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18.November - Tour nach Halbe gegen Nazis

He,die haben sich nicht geopfert.....??? die sind einfach geopfert worden....
und einen Teufel werde ich tun,diesen Anlass,wo 70.000 Menschen ermordet wurden,den Nazis als Gedenk und Heldenehrstd. zu gewähren...,das ist einfach Bullshit und ich bin froh,dass einige hier zu diesem demokratischen Bekenntnis dabei und präsent sind......das ist doch das Mindeste,was wir für einen ""Kampf"" gegen Rassismus/Faschismus machen können.....
und auch gerade wenn wir in einem RR Forum sind.....warum nicht,ich finde es wichtig und ein Scheuklappendasein ist immer Mist.

Gruss horst
Ich finde so einen kleinen Politthread nebenbei eigentlich ganz okay....können wir doch ganz freundlich über paar Sachen uns austauschen,die wichtig sind....
das ist doch ne feine Sache
 

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Re: 18.November - Tour nach Halbe gegen Nazis
@horst

Auch wenn ich die von Dir kopierte Darstellung der Waffen SS nicht teile (ich beschäftige mich seit Jahren intensiv mit dem Thema), so hast Du natürlich recht, daß AUCH Angehörige der Waffen SS an Kriegsverbrechen beteiligt waren.

Das kann aber nicht zum Maßstab für die Behandlung der Toten werden, die für ihr Land gekämpft haben. Denn dann dürfte man auch keinen Gefallenen der Roten Armee oder der US Armee ehren. Und das sind nur zwei Beispiele. Es gibt im Krieg keine "GUTEN" und die Genfer Konventionen bestehen nur auf dem Papier. Mir ist kein Krieg bekannt, wo sich auch nur eine Seite daran gehalten hätte. Aber natürlich ist es ein Privileg der Sieger, nach Kriegsende die Verstöße der Gegenseite für die Durchsetzung politischer Ziele zu nutzen ;-)

Rote Armee

- Beteiligung an der Vernichtung von bis zu 60 Mio. Menschen im Zuge der "Stalinistischen Säuberungen" - http://de.wikipedia.org/wiki/Stalinsche_Säuberungen
- 300.000 Vergewaltigungen in den ersten Nachkriegswochen allein in Berlin etc. etc.)

US Armee

- Hunderttausende Bombentote bei systematischen Bombardements gegen die Zivilbevölkerung in deutschen Großsstädten
- die einzige Armee der Welt, die jemals Atomwaffen gegen Zivilisten eingesetzt hat
 
Öh.....dir ist aber schon klar,dass Deutschland "damals" einen Angriffskrieg ohnegleichen veranstaltet hat und eine Vernichtungsmaschine ohne Grenzen dazu.....ich will nicht auf Details eingehen,die kennen wir alle,aber das war/ist eine sehr unrühmliche
(sehr bescheiden ausgedrückt) Vergangenheit Deutschlands und je mehr Leute diesen faschistischen Anfängen entgegen gehen ,umso besser.....was ist denn deine Meinung zu dieser Verbrecherbande : Waffen SS das waren doch echt Banditen und Kriminelle aus allen Teilen Europas......schlimm so etwas.....

also auf nach Halbe ( ist eh nur ein Tropfen auf heissem Stein)
Lusche.....ich sorge mich um deine politische Meinung....wo stehst du eigentlich und warum würdest du nicht diesem rechtsradikalem Aufmarsch Einhalt gebieten wollen.....oder fährste doch mit????

Gruss horst
 
die Große schrieb:
gedankt...denen um die getrauert wird weil sie sich geopfert haben

ist hier jetzt ma schluß
wir wollen zusammen radfahren und uns nicht die köppe einkloppen

jeder hat dazu seine eigene meinung und die sollten wir respektieren

Manno die haben sich nicht geopfert......wofür denn?? die sind geopfert worden,nachdem Kapitulationsangebote abgelehnt wurden....
die Leute sind einfach verheizt worden.....70 000 !!!trotz Friedensangebote....
und das soll im Sinne von Deutschland geehrt werden..?? pfui Teufel.....Gruss horst

Wir reden hier über was Wichtiges und schlagen uns nicht die Köppe ein....

oder Ati???
 
rotporst schrieb:
Wir reden hier über was Wichtiges und schlagen uns nicht die Köppe ein....

oder Ati???

also ich sag mal ich habe 95 % von diesem fred gelesen und bisher hat keiner unflätig daneben gegriffen.

was wichtiges???? also die ursprungsidee von 2 bier mit der aktion gegen rechts war eigentlich noch wichtig.

die diskussion über verheizte, geopferte oder wie auch immer tote waffen ss soldaten:confused: :confused:
so kommt man vom 100stel und 1000stel.....ich könnte jetzt den demokratie spruch wiederholen aber ich sag was für mich wichtiges:

ick geh ma jetzt ins bett, weil der wecker um 06:20 mir aus de träume reißen tut.

ati
 
was ist denn deine Meinung zu dieser Verbrecherbande Waffen SS das waren doch echt Banditen und Kriminelle aus allen Teilen Europas......schlimm so etwas.....

Ich halte die Waffen SS für einen Eliteverband der deutschen Waffenverbände während des zweiten Weltkrieges. Natürlich war das keine "Kuscheltruppe", sondern dem herrschenden Regime besonders treu ergebene Soldaten. Im Ausland geht man mit dem Thema im Übrigen relaxter um. Die Waffen SS genoß auch in amerkanischer Gefangenschaft hohes Ansehen, weil man Respekt vor den hohen militärischen Leistungen hatte. Ich denke nicht, daß die Verbrechen in diesen Verbänden weit über das hinaus gingen, was in anderen Truppenteilen / den Verbänden anderer Nationen geschah. Kriminalität (Vergewaltigung / Plünderung) standen bspw. in der ideologisch geprägten Waffen SS unter hohen Strafen und wurde - ganz im Gegensatz zu anderen Verbänden - auch nicht geduldet.

Ich klammere bei dieser Betrachtung die SS-Einsatzgruppen und Totenkopfverbände ausdrücklich aus. Diese waren NICHT Bestandteil der Waffen-SS (wohl aber der SS bzw. der SD):

http://de.wikipedia.org/wiki/SS-Totenkopfverbände
http://de.wikipedia.org/wiki/Einsatzgruppen

... auf diese Organisationen trifft die Bezeichnung "Haufen Verbrecher" unumstritten zu!

Lusche.....ich sorge mich um deine politische Meinung....wo stehst du eigentlich und warum würdest du nicht diesem rechtsradikalem Aufmarsch Einhalt gebieten wollen.....oder fährste doch mit????

Darum brauchst Du Dich nicht sorgen. Auch wenn ich - und das ist der Fall - nicht nach Halbe fahre. (weder um zu "ehren", noch um Steine zu werfen ;-)

Ich bin wohl am ehesten das, was man "liberal" nennt und daher kein großer Fan von Extremen beider Seiten. Aber ich toleriere sie, weil sie für mich zu einer Demokratie gehören. Ich halte nichts von "Mund verbieten".

Die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus / dem zweiten Weltkrieg ist eine Leidenschaft, die ich schon seit fast 20 Jahren verfolge. Schon seit Kriegsende ist das Geschichtsbild deutlich in Bewegung. Das macht es nur interessanter.
 
Hi smidex

smidex schrieb:
Ich hab mal ne Frage: In welchem Mass ist dort mit einem Aufmarsch von rechtsradikalen (Skinheads) zu rechnen?

Zitat aus dem link der PNN:
Die Rechtsextremisten planen auch in diesem Jahr am 18. November einen großen Aufmarsch zum „Heldengedenken“ in Halbe. Sicherheitskreise schließen nicht aus, dass diesmal mehr als 2000 Neonazis aus der ganzen Bundesrepublik am Vortag des Volkstrauertages nach Halbe kommen könnten. Im letzten Jahr war ein genehmigter Zug von etwa 1600 Rechtsextremisten auf dem Weg zum Soldatenfriedhof durch 2000 Gegendemonstranten, die die Lindenstraße in Halbe blockierten, gestoppt worden.

Ich denke mal das die meisten der gefallenen dort, wenn sie den Krieg denn überlebt hätten, heute wohl Demokraten wären: Wie z.B. mein Opa oder auch viele andere alte Menschen mit denen ich mich über dieses Thema mal ausgetauscht haben. Alle haben gesagt, dass der Krieg furchtbar gewesen wäre und sie sowas nie wieder wollten!

Demokraten und Pazifisten sind aber zwei unterschiedliche Schuhe.
Demokratisch, jetzt mal abgesehen von den äußeren Umständen, wurde dieses Pack ja mal gewählt.
Das sie den Krieg als furchtbar erlebt haben, will ich ja gar nicht abstreiten. Bloß wie sieht es mit den Sachen Meinungsfreiheit, Demonstrationen, Asylanten, Schwarzen und Juden aus?
Ich will jetzt Deinem Opa und den anderen nix böses, bloß hab ich auch schon mit der älteren Generation zu tun gehabt.
Auf Demos sind viele älteren nicht unbedingt gut zu sprechen. Krawallbrüder, die sollen lieber arbeiten gehen, haben die nix zu tun und ähnliche Äußerungen hab ich da schon gehört. Dies seit den 70igern.
Asylanten sollen bleiben, wo sie herkommen.
Die Juden sind die geldgierigen, schachernden Mistkerle, die sich an anderen bereichern etc..
Das Bild des "Itzigs" aus der Zeit wurde sehr wohl mit übernommen bzw. ist noch sehr verinnerlicht. Muß nicht für alle gelten, bloß hab ich es schon desöfteren vernommen.

sowas könnte ich mir hier gar nicht vorstelllen so ein Szenario. Und deswegen muss da was gegen getan werden.
grüssle

Aus welcher Ecke kommst Du denn?

Bodo
 
Hallo Ati
atibat schrieb:
die linke gefahr ist doch viel vergangenheits näher.
Die Erklärung hätte ich auch gerne.

...aber dieser ewige erhobene heinz galinski finger ist einfach zum erbrechen.

Es geht hier auch nicht um beschriebenen Finger. Vor allem geht es mir ebenfalls auf den senkel, wenn andere auf uns deuten. Auch finde ich das der Juden bzgl. Holocaust, vorsichtig ausgedrückt, sehr nervig. Ich will das Leid der jüdischen Mitbürger damit nicht lindern, bloß waren die Juden nur ein Teil und noch nicht mal der größte Teil, der Opfer.
Würden die Sinti und Roma, die "Slawen" und die Homosexuellen nur einen Teil der Anerkennung bekommen, die man den Juden entgegen bringt, würde ich mich schon etwas besser fühlen.

Jeder Mensch darf stolz auf seine nationalität sein nur wenn einer sagt ich bin stolz ein deutscher zu sein, dann schlagen die alarmglocken und alle denken oh ein nazis. ich finde das ist bullshit.

Also ich weiß nicht worauf ich stolz sein kann und mit dem Begriff Nationalstolz kann ich wenig anfangen. Sicherlich könnte ich auf gewisse Persönlichkeiten der deutschen Geschichte stolz sein. Ob nun Luther, Leipnitz, Röntgen, Siemens, Gauss, Beuth und wie sie alle heißen.
Stolz kann ich nur auf mich bzw. meine selbst erbrachten Leistungen sein.

Bodo
 
Sorry Ati, bloß ich kann nicht widerstehen. :dope:

atibat schrieb:
p.s. gibt es eigentlich einen "ich möchte diesen fred ignorieren" tool???

Ja gibt es. Die freie, selbstbestimmte Handlungsweise diesen Fred nicht anzuklimpern.
Ist genauso, wie mit dem TV. Da gibt es Tasten, wo man den Sender auswählen kann. :D

SCNR
Bodo
 
So, nun bin ich hier gelandet bei Dir, Lusche.

Ich muß sagen, daß ich doch ziemlich verwundert und zugleich aufgebracht über Deine
Darstellungen bin. Ich versuche jedoch sachlich zu argumentieren.

Rennradlusche schrieb:
@bodo

Die Argumentation über einzelne Verbrechen und politische Agitation der Waffen SS ist imho sinnfrei. Es war Krieg und es gibt keine Nation, die es in dieser Zeit nicht geschafft hat, sich mit Greultaten ein blutiges Kapitel in der Geschichte zu sichern.

Abgesehen davon, daß ein Krieg aus meiner Sicht generell schon ein Greueltat darstellt, haben es die Deutschen insbesondere die Einheiten der SS sich dabei hervorgetan. Was später von anderen Nationen getan wurde oder auch zum Teil, als Antwort auf deutsche Greuel verstanden werden kann, steht hier eigentlich nicht zur Diskussion.

Deshalb aber alle Menschen der damaligen Zeit unter Generalverdacht zu stellen und ihnen jegliche Trauerbekundung zu verweigern, ist würdelos.

Das tut m.M.n. hier auch niemand. IMHO kann JEDER gestorbene betrauert werden, der in diesem Krieg gestorben ist, da es sinnlos war. Ein Eroberungs- und Vernichtungsfeldzug ist es allemal, denn den hat Deutschland damals begonnen.

Die Waffen SS war (bis auf wenige Einheiten) kämpfende Truppe und wurde immer genau dort eingesetzt, wo es am brenzligsten war. Es waren die Einheiten mit den höchsten Verlusten.

Dazu folgendes Zitat:
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Verluste der Waffen-SS über die Dauer des Krieges hoch waren. Sei es wegen fehlender Erfahrung oder später wegen immer kürzerer Ausbildung und unzureichender Ausrüstung, verbunden mit weiterhin sehr hohen Erwartungen seitens der höheren Führung.

Eine schon vor Jahren vorgenommene Berechnung, die auf Angaben der Wehrmachtsauskunftsstelle beruhte, gelangte zu dem Ergebnis, dass die Kriegstotenzahl der Waffen-SS der des Heeres exakt entsprach – insgesamt gesehen. Dies schließt unverhältnismäßig hohe Verluste einzelner Einheiten oder Verbände nicht aus.

Overmans belegt die Vergleichbarkeit der Verlustraten von Waffen-SS-Verbänden und entsprechend gegliederten Heeresdivisionen im gleichen Zeitraum und am gleichen Ort und stellt fest, „dass die Verluste der Waffen-SS insgesamt nicht signifikant höher gewesen sind als diejenigen des Heeres”.


Für politische Gleichschaltung war gar keine Zeit mehr. Die Einheiten wurden eiligst zusammengestellt und an die Front geworfen. Von der Idee des "politischen Soldaten mit arischer Herkunft" ist da nichts mehr übrig geblieben. Die letzten Einheiten der Waffen SS bestanden aus Muslimen. Berlin wurde von Franzosen, Belgiern und Holländern verteidigt. Das Bild einer "fanatischen, mordenden Freiwilligenarmee" wird den geschichtlichen Tatsachen einfach nicht gerecht.

Zum Schluß mag das stimmen.

Es ist immer leicht, die Greul des 2.WK mit dem Fingerzeig auf einzelne zu erklären. Das trifft es aber nicht! In Deutschland und Europa waren Millionen von Menschen überzeugt. Hitler wurde in einem demokratischen System gewählt.

Es ist gerade nicht leicht, dieses mit dem Fingerzeig auf andere zu erklären.
Eichmann, Himmler etc. hatten in den seltensten Fällen selbst den Finger am Abzug.
Sie haben Befehle gegeben, die leider auch durchgeführt wurden. Es haben zigtausende sich an den Schandtaten beteiligt indem sie die Befehle umgesetzt und teilweise mit eigener Perversion "verbessert" ausgeführt haben.
Sicherlich wurde Hitler "demokratisch" gewählt. Wie es allerdings zu dieser Zustimmung kam ist eine andere Geschichte.

Und ich denke jeder, der einen Menschen verurteilt, der das Pech hatte, in dieser Zeit geboren zu sein, sollte mal in sich gehen und überlegen, wie er gehandelt hätte. In Diskussionen über diese Zeit, gewinnt man allzu oft den Eindruck, nur von Widerstandskämpfern umgeben zu sein. Diesen Mut hatten und haben aber nur ganz wenige Menschen.

Das betrifft allerdings den Punkt "Wehret den Anfängen". Als das Kind in den Brunnen gefallen war, war es auch zu spät für einen einzelnen etwas zu unternehmen.
Außerdem gehört zu einem Deutschen wohl auch eher die Einstellung
"Obrichkeitstreu", als aufständisch.

Ich halte die Waffen SS für einen Eliteverband der deutschen Waffenverbände während des zweiten Weltkrieges. Natürlich war das keine "Kuscheltruppe", sondern dem herrschenden Regime besonders treu ergebene Soldaten.

Da widersprichst Du Dir selber s.o.. Schreibst Du nicht selbst, daß:
Von der Idee des "politischen Soldaten mit arischer Herkunft" ist da nichts mehr übrig geblieben.

Im Ausland geht man mit dem Thema im Übrigen relaxter um.

Das kann ich nachvollziehen, denn die sind nicht Nachfahren von "Massenmördern in Uniform".

Die Waffen SS genoß auch in amerkanischer Gefangenschaft hohes Ansehen, weil man Respekt vor den hohen militärischen Leistungen hatte.

Soll ich sagen, daß die Amis auch nicht weit davon entfernt sind? Schließlich stellen sie sich auch über andere (Teil des Faschismus) und führen sich, wie "Herrenmenschen" auf.
Sicherlich sind die Leistungen der deutschen Militärs nicht zu verachten gewesen.
Auf der einen Seite war das deutsche Militär eines der oder die modernste Armee. Zum anderen gab es auch hervorragende miltärische/taktische Manöver. Ohne dieses
wäre es auch nicht gelungen Deutschland kurzfristig soweit auszudehnen.
Ich hab mich immer drüber aufgeregt, wie deutsche Soldaten in englischen Comics
dargestellt werden. Hätten die Darstellungen gestimmt, hätten die Deutschen es nichtmal geschafft das kleinste Kuhkaff zu besetzen.
Zur Erklärung, in den 70igern gab es zumindest in England Kriegscomics, die Kinder
gelesen haben.

Ich denke nicht, daß die Verbrechen in diesen Verbänden weit über das hinaus gingen, was in anderen Truppenteilen / den Verbänden anderer Nationen geschah. Kriminalität (Vergewaltigung / Plünderung) standen bspw. in der ideologisch geprägten Waffen SS unter hohen Strafen und wurde - ganz im Gegensatz zu anderen Verbänden - auch nicht geduldet.

Leider paßt das nicht dazu, aus welchen Einheiten sich die Waffen-SS zusammensetzte. Ich meine, Du idealisierst sie.

Ich klammere bei dieser Betrachtung die SS-Einsatzgruppen und Totenkopfverbände ausdrücklich aus. Diese waren NICHT Bestandteil der Waffen-SS (wohl aber der SS bzw. der SD):
... auf diese Organisationen trifft die Bezeichnung "Haufen Verbrecher" unumstritten zu!

Dann bin ich mal gespannt, was Du zu diesem Auschnitt sagst:

Die Waffen-SS wurde schließlich zu Beginn des Zweiten Weltkriegs aus so heterogenen Teilen wie der Verfügungstruppe und den bis Ende 1941 in die Waffen-SS integrierten KZ-Wachmannschaften, den „SS-Totenkopfstandarten”, geschaffen. Menschenversuche, z. B. im KZ Buchenwald, wurden von Ärzten der Waffen-SS geleitet, die auch den Raub von Zahngold abrechneten. Aber auch Mediziner, die nicht der SS, sondern vielfach der Luftwaffe angehörten, nutzen die einmaligen Möglichkeiten, an „frischem Menschenmaterial” Versuche durchzuführen, die oftmals jeglicher wissenschaftlicher Grundlage und jeglichen moralischen Bedenkens entbehrten.

Dennoch waren die „SS-Totenkopfstandarten” keine regulären kämpfenden Verbände der Waffen-SS. Zwischen den KZ-Wachmannschaften und der SS-Division Totenkopf gab es jedoch einen regen Personalaustausch.

Der Begriff „Waffen-SS” wurde Anfang November 1939 informell in den Sprachgebrauch der SS-Administration eingeführt und setzte sich etwa innerhalb eines Jahres gegenüber den alten Bezeichnungen „Verfügungstruppe” und „Totenkopfverbände” durch. Das früheste bekannte Dokument, das den Begriff „Waffen-SS” verwendet, ist ein SS-Befehl vom 7. November 1939, in dem Angehörige der Allgemeinen SS darauf hingewiesen werden, dass sie Reserveführer in der Waffen-SS und der Polizei werden könnten. Dabei erscheint „Waffen-SS” als Sammelbezeichnung für die „bewaffneten Einheiten der SS und Polizei” (Bundesarchiv: Slg. Schum./v. 432, Bd. 2). Bald darauf, nämlich mit Befehl des Reichsführer-SS vom 1. Dezember 1939, wurde der Umfang der Waffen-SS von diesem wie folgt festgelegt. Demnach gehörten zur Waffen-SS die Angehörigen folgender Verbände, Dienststellen und Ämter:

1. SS-V-Division
2. SS-Totenkopf-Division
3. SS-Polizei Division
4. SS-Junkerschulen
5. SS-Totenkopf-Standarten
6. Ergänzungsamt der Waffen-SS (SS-Erg.Amt)
7. Waffen- und Geräteamt der Waffen-SS (SS W. u. G.Amt)
8. Personalamt der Waffen-SS (SS-Pers.Amt)
9. Amt R. V. der Waffen-SS (Amt RV)
10. Fürsorge- und Versorgungsamt der Waffen-SS (SS-F. u. V.Amt)
11. Sanitätsamt der Waffen-SS (SS-San.Amt)
12. Verwaltungsamt der Waffen-SS (SS-V.Amt)
13. SS-Gericht
14. Leibstandarte Adolf Hitler


Also das Wort Totenkopf lese ich da 2-mal.

Ich bin wohl am ehesten das, was man "liberal" nennt und daher kein großer Fan von Extremen beider Seiten. Aber ich toleriere sie, weil sie für mich zu einer Demokratie gehören. Ich halte nichts von "Mund verbieten".

Du tolerierst Nazi´s, die dafür stehen anders denkenden, anders aussehenden, etc. Mitmenschen, ohne mit der Wimper zu zucken, den Schädel einzuschlagen?

Die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus / dem zweiten Weltkrieg ist eine Leidenschaft, die ich schon seit fast 20 Jahren verfolge. Schon seit Kriegsende ist das Geschichtsbild deutlich in Bewegung. Das macht es nur interessanter.

Das, was Du betreibst, ist Geschichtsklitterung.
Indem Du, die Verbrechen der Waffen-SS leugnest, bzw. durch Vergleiche relativierst, schändest Du das Andenken derer, die durch diese Schlächter grauenvoll ermordet wurden.

Einen Link über die Waffen-SS füge ich auch noch bei:
http://de.wikipedia.org/wiki/Waffen-SS

Bodo
 
Jetzt doch eine Anmerkung noch zu zwei Formulierungen, die aus meiner Sicht nicht kommentarlos stehen bleiben können:

Rennradlusche schrieb:
...die für ihr Land gekämpft haben.

Rennradlusche schrieb:
Ich halte die Waffen SS für einen Eliteverband der deutschen Waffenverbände während des zweiten Weltkrieges.

So zu reden, ist trotz aller Differenzierungen im Übrigen schon an der Grenze zur Heldenverehrung und verwischt die (Mit-)Verantwortung jedes einzelnen Soldaten und SS-Angehörigen nicht nur an einzelnen Verbrechen, sondern am mörderischen Verbrechen, dass das Dritte Reich im Ganzen war. Ersteres halte ich für derart falsch, dass es wirklich schmerzt, es von einem offensichtlich überdurchschnittlich intelligenten & gebildeten Menschen zu lesen. Sämtliche Soldaten und Angehörige sonstiger Nazitruppen haben eben nicht für ein Land gekämpft, sondern sich für ein gewaltiges Verbrechen einspannen lassen und viele davon freiwillig und mit Begeisterung.

Die Bezeichnung der Waffen-SS als Eliteverband ist zwar in einem bestimmten technischen Sinn sicher nicht falsch, unterschlägt aber das Wesentliche, nämlich die Bewertung dessen, worin diese Truppen Elite waren. Sonst ließe sich ja auch darüber diskutieren, ob Herr Mengele nicht vielleicht ein besonders fähiger Mediziner war.
 
Da widersprichst Du Dir selber s.o.. Schreibst Du nicht selbst, daß:
Von der Idee des "politischen Soldaten mit arischer Herkunft" ist da nichts mehr übrig geblieben.

Wo siehst Du da den Widerspruch? Auch ein "Nicht-Arier" kann "treu ergeben" ergeben sein. Alles andere wäre wohl eine ziemlich rassistische Sichtweise.

Also das Wort Totenkopf lese ich da 2-mal.

Das wirst Du oft lesen, wenn Du Dich WIRKLICH mit dem Thema "Waffen SS" beschäftigst. Immerhin war er Symbol der gesamten SS. Einen "Personalaustausch" gab es natürlich. Wie soll das auch anders gehen? Aufgeriebene Einheiten wurden zusammengelegt, dezimierte Verbände aufgefrischt. Das hat jede Nation so gemacht.

Auch in der Bundeswehr haben Mitglieder der verschiedensten NS Organisationen gedient. Ist deshalb jeder Bundeswehrsoldat ein Verbrecher?

Ich habe generell keine Lust solche aus Wikipedia kopierten Absätze zu kommentieren. Dort kann jeder (ohne Quellen) einstellen, was ihm beliebt. Das ist inzwischen keine historisch verläßliche Quelle mehr.

Das, was Du betreibst, ist Geschichtsklitterung.
Indem Du, die Verbrechen der Waffen-SS leugnest, bzw. durch Vergleiche relativierst, schändest Du das Andenken derer, die durch diese Schlächter grauenvoll ermordet wurden.

Naja, das kann man sehen wie man will. Ich halte meine Sichtweise für deutlich differenzierter als Dein Lexikonwissen. Kauf Dir 2-3 beliebige Bücher über das Thema und Du siehst das sicher auch anders.

Ich habe die Verbrechen der Waffen SS nie geleugnet. Lies einfach nochmal nach ;-)

Und reg Dich nicht so auf... ich bin an dem Thema wissenschaftlich interessiert und nicht politisch motiviert. Wenn ich mich damit beschäftige habe ich keine vorgefertigte Meinung, die ich bestätigt haben will. Von daher kann es mich ganz sicher auch nicht aufregen, neue Sichtweisen kennenzulernen. Aber mir Wiki als Quelle vorzuwerfen ist als ob Du einem Germanisten mit der Fibel kommst ;-)
 
So zu reden, ist trotz aller Differenzierungen im Übrigen schon an der Grenze zur Heldenverehrung

Zeig mir einen anerkannten Militärhistoriker (egal welcher Nation), der die Waffen SS nicht so bezeichnen würde.

ob Herr Mengele nicht vielleicht ein besonders fähiger Mediziner war

Das war er mit Sicherheit. Sonst wäre er nicht in diese Position gekommen. Und das ist die Crux des Ganzen. Es waren Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die in diesem System zu Greultaten fähig waren. Unter anderen Umständen wären das vielleicht nette Mitmenschen gewesen. (z.T. schildert das direkte Umfeld / die Familie sie noch heute so) Im Umkehrschluß ist auch klar, daß die "netten Menschen" von heute wahrscheinlich ebenso zu solchen Taten fähig wären.

Der "geisteskranke Hitler" (so wird er ja gerne dargestellt) oder die "Bestie Mengele" erklärt gar nichts. Wenn ein Volk diese Sichtweise auf die Vergangenheit hat, kann ich nur sagen "Nichts dazu gelernt!".

Und ich kann mich nur wiederholen. Ich glaube nicht, daß die "Dichte an Widerstandskämpfern" hier im Forum besonders hoch ist. In die Zeit des WK2 zurückversetzt, besteht es also wahrscheinlich aus einer handvoll fanatischer Anhänger, hunderten Mitläufern und 2-3 Widerstandskämpfen. Wozu hättest Du gehört?

Menschen aus der relaxten Position der heutigen Gesellschaft zu verurteilen ist einfach.

PS: Die letzten Sätze beziehen sich eindeutig nicht auf Menschen, die aus eigenem Antrieb Kriegsverbrechen / Verbrechen gegen die Menschheit begangen haben. Und davon gab es in allen NS-Organisationen ein Menge. Nicht daß der Eindruck entstünde, ich wolle auch noch "Mengele & Co." verteidigen ;-)
 
Rennradlusche schrieb:
... Es waren Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die in diesem System zu Greultaten fähig waren. Unter anderen Umständen wären das vielleicht nette Mitmenschen gewesen. (z.T. schildert das direkte Umfeld / die Familie sie noch heute so) Im Umkehrschluß ist auch klar, daß die "netten Menschen" von heute wahrscheinlich ebenso zu solchen Taten fähig wären.

(...)

Und ich kann mich nur wiederholen. Ich glaube nicht, daß die "Dichte an Widerstandskämpfern" hier im Forum besonders hoch ist. In die Zeit des WK2 zurückversetzt, besteht es also wahrscheinlich aus einer handvoll fanatischer Anhänger, hunderten Mitläufern und 2-3 Widerstandskämpfen. Wozu hättest Du gehört?

Das ist in der Tat der springende Punkt & macht die Bedeutung der Diskussion aus. Was würde ich in einer solchen Situation tuen? Würde ich Widerstand leisten?


Rennradlusche schrieb:
Menschen aus der relaxten Position der heutigen Gesellschaft zu verurteilen ist einfach.

Niemand ist berufen, die Menschen damals zu verurteilen, aber die Bewertung dessen, was Menschen damals getan haben, ist Voraussetzung dafür, darüber zu entscheiden, was heute unter bestimmten Voraussetzungen zu tun ist und was Maßstab für mich ist. Es reicht eben unter Umständen bei weitem nicht aus, ein netter Mitmensch, guter Arzt, Ingenieur, Handwerker oder was auch immer zu sein, sondern kann es im Gegenteil auf grauenhafte Art und Weise falsch sein.
 
Auch heute vielen Dank für die vielen Postings. Leider erschöpfen sich die Postings in politischen Diskussionen und Aufzählungen verschiedener Quellen.

Doch am eigentlichen geht es vorbei! Ich möchte nach Halbe fahren! Mit möglichst vielen Leuten!

@ Rennradlusche: Wenn Du an Historie und gerade an der Geschichte des 2. Weltkrieges interessiert bist, komm mit. Ich stelle Dir einige Veteranen vor, die dabei waren. Besser als jedes Buch.

Wer zeigen will, daß es eine starke Mitte gibt, Bürger, denen nicht alles egal ist, Menschen, die nur eines wollen: NIE WIEDER! - die sollen sich einfach aufs Rad setzen und mitkommen. Wir schmeißen keine Steine, wir randalieren nicht, wir sind einfach nur da.

Twobeers
 
Meinst Du mit Leidenschaft vielleicht Interesse und Forscherdrang?

Genau das! Mich interessiert das alles wahnsinnig. Mehr als jedes andere geschichtliche Ereignis. Aber ich ziehe mir keine Wehrmachtsuniform an oder wünsche mir diese Zeit zurück ;-)

Das Thema ist natürlich so komplex, daß man sich auch da immer nur Einzelaspekten intensiv widmen kann. Mich interessiert das ganze militärische (insbesondere Waffen / Waffensysteme) z.B. nur so weit, wie ich es zu Verständnis brauche. Auch Militärstrategien finde ich eher weniger spannend. Mich interessieren die menschlichen Aspekte... genau solche Dinge: Wie entscheidet sich, ob ich Vertreter, Mitläufer oder Widerständler eines Systems werde? Was machte die Faszination des NS aus? Funktionieren diese Dinge auch heute noch? Was bewegte junge Leute, der SS, Waffen SS etc. beizutreten? Wie sah der Krieg im Alltag aus? Wie haben die Menschen ihn erlebt? Und natürlich finde ich es besonders interessant, wie die Orte an denen ich lebe, damals ausgesehen haben.

Der Auseinandersetzung mit dem Themen Holocaust und Umgang mit der Vergangenheit in der Nachkriegszeit kann man sich dabei natürlich nicht entziehen.

Wenn Du an Historie und gerade an der Geschichte des 2. Weltkrieges interessiert bist, komm mit. Ich stelle Dir einige Veteranen vor, die dabei waren. Besser als jedes Buch.

*lacht* "Besser als jedes Buch" in Bezug auf die Wahrheitsfindung sicher nicht, denn 60 Jahre alte Erinnerungen sind natürlich gefärbt. Das merken wir alle, wenn wir uns an Dinge erinnern, die nur 10 Jahre zurückliegen.

Aber spannender als ein Buch mit Sicherheit. Ich würde auch wirklich gerne auf das Angebot zurückkommen. Aber ich fahre definitiv nicht zu dieser Demonstration. Ich habe die Trasparente beim letzten Mal gesehen:

"Nie wieder Deutschland"
"Eure Ehre heißt Treue. Unsere Antwort heißt Dresden. General Patton"

und ähnliche deutschfeindliche bzw. menschenverachtende Parolen, hinter denen der angeblich "bürgerliche" Protestzug brav hergetrottet ist. Damit kann ich mich nicht identifizieren.
 
hmm, habe zwar nicht wirklich ernsthafte zweifel bzw. befürchtungen bezüglich deiner politischen orientierung Lusche, teile aber viele wenn nicht sogar die meisten einschätzungen der materien nicht und würds eigentlich noch näher diskutieren. Hatte grad überlegt ein riesen post zu schreiben dazu, aber so der richtige ort ist das hier nicht und ich muss ja eigentlich auch arbeiten. :rolleyes: Bin ja schon von hause aus an den themen interessiert: historiker mit spezialisierung genau auf den themenkomplex dt. geschichte bis 45 :D insbesondere wehrmacht, alltagsverbrechen, holocaust mit (forschungs)arbeit in Bergen-Belsen, Landeszentrale für pol. Bildung in Niedersachsen sowie betreuung der und veröffentlich zur "Wehrmachtsausstellung". Vielleicht mal bei einer längeren radtour :)
 
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