Hooliganszene:
Die Vereine in die Verantwortung nehmen geht nicht, da diese Form von Gewalt nicht kontrollierbar oder durch einen Veranstalter vermeidbar ist. Sie kann nur durch die Polizei unterbunden werden.
Doch, das geht sehr wohl und hat in den letzten Jahren auch Wirkung gezeitigt. Bei einer Veranstaltung ist zunächst einmal der Veranstalter für die Sicherheit verantwortlich. Kann er diese nicht garantieren, muss eben abgesagt werden. Und da hat sich in den letzten 30 oder 40 Jahren sehr wohl etwas getan: Früher gab es am Eingang zu Fußball- oder Eishockeyspielen doch kaum Kontrollen, das Abbrennen von Pyros galt als stimmungsvolle Fankultur und irgendwelche Affenlaute, sobald einer mit etwas dunklerem Kopf am Ball war, fanden nicht wenige lustig. Heute kriegen Hooligans und andere Unruhestifter auch gerne mal Stadionverbot. Das geht ganz einfach per Hausrecht, man muss die Leute nur identifizieren und (das war vielleicht schwieriger) zum Schluss kommen, dass man da keine Fans bestraft, sondern Leute rauswirft, die den echten Fans den Spaß verderben. Was die Clubs nicht verhindern können ist, dass solche Chaoten irgendwo in der Stadt randalieren, da braucht es tatsächlich die Polizei. Und dann gibt es auch noch die, die sich irgendwo auf freiem Feld zu einer Prügelei verabreden. Kann der Staat so auch nicht dulden, aber mir ist es ehrlich gesagt egal, da trifft es schon die Richtigen.
Gewaltkonflikte im Alltag:
Gefühlt scheinen immer mehr graviernde Gewaltszenen im Alltag stattzufinden, ggf. wird aber einfach mehr darüber kommuniziert, da es wesentlich mehr Medienkanäle gibt als vor 20-30 Jahren.
Geschenkt. Aber das Wissen, mit einer völlig bescheuerten Aktion zulasten anderer Aufmerksamkeit zu bekommen, fördert solchen Mist dann doch.
Idiotische Handlungen bei Sportveranstaltungen:
Die Dame warf eine Radmütze, die sie zuvor von der Werbekaravane bekam. Es schien also eine Kurzschlusshandlung gewesen zu sein. Wie soll man vermeiden, dass Leute so etwas tun? Gehr nicht - gab es immer und wird sich nicht vermeiden lassen.
Bei vielen Sportveranstaltungen geht das über Zäune und Zugangskontrollen sehr gut, beim Radsport nur auf der Bahn. Ein Rennen wie Paris-Roubaix kann man selbstverständlich in dem Sinne nicht absichern - es lebt durch Konsens, dass man so etwas nicht macht. Ich würde das übrigens nicht als idiotische Handlung bezeichnen, sondern als grob unfair und bewusste Gefährdung. Idiotisch sind die ganzen Knipser und Fahnenschwenker auf der Fahrbahn; keine böse Absicht, aber einfach dumm und rücksichtslos. Die sind schon schlimm und problematisch genug. Sollte bösartige, gefährliche Eingriffe in Radrennen Schule machen, dann ist dies das Ende des Sports in der Form, wie wir ihn kennen.