Seit guten 5 Wochen ist die Jüngste wieder zu Hause und zwischenzeitlich 16 geworden.
Mit ihrem neuen Rad ist sie ein paar Mal bis zu den Ferien zur Schule (11 km einfache Strecke) und zu Freundinnen (fast ebenso weit) gefahren. Sie fährt schnell, Sie / das Rad wird wiedererkannt, den Freundinnen und Freunden gefällt’s, das ist wohl das Wichtigste.
Nachdem die beiden Töchter versorgt waren, stand noch der letzte Akt an, die Überholung des Rades des Sohnes, eines ehemals mir gehörenden BioRacer Randonneurs.
Ich bin recht spät zum Radfahren gekommen, schon weit in den Zwanzigern, als ich eine Freundin hatte, deren Familie gerne mit den Rad unterwegs war. Zu der Zeit hatte ich kein eigenes „richtiges“ Rad. Der Bruder hat mir seines ausgeliehen, eines mit Trainingsbügel und Suntour GPX Ausstattung.
Von ihm kam auch die Empfehlung mein eigenes Rad bei Claus Unruh
de Fietsenmakers zu kaufen. Das war eine gute Idee. Nachdem ich mich vorher eingehend mit dem Thema beschäftigt und von Claus Unruh beraten lassen hatte, wurde ich vermessen und von BioRacer kam dieser Vorschlag:
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Es sollte ein Vorschlag für deren Randonneur-Modell sein. Den Steuerkopfwinkel mit 72° und Sattelrohrwinkel mit 73,5° finde ich normal für ein solches Modell, den Nachlauf mit 61 mm (errechnet) vielleicht ein klein wenig länger als erwartet. Die empfohlene Lenkerbreite entspricht meiner Schulterbreite, Hinterbau würde ich mit heutigem Wissen 2 oder gar 3 cm länger haben wollen, wegen meiner großen Füße.
Die Empfehlung für 590 mm Oberrohr- und 130 mm Vorbaulänge in Verbindung mit 75 mm Sattelüberhöhung finde ich mittlerweile für einen Randonneur (für mich) zu sportlich. Claus Unruh schlug damals vor „sollte man den Rahmen vielleicht 2 cm größer bauen lassen, damit man auch den Lenker etwas höher nehmen kann“. Ich habe mich lieber auf den Hersteller verlassen, aber Claus sollte Recht behalten.
Das war der ursprüngliche Aufbau:
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Und soviel hat’s gekostet:
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Ich habe den Lenker etwas höher genommen. Zu hoch. Der Klemmkeil in Höhe des Gewindes der Gabel führte unweigerlich zum Bruch des Gabelschaftes, schon nach wenigen Jahren.
Claus hat die Gabel zu BioRacer geschickt. Ich hatte damals mit einer neuen Gabel gerechnet, die alte kam aber repariert zurück. Wie die Reparatur gemacht wurde, habe ich mir jetzt zum ersten Mal angesehen:
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Geschweißt und abgedreht also, ich hätte eher mit löten gerechnet.
Dass im Gabelschaft eine zusätzliche Hülse sitzen musste, wusste ich. Der Vorbau ließ sich nicht mehr weit reinschieben. Ein Blick von oben in das Innere des Gabelschaftes zeigt diese Bild:
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Neben der Ober- (1) und Unterkante (2) sieht man einen unregelmäßigen Wulst (3) und kleine Metallkügelchen vom Schweißen (Kreis). Vom Schweißen habe ich keine Ahnung aber ein Filigrantechniker vom Schlage eines Rahmenbauers war hier glaube ich nicht am Werk…
Diese Hülse hat bei dieser konkreten Gabel auch wegen des ca. 1,5 cm zu langen Gewindes den Nachteil, dass der Spielraum für die Höheneinstellung des Vorbaus sehr eingeschränkt ist. Nach der Gabelreparatur habe ich einen zu hohen Vorbau genommen, der sich nicht mehr tief genug versenken ließ. Jetzt bekommt das Rad einen Vorbau, der eine Sattelüberhöhung von 3-4 cm zulässt:
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Das
Mavic-Innenlager ließ sich nur mühsam vom Rahmen lösen, galvanische Korrosion:
Anhang anzeigen 1652671„Eigentlich“ sind die
Mavic-Innenlager nicht mit dem Rahmen elektrisch verbunden. An den Enden sind Kunststoffscheiben dazwischen, in der Mitte ein Luftspalt. Und Wasser sollte im Tretlager natürlich auch nicht stehen.
Vielleicht war es der Tropfen heruntergelaufenen Lotes, vielleicht auch eine etwas zu lange Befestigungsschraube für die Tretlager-Zugführungen, die für die Verbindung gesorgt haben:
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Das Lot ist jetzt weggedremelt, die Schraube für die Zugführung ist gekürzt und hat nun ein 2 mm Loch, durch das Wasser ablaufen könnte (sieht man in der Mitte, ist ganz eingeschraubt). Innenlager und Tretlagergehäuse sind auch mit Hohlraumversiegelung und Fett behandelt:
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Ich habe lange überlegt, ob ich das alte
Mavic Lager wieder einbauen oder einen vorhanden Ersatz nehmen sollte. Ich habe mich für ersteres entschieden. Die Lager laufen einwandfrei, strukturell ist nichts im Eimer und den Schaden kann man nicht sehen.