Genau. Setzt man hier dann noch w = v/r (mit r dem Radius des Laufrades) ein, ergibt sich
E_ges = 1/2(m+J/r^2)v^2.
Das bedeutet: Bei gleicher Änderung der Bewegungsenergie (durch Aufwendung seitens des Fahrers oder umgekehrt Abbremsen durch Luftwiderstand) ist die Änderung in der Geschwindigkeit umgekehrt proportional zum Unterschied des Wertes in der Klammer. Bei leichteren Laufrädern (sagen wir mal, 500g leichter) ändert sich die Gesamtmasse um genau diese 500g. Der Wert J/r^2 wird sich aber um weniger als 500g ändern, da die "fehlende" Masse nicht alle am äußersten Rand des Laufrades platziert ist (die Berechnung ändert sich natürlich, wenn das leichtere Laufrad wider Erwarten eine deutlich schwerere Nabe und dafür extrem viel leichtere
Felgen hat - aber solche unrealistischen Beispiele lassen wir mal beiseite). Insofern ist der Satz
"Ein gutes Laufrad punktet zuerst mit seiner Aerodynamik, dann mit seinem absoluten Gewicht und erst dann mit seinem Trägheitsmoment."
in der Teilaussage "absolutes Gewicht ist wichtiger als Trägheitsmoment" auf jeden Fall korrekt.
Im oben genannten Beispiel von 500g leichteren Laufrädern wird der Wert in der Klammer um weniger als 2% kleiner (vorausgesetzt, Fahrer und Rad wiegen zusammen mindestens 50kg

), die Geschwindkeit kann also nicht um mehr als den Faktor sqrt[1.02] < 1.01 schneller steigen oder fallen als bei schwereren Laufrädern. Dabei ist der höhere Energieverlust durch den Luftwiderstand bei höherer Geschwindigkeit noch nicht einmal mit einbezogen, dieser macht den Unterschied noch geringer. Mehr als 10% Geschwindigkeitszuwachs durch leichtere Laufräder hat auf jeden Fall nichts mehr mit dem physikalischen Einfluss der Laufräder zu tun.
[OT]An welcher Uni gibt es denn die Note 6? Nicht bestanden ist nicht bestanden, warum also noch zwischen 5 und 6 unterscheiden?
Ich würde am liebsten immer Punkte
abziehen, wenn Klausuren nicht ordentlich beschriftet sind. Dies scheint einige Studenten immer wieder zu überfordern.[/OT]