden, der "bestimmte Verhältnisse" sicher vorraussagen kann. Wenn man nur bei blauem Himmel fährt, kann man das noch abschätzen. Ich fahre aber auch bei bedecktem Himmel. Ich will aber niemandem zu Bremsen übereden, die im Zweifel auch dann funktionieren. Rennradfahren soll ja auch spannend bleiben.

Edit: Ich finde es schon absurd, dass mir jeder zu Styropor auf dem Kopf rät, aber man dann über auch bei Nässe funktionierende Bremsen diskutieren muss. Vermutlich fehlen noch ein paar Erzieungsfilmchen der Versicherungsgesellschaften, des TÜVs, Darth-Vader- Scheibenbremsplakate und Z Promis, die mit Skater-Helmen Scheibenbemsen auf dem Damenrad cruisen.
 
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Ich hoffe und glaube, dass sich Scheibenbremsen nicht durchsetzen, ähnlich wie sich elektronische Schaltungen anscheinend nicht durchsetzen. Jetzt kommen sicher wieder einige an und sagen, ich wäre fortschrittsfeindlich. Wenn ich dagegen pro Aero und pro 11fach bin, dann bin ich wieder einer, der jedem Trend hinterherrennt...

Jedenfalls will ich ein radial eingespeichtes Vorderrad mit wenig Speichen fahren, was gleichbedeutend damit ist, dass ich keine Scheibenbremsen will.


Die elektrische hat sich längst durchgesetzt. Wo lebst du denn ? Scheibe wird sich auch etablieren .
 
Also ich kann die Dosierbarkeit nicht nachvollziehen oder ich versteh was falsches drunter ober hab kein Gefühl für sowas. Am MTB fällt es mir deutlich schwerer gefühlvoll zu bremsen, als am RR. MTB -> Scheibe 180/160 Formula Oro, RR -> Felge SRAM Force 22.

Der Vorteil der Scheibe sehe ich beim Verschleiß bei bescheidenen Bedingungen. Die Felge ist Bestandteil des Bremskreises bei Felgenbremsen und unterliegt somit Verschleiß. Wenn ich jetzt aber immer durch den Matsch oder auf staubigen Strecken unterwegs bin, verschleißt die Felge sehr schnell. Die Scheibe verschleißt ebenso, allerdings ist die sehr leicht tauschbar. Jetzt kommt das aber: das gilt auf staubigen Wegen und im Matsch. Also Bedingungen für MTB, Reiseradler und eben Crosser. Für die Leute aus den USA eben auch Gravelbikes. Zum Thema Verschleiß nochmal: Das Cape Epic in Südafrika ist meist auf trockenen aber sandigen Strecken unterwegs mit dem MTB. Die verschleißen auf einigen Etapen ernsthaft die Scheiben, so dass die getauscht werden müssen, jeden bis jeden 2. Tag. Das will keiner mit Felgen. Auf der Straße sehe ich für Scheiben keinen Sinn. Vielleicht noch bei Carbonfelgen und nassem Wetter. Aber sonst.
 
da ist mir auf der Abfahrt die 622mm-Scheibe lieber als die 140 - 160mm
Naja, so direkt kann man das ja nicht vergleichen. Die konstruktiv vorgesehene Wärmebelastung und -ableitung ist ja schon sehr unterschiedlich. Davon abgesehen halte auch ich 140 mm Konservendosendeckel für wenig vertrauenswürdig.
 
Ich kenne nur niemanden, der "bestimmte Verhältnisse" sicher vorraussagen kann. Wenn man nur bei blauem Himmel fährt, kann man das noch abschätzen. Ich fahre aber auch bei bedecktem Himmel. Ich will aber niemandem zu Bremsen übereden, die im Zweifel auch dann funktionieren. Rennradfahren soll ja auch spannend bleiben.

Edit: Ich finde es schon absurd, dass mir jeder zu Styropor auf dem Kopf rät, aber man dann über auch bei Nässe funktionierende Bremsen diskutieren muss. Vermutlich fehlen noch ein paar Erzieungsfilmchen der Versicherungsgesellschaften, des TÜVs, Darth-Vader- Scheibenbremsplakate und Z Promis, die mit Skater-Helmen Scheibenbemsen auf dem Damenrad cruisen.

Ich denke dass die bei Nässe funktionierenden Bremsen der Kern des Pudels sind. Gut, ich fahre seit frühester Jugend mit Bremsen die bei jedem Wetter funktioniert haben und ich fahre auch heute noch bei strömenden Regen längere Strecken und steile Abfahrten problemlos ohne Scheibenbremsen.

Daher vermute ich einfach mal dass er mehr darum geht bei Nässe schnell fahren zu können, weil die Scheibenbremse ja suggeriert dass sie immer und in jeder Situation funktioniert. Leider kommen da irgendwann auch die Fliehkräfte und ähnliche Unanehmlichkeiten ins Spiel, bei denen auch die beste Bremse nicht mehr hilft, wenn die Geschwindigkeit nicht angemessen ist.
Ist halt das selbe wie bei Winterreifen: Fahrt nur weiter schön schnell, ihr habt ja Winterreifen. :crash:
 
Die Idee hinter solchen Veranstaltungen ist es ein Rennen zu gewinnen, also daher so leicht gepackt wie es nur geht, und hat mit Reiseradlern rein gar nichts zu tun. Von London nach Istanbul in einer Woche zu stochern hat kaum noch was mit Sightseeing oder Reisen zu tun.
Deshalb war da ja auch ein “Extrem“ davor. Der Punkt ist: den durchschnittlichen “bloß keine Satteltasche“-Stylepolizisten haben diese Leute doch fast so weit hinter sich gelassen wie den flussabwärts-Touristen. Irgendwo kommt da der Punkt, an dem der “dazugehören“-Effekt klassischer Rennradlinien an Bedeutung verliert und dann passt eine außergewöhnliche Optik plötzlich ziemlich gut zu außergewöhnlichen Taten. Niemand entscheidet sich direkt aus optischen Gründen für oder gegen ein bestimmtes Bremssystem (Deltas ausgenommen), aber bei der Gewichtung der verschiedenen technischen Argumente spielt das subjektive Wunschergebnis dann eine um so größere Rolle.

Übrigens könnte jedes Argument, das gegen Scheibenbremsen ins Feld geführt wird, mit mindestens so großer Berechtigung auch gegen Fahrradhelme vorgebracht werden. Die haben sich inzwischen aber trotzdem weitgehend als Standard durchgesetzt.

Wohl eher “sind von der UCI als Standard durchgesetzt worden“. Wenn immer noch Bilder von unbehelmten Profis durch die Medien gehen würden, dann sähen die Helmdiskussionen hier ganz anders aus. Nicht weil jeder unbedingt auf Teufel komm raus bis ins letzte Detail den Pro-Habitus imitieren möchte, sondern weil die 100% Helmquote in der medialen Darstellung von Rennradfahrern dazu geführt hat, dass der Helm als so selbstverständlich zum Wurstoutfit zugehörig wahrgenommen wird wie der Lodenhut zum Jagdunfall.

Auf das eigentliche Thema bezogen bedeutet das, dass die Titelfrage im Falle einer UCI-Scheibenpflicht nur mit einem trockenen “ja“ zu beantworten sein wird. Felgenbremsen wegen dann fabrikneu seltener als Stahlrahmen.
 
Daher vermute ich einfach mal dass er mehr darum geht bei Nässe schnell fahren zu können, weil die Scheibenbremse ja suggeriert dass sie immer und in jeder Situation funktioniert.
Ichhabe den Vergelich an Trekker, MTB und Fitnessrad. Ich fahre selbst noch Felgenbremsen am RR, aber wenn sich das durchsetzt und die Preise sinken, weiss ich was ich kaufe.
 
Ichhabe den Vergelich an Trekker, MTB und Fitnessrad. Ich fahre selbst noch Felgenbremsen am RR, aber wenn sich das durchsetzt und die Preise sinken, weiss ich was ich kaufe.

Klar, mir gefallen die Scheibenbremsen an meinem MTB auch. Aber der Wartungsaufwand ist grösser und teurer bei Scheibenbremsen. Und das ist mein Hauptargument beim Rennrad solange darauf zu verzichten wie ich noch eine Wahl habe. Da ich mit Felgenbremsen ausgezeichnet zurecht komme, wäre dies für mich persönlich kein Wechselgrund. Und ein Fashionista bin ich eh noch nie gewesen.:D
 
Die elektrische hat sich längst durchgesetzt. Wo lebst du denn ? Scheibe wird sich auch etablieren .

Im Profibereich weitestgehend ja. Aber der weitaus größte Anteil an Rädern wird noch mit mechanischer Schaltung verkauft.
Die elektronische Schaltung bringt immerhin noch einige Vorteile, die im Rennen von Belang sein können, man ist aber auf Akkus angewiesen und das rein mechanische Funktionsprinzip des Fahrrads wird kaputt gemacht.

Die Scheibenbremse macht das Rad schwerer, unaerodynamischer und in der Wartung aufwändiger. Deshalb glaube ich einfach nicht, dass sich Scheibenbremsen im Profibereich durchsetzen.
Der größte Vorteil an Scheibenbremsen wäre für mich, dass man Latexschläuche fahren könnte, für Profis mit Schlauchreifen natürlich irrelevant.
Aber Bremsleistung habe ich weder jemals im Rennen, noch in hochalpinen Abfahrten vermisst.
 
Wenn du der Meinung bist, dass Scheibenbremsen besser sind, warum willst du dann warten bis "sich das durchsetzt"?
Ein Teil der Antwort steht im Zitat: Weil es dann günstiger wird. Ich möchte allerdings auch eine hydraulische, keine mehr mit Zug. So wie an den anderen Rädern.
 
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