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Alpenquerung 2025 - München nach Verona

Darf ich fragen, welche Slipper du mit hattest? Bremsbeläge bei einem relativ neuen Rad notwendig?
Danke auf jeden Fall für die Liste. Hilft sehr!
Ich hab welche von Mahabis, gefallen mir ganz gut 😛 Bekannter hat immer Barfußschuhe dabei, die sind wegen der weichen Sohle nochmal besser packbar, dritter im Bunde Adiletten.
Bremsbeläge sind wichtig, ja – gerade wenn du bei Scheisswetter 2k Höhenmeter abfährst schmelzen dir die Beläge weg wie Butter, wenn's zu heiß is genauso. Brauchen ja auch keinen Platz, hab ich immer mit.

Gefällt. Hast du mal nachgewogen, was das zusammen wiegt?
Keine Ahnung. Hab aber auch keine Ahnung was ich wieg. 🤷‍♂️
 
Mal ne frage, welches Kettenöl? Nutze mucoff. Habe das für Trockenheit und Nässe zu Hause. Tendiere dazu, vorsichtshalber das für Nässe aufzutragen.
 
Zieh dich nach dem Zwiebelprinzip passend für eine alpine Regenabfahrt im kalten Herbst an. Dann zieh alles aus, als ob du berghoch bei strahlender Sonne fährst. Pack alles Ausgezogene in die Arschrakete, dann weißt du, wie viel viel Platz du für die anderen Sachen hast. Ich habe Stoppersocken für die Unterkünfte und lauffähige SPD Schuhe für den Rest mit. Klar nehme ich Öl in einer super kleinen Flasche und Bremsklötze mit.
Ja, wenig Gewicht ist wichtig, aber z.B. ohne lange Handschuhe bei so einer Abfahrt wirst du nicht langsamer/müder, du bleibst u.Ustd. stehen ;)
 
Moin. Lange war es hier still, letzten Herbst konnte ich dann auf Grund einer Verletzung doch nicht zu meiner Transalp starten. Aber Frau und Kind haben mir dann einen Zeitraum in der letzten Woche ermöglicht, sodass ich euch nun ein paar Impressionen da lassen kann:

Entgegen der Ursprungsplanung ging es somit nun im Sommer und nicht im Frühling oder Herbst los. Bedeutet: Das Wetter sollte sich stabil gestalten, dafür erwartete ich vollere Straßen.

Losgefahren aus dem Norddeutschen Flachland zu Bekannten in München bin ich am Freitag 04.07. mit dem Zug. Dies hat wunderbar funktioniert. Der Stellplatz war sicher und für mich gut einsehbar.

Mein Rad habe ich zuvor nochmal komplett im heimischen Garten verwöhnt. Nur ein sauberes Bike ist ja bekanntlich ein schnelles Bike ;-)

Mitgenommen habe ich nur das Nötigste. Mein Fokus lag auf leichtem Gepäck. Als Transportsystem an meinem Cube Lightning kamen die Taschen von Cyclite zum Einsatz. Zum Geburtstag zwei Wochen zuvor hat mich meine Frau noch mit einer passenden Food Pouch überrascht. Ein Traum!

Die letztendlich tausend mal umgeplante und optimierte Route sah 8 Tagesetappen von München nach Verona vor. Hier einmal der grobe Plan vor dem Start:

Samstag: München - Mittenwald
Sonntag: Mittenwald - Vent (im Ötztal)
Montag: Vent - Timmelsjoch - Jaufen - Sterzing
Dienstag: Sterzing - Toblach
Mittwoch: Toblach - Cortina d'Ampezzo
Donnerstag: Cortina - Passo Valparolo - Grödner Joch - Passo Sella - Tesero (im Val die Fiemme)
Freitag: Tesero - Monte Bondone - Riva del Garda
Samstag: Riva - Verona

Würde laut Planung 880km mit 12.000hm sein.

Vorbereitet habe ich mich über den Winter 2-3x wöchentlich auf der Rolle mit Rouvy und zuletzt dann wieder (zu selten) in der heimischen Holsteiner Schweiz :-)

Es folgen nun für jeden Tag kurze Berichte...
 
1. Etappe: Samstag 05.07.2025

Los ging es früh morgens um 07:30 im Norden der bayrischen Landeshauptstadt.
Nach ein paar benötigten Kilometern der Eingewöhnung ob des geänderten Handlings durch das Mehrgewicht, ging es dann südlich raus der Isar entlang.

Mein erstes Zwischenziel hieß Bad Tölz und wurde zu einer ausgedehnten Mittagspause erreicht.

Bei bestem Wetter ging es dann weiter sanft ansteigend in Richtung des Sylvensteinspeichers. Fasziniert durch den Radtunnel erreichte ich ihn am frühen Nachmittag und freute mich über das kommende Stück an der wilden Isar entlang bis Wallgau.

Leider war meine Erwartung hier größer, als das, was es schlussendlich war. Die Mautstraße war überfüllt mit Wohnmobilen und Sportwagen, so dass sich der Fahrspaß bis Wallgau arg in Grenzen hielt.

In Wallgau angekommen gab es eine letzte Stärkung, da mein Zimmer in Mittenwald eh erst ab 16 Uhr zur Verfügung stand.

Die letzten 10km nervten meine dann doch schon recht müden Beine etwas. Ich habe bemerkt: Ich bin es morgens zu schnell angegangen!

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2. Etappe: Sonntag 06.07.2025

Der Wecker klingelte früh, schließlich sollte es hinein nach Tirol in das hintere Ötztal nach Vent gehen.
Am Abend zuvor noch gut beim ansässigen Wirt gestärkt fühlte ich mich fit und munter für den 2. Tag.

Es ging direkt nach Mittenwald hoch in das Leutaschtal. Ein kurzer Anstieg von ca. 2km mit 5-8% bereiteten mir einen ersten Vorgeschmack darauf, was es heißt, mit Gepäck zu kraxeln.

Oben angekommen und die unsichtbare Grenze zu unseren Nachbarn überquert, eröffnete sich eine breite Ebene, die sich wunderbar fahren ließ. Nach einer weiteren Stunde gemütlichen Fahrens erreichte ich den 1.256m hohen Buchener Sattel, der den ersten Pass meiner Tour darstellen sollte.

Die darauf folgende, recht steile Abfahrt in das 600m tiefer gelegene Inntal ging ich noch mit Vorsicht an, wusste ich doch noch nicht 100 prozentig, wie sich meine neu montierten SwissStopp Beläge verhalten würden. Aber: Sie erwiesen sich als perfekt für die Berge geeignet.

Unten angekommen ging es dann von Telfs aus den Inntal Radweg entlang, immer mal recht und mal links der Bahngleise. Die Strecke bis zum Bahnhof Ötztal zog sich etwas, da gerade auch ein stetiger Gegenwind nicht wirklich Freude aufkommen ließ. Wenn ich da doch nur schon gewusst hätte, dass das mein kleinstes Problem des Tages werden würde...

Auf der Bundesstraße 2km vor Ötztal Bahnhof passierte dann das, was mir seit 4 Jahren nicht mehr passiert ist: Plattfuß vorne.
Eingefangen wahrscheinlich in einer der dunklen Unterführungen unter den Bahngleisen. Einmal klang es verdächtig nach Scherben...
Nun gut, 500m zurück geschoben zu einer Bushaltestelle und begonnen den TPU Schlauch von RideNow zu wechseln. Das Problem war nur: Der Mantel saß so stramm in der Nut der Carbonfelge, dass es mir quasi nicht möglich war diesen aus dieser zu entfernen. Über eine Stunde saß ich mehr und mehr fluchend und verzweifelnd dort am Straßenrand und habe mir meine Finger blutig gedrückt, in der Hoffnung Mantel und Felge wenigstens einseitig voneinander lösen zu können.
Dieses Problem hatte ich nicht zum ersten Mal, nur habe ich für solche Fälle zu Hause eine Mantelzange, die das Arbeiten massiv erleichtert.

In Anbetracht dessen, dass ich noch bis nach Vent hochwollte und somit noch 1.200hm vor mir lagen, wuchs in mir die Ungeduld. Schlussendlich habe ich mit Hilfsmitteln die Verbindung lösen können und den neuen Schlauch eingebaut.

Beim Einsetzen des Mantels dann jedoch identisches (zu erwartendes) Problem: Der Mantel wollte nun partout nicht auf dem kompletten Umfang in die Felge. Auch Gewalt half nicht. Nachdem ich dann fast 2h dort verschwendet habe und die Wetteraussichten auch nicht besser wurden, entschloss ich mich die 2km bis zur Tankstelle am Taleingang des Ötztals mit "wobbeligem" Reifen zu fahren und dort mit Druckluft mein Glück zu versuchen.

Leider half auch dieses nicht, selbst bei 6bar wollte der Mantel nicht in die Felge springen.
Da ich weiterkommen musste, war mir nun alles egal und es hieß: Auf ins Ötztal. Ich kenne das Tal gut von 15 Skiurlauben und diversen Wanderurlauben. Somit konnte ich mir die Strecke gedanklich gut einteilen.

Noch vor Oetz sah ich dann ein Schild mit der Aufschrift "Ötztaler Radweg". In der Hoffnung einen guten Radweg vorzufinden ging es 20m unterhalb der Bundesstraße weiter. Allerdings nur bis zur nächsten Kurve. Unvermittelt wechselte der Untergrund von Asphalt auf groben Schotter. Genervt drehte ich um und pedalierte wieder zu Straße hoch um meinen Anstiegt durch das Tal dort fortzusetzen, bis...

...bis keine 1.000m weiter der Vorderreifen erneut so viel Luft innehatte, wie ich Motivation erneut gegen Mantel und Felge zu kämpfen. Fluchend wie ein Rohrspatz schob ich das Rad zu 750m entfernten Tankstelle im Ort Oetz und eröffnete zum zweiten mal an dem Tage meine mobile Werkstatt.

Durch die nun schon gewonnene Erfahrung war nach 30 Minuten alles erledigt. Auch hier verweigerte sich der Reifen sogar bei 6,5bar in die Felge zu springen.

Von nun an ging es mit dem nächsten Zwischenziel Längenfeld weiter das Ötztal hinauf, immer argwöhnisch auf die Reifen achtend.

Da die Wettervorhersage fallende Temperaturen und Regen für den späten Nachmittag prognostiziert hat, entschied ich mich dann in Längenfeld dazu, auf Vent zu verzichten und meine Tour in Sölden enden zu lassen.

Das Ziel Vent war für mich eher ein emotionales Ziel, denn ein sinnvolles. Wer das Ötztal kennt, der weiß, dass Vent eine Sackgasse ist und am Ende eines Seitentalarmes liegt. Möchte man übers Timmelsjoch, wie es mein Ziel für den nächsten Tag war, muss man auch wieder von Vent bis kurz vor Sölden herunter fahren. Da ich aber als Kind ein duzend Male dort Zeit verbracht habe, war es in meinen Gedanken ein schönes Etappenziel. Aber nicht unter den heutigen Umständen.

Somit ging es dann für mich "nur" noch die 400hm von Lägenfeld nach Sölden hoch, wo ich dann gegen 18:30 ankam und mein Abendprogramm startete.

Fortsetzung: Morgen.

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Oh man, du hast mein Mitgefühl, ich kenne das Problem und hab mir für Brevets Clincher only Laufräder aufbauen lassen, so lange es sie noch gibt🙏
Tipp, beim Demontieren den Mantel sorgfältig in die Mitte drücken, von beiden Flanken.
Beim Montieren die Felgeninnenseiten mit Spüliwasser bestreichen 😉
 
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