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Der Radsport und öffentliche Meinung

Adler

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Vielleicht hat jemand gestern "das Quiz" mit Jörg Pilawa auf ARD gesehen. Eine Frage befaßte sich mit dem Radsport.

Welcher deutsche Fahrer gewann die meisten Etappen bei der Tour de France?

a) Jens Voigt
b) Jan Ullrich
c) Marcel Wüst
d) Erik Zabel

Der Kandidat wußte sofort die richtige Antwort.

Daraufhin entwickelte sich folgender Dialog:

Pilawa: "Schauen sie denn Radsport im Fernsehen?"

Kandidat: "Ich schaue mir im Fernsehen oft und gerne Sport an. Natürlich auch die Tour de Fance."

Pilawa: "Also beim Radsport, da denke ich mir immer, es gewinnt sowieso der, der die meisten Medikamente einnimmt."

Kandidat: "Schwarze Schafe gibt es wahrscheinlich in jeder Sportart. Auch beim Fußball oder Handball wird es Doping geben."

Pilawa: (grinsend) "Naja, vielleicht gibt es bei der Tour de France ja auch ein oder zwei weiße Schafe."

Wieder ein Beispiel dafür, wie der schönste und anspruchvollste Sport der Welt mit aller Macht diffamiert wird.
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

Ja das ist in der Tat ein Problem.. Andere Sportarten sind viel versuchter, werden aber viel sauberer wahrgenommen.. Nunja, da wird sich auch so schnell wohl nix ändern.. :(
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

Der Dialog zeigt, dass der Kandidat differenziert und relativiert (Indizien für Intelligenz), während der Moderator vereinfacht und versucht mit Hilfe einfacher Effekte die Gunst seines Publikums zu erhalten (Indizien für simple Denkstrukturen und Charakterlosigkeit).

Ich darf ja hier im Forum niemanden beleidigen :rolleyes:
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

Habe in meiner Tageszeitung eine sehr gute Fernsehkritik gelesen zum Interview mit Jan Ullrich vor einigen Tagen.
Der Autor hat sich bei Jan Ullrich bedankt, weil er im Verlaufe des Gesprächs nichts zur Aufklärung des Sachverhalts beitrug.
Begründung: Das hat die ARD nicht verdient, dass der Zuschauer den Eindruck gewinnen könnte, der Sender verfüge plötzlich über Kompetenz im Sport...
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

tja, der Radsport und die öffentliche Meinung...
Ich glaube mal da spaltet sich die Nation. Besserer und vorallem "sauberer" ist die öffentliche Meinung seit der letzten TdF nicht geworden.
Ich hoffe und wünsche mir, dass das Image dieses wunderbaren Sports sich im laufe der Zeit bessern wird. Ich gehe davon aus, dass dies jedoch noch ein paar Jahre dauern wird, wenn überhaupt :cool:
 
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ich denke mal das hängt AUCH davon ab, wie sich dieses jahr die TV-zuschauerzahlen bei grossen rennen darstellen. Wenn da nachwievor grosses interesse am sport ist, dann werden die sender das ganze doping-gelaber hoffentlich mal sein lassen. es geht ja schliesslich immernoch um kohle und die will sich kein sender entgehen lassen.
wenn das doping-gelaber zuschauer (und somit kohle) bringt, dann labern sie eben darüber (so wie letztes jahr vor jeder tour-etappe, ok aber da auch aus aktuellem anlass). wenn sie dann wieder der meinung sind, dass es besser wäre die klappe zu halten, weil das mehr zuschauer bringt, dann hören wir davon nichts mehr.

ich hoffe mal meine tolle theorie bewahrheitet sich:D
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

Also ich finde dass der Sport im Moment eigentlich keinen besseren Ruf verdient hat. So wie sich viele Fahrer gegen regelmäßige Dopingkontrollen wehren bleibt einem doch fast nichts anderes mehr übrig als misstrauisch zu sein. Und wenn man dann noch hört dass jeder gute Rennradfahrer der an der Weltspitze mitfährt Asthma hat und deshalb Mittel einnehmen darf die auch pushend wirken dann ist doch klar das angesichts dieses "legalen Dopings" das Vertrauen in den Sport flöten geht. Meiner Meinung nach haben die Veranstalter und Sportler den Ruf ihres Sports selbst in der Hand. Wenn man Doping stärker bekämpft und nicht mehr so viele Fälle auftreten dann kann die Presse auch nichts derartiges mehr berichten.Den schlechten Ruf komplett auf die Presse abzuwälzen finde ich auch etwas zu leicht.Die Presse schlägt in ihrer Berichterstattung doch immer sehr schnell um. Beispiel Fußball WM, vor der WM gabs haufenweise Kritik an unserer Elf und kaum haben sie gut gespielt war die Euphorie da und sie wurden wie Helden gefeiert. Ich denke ähnliches wäre im Radsport genauso möglich wenn die Verantwortlichen die richtigen Schritte einleiten würden.
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

Beim Fußball gab es aber (meistens) nur sportliche Kritik, beim Radsport ist das sehr moralisch alles.. ich denke nicht, dass sich das ändert, wenn wir wieder einen Toursieger haben. Und mal ganz nebenbei.. Letztes Jahr war sehr erfolgreich für den deutschen Radsport und trotzdem wurde nur über Doping geredet..
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

Also ich finde dass der Sport im Moment eigentlich keinen besseren Ruf verdient hat. So wie sich viele Fahrer gegen regelmäßige Dopingkontrollen wehren bleibt einem doch fast nichts anderes mehr übrig als misstrauisch zu sein. Und wenn man dann noch hört dass jeder gute Rennradfahrer der an der Weltspitze mitfährt Asthma hat und deshalb Mittel einnehmen darf die auch pushend wirken dann ist doch klar das angesichts dieses "legalen Dopings" das Vertrauen in den Sport flöten geht. Meiner Meinung nach haben die Veranstalter und Sportler den Ruf ihres Sports selbst in der Hand. Wenn man Doping stärker bekämpft und nicht mehr so viele Fälle auftreten dann kann die Presse auch nichts derartiges mehr berichten.Den schlechten Ruf komplett auf die Presse abzuwälzen finde ich auch etwas zu leicht.Die Presse schlägt in ihrer Berichterstattung doch immer sehr schnell um. Beispiel Fußball WM, vor der WM gabs haufenweise Kritik an unserer Elf und kaum haben sie gut gespielt war die Euphorie da und sie wurden wie Helden gefeiert. Ich denke ähnliches wäre im Radsport genauso möglich wenn die Verantwortlichen die richtigen Schritte einleiten würden.


du hast schon recht, nur denke ich, dass der deutsche "durchschnitts-tour-de-france-zuschauer" gar nicht soviel über die ganze sache weiss, solange sie ihm nicht ständig auf die nase gebunden wird. leute, die sich nicht intensiv mit dem thema rr und rundfahrten beschäftigen, wissen doch garnicht was abgeht. die meisten von uns hier wissen ebenfalls wahrscheinlich nur 50% der ganzen wahrheit. wer hat heutzutage schon noch wirklich zuverlässiges insider-wissen??
und wenn die medien konsequent wären, dann würden sie entweder garnichts mehr senden oder mal aufhören ständig auf dem einen thema rumzuhacken. ich weiss aus erster quelle, wie z.b. in der leichtathletik schon in kreisklassen alles mögliche eingeworfen wird. warum interessiert das denn (fast) niemanden?
nicht nur die rr-ler sind die bösen und wenn schon berichtet werden muss, dann doch bitte über alle sportarten, in denen gedopt wird.
bei olympia heisst es doch immer nur: "herr oder frau soundso wurde wegen dopings vom wettbewerb ausgeschlossen" und das wars....mehr hört man nicht mehr.
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

ich möchte damit nicht vom dopingproblem des rennrad-sports ablenken.
ich finde nur wenn, dann sollte über jegliches doping berichtet werden oder über garnichts.
 
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Und mal ganz nebenbei.. Letztes Jahr war sehr erfolgreich für den deutschen Radsport und trotzdem wurde nur über Doping geredet..

Okay kann man so sehen - aber der Erfolg wurde von den Skandalen locker übertroffen. Paar Tage vor der Tour werden alle Topfavoriten gesperrt - ganze Teams dürfen nicht starten. Und was passiert dann? Der Sieger wird des Dopings überführt.
Schlimmer geht es nicht - punkt.
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

Ja das stimmt.. Nur stell dir das mal im Fußball z.B. vor.. Sagen wir mal, vor der WM wird Tunesien disqualifiziert und Italien hat am Ende ein paar postive Dopingfälle, nur kann nicht disqualifiziert werden.. Jeder wird sich über Italien lustig machen, keiner wird von einem verseuchten Sport sprechen und weil Deutschland ja Dritter geworden ist, ist alles in Ordnung..

Was ich sagen will, der Sport Radsport ist den Deutschen nicht wichtig genug geschützt zu werden, wie es beim Fußball z.B. gemacht werden würde in so einer Situation..
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

Okay kann man so sehen - aber der Erfolg wurde von den Skandalen locker übertroffen. Paar Tage vor der Tour werden alle Topfavoriten gesperrt - ganze Teams dürfen nicht starten. Und was passiert dann? Der Sieger wird des Dopings überführt.
Schlimmer geht es nicht - punkt.

doch, geht schlimmer !
Denn der vermeintlich des Dopings überführte Sieger macht keinen Ullrich, sondern er klagt an http://www.latimes.com/media/acrobat/2006-12/26797819.pdf - und wenn auch nur ein ganz kleiner Teil davon stimmt, dann ist es noch VIEL schlimmer gekommen :dope:

Täte mich wundern, wenn der Toursieger 2006 feststeht, bevor der mutmaßliche Sieger 2007 über die Ziellinie fährt :rolleyes:
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

Wieder ein Beispiel dafür, wie der schönste und anspruchvollste Sport der Welt mit aller Macht diffamiert wird.
Wenn man den Aktiven bei ihren Verschwörungstheorien zuhört, sollte sich meiner Meinung nach wirklich niemand über vermeintlich üble Nachrede wundern. Dieses lächerliche Gequatsche von wegen "Aber ich hab doch gar nicht!" - nervig. Am besten finde ich diejenigen, die noch ein paar Tränen herausdrücken.
Der Dialog zeigt, dass der Kandidat differenziert und relativiert (Indizien für Intelligenz), während der Moderator vereinfacht und versucht mit Hilfe einfacher Effekte die Gunst seines Publikums zu erhalten (Indizien für simple Denkstrukturen und Charakterlosigkeit).
Wo würdest du dich mit deiner Freizeitpsychoanalyse einordnen? Glaubst du ernsthaft Pilawa ist blöde?
Also ich finde dass der Sport im Moment eigentlich keinen besseren Ruf verdient hat.
So einfach ist das meiner Meinung nach auch.
ich möchte damit nicht vom dopingproblem des rennrad-sports ablenken.
ich finde nur wenn, dann sollte über jegliches doping berichtet werden oder über garnichts.
Über jedes doping zu berichten wird rein technisch schwerlich umzusetzten sein. Aber besser als gar nicht wäre es schon. Aber so wird das System "Kommerzsport paart sich mit Kommerzfernsehen" wohl nie funktionieren
Schlimmer geht es nicht - punkt.
Na ja, er hätte bei der Siegerehrung einen Schwanentod sterben können.:rolleyes:
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

Der Dialog zeigt, dass der Kandidat differenziert und relativiert (Indizien für Intelligenz), während der Moderator vereinfacht und versucht mit Hilfe einfacher Effekte die Gunst seines Publikums zu erhalten (Indizien für simple Denkstrukturen und Charakterlosigkeit).

Du hast es erfasst! :daumen:


Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich immernoch der Meinung bin, dass in sämtlichen Sportarten, von Fussball bis Poker, von Radsport bis Snooker, prozentual gesehen, gleich viel gedopt wird (mehr oder weniger erfolgreich).


Dass wirklich alle dopen, halte ich für schwachsinn, aber mit Insiderwissen kann ich jez auch nich dienen ;)
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

Ich finde es echt etwas schade, dass in den Medien so getan wird, als ob nur im Radsport gedopt wird.
Ich hab zwar keine Beweise dafür, aber ich denke in anderen Sportarten wird genauso viel wenn nicht sogar noch mehr gedopt.
Man sollte das mal z.B. im Fußball untersuchen, vernünftig und objektiv. Wer weiß, was da für interessante Dinge zu Tage gefördert werden.
Naja will jetzt auch keine Anschuldigungen hier verbreiten, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die nix nehmen, und sei es nur um die Konzentration zu fördern.
In der Leichtathletik wird wohl auch etwas nachgeholfen, würde mich wundern, wenn es nicht so wäre.

Wenn ich mir bei Olypmia ansehe, wie z.B. die Läufer da um den Platz jagen, denke ich mir das geht doch bald gar nicht mehr ohne.
Aber vielleicht denke ich das auch nur, weil ich es nicht ansatzweise so schnell schaffen würde.

Naja, wie dem auch sei, wie gesagt möchte niemanden beschuldigen. Aber es wäre schön, wenn über die ganze Sache ein wenig objektiver berichtet werden würde.
 
AW: Der Radsport und öffentliche Meinung

Ich finde es echt etwas schade, dass in den Medien so getan wird, als ob nur im Radsport gedopt wird.
Ich hab zwar keine Beweise dafür, aber ich denke in anderen Sportarten wird genauso viel wenn nicht sogar noch mehr gedopt........

Der Eindruck täuscht.

Daß deutsche Medien vorzugsweise über deutsche Sportler berichten ist naheliegend, und da ist Jan Ullrich halt jetzt der Dauerbrenner.
Wenn du aber zeitlich und örtlich über den Tellerrand schaust, dann ist der Radsport einer von vielen.
 
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