AW: Ab wann startet ihr die Wintersaison - sprich die Grundlagenausdauer...?!
Was verstehst du unter Grundlagenausdauer?
Es soll damit wohl eine Mischung aus mehreren Komponenten angesprochen sein:
- Fähigkeit, ohne Zusatzfutter 100er oder gar 150er-Runden zu drehen.
- Fähigkeit, mehrere Tage hintereinander flott zu fahren.
- "Effizienzsteigerung" der Energieverwertung.
In wie weit dies Realitäten oder Scheinschauplätze sind, kann ich schlecht beurteilen. Insbesondere die rasche Regenerationsfähigkeit dürfte aber eine Realkomponente der "Grundlagenausdauer" sein. Ich selbst trainiere kein GA1, beobachte aber an mir, dass sich nach nunmehr 6200 Jahreskilometern erstmals ein Zustand einstellt, bei dem ich mich in der Lage fühle, trotz härterer oder ausgedehnter Ausfahrten am Folgetag gleich wieder intensiver fahren zu können (und zu wollen). Ob das jetzt auf die GA1-Anteile meiner Ausfahrten oder schlicht nur auf die Kilometer und Stunden auf dem Rad (also auch die intensiveren Stunden bzw. gar die Rennkilometer) zurückzuführen ist, das ist wiederum unklar.
Trainingseinheiten im GA1 Bereich trainieren die gleiche Komponenten wie Einheiten im Entwicklungsbereich. Es passiert nichts besonderes unterhalb, an oder oberhalb der anaeroben Schwelle.
Hier würde ich doch leisen Widerspruch anmelden. Bei EB treibst Du Lactat hoch, hast anaerobe Belastungsanteile dabei. Ein im hohen Streßberreich und teils anaerob arbeitender Muskel setzt fundamental andere Stoffwechsel- und Signaltransduktionsprogramme in Gang, als ein Muskel der im ewig-seligen Kullertempo spürt, dass er lediglich betrieben, nicht aber überfordert wird. Habe ich eine Einheit mit ordentlichen EB-Komponenten durchgezogen, dann bin ich für 1 oder auch 2 Ruhetage platt. Der Muskel ist nicht nur schlapp und schwer, er ist auch die ersten Stunden überwärmt, lagert Wasser ein und begibt sich in einen Zustand der "Trainingsentzündung". Wenn dann am 2. Ruhetag die Flüssigkeit wieder abgegeben wird, bin ich am 3. Tag nach der intensiven Einheit in der Superkompensation. Fahre ich GA1 (was zugegebenerweise selten geschieht), dann gibt es dieses Phänomen überhaupt nicht.
Es ist definitiv nicht nötig 10.000+km zu leisten um gute Ergebnisse im Freizeitbereich zu erlangen.
Das kann ich bestätigen.

Mit 6 tkm geht es auch - vielleicht ginge es mit 8-10 tkm aber noch besser. Mehr als 10 tkm peile ich aber in keinem Fall an.
BTW: auf den Grundlagenbereich kann man als "ambitionierter Freizeitracer" besonders dann gut verzichten, wenn man sich den Luxus leisten kann, vor Rennbelastung genügend Ruhephasen zu planen. Wer als U23er/C/B/A/KT-Gladiator aber an Wochenenden gleich zwei Rennen mit vollem Ehrgeiz mitnehmen will oder muß, der sollte dort sicherlich zum Saisonhöhepunkt mehr als 6 tkm in den Beinen haben.