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Benutzt jemand Squirt Kettenwachs ?

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 1280
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Nach dem Squirten ist das Rad immer über Nacht gestanden. Also genug Zeit zum Austrocknen. Und ja, die "Erstschmierung" habe ich nach Anleitung vorgenommen. Wenn ich schon alles blitzeblank putze, dann halte ich mich an die Anleitung, dachte ich.

Der komplette Antrieb war sauber, Ritzelpaket herunter genommen mit Entfetter und mechanisch geputzt, ebenso die Kettenblätter. Hat alles wie neu ausgesehen (bis auf die Nutzspuren an den Blättern natürlich) und war sauber.

Nach meiner zweiten Fahrt (nach dem beschriebenen Abwischen der Kette) ist der Antrieb zwar nicht lückenlos wirklich sauber, aber viel sauberer als mit Öl. Jedoch kann ich mit der Schaltperformance so nicht leben. Das geht gar nicht. Was ich noch schreiben wollte, aber vergessen habe, dass auch die Handkraft beim Schalten merklich gestiegen ist. Wo vorher ein leichtes Tippen nötig war, um in einen leichteren Gang zu wechseln, musste ich nachher schon richtig "überschalten", also den Hebel weiter bewegen, da ansonsten nur ein Knarzen vom Schaltwerk kam, weil die Kette am kleineren Ritzel blieb. Die Kette fühlt sich, wenn man sie angreift, wie mit Honig beschmiert an, außen, wie auch an den Röllchen. Es ist also meiner Meinung nach genug Schmiermittel vorhanden. Wie schon beschrieben, kann ich natürlich nicht rein sehen, was da innen noch vorhanden sein sollte.

Und nein, die Schaltung ist nicht verstellt. Hat ja auch vor dem Squirt funktioniert und zu Beginn auch mit dem Squirt. Erst nach 30-40 km fing es damit an.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Squirt mich nicht mag. Ich jedoch hätte gerne einen dauerhaft zumindest ansehnlichen Antrieb. Muss ja nicht vollständig sauber sein, aber schwarz geht gar nicht. Aber momentan sehe ich nicht einmal einen Vorteil beim putzen, denn auch die Squirt-Kette ist nicht ganz sauber. Auch diese müsste, damit der Sand und Staub weg kommt, durch den Lappen gezogen werden, genau wie bei Öl-Ketten. Außer, das das Zeug zwischen den Fingern wie Honig klebt, kann ich nicht wirklich viel Unterschied merken.

Irgendetwas müsst ihr anders machen und ich falsch. Gibts ja nicht.

Ich habe mein Squirt inzwischen weg geworfen und öle weiter fleißig. :daumen:
 
Ich habe die Kette mal mit einem Lappen abgewischt. Das Zeug klebt ja unglaublich. Da muss man den Lappen richtig fest halten, sonst bleibt der auf der Kette kleben und wird gleich mit gezogen. Die Kette fühlt sich weiterhin sehr "geschmiert" an, rasselt trotzdem wie blöde. Und nein, Ultegra ist keine Billigkette.

Es hat mir danach gereicht und ich habe, wie sonst gewohnt, WD40 auf den Lappen und die Kette nochmals durchgezogen. Was soll ich sagen, nach einer kompletten Umdrehung der Kette, war es spürbar (und ich bin eher Grobmotoriker), dass die Kette auf einmal wieder leichter lief. Also das gleiche Spiel, welches ich beim MTB schon oben beschrieben habe, dass sich die Kette irgendwie "verklebt" und einfach nicht mehr leicht läuft.

Ich bin dann mit der WD40-gereinigten Squirt-Kette (fühlte sich ja immer noch gut geschmiert an, der "Honig" ist trotz WD40 immer noch da) eine kleine Testrunde gefahren und welch Überraschung, Kette rasselt, ABER die Schaltung tut wieder, wie sie soll.

Soweit ich das jetzt beurteilen kann, verklebt das Wachs die Laschen der Kette, ist in jeder Ritze. Soll ja auch so sein, damit es schmieren kann. Ich liebe zwar eine saubere Kette und hasse die Putzarbeiten bei richtig schwarzem, versifftem Antrieb. Aber um den Preis einer nicht mehr leicht laufenden Kette, die laut wie die Hölle ist, sicherlich nicht.

Ich habe mittlerweile die Kette wieder mit Entfetter und Spüli gereinigt. Von sauber war aber da nicht die Rede, da kam eine schwarze Brühe aus der Kette, die wie beim Erstentfetten aussah. Die Kette war ursprünglich vor Squirt sicherlich gut entfettet, da blieb der Entfetter (Finish Line Entfetter und ein Durchgang mit Reinigungsbenzin zum Schluß) beim letzten Durchgang klar, danach habe ich mit Spüli die Kette gesäubert und mit klarem Wasser gut gespült und danach getrocknet.

Ich habe mein Muc-Off C3 Dry wieder verwendet und die Kette läuft sofort wieder ohne Rasseln. Bei mir hat also Squirt überhaupt nicht funktioniert und im Gegenteil Probleme bereitet, warum auch immer. Für einen saubereren Antrieb (ganz sauber blieb er ja mit Squirt auch nicht, ist auch ein Putzaufwand vorhanden) nehme ich sicherlich die Nachteile wie schlechter (bis gar kein) Leichtlauf. lautes Gerassel und schlechtere Schaltperformance in Kauf.

Squirt wird aufgegeben und als Fehlkauf abgeschrieben. Ich bleibe bei "meinem" Muc-Off.
 
Mag hier noch mal jemand mit Erfahrung sagen mit welchem Mittel er hier die Grundreinigung vornimmt?
Diesel, Benzin, Aceton, Bremsenreiniger? Was funktioniert am besten?
Mit flüssigem Grillanzünder (aus Mineralöl, nicht das pflanzliche Zeug). Ist reinstes Paraffin, geruchlos und dünnflüssig. Kein Geld für Spraydose, Treibgas und Marke verschwendet. Flüchtige Lösungsmittel wie Aceton oder Bremsenreiniger nützen nichts, weil die Reinigung eine gewisse Zeit braucht, wenn du den Dreck aus den ganzen Ritzen rausspülen willst. Und bis dahin sind Aceton & Co verflogen, der Dreck bleibt in der Kette zurück. Den Grillanzünder benutze ich im Park Tool-Kettenreinigungsgerät, weils mir Spaß macht. Gibt bestimmt 1000 andere Methoden.

Unabhängig von Lösemittel und Methode ist die Idee an der Reinigung, den Dreck mit dem Lösemittel in einen dünnflüssigen Sapsch zu verwandeln, der dann mit einem Lappen gründlich ausgewischt wird.

Anschließend bürste ich die Kette mit 10W40-Motoröl ein, von dem mir mal ein halber Kanister zugeflogen ist. Das Zeug kriecht wie die Sau und klebt nicht. Danach ein paarmal durch einen Lappen kurbeln und fertig. Ein anderes Schmiermittel probiere ich ggf. in 120 Jahren aus, wenn das Öl alle ist.
 
Noch ein allgemeiner Hinweis zum Thema Kettendreck: Es scheint die Meinung vorzuherrschen, dass es sich dabei um Straßendreck handelt, der am Öl klebt. Dem ist nicht so. Ein Großteil des schwarzen Drecks ist pulverisierter Stahl vom Verschleiß von Kette und Ritzeln. Mein Kettenreinigungsgerät hat einen eingebauten Magneten, an dem sich überraschend große Haufen Eisenpulver sammeln.
 
Ich bin ein zufriedener Squirt nutzer - ich habe das seit etwa zwei Jahren im Einsatz, habe mir kürzlich eine neue 120 ml Flasche gekauft.

Die Vorteile sind, dass der Antrieb sauberer bleibt, auch kann man die Kette auch mal anfassen. Schaltungeinbussen oder laute Geräusche am Antrieb habe ich nicht feststellen können. Gerade bei schlechten Bedingungen draussen ein gutes Mittel finde ich. Einziger Nachteil - man müss öfter ran als mit Öl.
 
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