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Ein Guylaine für unsere Tochter ===> Die Räder der Kinder

Wirklich tolle Räder! In punkto Guylaine ist hier wohl kaum was schöneres, als Deine 4? Räder zu sehen. Hoffentlich wachsen die Mädls nicht mehr (oder nur langsam 😄), damit sie lange Spaß an den Rädern haben! Und wo bekommst Du nur immer diese antiken Tubus-Cargo-Träger her???
Zwei Dinge hätte ich anders gemacht: die Schalthebel (z.B. Command) in die Nähe der Bremshebel und von dem Walzendynamo hätte ich mich auch getrennt, aber es hat natürlich wirklich was für sich, die Räder in ihrem ursprünglich geplanten Aufbau fahren zu lassen - und was soll man auch sonst mit diesem dritten Schalthebelsockel anstellen? In 10 Jahren ist mir dafür keine schlüssige Lösung eingefallen. Und mit "billig schießen" ist es leider bei Command auch meist nix...
 

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Re: Ein Guylaine für unsere Tochter ===> Die Räder der Kinder
In 10 Jahren ist mir dafür keine schlüssige Lösung eingefallen. Und mit "billig schießen" ist es leider bei Command auch meist nix...
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wie praktisch - man kann die häßlichen schaltgeräusche übertönen.

@HeikoS69
sollen die räder im alltag eingesetzt werden? dann würde ich mir gedanken über sehr sehr gute schlösser machen, am besten 2 verschiedene.
 
Ja, ich kenne Deine Lösung und ich finde sie sehr charmant! Aber wie ich oben schrieb: ich würde sogar die Schalthebel nach oben legen. Daher ist eine Klingel an dieser Position (in meinem Fall noch dazu im Stadtverkehr) keine Option. Ich stelle mir eher sowas wie einen ausklappbaren Abstandhalter, ein Zusatzgetriebe, Hilfsmotor, Arretiermechanismus, Fernlicht... vor. Arretiermechanismus: wow, das ist die erste gute Idee in 10 Jahren 😄
 
Ohne Zweifel wäre der Sockel besser nicht da. Für mich passt das, ich schalte gern am Unterrohr und klingele eher selten und so ist die Klingel nicht am Lenker im Weg.

@HeikoS69
Hat Spass gemacht, so detailliert über den Aufbau der 2 tollen Räder zu lesen :-)
 
Und wo bekommst Du nur immer diese antiken Tubus-Cargo-Träger her???
Einen habe ich mir 95/96 für mein rotes Guylaine gekauft, einer war bei dem gebrauchten hier schon dran. Das sind die beiden die schon Ösen hatten.
Zwei habe ich 2019/2020, den letzten vor ein paar Monaten gekauft, alle über Kleinanzeigen. Die Träger waren alle ohne Schutzblechstrebenösen.
Allen gemeinsam ist die obere Befestigung mit den herausziehbaren Alustäben, die man meist bei Erstmontage erstmal (z. B. mittels Schraubstock und Gummihammer) zurechtbiegen muss. Ungefähr seit 1999 haben die Träger andere Befestigungen, variabel und praktisch in der Montage, aber nicht schön anzusehen.
Du hast recht, Träger von vor 2000 werden sehr selten angeboten, welche von 1996 oder älter, also mit den Schutzblechösen, habe ich noch nie angeboten gesehen. Suchanzeigen von mir hatten keinen Erfolg.
Zwei von den drei gekauften Trägern waren abgeranzt (aber strukturell vollkommen i.O., also gerade und nicht durchgescheuert). Das ist wahrscheinlich der Grund, warum die kaum angeboten werden: sie wandern schlichtweg in den Müll. Dass man die mit Neupulverung nochmal aufbereiten kann, kommt vielleicht niemandem in den Sinn.
Die Rechnung von Bikecolours für Entlacken, Strahlen und Pulvern hier für den gelben Träger belief sich übrigens auf 58,69 Euro inkl. Versand. Das war evtl. günstiger, weil die Gabel von Schefzyk zum Pulvern in derselben Farbe auch gerade da war. Das hatte ich so abgepasst und vorher per Mail angekündigt.

sollen die räder im alltag eingesetzt werden?
Die eine geht noch zur Schule und wohnt hier, bei der wohl.
Die andere studiert, bei der nicht. Die hat für den studentischen Fahrradverkehr ein anderes Fahrzeug. Dieses Rad bleibt zunächst hier.

Schlösser, ja auf jeden Fall.
Das Risiko hier auf dem Land, bestenfalls Kleinstadt, ist überschaubar. Es reicht i.d.R. das Rad gegen Mitnehmen zu sichern, wenn man es nicht gerade über Nacht irgendwo abstellt. Und wer will schon so voll-analoge Geräte ganz aus Metall klauen? Dass hier Profis mit Akkuflex oder Bolzenschneider unterwegs wären, habe ich noch nicht gehört. Diese Räder passten bei denen glaube ich auch nicht in's Beuteschema.
 
welche von 1996 oder älter, also mit den Schutzblechösen, habe ich noch nie angeboten gesehen
Ich habe mir den Tubus Cargo und die passenden Duo-Träger für vorne Ende 1994 neu gekauft. Mein Cargo hat keine Ösen für die Schutzblechstreben, aber der Duo hat eine für einen Lampenhalter:
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IMG_2732.jpeg

IMG_2640.jpg



PS: habe deine Beiträge gerne gelesen und es sind richtig schöne Räder geworden.
Das Koga habe ich 25 Jahre mit Lenkerendschaltern gefahren, bis ich vor ca. 3 Jahren auf Ergos gewechselt habe (10f Ergo mit 8f Shimano Kassette und SW). Das war ein richtiger Quantensprung von der Fahrfreude her. Kein Wechsel der Handposition beim Schalten, dadurch häufigere Schaltvorgängen, weil es einfach viel einfacher war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mir den Tubus Cargo und die passenden Duo-Träger für vorne Ende 1994 neu gekauft. Mein Cargo hat keine Ösen für die Schutzblechstreben,
Das ist ja interessant. Da scheint es verschiedene Ausführungen gegeben zu haben.

Ich habe mal in alten Zeitschriften geblättert. Was ich auf die Schnelle finden konnte war die erstmalige Erwähnung Anfang 1990, von H-J- Zierke. Dort werden die Ösen auch im Text erwähnt. Später 1992 in einem Bericht von @DerBergschreck Andreas Hollmann nicht mehr. Die Ösen sind auf einem Foto von vermutlich seinem eigenen Rad leer zu sehen, die Streben sind am Ausfallende befestigt, genauso wie bei allen Rädern im Guylaine Katalog 1996/97 und im Tubus-Prospekt (!) von Herbst 1996. Streben wurden trotz vorhandener Ösen selbst für Katalog- und Prospektfotos am Ausfallende befestigt.

Die in den Guylaine Katalogen 1993/94 bis 1995/96 abgebildeten "Tubus Cargo Spezial" (Guylaine Sondermodell) haben die Ösen nicht.

Die einzigen Abbildungen mit den Ösen in Benutzung finden sich auf Guylaine Katalogfotos 1991 und 1992.

Es dauerte viel länger die damals üblichen Doppelstreben zurechtzubiegen, das habe ich selber schon gemacht.

Kein Wunder dass Peter Ronge, der Inhaber von Tubus, 2005 resümiert:
"die Gewindeösen haben wir tatsächlich wegrationalisiert, nachdem a) unglaublich viele Anfragen zum Sinn der Teile eingingen b) wir vollständig auf Schweißverbindungen umstiegen, was den Gesamtaufwand enorm erhöht hat (Löten geht sehr viel schneller, ist aber weniger haltbar). Da haben wir auf das verzichtet, was halt von den meisten eh nicht genutzt wurde."

Die Befestigung der Einzelstreben von Berthoud oder Honjo-Blechen an den Ösen ist zwar etwas aufwendiger als an den Ausfallenden, im Vergleich zu den Doppelstreben aber nicht so schlimm.
 
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Der gekaufte Schalthebel war nicht nur mit dem mitgekauften Lenker fest verbunden, sondern es ist auch unverhofft ein Sechsfach-Hebel. Es hat lange gedauert, bis ich das gemerkt habe. Aber man kann die ja auf Friktion umschalten und er funktioniert dann auch mit sieben Ritzeln. Sollte so klappen, falls nicht muss ich nochmal Ausschau nach einem einzelnen 7-fach Schalthebel halten.
Schreib mir Deine Adresse und der:
P1010959.JPG

geht morgen raus!
Ich muss dann nach keinem linken Hebel mehr Ausschau halten.

Ganz tolle Räder!
 
Schreib mir Deine Adresse und der:Anhang anzeigen 1631831
geht morgen raus!
Ich muss dann nach keinem linken Hebel mehr Ausschau halten.

Ganz tolle Räder!
Dank der unerwarteten und überaus freundlichen Unterstützung von @Le Cinglé hat das blaugelbe Rad für die große Tochter nun doch noch einen 7-fach gerasterten Suntour-Accushift-Schalthebel bekommen:
GuylaineBlauGelbSchaltung1.jpg


Und kaum macht man's richtig, schon funktioniert's: Natürlich lassen sich die sieben Ritzel gerastert schalten, recht gut sogar. Im Vergleich zu Shimano 7-fach Lenkerendschalthebeln sind die von Suntour sehr viel knackiger, das kann man nicht nur fühlen sondern auch gut hören, genauso bei den Command-Shiftern. Leider sind beide Varianten der Suntour Hebel in den letzten Jahren sehr selten geworden und es werden online Preise aufgerufen, die jenseits von Gut und Böse sind. Bezahlt werden die Preise allerdings nicht, die Angebote stehen sich seit Jahren die Beine in den Bauch.

Ich wusste nicht, dass es die Schalthebel auch in 6-fach gab, bin immer von 7-fach ausgegangen. Meine Versuche die 6-fach Schaltung auf den sieben Ritzeln richtig einzustellen waren natürlich aussichtslos. Auf die Idee zu kommen, die Schaltschritte mal durchzuzählen, hat ziemlich lange gedauert.

Der Schalthebelsockel hat nun auch wieder eine Suntour-Befestigungsschraube, links Suntour für 5 mm Inbus-Schlüssel, rechts Shimano für 6 mm. Die Shimano-Teilenummer ist Y 6RP49000 und die Schraube wird bei den aktuellen Di2 Lenkerendschaltern immer noch genauso eingesetzt wie vor 40 oder 50 Jahren bei den ersten Shimano Lenkerendschalthebeln überhaupt.
GuylaineBlauGelbSchaltung2.jpg
 
Das ist schon ziemlich advanced:
Screenshot_20250611-215606.png

Ich habe mal einen eingelederten Lenker auseinander genommen, da war das Loch noch ein ganzes Stück dichter am Lenkerende. Von den 4 Klemmstücken des Lenkerendhebels waren 2 so befeilt, dass das Kabel dort durch nach aussen gegen den Anschlag ging.

Leo Schmidt hatte das Kunststück an einem Kundenrad verbrochen, mit den ersten Shimanohebeln dieser Art, mit Retrofriktion.
 
Das ist schon ziemlich advanced:Anhang anzeigen 1633189
Ich habe mal einen eingelederten Lenker auseinander genommen, da war das Loch noch ein ganzes Stück dichter am Lenkerende. Von den 4 Klemmstücken des Lenkerendhebels waren 2 so befeilt, dass das Kabel dort durch nach aussen gegen den Anschlag ging.

Leo Schmidt hatte das Kunststück an einem Kundenrad verbrochen, mit den ersten Shimanohebeln dieser Art, mit Retrofriktion.
Sowas habe ich das erste Mal 1996 gemacht.

Abgesehen davon, dass das etwas aufwendig ist (was mich nicht stört), könnte man meinen, dass die Schaltperformance leidet, weil der Schaltzug vorne nicht nur eine 180° Kurve macht, sondern ungefähr das doppelte.

1996 gab es gerade die Goretex Züge neu, damit ging das gut. Ob es daran gelegen hat weiß ich nicht. 7-fach ist ja auch nicht so empfindlich wie 10-fach. Problematisch wurde es erst, als die Goretex Züge angefangen haben sich zu häuten und das Zeug die Züge verstopft hat, aber das lag ja nicht an der Zugverlegung.

Die Schaltzüge sind in den letzten 30 Jahren bestimmt nochmal deutlich besser geworden, insofern mache ich mir da keine Gedanken drüber.

Von den 4 Klemmstücken des Lenkerendhebels waren 2 so befeilt, dass das Kabel dort durch nach aussen gegen den Anschlag ging.
Waren das diese Schalthebel? Dann kann nicht mir das nicht so recht vorstellen, wie das gemacht wurde.
Shimano L 600 Fingertip Control.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit guten 5 Wochen ist die Jüngste wieder zu Hause und zwischenzeitlich 16 geworden.

Mit ihrem neuen Rad ist sie ein paar Mal bis zu den Ferien zur Schule (11 km einfache Strecke) und zu Freundinnen (fast ebenso weit) gefahren. Sie fährt schnell, sie / das Rad wird wiedererkannt, den Freundinnen und Freunden gefällt’s, das ist wohl das Wichtigste.

Nachdem die beiden Töchter versorgt waren, stand noch der letzte Akt an, die Überholung des Rades des Sohnes, eines ehemals mir gehörenden BioRacer Randonneurs.

Ich bin recht spät zum Radfahren gekommen, schon weit in den Zwanzigern, als ich eine Freundin hatte, deren Familie gerne mit den Rad unterwegs war. Zu der Zeit hatte ich kein eigenes „richtiges“ Rad. Der Bruder hat mir seines ausgeliehen, eines mit Trainingsbügel und Suntour GPX Ausstattung.

Von ihm kam auch die Empfehlung mein eigenes Rad bei Claus Unruh de Fietsenmakers zu kaufen. Das war eine gute Idee. Nachdem ich mich vorher eingehend mit dem Thema beschäftigt und von Claus Unruh beraten lassen hatte, wurde ich vermessen und von BioRacer kam dieser Vorschlag:
BioRacer a Geometrie.jpg

Es sollte ein Vorschlag für deren Randonneur-Modell sein. Den Steuerkopfwinkel mit 72° und Sattelrohrwinkel mit 73,5° finde ich normal für ein solches Modell, genauso wie die Tretlagerabsenkung von 77 mm, den Nachlauf mit 61 mm (errechnet) vielleicht ein klein wenig länger als erwartet. Die empfohlene Lenkerbreite entspricht meiner Schulterbreite, den Hinterbau würde ich mit heutigem Wissen 2 oder gar 3 cm länger haben wollen, wegen meiner großen Füße.

Die Empfehlung für 590 mm Oberrohr- und 130 mm Vorbaulänge in Verbindung mit 75 mm Sattelüberhöhung finde ich mittlerweile für einen Randonneur (für mich) zu sportlich. Claus Unruh schlug damals vor „sollte man den Rahmen vielleicht 2 cm größer bauen lassen, damit man auch den Lenker etwas höher nehmen kann“. Ich habe mich lieber auf den Hersteller verlassen, aber Claus sollte Recht behalten.

Das war der ursprüngliche Aufbau:
BioRacer b Montageliste.jpg


Und soviel hat’s gekostet:
BioRacer c Rechnung.jpg



Ich habe den Lenker etwas höher genommen. Zu hoch. Der Klemmkeil in Höhe des Gewindes der Gabel führte unweigerlich zum Bruch des Gabelschaftes, schon nach wenigen Jahren.
Claus hat die Gabel zu BioRacer geschickt. Ich hatte damals mit einer neuen Gabel gerechnet, die alte kam aber repariert zurück. Wie die Reparatur gemacht wurde, habe ich mir jetzt zum ersten Mal angesehen:
BioRacer d Gabelschaft.jpg

Geschweißt und abgedreht also, ich hätte eher mit einer gelöteten Arbeit gerechnet.

Dass im Gabelschaft eine zusätzliche Hülse sitzen musste, wusste ich. Der Vorbau ließ sich nicht mehr weit reinschieben. Ein Blick von oben in das Innere des Gabelschaftes zeigt diese Bild:
BioRacer e Gabelschaft Innen.jpg

Neben der Ober- (1) und Unterkante (2) sieht man einen unregelmäßigen Wulst (3) und kleine Metallkügelchen vom Schweißen (Kreis). Vom Schweißen habe ich keine Ahnung aber ein Filigrantechniker vom Schlage eines Rahmenbauers war hier glaube ich nicht am Werk…

Diese Hülse hat bei dieser konkreten Gabel auch wegen des ca. 1,5 cm zu langen Gewindes den Nachteil, dass der Spielraum für die Höheneinstellung des Vorbaus sehr eingeschränkt ist. Nach der Gabelreparatur habe ich einen zu hohen Vorbau genommen, der sich nicht mehr tief genug versenken ließ. Jetzt bekommt das Rad einen Vorbau, der eine Sattelüberhöhung von 3-4 cm zulässt:
BioRacer f Gabelschaft und Vorbau.jpg


Das Mavic-Innenlager ließ sich nur mühsam vom Rahmen lösen, galvanische Korrosion:
BioRacer g Innenlager.jpg
„Eigentlich“ sind die Mavic-Innenlager nicht mit dem Rahmen elektrisch verbunden. An den Enden sind Kunststoffscheiben dazwischen, in der Mitte ein Luftspalt. Und Wasser sollte im Tretlager natürlich auch nicht stehen.

Vielleicht war es der Tropfen heruntergelaufenen Lotes, vielleicht auch eine etwas zu lange Befestigungsschraube für die Tretlager-Zugführungen, die für die Verbindung gesorgt haben:
BioRacer h Tretlager 1.jpg


Das Lot ist jetzt weggedremelt, die Schraube für die Zugführung ist gekürzt und hat nun ein 2 mm Loch, durch das Wasser ablaufen könnte (sieht man in der Mitte, ist ganz eingeschraubt). Innenlager und Tretlagergehäuse sind auch mit Hohlraumversiegelung und Fett behandelt:
BioRacer i Tretlager 2.jpg


Ich habe lange überlegt, ob ich das alte Mavic Lager wieder einbauen oder einen vorhanden Ersatz nehmen sollte. Ich habe mich für ersteres entschieden. Die Lager laufen einwandfrei, strukturell ist nichts im Eimer und den Schaden kann man nicht sehen.
 
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Apropos Mavic Innenlager 610 und 616, hier mein Scan der Anleitung:
BioRacer j Mavic 616 Anleitung.jpg

Weil danach manchmal gefragt wird, hier noch ein Bild der Fase in der Tretlagermuffe. Auch nach einem Mavic 610 oder 616 kann man noch Lager klassisch einschrauben:
BioRacer k Tretllager 3.jpg


Mavic 616 haben übrigens ein Loch in der Welle:
BioRacer l Mavic 616 Kugellager SP 6914 ZRS.jpg

In den ersten Jahren konnte ich bei dem Rad feststellen, dass aus dem Innenlager minimal Öl austrat, gerade soviel, dass unterm Tretlager etwas mehr Staub als anderswo klebenblieb.
Ob es dafür vorgesehen ist weiß ich nicht, man könnte aber durch das Loch Öl nachfüllen (Kurbelbefestigungsschraube rausdrehen, Öl in die Welle, Schraube wieder rein, fertig).
Fragt sich nur welches?? Das unbenutzte Innenlager auf dem Foto weiter oben habe ich auch geöffnet um nachzusehen, wie viel Öl da überhaupt drin ist. Es sind nur ein paar Tropfen.

Die Kugellager sind austauschbar, Mavic SP 6914 ZRS steht drauf. Zum Öffnen des Gehäuses braucht man das Mavic Werkzeug Nr. 670 (nicht zu kriegen), oder VAR Ref. 670 (noch nie gesehen) oder einen schnöden Stirnlochschlüssel. Die Deckel sind (waren bei mir) nicht besonders fest angezogen.

Für die Gewinderinge benötigt man aber besonderes Werkzeug. Oben das Original, darunter ein Teil von einem spanischen eBay Verkäufer:
BioRacer m Mavic Tretlagerwerkzeug 1.jpg
Das Original hatte ich den 90ern mal gekauft, das spanische vor ein paar Jahren erst. Man braucht immer zwei. Das habe ich auch erst jetzt festgestellt. Nicht nur weil man das von Mavic nicht mehr bekommen kann würde ich das spanische vorziehen. Es passt perfekt, sitzt noch enger als das von Mavic, passt auch zu Nadax Favorit und soll gemäß Anbieter auch zu Campagnolo passen. Es ist unbehandelter Stahl und fängt im Außenklima sofort an zu rosten:
BioRacer n Mavic Tretlagerwerkzeug 2.jpg


Die Superbe Bremshebel kommen nach einer Generalüberholung inkl. neuen Griffgummis wieder zum Einsatz:
BioRacer o Suntour Superbe Pro Bremshebel 1.jpg


Und jetzt die gleichen Fotos wie von den Rädern der Schwestern auch:
BioRacer01.jpg

Das Rad hat noch die Original-Pulverung von 1994, der Tubus Träger ist neu gepulvert von Bike-Colours. Die Schutzbleche sind neu, wie zuvor auch Blümels Olympic, die Laufräder die selben wie zuvor: Hügi Naben, 40 und 36 Speichen, Alesa Felgen, allerdings zwei verschiedene. Das Hinterrad habe ich in den 90ern selbst gebaut und das „richtige“ Felgenmodell nicht in 40 Loch finden können.

Nachdem ich mein (erstes) Guylaine hatte, wurde dieses Rad zwar regelmäßig genutzt, nur nicht mehr sonderlich viel. Insofern sieht der Rahmen für sein Alter noch recht gut aus und deshalb auch keine Neupulverung. Für den Sohn dann ein paar exklusivere Teile als bei den Rädern der Schwestern. Z.B. NOS Mavic 637 Dreifach-Kurbel (aus meinem Fundus) mit Suntour XC Pro Pedalen, statt gebrauchter Shimano XT Kurbel mit günstigen Gleitlagerpedalen wie bei den anderen beiden:
BioRacer02.jpg
Halfstep in dieser Übersetzung hatte des Rad schon immer. Der Umwerfer ist ein NOS Suntour Cyclone 7000 Zweifach-Werfer, funktioniert einwandfrei auch auf den drei Blättern. Vorher war da ein XC Pro.


BioRacer03.jpg
Hinten nun ein XC Comp von Suntour statt XC Pro wie zuvor. Umwerfer und Schaltwerk waren beide nicht abgenutzt aber sehr vergammelt. Die Schaltungsröllchen habe ich behalten und hier eingesetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Pasela sind auf diesen c19 Felgen wirklich 32 mm breit…
BioRacer04.jpg
Die Gabelkopfmuffe ist an diesem Rad die Stelle mit dem schlechtesten „Lack“.

Der Steuersatz ist noch der erste, die Laufflächen für die Nadellager sind absolut einwandfrei.
BioRacer05.jpg
Der Gabelkopf ist nicht für Schutzbleche und Licht ausgelegt. Die Bohrungen haben keine Gewinde und sind zu nahe am Steuersatz.
Der Rahmen hat keine Bohrungen für die Kabel. Das Kabel läuft zusammen mit dem Umwerferzug durch einen Plastikschlauch. Das war Claus Unruhs Idee schon 1994.

Auch bei diesem Rad ein Tubus Cargo Gepäckträger aus den 90ern. Bis man die Alustreben passend gebogen hat vergeht eine kleine Zeit. Guylaine hatte das besser im Griff und die Anlötteile gleich in der richtigen Höhe angebracht, meistens jedenfalls:
BioRacer06.jpg


Bei den SKS Blümels Olympic Blechen bietet sich die Strebe für die Kabelführung an. Ich habe das hier erstmals mit einem langen Schrumpfschlauch probiert. Geht gut. Man muss den Schrumpfschlauch nur auf- und das Kabel durchziehen, bevor man das Schutzblech montiert (habe ich jetzt gelernt)...
BioRacer07.jpg


Da kommt’s wieder raus. Das Isolierband hat fast Rahmenfarbe, sonst hätte ich wieder Klebefolie in Rahmenfarbe genommen, von der Seite sieht man sowieso nichts:
BioRacer08.jpg

Stecker anzubringen habe ich hier vergessen.

Unter’m Tretlager werkelt ein Soubitez Walzendynamo. Den hatte ich schon mal ausgetauscht. Rechts sieht man die die Kabelführung mit dem Umwerferzug durch einen Schlauch:
BioRacer09.jpg
Was man hier auch erahnen kann: ein Mavic 616 MTB-Innenlager mit 124 mm Breite und Mavic 837er MTB-Kurbel ist eine unheimlich knappe Kiste. Das kleine Kettenblatt stößt fast gegen den Rahmen, die rechte Kurbel (ganz unten am Bildrand) fast gegen das Lager. Vorher waren hier XT Kurbeln dran, dass passte noch eine wenig besser insgesamt, obwohl Mavic ISO-Vierkante hat. Das 610er Straßenlager mit 123 mm Breite hätte vermutlich besser gepasst. Bei den Straßenlagern sind die Gewinderinge ein paar mm schmaler. Die langen Gewinde auf der Hülse erlauben auch ein Versetzen des Lagers von ein paar mm zur Seite.

Ein Dynamo aus einer Zeit, als man sich zweiadrige Kabel am Rad noch nicht vorstellen konnte. Das Massekabel ist sehr kurz und explizit zur Verbindung mit dem Rahmen vorgesehen:
BioRacer09a.jpg


Vorne ist fast alles neu. Suntour Command Schalthebel vom lieben Forumkollegen @Le Cinglé , Dia Compe AGC 251 Hoods für die alten Suntour Superbe Pro Bremshebel, Nitto-Vorbau in passender Höhe, 3ttt Competizione Lenker aus den 90ern, den ich selber noch NOS liegen hatte, in der Merckxx-Form-Variante mit ein wenig mehr Reach als beim ursprünglichen Belleri.
BioRacer10.jpg
Die Räder der Kinder haben alle eine Rose Klingel für ein paar Euro bekommen, alle in dieser Position montiert. Ich finde es gut, wenn man gerade in Situationen, wo man klingeln muss, beide Hände am Lenker behalten kann. Selber habe ich das Original von Spurcycle. Die ist nicht lauter, klingt nur ein wenig gefälliger und deutlich länger nach, was unter Sicherheitsaspekten beides nicht relevant ist.

Das hintere Laufrad habe ich mir in den 90ern selber aufgebaut, nur um es mal zu probieren. DT Hügi Tandem Nabe mit 40 Loch, Union 3D Speichen rechts (DT Alpine III Speichen gab es noch nicht), DT Revolution links. Union Speichen sollen bei DT Hügi Naben zur Flanschausrissen führen, habe ich vor langer Zeit mal wo gelesen. Und die alte DT Hügi Nabe ist leider korrosionsanfälliger als die Union Hügi Compact.
BioRacer11.jpg
Die Speichen sind vierfach gekreuzt und zweimal hinterkreuzt, auch nur weil ich das mal ausprobieren wollte. Das hielt ich lange für etwas besonderes, bis ich vor ein paar Jahren gelesen haben, dass die Japaner für sowas sogar einen Begriff haben: W-Muster.

Noch eine Bastelei:
BioRacer12.jpg

Ein Brooks B17, nach einem Gestelltausch wegen Gestellbruch mittels Schrauben statt Nieten befestigt. Das zeigen und erläutern zu wollen war auch der Grund meines allerersten Beitrages in einem Fahrradforum überhaupt.

Unser Sohn ist ganz genauso groß wie ich und muss zumindest sehr ähnliche Proportionen haben. So passt das Rad für uns beide gleich gut..
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit guten 5 Wochen ist die Jüngste wieder zu Hause und zwischenzeitlich 16 geworden.

Mit ihrem neuen Rad ist sie ein paar Mal bis zu den Ferien zur Schule (11 km einfache Strecke) und zu Freundinnen (fast ebenso weit) gefahren. Sie fährt schnell, Sie / das Rad wird wiedererkannt, den Freundinnen und Freunden gefällt’s, das ist wohl das Wichtigste.

Nachdem die beiden Töchter versorgt waren, stand noch der letzte Akt an, die Überholung des Rades des Sohnes, eines ehemals mir gehörenden BioRacer Randonneurs.

Ich bin recht spät zum Radfahren gekommen, schon weit in den Zwanzigern, als ich eine Freundin hatte, deren Familie gerne mit den Rad unterwegs war. Zu der Zeit hatte ich kein eigenes „richtiges“ Rad. Der Bruder hat mir seines ausgeliehen, eines mit Trainingsbügel und Suntour GPX Ausstattung.

Von ihm kam auch die Empfehlung mein eigenes Rad bei Claus Unruh de Fietsenmakers zu kaufen. Das war eine gute Idee. Nachdem ich mich vorher eingehend mit dem Thema beschäftigt und von Claus Unruh beraten lassen hatte, wurde ich vermessen und von BioRacer kam dieser Vorschlag:
Anhang anzeigen 1652665
Es sollte ein Vorschlag für deren Randonneur-Modell sein. Den Steuerkopfwinkel mit 72° und Sattelrohrwinkel mit 73,5° finde ich normal für ein solches Modell, den Nachlauf mit 61 mm (errechnet) vielleicht ein klein wenig länger als erwartet. Die empfohlene Lenkerbreite entspricht meiner Schulterbreite, Hinterbau würde ich mit heutigem Wissen 2 oder gar 3 cm länger haben wollen, wegen meiner großen Füße.

Die Empfehlung für 590 mm Oberrohr- und 130 mm Vorbaulänge in Verbindung mit 75 mm Sattelüberhöhung finde ich mittlerweile für einen Randonneur (für mich) zu sportlich. Claus Unruh schlug damals vor „sollte man den Rahmen vielleicht 2 cm größer bauen lassen, damit man auch den Lenker etwas höher nehmen kann“. Ich habe mich lieber auf den Hersteller verlassen, aber Claus sollte Recht behalten.

Das war der ursprüngliche Aufbau:
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Und soviel hat’s gekostet:
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Ich habe den Lenker etwas höher genommen. Zu hoch. Der Klemmkeil in Höhe des Gewindes der Gabel führte unweigerlich zum Bruch des Gabelschaftes, schon nach wenigen Jahren.
Claus hat die Gabel zu BioRacer geschickt. Ich hatte damals mit einer neuen Gabel gerechnet, die alte kam aber repariert zurück. Wie die Reparatur gemacht wurde, habe ich mir jetzt zum ersten Mal angesehen:
Anhang anzeigen 1652668
Geschweißt und abgedreht also, ich hätte eher mit löten gerechnet.

Dass im Gabelschaft eine zusätzliche Hülse sitzen musste, wusste ich. Der Vorbau ließ sich nicht mehr weit reinschieben. Ein Blick von oben in das Innere des Gabelschaftes zeigt diese Bild:
Anhang anzeigen 1652669
Neben der Ober- (1) und Unterkante (2) sieht man einen unregelmäßigen Wulst (3) und kleine Metallkügelchen vom Schweißen (Kreis). Vom Schweißen habe ich keine Ahnung aber ein Filigrantechniker vom Schlage eines Rahmenbauers war hier glaube ich nicht am Werk…

Diese Hülse hat bei dieser konkreten Gabel auch wegen des ca. 1,5 cm zu langen Gewindes den Nachteil, dass der Spielraum für die Höheneinstellung des Vorbaus sehr eingeschränkt ist. Nach der Gabelreparatur habe ich einen zu hohen Vorbau genommen, der sich nicht mehr tief genug versenken ließ. Jetzt bekommt das Rad einen Vorbau, der eine Sattelüberhöhung von 3-4 cm zulässt:
Anhang anzeigen 1652670

Das Mavic-Innenlager ließ sich nur mühsam vom Rahmen lösen, galvanische Korrosion:
Anhang anzeigen 1652671„Eigentlich“ sind die Mavic-Innenlager nicht mit dem Rahmen elektrisch verbunden. An den Enden sind Kunststoffscheiben dazwischen, in der Mitte ein Luftspalt. Und Wasser sollte im Tretlager natürlich auch nicht stehen.

Vielleicht war es der Tropfen heruntergelaufenen Lotes, vielleicht auch eine etwas zu lange Befestigungsschraube für die Tretlager-Zugführungen, die für die Verbindung gesorgt haben:
Anhang anzeigen 1652672

Das Lot ist jetzt weggedremelt, die Schraube für die Zugführung ist gekürzt und hat nun ein 2 mm Loch, durch das Wasser ablaufen könnte (sieht man in der Mitte, ist ganz eingeschraubt). Innenlager und Tretlagergehäuse sind auch mit Hohlraumversiegelung und Fett behandelt:
Anhang anzeigen 1652673

Ich habe lange überlegt, ob ich das alte Mavic Lager wieder einbauen oder einen vorhanden Ersatz nehmen sollte. Ich habe mich für ersteres entschieden. Die Lager laufen einwandfrei, strukturell ist nichts im Eimer und den Schaden kann man nicht sehen.
Die lange Gabelgewinde habe ich Anfang der 90er mehrfach bei Pinarello gesehen - sowas baut man einfach nicht auf.
 
Ich hatte mir auch mal ein Bioracer machen lassen, auch mit Suntour-Schalthebeln. Geometrie ähnlich wie deines, mit einem für Rennlenker unüblich langen Oberrohr. Es wurde dann nicht wirklich viel gefahren, vor 4 Jahren dann mal wieder herausgeholt und auf Flatbar umgebaut. Jetzt passt die Geo zu meinem Alter. Schaltung Tiagra 2x10, die Kurbel jetzt noch gewechselt auf 46-30, 40mm Reifen. Die Rahmen waren schon ordentlich gemacht, der Sockelabständ an der Gabel ist allerdings gering, mit den V-Brakes schwierig.
Die Edelstahlschutzbleche von Studio Brisant.
 

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Die langen Oberrohre scheinen so ein Ding von BR gewesen zu sein. Hatte mal etwas intensiver nach Rahmen geschaut, in der Hoffnung, bei Maßrahmen sei auch mal was hohes kurzes dabei gewesen. Alles was ich gefunden hab, entsprach eher euren Abmessungen...
 
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