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Corona-Hügel-Challenge

Dass Du das so wahrnimmst, spricht hoffentlich für gewisse Fortschritte. Wenn man sich umsieht, wird man aber feststellen müssen, dass Frauen im Radsport, vor allem ambitionierte Frauen, immer noch eher selten sind und dass es im Radsport (auch im organisierten Radsport) nach wie vor sexistische Tendenzen gibt ist auch kaum zu bestreiten. Ist noch gar nicht lange her, das hat mir mal jemand erzählt, dass in seinem Radclub die Männer ein Problem damit haben, wenn eine Frau so fährt wie meine... Es wird gesellschaftlich auch immer noch weniger akzeptiert, wenn Frauen sich Raum und Zeit für die Selbstverwirklichung durch Sport nehmen. Das in vielen Milieus dominierende Rollenstereotyp ist immer noch Mutter. Die Veränderung gegenüber früher ist allenfalls, dass heute neben der Mutterrolle Berufstätigkeit eher Akzeptanz findet. Ist natürlich alles auch immer davon abhängig, in welchem Umfeld man sich bewegt. Als ich noch in einer Großstadt gelebt habe, war das weniger präsent. Da gab es auch mehr Radsport treibende Frauen. Mittlerweile wohne ich im katholisch-konservativen Münsterland. Da sind Radsport treibende Frauen eher selten (erst recht, wenn sie so alt sind wie meine Frau), was sich hier auch in den Vereinen zeigt. (In der Stadt Münster mit seiner Uni und dem dazu gehörenden Umfeld sieht es dann schon wieder ganz anders aus.)

Natürlich habt ihr beide Recht, dass es hier und da zu "eigenartigen" Situationen kommt, bei denen man sich fragt: geht's noch.

Mir ist es erst letztens (ich weiß gar nicht ob ich das hier geschrieben hatte), ähnlich ergangen, bei so einer unsere Gravelrunden wurde ich locker flockig von einem Kerl auf 'nem Treckingbike abgehängt. (also nix da mit einem modernen Trecking Bike, er hatte einen einen Ast zwischen Gepäckträger und Tasche geklemmt, damit die Tasche sich nicht in den Speichen verklemmt.... in dem Moment hat das ganz schön an meinem Ego gekratzt: "selbst dieser Sonntagsfahrer hängt mich locker flockig ab". Im Gegensatz zu euren Zitaten, habe ich natürlich nichts gesagt - aber ich kann nachvollziehen, warum es hier und da zu blöden Äußerungen kommt und was dahinter steht: ich habe soviel trainiert und trotzdem lässt mich selbst eine Frau einfach stehen (die vermeintlich leichter zu schlagen wäre, wegen Biologie und so);

Aber ob der großen Bogen zum Frauenbild und der Mutterrolle in der Gesellschaft hier angebracht ist, weiß ich nicht - es gibt viele Sportarten/Hobbies, die überwiegend von Frauen betrieben werden: z.B. Yoga; warum Radsport für Frauen so unattraktiv ist, kann ich allerdings nicht nachvollziehen.

Im übrigen kenne ich auch solche Sprüche dem Berufslebe: (Hintergrundinfo ich habe Wirtschaftsinformatik studiert und als Entwicklerin gearbeitet.) Im Studium: "Du musst dir eh keine Gedanken um einen Job machen- du bist eine Frau" (Kommilitone); aber auch im Berufsleben: "Wir haben dich nicht nur eingestellt, weil du eine Frau bist."
In dem Moment tobt da alles in einem, aber leider ist da auch etwas wahres dran, bei gleicher oder auch nur ähnlicher Qualifikation bekomme ich den Vorzug gegenüber einem männlichen Kollegen, da gemischte Teams besser performen und die Zufriedenheit im Team steigt.

Ich denke, sobald man auffällig in einer Gruppe ist, kommt es hier und da zu schwierigen Situationen. Ich habe mich mal mit einem Erzieher im Kindergarten unterhalten und er hatte sehr ähnliche Erfahrungen mit seinen Kolleginnen gemacht wie ich mit Kollegen. (Ich möchte betonen, das ist die Ausnahme und nicht Regel)
 
warum Radsport für Frauen so unattraktiv ist, kann ich allerdings nicht nachvollziehen.
Ich habe das Gefühl, dass viele (potentielle) Anfängerinnen sich im Straßenverkehr mit dem RR sehr unwohl fühlen, zu Recht. Männer sind da, wie auch im Auto, etwas dominanter unterwegs, pochen auf ihre Rechte und lassen sich weniger davon abschrecken, wenn sie eng überholt oder bedrängt werden. Daher haben unsere Anfänger-Gruppen auch einen regen Zulauf, teilweise bis zu 30, maximal 40 Leutz, davon manchmal ein Drittel Frauen (also mehr als deren sonstiger Anteil im Radsport). Und, daher boomt aber auch das Gravel-Rad so sehr, es ist einfach unkompliziert, man/frau kann leichter mal eben durchs Grüne, oder auf den "Bürgersteig", wenn die Hauptstraße zu unangenehm ist.

Im Gegensatz zu euren Zitaten, habe ich natürlich nichts gesagt - aber ich kann nachvollziehen, warum es hier und da zu blöden Äußerungen kommt und was dahinter steht: ich habe soviel trainiert und trotzdem lässt mich selbst eine Frau einfach stehen (die vermeintlich leichter zu schlagen wäre, wegen Biologie und so);
Ich glaube, das liegt aber auch an der Persönlichkeit, wie sehr man mit sich (und seiner Leistung) im Reinen ist. Ich denke, das ist auch die Klientel, die sich innerlich aufregen kann, wenn sie von einem E-Biker überholt wird. Oder wer schneller wird, wenn er von anderen überholt wird, selbst wenn eine Lockerfahrt anstand. Ist dann wohl eine Sache des verletzen Stolzes, während es manch andere überhaupt nicht juckt. Wo das Ganze anfängt oder aufhört zu jucken, ob bei Frauen, E-Bikern, Stahlrahmen-Fahrern, etc.. das ist dann wieder individuell.

Zu den Zeiten mit meiner damaligen sehr schnellen Partnerin gab es allerdings eigentlich keine derartigen Erlebnisse, soweit ich mich erinnern kann; Ich selbst habe das ja am Berg meist von hinten beobachtet, Überholte, die kurz schneller werden, Gruppen, aus denen die Alphatierchen aus- und hinterherschwärmen, um dann doch wieder zurückzufallen.. aber dann eher Gelächter oder Kopfschütteln, statt blöder oder gar ernster Sprüche. Da ist gleichgeschlechtlich, also unter Frauen, m.E. wesentlich mehr bezüglich Neid und Missgunst (nicht nur) im Sport los.
 
Aber ob der großen Bogen zum Frauenbild und der Mutterrolle in der Gesellschaft hier angebracht ist, weiß ich nicht - es gibt viele Sportarten/Hobbies, die überwiegend von Frauen betrieben werden: z.B. Yoga; warum Radsport für Frauen so unattraktiv ist, kann ich allerdings nicht nachvollziehen.
Die Gründe dafür sind sehr ähnlich zu denen, die dazu führen, dass in handwerklichen Berufen z.B. immer noch weit weniger Frauen arbeiten, als Männer und der Frauenanteil in den MINT-Studienfächern ebenfalls erheblich unter 50% liegt - trotz aller schon erzielten Fortschritte: Eine Mischung aus per Erziehung vermittelten Geschlechter-Stereotypen und strukturellen Widerständen und Benachteiligungen in den jeweiligen Systemen.

Wie diese strukturellen Benachteiligungen im Radsport aussehen, kann man exemplarisch am Profisport festmachen. Während zum Beispiel im Biathlon-Sport Frauen und Männer bei ihren Top-Rennen weitgehend die gleichen Bedingungen vorfinden und in der Weltcup-Saison Frauen- und Männer-Rennen jedes Wochenende im Wechsel den Top-Spot in der Übertragung am Sonntagnachmittag bekommen, sind die Top-Frauen-Events immer noch kaum mehr als Bei-Programm im Männer-Profi-Kalender. Wenn es an Medienpräsenz mangelt, erschwert das aber natürlich die Nachwuchsgewinnung.
Der Radsport ist in vielen Ländern einschließlich D. "strukturell anachronistisch", was nicht zuletzt mit seiner Geschichte und Verwurzelung in bestimmten veränderungsunwilligen sozialen Millieus zu tun hat und bis heute in die institutionellen Strukturen von Vereinen und Verbänden nachwirkt.
Zum Glück ändert sich sichtbar etwas, trotzdem hat der Radsport in D noch einen langen Weg vor sich. Während in den Vereinen der Deutschen Triathlon Union der Frauenanteil bei 31% liegt, kenne ich keinen BDR-Verein, bei dem der Anteil über 10% liegen dürfte, meist eher deutlich weniger (offizielle Zahlen gibt es dazu vom BDR - soweit ich sehe - nicht!)
 
Natürlich habt ihr beide Recht, dass es hier und da zu "eigenartigen" Situationen kommt, bei denen man sich fragt: geht's noch.

Mir ist es erst letztens (ich weiß gar nicht ob ich das hier geschrieben hatte), ähnlich ergangen, bei so einer unsere Gravelrunden wurde ich locker flockig von einem Kerl auf 'nem Treckingbike abgehängt. (also nix da mit einem modernen Trecking Bike, er hatte einen einen Ast zwischen Gepäckträger und Tasche geklemmt, damit die Tasche sich nicht in den Speichen verklemmt.... in dem Moment hat das ganz schön an meinem Ego gekratzt: "selbst dieser Sonntagsfahrer hängt mich locker flockig ab". Im Gegensatz zu euren Zitaten, habe ich natürlich nichts gesagt - aber ich kann nachvollziehen, warum es hier und da zu blöden Äußerungen kommt und was dahinter steht: ich habe soviel trainiert und trotzdem lässt mich selbst eine Frau einfach stehen (die vermeintlich leichter zu schlagen wäre, wegen Biologie und so);

Kommt sicherlich auf die Gruppe(n) an. Hier ist es relativ normal, dass A.. (Du weißt ja, mit wem ich öfter flott unterwegs bin lt. Strava) die Männer an jedem Hügel stehen lässt und es gibt keine komischen Kommentare.

Und mit dem locker abhängen wird sich das erste Mal so richtig ändern, wenn Du bei so ca. 3,5W/kg bist. Zumindest ist das die Erfahrung bei mir hier auf den Runden, dass das nicht mehr jeder mal eben so locker die Berge hochfährt. Sprich etwas Geduld musst Du noch mitbringen.
 
Und mit dem locker abhängen wird sich das erste Mal so richtig ändern, wenn Du bei so ca. 3,5W/kg bist. Zumindest ist das die Erfahrung bei mir hier auf den Runden, dass das nicht mehr jeder mal eben so locker die Berge hochfährt. Sprich etwas Geduld musst Du noch mitbringen.

Wiederum sollten wir genetischen Normalos uns auch gern mal von den Motivationssprüchen der Mittelschicht inspirieren lassen: „Wer hoch steigt, kann tief fallen“, „Erfolg macht einsam“, etc.
 
Na dann sind doch die 3,5w/kg ein schönes - nicht komplett unrealistisches Ziel 💪

Ich bin jetzt im übrigens fürs RAG (Race across Germany, Flensburg- Garmisch) angemeldet 😎

Kann ich nur empfehlen, wünsch dir ganz viel Spaß und Erfolg! Hab mir das RAG auch schonmal näher angeschaut. Die Strecke führt 25km von meiner Haustür entfernt vorbei, ich komm dann zum anfeuern rum!

RAG.jpg
 
Ist das nicht irgendwie irre, das RAG sorum zu fahren? Wenn man in Garmisch starten würde, ginge es doch die ganze Zeit bergab, das wär doch viel angenehmer!?
 
Ist das nicht irgendwie irre, das RAG sorum zu fahren? Wenn man in Garmisch starten würde, ginge es doch die ganze Zeit bergab, das wär doch viel angenehmer!?

So unterschiedlich sind wir - mein Gedankengang: uiii in Garmisch bekomme ich Kaspressknödel und Kaiserschmarrn - das ist vernünftig 🥰

Ich glaube man kann das RAF auch anders rum fahren - ich habe wesentlich mehr Respekt vor dem Wind 😱 da oben, als vor den Bergen, sehen wir mal was ich dann später dazu sage ^^

(bei der Erzgebirgstour dachte ich ja auch, ich könne bei der "Bergabetappe" dran bleiben 🤣)

Liegt Flensburg eigentlich im Moor?

Edit: Wenn ich mir Maltodextrin bestellen möchte -welches?
 
Zuletzt bearbeitet:
Liegt Flensburg eigentlich im Moor?
Gibt da ein paar Moore, aber ist nicht das Gleiche, nicht umsonst spricht man ja auch von der „Holsteinischen Schweiz“, nur weil es da ein paar "Schippen Sand" gibt. Alles nicht wie bei uns, nichts Halbes und nichts Ganzes. Wenn der herrliche Wind nicht wäre, kein Land zum Wohlfühlen.
 
So unterschiedlich sind wir - mein Gedankengang: uiii in Garmisch bekomme ich Kaspressknödel und Kaiserschmarrn - das ist vernünftig 🥰

Ich glaube man kann das RAF auch anders rum fahren - ich habe wesentlich mehr Respekt vor dem Wind 😱 da oben, als vor den Bergen, sehen wir mal was ich dann später dazu sage ^^

(bei der Erzgebirgstour dachte ich ja auch, ich könne bei der "Bergabetappe" dran bleiben 🤣)

Liegt Flensburg eigentlich im Moor?

Edit: Wenn ich mir Maltodextrin bestellen möchte -welches?
19er, lässt sich besser anrühren.
 
Der Tag ist ja noch gar nicht rum!

Sieht allerdings tatsächlich schlecht aus. Hatte Subbotnik im Segelverein und als alter Mann beanspruche ich, jetzt platt sein zu dürfen.

Und? Es ist fast wieder eine Woche vorbei. Hast Du dich schon durch den Staub gekämpft und ein Teil der Rolle sehen können?
 
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