Was Du
andreas s hier schreibst ist leider so nicht richtig, auch wenn es natürlich schöner wäre alles, was erst mal negativ klingt, als simples Marketing abzustempeln. Die Aussage über den Faserverlauf und den Belegungsplan lässt sich eben nicht auf andere Materialen wie Stahl, Aluminium oder Titan anwenden, denn dort sind die Kraftverläufe wesentlich einfacher darzustellen und zu berechnen. Diese Materialien können (etwas vereinfacht gesagt) Lasten gleichermaßen in Zug- und Druckrichtung aufnehmen, während eine Carbonfaser sich einzig auf Zug belasten lässt und daher einen besonderen Anwendungsfall darstellt.
Die Konstruktion eines Carbon Rahmens unterscheidet sich fundamental von der eines Rahmens aus Metall. Damit Carbon auch die im Fahrradrahmen vorkommenden Druckbelastungen aufnehmen kann, ist ein entsprechender Belegungsplan notwendig, der die Ausrichtung der Fasern entsprechend so festlegt, dass sie die eingeleiteten Kräfte immer in Zugrichtung aufnehmen können. Dies optimal zu erreichen ist die große Kunst bei der Carbonherstellung und nur so lassen sich extrem leichte und effiziente Produkte gestalten, da im Idealfall nur noch dort Material verwendet wird wo es auch nötig ist. Dazu ist es natürlich nötig die Kraftflüsse sehr genau zu kennen und genau hier kommen wir zur Crux im Fahrradbau: es ist fast unmöglich bei solchen Kräften eine Normierung zu erreichen, da die eingeleiteten Kräfte sowohl bedingt durch unterschiedliche Fahrergewichte, als auch durch den jeweiligen Fahrstil sehr stark variieren. Daher arbeitet man hier meist mit Näherungswerten, die entsprechende Reserven einschließen, ggfls. werden auch max. Fahrergewichte ausgewiesen.
Worauf ich hiermit heraus will ist, dass der Betrieb im
Rollentrainer mit einem Fahrer von, sagen wir, 75Kg mit einem schönen runden Tritt sicher kein Problem darstellt. Angenommen wir geben die Bikes nun dafür frei und einer unserer Kunden ist ein richtiges Kraftpaket mit 100Kg Kampfgewicht und einem sehr schweren Tritt, dieser könnte bei gleichem Einsatz dem Rahmen schon ganz schön zusetzen und zweifellos sind die Belastungen im
Rollentrainer andere als im normalen Betrieb, wo sich das Rad frei bewegen kann. Richtig ist, dass wir keine belastbaren Daten haben, die diese veränderten Belastungen in einem
Rollentrainer darstellen und daher auch keine dahingehende Freigabe geben können, um Schaden von uns und unseren Kunden abzuwenden. Weil wir für diesen speziellen Anwendungsfall keine extra Testreihe durchgeführt haben.