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Klassiker Fotorallye - aufgelassene Bahnhöfe

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Habe Gestern eine Tour Richtung östliche Uckermark gemacht und an der stillgelegten Strecke Bad Freienwalde-Angermünde vorbei gekommen. Oben der Bahnhof Oderberg/Bralitz.
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Bahnhof Lüdersdorf:
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Re: Klassiker Fotorallye - aufgelassene Bahnhöfe
So, aber ich werde heute ans Ende der halbwegs erreichbaren Stilllegungen kommen.

Es soll um die Hannöversche Südbahn gehen, und zwar die erste durchgehende Verbindung Richtung Kassel. Selbstverständlich eine Hauptstrecke ehemals, also zweigleisig, quälte sie sich von Göttingen aus über die Dransfelder Rampe und den Volkmarshausener Tunnel nach...klar ! HANNOVERSCH-Münden. Hier liegt eine ähnliche Entstehungsgeschichte wie in Post 184 beschrieben zugrunde, denn auch hier musste ein fremdes Territorium (vor 1866) vermieden werden. Zwar wäre die später realisierte und noch heute existente Streckenführung über Eichenberg und ins Werratal einfacher gewesen, aber man hatte die Hessen durch das Stapelrecht in ebenjenem Hann.Münden schon so genervt, dass man eine Retourkutsche fürchten musste. (Auf der Karte in 184 ist die Strecke diagonal von Göttingen aus nach Südwesten zu erkennen.) Also schlug man sich mit ungünstigem Gelände rum und musste sogar einen Tunnel bauen !, was zu dem Gerücht führte, das habe den Ausschlag gegeben für diese Option: der König wollte auch einen Tunnel haben !? Is aber quatsch.

Die große Herausforderung also war eine Steigung von 1,6 Prozent hinter Göttingen. Da lachen wir Radfahrer !, aber damals war das für Bahnbauer noch ganz schön viel Holz. Wer allerdings bei Wikipedia nachliest, bemerkt, dass diese Steigunsrate bald ihren Schrecken verloren haben muss. Damals natürlich - wir schreiben 1856 - fuhr man mit geringeren Achslasten, meist nur zweifach gekoppelten Loks und leistungsmäßig... naja...Es entstand mit viel Aufwand die Dransfelder Rampe.

Den Weg zu dieser Strecke legte mir der Cicli-Club Northeim ans Herz mit seiner früheren Marathonroute, und sie hat mich so begeistert, dass ich das einmal jährlich fahre, obwohl mit 150 km nicht mehr mein Normalmaß. Es geht durch den Solling und an der Weser entlang nach Hemeln.Anhang anzeigen 460999 Bevor ich im Bramwald verschwinde ein Blick zurück ins Wesertal: was sehen wir ? Keine Eisenbahn ! Nun gut, das müsst ihr mir einfach glauben, aber immerhin ist es doch bemerkenswert, dass das Wesertal als "Groß"-Flusstal im Oberlauf ganz schön bahnfrei ist und ab Bodenfelde auch eher west-östlich gequert wird, als nord-südlich genutzt zu werden. Aber eigentlich logisch: nennen Sie mir eine wichtige Stadt an der Weser ! ...ääh, Hameln als Rattenhauptstadt ? ...oder gar Holzminden, Rinteln, wasweißich(nicht)? Einzig Bremen fällt einem ein, und noch was anderes: im 19. Jahrhundert war man wirtschaftskraftmäßig wohl eher noch west-ostmäßig orientiert. Ruhrgebiet - Berlin - Sachsen, und dann noch die Verbindung zu den Seehäfen. Im Süden (Bayern, Ba.Wü.) lebte man ja noch auf Ba(e)u... ernhöfen.

Es ist jedenfalls eine wunderschöne Strecke, und hinter dem Bramwald ist Dransfeld nicht mehr weit.Anhang anzeigen 460997 Das erste Relikt der alten Strecke: eine dieser alten Bahnunterführungen kurz vor D., noch wie es scheint für die Breite und Höhe eines Heuwagens gebaut. Und endlich Dransfeld und der einzige ehemalige Bahnhof, den ich euch heute präsentieren kann:Anhang anzeigen 460996 Hübsches Ding, und wieder so typisch: flaches Dach, Faschen um die Fenster, Pflasterung davor. Mein Rad da links ist wieder nicht klassisch genug, wird gleich aufgeklärt.

Es gibt im weiteren Verlauf dieser Strecke noch spektakulärere Fotoobjekte, aber das ist mir dann wirklich zu weit wech. Hinweisen möchte ich auf die entspr. Wikipedia-Artikel und auf die wirklich merkwürdig wirkenden Reste der Weserumschlagstelle am (noch) Werraufer. Man denkt, die Römer wären hier gewesen. Am 31. Mai 1980 fuhr der letzte Personenzug auf der Strecke. Denkt man nun, nach der Stilllegung hätte die ganze Gegend verAnhang anzeigen 460998 müssen, der fehlt weit ! Schließlich wohnt @Tichy , der alte Sternenreisende, in der Gegend, und der wird wohl auch mehr wissen zu dem OffTopic-Hinweis, den ich bei Dransfeld & Rennrad nicht verschweigen kann: das ist nämlich der Ausgangspunkt zu einem jährlich stattfindenden Bergrennen auf den Hohen Hagen - ca. 3 km, ca. 160 hm, in Spitzen 9 %:Anhang anzeigen 460995 Man kommt sich vor wie in den Alpen, und deswegen brauch ich auch eine nahezu 1:1-Übersetzung.

Noch mal OffTopic auf der Rückfahrt: eine wirkliche Belohnung und wunderbare Pause bietet mir das Naturschwimmbad Lauenberg, so ein Ding ohne Fliesensterilität und Chlor. Das Wasser ist zwar grün, und einiges treibt drin rum, aber es ist herrlich ! Vergesst die Badehose nicht, wenn ihr in der Region unterwegs seid !Anhang anzeigen 460994

Noch kurz zur Dransfelder Rampe:
Das 800m Stück zwischen dem ehemaligen Bahnübergang in Groß Ellershausen und der ehemaligen Eisenbahnbrücke über die A7 ist vor einiger Zeit geteert worden. Jetzt sind da plötzlich zwei gigantische Schilder aufgetaucht:
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Ich meine, ist ja schön dass das "ertüchtigt" wurde aber die restliche Schüttelstrecke in der Qualität Gleisbett mit ein wenig Krümeln drin möchte man auch weiterhin nicht fahren, ich habe es mit 28er Contis nicht sehr genossen.

Hinter Dransfeld wird jetzt nebenbei ein Radweg gebaut, bis zum ehemaligen Bahnübergang bei Wellersen wo ein Teilstück der Strecke bis Scheden ja auf dem Bahndamm zu befahren ist, mit Viehrosten und so. Man könnte jetzt natürlich der irrigen Vermutung erliegen dass wenigstens da die alte Dransfelder Rampe ab Dransfeld genutzt wird um dort einen schönen Radweg weit ab der Bundesstrasse zu haben - denkste. Der Radweg wird über ziemlich steile Rampen direkt entlang der Bundesstrasse geführt, aus irgendwelchen Gründen geht das nicht mit dem Bahndamm. Der alte Volkmarshäuser Tunnel wird wohl auch nie Teil eines Radweges werden weil er für den Forstbetrieb genutzt werden soll. Fazit: Fast alle Chancen einen Radweg von Göttingen nach Hann. Münden auf der alten Dransfelder Rampe anzulegen sind gründlich versiebt worden, alles was dort existiert ist halbherzig oder bruchstückhaft miteinander verbunden.
 
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...mal etwas zum Thema : vorher - nachher

Ich habe mich beim Sturm heute mal vor die Tür getraut und hatte das erste vorher/nachher am Tacho.
Auf der Ebene ging es mitwinds mit vollen Segeln 46 und auf der Rückreise an gleicher Stelle 18 Stundenkilometer schnell.

Der Grund der Reise war die endgültige Beantwortung meiner Frage, wie es wohl mit den historischen Sandsteinbrücken der Ludwig-Süd-Nord-Bahn weiter geht, wenn die Strecke Erlangen-Bamberg ausgebaut wird.
Eine der ältesten Strecken Deutschlands wurde ja schon ab 1862 zweispurig ausgebaut - wenn ich mich noch recht entsinne - und aus dieser Zeit sollte die schöne Brücke über den Augraben bei Forchheim auch entstammen.
Letztes Jahr um diese Zeit sah es hier so aus:

und heute vormittag so:

Planungstechnisch kann ich das Vorgehen schon verstehen, einsehen muss ich es dennoch nicht.
 
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...gestern erreicht bei Mühlhausen ein langer Pfiff mein Ohr, der nur eines bedeuten kann.
Mehr Druck im Pedal und im Dunst des Ebrachtals läßt sich ein roter Diesel ausmachen und im Flug - wenn auch zunächst unscharf - das erste mal auf Pixel bannen.
Die Strecke ist sanierungsbedürftig und der rote Blitz daher träge polternd unterwegs, was echte Chancen auf eine Begegnung bei der nächsten Straßenquerung eröffnet. Also nochmal volle Kraft voraus und tatsächlich habe ich das Rennen: Lawrence von Arabien auf Zweirad gegen Doppeldecker, im Bahnhof Steppach gewonnen und das seltene Spektakel der letzten Betriebsbahn auf dieser Strecke steht brummend vor mir. Hier wartet der rote Riese Baureihe 294 ungeduldig auf sein Singnal für den Vorrang, um frische Drahtrollen nach Schlüsselfeld zu transportieren:

bye bye
 
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...letzte Woche kam ich auf der Fotorallye mal wieder an Schleuse 94 des 1843 eröffneten Ludwigkanals vorbei.
Die Renovierung der trockenen Schleuse ist mittlerweile abgeschlossen und im neu errichteten Dokuzentrum finden sich interessante Details, welche den Wunsch auf eine sommerliche Excursion von Bamberg nach Kelheim (oder umgekehrt) reifen lassen.

Im Hintergrund sieht man den Grund für das Scheitern dieses Großprojekts:
die bereits 1844 eröffnete Bahnstrecke von Nürnberg nach Bamberg.
Im Vordergrund der Umriss eines Treidelgespanns auf dem Pfad.
3km/h vs 30km/h

Die Strecke führte mich Richtung Bamberg an das stillgelegte Bahnhofsgebäude von Hirschaid

und das Stellwerk

weiter nach

zum verweisten Vorstehergebäude

und dem anrainenden Lagerschuppen
 
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Hier im brandenburgischen gibts so viele aufgelassene Bahnhöfe – nein, natürlich nur Bahnhofsgebäude - dass ich gar nicht weiss, ob irgendwo ausserhalb der drei/vier größeren Städte noch ein Mensch vor Ort ist.
Ausser Schildern, Lautsprechern und einem Automaten gibts keine Ansprache … Hier Priort südlich von Berlin … besser, man hat sein eigenes Fahrzeug dabei :D
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Hier im brandenburgischen gibts so viele aufgelassene Bahnhöfe – nein, natürlich nur Bahnhofsgebäude - dass ich gar nicht weiss, ob irgendwo ausserhalb der drei/vier größeren Städte noch ein Mensch vor Ort ist.
Ausser Schildern, Lautsprechern und einem Automaten gibts keine Ansprache … Hier Priort südlich von Berlin … besser, man hat sein eigenes Fahrzeug dabei :D
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Ich würde behaupten, Priort ist westlich...
 
Die Route der aufgegebenen Bahnstrecken in Nordhessen Folge 1

Der Besuch bei einem Freund in der Nähe Lauterbachs(Vogelsberg) führte mich am Montag an einigen ehemaligen Bahnstrecken in Südniedersachsen, dem Südostzipfel NRWs und Nordhessen entlang oder ich kreuzte sie. Offenbar haben wir in der Region keine Foristi oder die vorhandenen interessieren sich nicht dafür ODER ! sie sind zu jung. Ein Verkehrsmittel, das mittlerweile fast nur noch in Gliedertriebwagenform, quietschbunt, daherkommt und notorisch unzuverlässig ist, kann wohl keine großen emotionalen Bindungen mehr erzeugen:confused::rolleyes:.

Wir alten Säcke hingegen, die sich ab und zu noch im Abdampf der rußigen Riesen die Lunge aus dem Leib gehustet haben - eigentlich müssten Dampfloks heute wohl auch Bepper mit Gruselbildern zieren - , die stundenlang auf die Durchfahrt des angekündigten Sonderzugs...
Na, so war das bei mir auch nicht, immerhin bin ich in geschichtlicher Zeit einmal nach Kassel Hbf gefahren - Wilhelmshöhe war ein unbedeutender Haltepunkt -, fast nur um einmal die dem Untergang geweihte Baureihe tsehn zu sehn
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Was eine Eleganz ! Für Deutschland ein ganz seltener Versuch raus der Nüchternheit der Maschine.

Meine Route habe ich hier fett schwarz markiert, zuerst gepunktet. Nach 207km war ich da, gestern habe ich dann den Schwenk nach Westen zu einem weiteren Besuchsziel dazu genutzt, noch eine weitere untergegangene Strecke zu tangieren:
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Morgends um halb sieben gings los, schön flach die Weser hoch. Die Strecke Holzminden - Scherfede hatte ich hier schon einmal vorgestellt, eine sehr interessante geschichte der "Jagd nach Berlin". Einen weitereren Bahnhof kann ich zeigen:
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Der Bahnhof Borgholz zeigt gleich einmal die verzweifelten (?) Bemühungen der ehemaligen Bahnanrainer, irgendein touristisches Kapital aus diesem Erbe zu schlagen. Er hat wohl eine Zeitlang als "Eisenbahnmuseum" gedient, es gibt noch eine Webseite. Das "Prunkstück" , eine komplette Stellwerksausrüstung, ist mittlerweile demontiert und irgendwohin in den Westen gewandert. Es gibt noch Spuren dieser Aktivitäten:
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Altreifen von einem Dreikuppler, ein geklautes Stationsschild, ein Teil für die Wasserversorgung der Dampflok - das gibt ja ein schönes Museum:D. Der Bahnhof liegt in einer ungeheuer tristen Industreiecke, da will man nicht tot über dem Zaun hängen. So wurde/wird das nix !

Weiter, weiter ! ich verlasse die Trasse und wende mich strictly south Richtung Warburg (Scherfede liegt ein klein wenig westlich davon). Hier kann man sehen, wie Vulkan geht:
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Das ist die Daseburg auf dem Desenberg, Döseburg auf dem Düsenberg fänd ich ja besser... Schöner kleiner Fuji von Warburg, gibts bei uns sonst nicht, so "Mulkane"(wie eins meiner Kinder sagte). Schön auch ein Schaufenster in Warburg, da fällt mir ein, dass mein Rad noch nirgends zu sehen war, ich hab aber dran gedacht:
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Ein Rickert und ein Pöschoh(das dritte weiß ich nicht) Käfighaltung osä, auf jeden Fall zur Untätigkeit verdammt. Kein Radladen, im Schaufenster rechts daneben war ein Hinweis, dass man für jedes Buch einen Euro dalassen solle, alles andere wäre Diebstahl. Hmm, vielleicht eine Geldwäscherei ?

Nicht weit hiervon der Bahnhof Warburg-Altstadt, und damit betreten wir Neuland. Er war die erste Station auf der Reise nach Hessen hinein nach Volkmarsen, von dort ab wurde die Strecke (Warburg - Sarnau) wiederbelebt. Leider hatte ich keine Zeit, intensiver nach dem Stadttunnel von Warburg zu suchen - übrigens, ich sage es immer wieder gerne, eine reizende Kleinstadt ! Den Satelitenaufnahmen zufolge musste diese Bahnstrecke zuerst hinter dem Hauptbahnhof der Stadt (Hauptstrecke Paderborn-Altenbeken-Kassel) ein Teil des Stadtgebietes unterqueren, um ins Diemeltal zu geraten und dann ins Twistetal abzubiegen, die Freundschaft der Bahn mit unserem natürlichen Bewässerungssystem, Standard ! Es gibt ein Bild eines der Portale im Netz, ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob das noch existiert, außerdem sieht es eher wie eine Brücke aus (der Tunnel hatte angeblich eine Länge von 330m). Wenn das totaler Bullshit ist, Warburger, rührt Euch !
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Aah, da ist es ja, mein Rad ! Hat mir sehr viel Freude gemacht, geschnurrt wie ein Kätzchen, nur zum Schluss gab es klitzekleinen Ärger. Dazu später mehr. (Müsste ich reinrechtlich jetz das Nr.schild da links unkenntlich machen Fragezeichen Fragezeichen Fragezeichen)

Es ist einer dieser Bahnhöfe, die nicht gerade eine mördermäßig praktische Lage haben, zur Altstadt sind es noch ca. 500m zu Fuß, und damit ist in diesem Falle nur ein Altstadtableger am Fuße des eigentlichen Warburg gemeint. Na ja...

Zuurück auf die Straße NEIN auf die Trasse ! denn jetzt fährt man bis Volkmarsen schön flach im Tal. Die folgenden Bahnhöfe Wormeln und Weida sind nicht mehr. Überhaupt habe ich bis hierhin kaum Höhenmeter gesammelt außer beim Erreichen der Warburger Börde..."Börde", auch so ein Wort, das einen an die Schule erinnert, Erdkundeunterricht. Ob das heute noch gelehrt wird ? Können heutige Hüpfer noch was mit dem Begriff anfangen ? Bezweifle ich stark.

Wir waren bei nix hm. Das ändert sich jetzt, ich komme ins nordhessische Bergland, mein nächstes Ziel hinter Wolfhagen und Ippinghausen heißt Naumburg. Aah, Uta, der Dom ? Von wegen. Hier haben wir es mit einem Kleinststädtchen von ääh-guckt nach! Einwohnern zutun, Aaber Endstation einer Bahnlinie, die allerdings wohl nie staatlich war. Sie geht von Kassel aus und endet hier in the middle of nowhere. Wer sich das damals ausgedacht hat, weiß ich nicht - guckt nach! Dafür existiert das Ding immer noch ! für Museumszüge und endet unspektakulär piffpaff vor einer Straße und einem Zaun
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Netter kleiner Bahnhof, hat was Lummerländisches, eine "Emma" steht davor. Lukas und Jim Knopf sind gerade Eis essen.
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Wahrscheinlich kann der elektronische Ömmes hier inzwischen mehr als tsehn:DBilder, aber ich bin ja Oldschool und mach erstmal ne Pause.
Fortsetzung folgt
 
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Die Route der aufgegebenen Bahnstrecken in Nordhessen Folge 2

Wo war ich stehengeblieben ? In Lummerland... ach nee, Naumburch ohne Uta und Dom. A propos "Dom", Abt. Kirchenwitze: welches ist die kleinste Kirche der Welt ? Der Kon-dom: passt nur einer rein, und der muss auch noch stehen...:crash:NEIN ! Nicht schlagen ! AU ! NIcht ...

Aber Größenvergleich ! Größenvergleich geht immer:
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Das ist Naumburg/Lummerland,
und jetzt:
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Das ist Naumburg/Utah:DSieht man ja, viel kleiner.

Wie Ihr vielleicht erahnen könnt, geht es in Naumburg dann richtig zur Sache, mit 10% aus dem Ort raus und das schraubt sich dann über ca.4km/150hm auf 450m über dem Meer, aber nicht über dem Edermeer/-see, denn da geht es jetzt hin. Ein kleiner Abstecher westwärts, um ein stillgelegtes Teilstück der Strecke Wabern - Korbach zu besuchen.

Über die Strecke weiß ich einklich gar nix, nur dass ich in grauer Vorzeit immer an ihren Ausgangspunkt vorbeikam, dem Gleisdreieck bei Wega. Heißt wirklich so, wir befinden uns aber nicht in einer fernen Galaxis im Sternbild Lyra, sondern kurz vor Bad Wildungen. Da bin ich immer mit meinem vollen Auto während des Zivildienstes bei der Flucht aus der Kurorthölle in Richtung Fritzlar/Kassel vorbeigekommen. Hört sich jetzt viel wilder an als es war, meine Ü60-Buddies @pumpgun & @sulka könnten allenfalls lächeln ob der Spritzerei mit Altbierbowle zur Mucke von Sami Swoi aus Polen.

Wenn man den Hügel überquert hat und aus dem Wald kommt, macht auch der härtestgesottene Landschaftsbildversager noch mal einen Versuch, grüßt doch dahinten die Burg Waldeck, die den Blick auf den See versperrt:
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Na immerhin, man erkennt, dass auch bei uns das Getreide langsam reif ist.

In donnernder Abfahrt stürz ich mich runter nach Netze, wo ein typischer Bahnanblick meinen Weg kreuzt. Hier werde ich in einer Viertelstunde drüberbrausen, denn hier blieb im Unterbau alles beim Alten - nicht so wie beim Teilabschnitt der ersten Strecke (s.o.), die auch auf der ehemaligen Trasse einen Radweg anbietet, wo dann eine Brücke geschleift ist und man runter - zwischen dämlichen Metallkonstruktionen sich durchfädeln - über die Straße - noch mal dämlich - wieder hoch muss. Ihr kennt das wohl.
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Der Bahnhof ist natürlich wieder sonstwo... Hier scheint der Tourismus genügend Kraft zu haben, so was zu halten. Das war jetzt eine herbe Herausforderung, aber - KEINZEIT KEINZEIT KEINZEIT ! Erst die Straßenseite
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und jetzt die Streckenseite
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Man ahnt es schon, hier ist Tempobolzen möglich. Ich fahre ederabwärts, nur vor dem Bahnhof Waldeck muss eine Straße gequert werden. Jener bietet ein nicht ganz so grandioses Bild
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Wie zu erwarten haben hier längst die E-Bikes das Kommando übernommen. Es war nicht viel los um die mittagszeit an einem Montag, aber an Wochenenden wird da wohl ganz groß Stromgulasch gekocht.

5km später war Schluss, und es gab eine usselige "Überführungsetappe" zur nächsten Bahn. Mitten durch den erwähnten Kurort Bad Wildungen und durch Unaufmerksamkeit gepaart mit Unvermeidbarkeit fuhr ich zweimal auf dreispurigen Bundesstraßen jeweils etwa 3km bergauf. Mir macht das eigentlich nix, fürs flotte Vorankommen nehm ich das in Kauf. Die Flüssigkeitsverhältnisse klärte ich an einem Supermarkt, in dem ich vor Urzeiten mal einen "Supreme de Duc" vor den Augen meiner damaligen Freundin geklaut habe(wir sind seit ´81 glücklichst vermählt...vermä-lt ? verheiratet). Den doofen faden Käse würde ich hoitzutag allenfalls noch meinen Feinden winters in den Heizkörper schmieren, und selbst da wird er wohl nicht das gewünschte Aroma entfalten. Ob ich die Aktion als Beziehungsfestigungsritus empfehlen kann, muss ich mir noch mal überlegen.(starker Protest von ihrer Seite) Damit da nix falsch verstanden wird: Ich hab in dem Laden leeglich 3 Liter Wasser gekauft, sonst keine weitere Äktschn ! Im übrigen hat der Betreiber des Marktes gewechselt, ich konnte kein Fahndungsplakat entdecken. Verjährt ? Aber hallo !

Die nächste Strecke ist sowieso eine reine Laberei, keine Foddos. Um die Kellerwaldbahn zwischen Zimmersrode und Gemünden/Wohra irgendwie angemessen bebildert zu bekommen, hätte ich noch mal mindestens 7km viel befahrene Bundesstraße mit Umweg über Jesberg in Kauf nehmen müssen, so bin ich lediglich irgendwo zwischen Z.rode und Reptich (nicht: Reptil) über die ehemalige Trasse gebrettert. Daamaals im Z.dienst lagen glaubich noch die Gleise, aber das ist ja pfirsich Jahre her. Da ist nichts mehr zu sehen, zumal da in der Gegend auch noch eine Autobahn endet von kassel her. Man streitet sich wohl seit 30 Jahren, ob man das Schwalmtal einfach zubetonieren soll. Bitte weiter streiten !

Aber ein schönes Vorankommen war es, erst nach Zwesten durch den Wald, dann flach bis Allendorf/Landsburg. Hier erreiche ich das Gebiet, das ich als Heimat empfinde. Hier im ehemaligen Landkreis Ziegenhain bin ich aufgewachsen. Hinter der Landsburg geht es in die weite Ebene von Schwalmstadt, der Vereinigung der ehemaligen Kreisstadt Z.hain und der Eisenbahnerstadt Treysa, die aber, wie wir jetzt sehen werden, diese ihre Bedeutung komplett eingebüst hat. Hinter wiedermal einem archetypischen Bahnbauwerk
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das ich sonstwo hätte ablichten können, geht es links mit schlotternden Knien:rolleyes:dem Bahnhof Ziegenhain Nord entgegen. Wir haben die sogenannte "Kanonenbahn" unterquert, einem Teilstück der Strecke Berlin - Metz ...HoHoHo, drunter machen wirs wohl nicht ? Der Name ist wohl eher volkstümlich, weil die Streckenführung großgeographisch da so schön reinpasst. Ob die Preußen ihre Borsig-Kanonen ? diehammdochnur loks äh wirklich durch Nordhessen rumpeln lassen wollten, um dem Erzfeind den A... wird gestrichen wg. Kriegsverharmlosung... darf bezweifelt werden.

Mein Vater, Kombatant des ersten WK, nannte die Bahn immer so. Ich kann mich noch vage daran erinnern, dass wir mit der Familie vom Bahnhof Ziegenhain Nord aus, der ersten Station nach dem Streckenstartpunkt in Treysa, über Malsfeld nach Waldkappel in Sommerurlaub gefahren sind. Das war in den 60er Jahren. In den 70ern war schon früh Schluss. Dadurch verlor auch die heutige Kreisstadt Homberg (Kfz-zeichen HG) ihren Anschluss ans Bahnnetz.

Was also liegt hinter der Kurve ? Na, was wohl ? Eine Enttäuschung ! Die ganze Gegend ist Spielplatz des mittelständischen Großplayers KONVECTA und das ehemalige Bahnhofsareal in der Hand eines dieser Autorundumoptimierers mit Reifenservice usw.
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Erstaunlich festzustellen, dass die Gleise nicht abgebaut wurden, man kann sie im Vordergrund erahnen. Auch bei dieser Strecke hätte ich erheblichen Mehraufwand treiben müssen, um das anständig zu bebildern. Kommt Zeit kommt (man mit dem) Rat(d auch noch an die richtigen Stellen.

Jetzt aber heißt es erst einmal verschnaufen vor dem Höhepunkt meiner Dokubemühungen, der Knüllwaldbahn zwischen Treysa und Bad Hersfeld. Das war meine Heimateisenbahn, und sie hat mich zwei Jahre lang zu meinem Ausbildungsbetrieb gebracht.
Fortsetzung folgt
 
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Die Route der aufgegebenen Bahnstrecken in Nordhessen Folge 3

PFF::T..t *schlag*klatsch-kratz Ö-hö... erst mal raus aus dem Gestrüpp...

und rein in die Sentimentalität. Vom Ziegenhainer Nordbahnhof gehts mitten durch die "Konfirmationsstadt" zum Südbahnhof. Kein Witz, seit November letzten Jahres darf man sich hier so vermarkten, steht auch auf den Ortsschildern. Welch Imagegewinn ! Vorbei am alten Jugendzentrum, wo im Schneegestöber ich als erster "Checkpoint Charlie" emfangen durfte nur, weil ich nach stundenlangem Warten mich gerade auf den Heimweg gemacht hatte, an der Berufsschule, an der ein begnadeter Praxislehrer dafür gesorgt hat, dass ich bei der Sache geblieben bin (Tischlerei), am Paradeplatz, Schauplatz der Salatkirmes, und vielen schönen Fachwerkhäusern(und einer JVA) gelange ich zum Südbahnhof, meinem Einstiegspunkt auf die ehemalige Bahntrasse, die als Fahrradautobahn ausgebaut ist. Ausgehend ebenfalls von Treysa, dem man damit beide Flügelchen neben der Hauptstrecke, der Main-Weserbahn, ausgerissen hat und zum reinen Haltepunkt degradiert, schlängelt sich die Knüllwaldbahn nach langer Anfahrt im Schwalmtal durch den - genau ! kreuzworträtselverdächtigen Knüll nach Niederaula und Bad Hersfeld. Man hat es geschafft ohne Großbauwerke wie Tunnels oder Viadukte, nur rumdämmen (?) musste man ziemlich, um auf die nächsten Hügel zu springen. Große längliche Erdhaufen scheinen technologisch geschmeidig zu sein. Eine wirklich alte Strecke ist es nicht, erst 1907 war sie vollständig.
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"Kulturbahnhof Ziegenhain Süd" steht dran, aber es riecht irgendwie schon wieder nach "Es war einmal...". Hoffentlich hat das Gemäuer nicht zu viele Wirte in den Ruin getrieben, die Lage ist eigentlich ganz ok.

Der Standardausblick auf diesen Radwegen dürfte bekannt sein
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hier noch in den Schwalmniederungen. Abund zu werden Straßen überquert, sehr ordentlich geregelt mit Einordnen und Stopschild, an einer Stelle sogar mit schaltbarer Ampel. Ich komme vorbei an meinem Ausstiegsbahnhof Riebelsdorf ganz nah an meinem Ausbildungsbetrieb(existiert nicht mehr)
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- im Hintergrund sieht man das Festzelt beim Montagmorgenkaterfrühstück nach dem örtlichen Kirmeswochenende. Soll ich hin ? Seeehr unwahrscheinlich, dass ich von den jungen Kerlen jemanden kenne, außerdem ist die Erinnerung keine sonderlich positive. Wäre wie erwähnt nicht mein Berufsschullehrer gewesen... Immerhin konnte ich die Lehre beenden, denn ich hatte als Aburent nur 2 Jahre Lehrzeit (völlig bekloppt !) und deswegen hatte ich bei meinem ersten Einberufungsbescheid zum Zivildienst schon ein Drittel rum.

Jetzt kommt Neukirchen, die meinem Dorf nächstgelegene "Stadt". Da haben sie sich um den alten Sportplatz herum(hier hab ich mal beim Leichtathletiktraining eine Doppeltraktion von 52ern zum Bundeswehrstandort Schwarzenborn an mir vorüberziehen sehen, Träne) sehr viel Mühe gegeben, die Radler vom Rad zu holen, ein schöner kleiner Naturerlebnispfad und gegenüber eine Restauration. Leider keine Fotos, dafür wieder Bahnhof
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Hier muss man zum einzigen Mal die Strecke verlassen, weil nach Gleisabbau die örtlichen Betriebe schneller waren als die EU-Gelder für den Radweg.

Es wird immer gefühliger. Nausis, wo einer meiner besten Freunde herkommt (heute Nürnberg)
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und mal eine Straßenquerung kurz vor bzw in Kleinropperhausen
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Zwischen den letzten beiden Bildern liegt straßenseits der Punkt meines zweiten Winterunfalls, bei dem ich vor den entsetzten Augen entgegenkommender Wagen auf der spiegelglatten Straße nach links die Böschung runtergekullert bin - auf dem Weg zu meinem Beistand bei der zweiten Gewissenserforschung. Ich hab ihn dann erst am nächsten Morgen bei der Fahrt zur Verhandlung kennengelernt, Verhandlung war erfolgreich.

Hinter dem Winzlingsort tauche ich ein in den Wald, beim Sebbel, so heißt er
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auch hier könnte wohl keiner mit Sicherheit sagen, ob es bergauf oder bergab geht. Nie zeigte der Tacho mehr als ein Prozent Steigung an, logisch bei Normalspur. Auffällig auch die eingestreuten Abschnitte in Waage, besonders bei den Bahnhöfen(das war, soweit ich weiß, Vorschrift). Trotzdem klettert die Bahn stetig von ca. 230m auf ca. 380m... Was rede ich hier eigentlich so verzückt bescheuert daher ? Die Römer haben ja schließlich ihre Wasserleitungen auch schon auf die Reihe gekriegt !

Ottrau ist erreicht, Ottrau, mein Heimatbahnhof. Leider mit der typisch idiotischen Geographie 1,5km vom Ort entfernt. Angeblich haben das die Nachbarn, verhasst natürlich, weil - Nachbarn ! in Immichenhain verbockt, weil die kein Interesse an einem Bahnanschluss zeigten und somit eine Alternativtrasse vom Tisch war. Das hat mich zum erstenmal in meinem Leben dauerhaft aufs Rad gebracht, ein grünes ichglaube Heidemann 3-Gang 26 Zoll Jugendrad. War immer zuverlässig, meinen Blindfahrversuch zum Bahnhof runter hat es aber nicht mit eigener wissender Navigation unterstützt. Bei Augen auf ! war der Leuchtpfahl schon zu nah, und dann Graben, und dann 2 Wochen Krankschreibung, Wegeunfall aus dem Nichts, was es alles gibt !
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Die Optik der Bahnhöfe hat mich total enttäuscht, die beiden letzten kamen mir früher wie auseinandergerissene siamesische Zwillinge vor. Behang gabs gar nicht. Aber gut ! Ist ja ne Weile her !

Hier habe ich dann diese komfortable Trasse verlassen, gegenüber sieht man am Kirschenberg bei Weißenborn die nächste Station. Die Bahn beschreibt einen großen Bogen, um an Höhe zu gewinnen., hinter Weißenborn wirds fast wildromantisch bis Olberode. Aber mit diesem Streckenabschnitt hatte ich auch früher nie zu tun.
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Ach ja, die "sentimental journey" ist vorüber. Bleibt noch ein Rest zu berichten in der letzten Folge,
die dämnechst folgt.
 
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Die Route der aufgegebenen Bahnstrecken in Nordhessen Folge 4 und Schulz !

Zwei Strecken hab ich noch, jeweils durch nur ein Bauwerk repräsentiert, aber dafür wirklich spannende Teile. War ja teilweise etwas öde, was da zu sehen war. Dass es noch mehr aufgegebene ... in der Region gibt, versteht sich, guckt ggfs. in die Karte am Anfang der ersten Folge.

Der Heimatbahnhof liegt hinter mir, ich verlasse die Trasse mit Rasse ins Nasse... quatsch ! Das Wetter holt mich heut nicht mehr ein, und auch übermorgen nicht(s.u.). Über Görzhain gehts in die Ausläufer des Rimbergs rüber nach Eifa, das sind einige Höhenmeter weniger als über meinen Heimatort. Bei Eifa steht ein ganz besonderes Relikt der großen Eisenbahnzeit, und zwar unter Denkmalschutz. Hier verlief die Bahnlinie Alsfeld - Niederaula(Anschluss an die Knüllwaldbahn), und weil die Topographie hier nicht so günstig war wie im angrenzenden Norden, mussten Großbauwerke her. Gleich zwei Viadukte zierten die Umgebung von Eifa, der südliche ist nicht mehr. Der andere allerdings verweigert sich hartnäckig einer fotografischen Dokumentation, weil die Vegetation was dagegen hat. 230m lang, 30m hoch, aber trotzdem irgendwie zugewuchert:
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Da hätte ich jetzt noch eine Weile kraxeln und sonst was müssen, um eine günstigere Position zu finden.

Interessant an diesem Bauwer ist, dass es mitten im WK 1 entstand. Das mag dazu geführt haben, dass die Jungs richtig tief in die geschichtliche Bauliteraturkiste greifen mussten, denn wir mussten ja gerade dem Franzos den A... das hatten wir schon, sorry ! und es war kein Armierungsstahl da. Also den Vitruv oder Palladio oder wen auch immer rausgeholt und richtig schön Bögen gebaut, die ohne Beton halten. Geht doch !

Schon bei der Vorbereitung dämmerte es mir, dass ich DEN nie gesehen hatte. Klar, ich erinnerte mich an die Unterquerung eines Viadukts mit dem Auto in meiner Kinderzeit, aber wie sich jetzt herausstellte, musste das der andere gewesen sein, der "bei der Hardtmühle", und der existiert nicht mehr. Ich hab Euch mal meine wache Erinnerung aufgemalt.
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Oh, da ist mir wohl ein kleiner Anachronismus reingeraten, ganz zu schweigen von der Pixelsauerei... Das krieg ich nicht hin, das muss wieder @Grautvornix oder so machen:DSo sieht das auf jeden Fall heute aus:
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Was ich dann noch mit der Erinnerung in Einklang bringen musste, war, dass ich mich nach der Unterquerung auf der falschen Seite der Trasse wähnte. Das korrigiert sich ca. 600m weiter, wenn die am Waldrand ansteigende Straße jene überquert. Da wollte ich auch ein Foto machen, aber einzige mögliche Reaktion wäre gewesen: ich glaub, ich steh im Wald.

JETZT ist es zwei Tage später, ich hatte einen wunderbaren Aufenthalt in der Nähe von Lauterbach bei einem Freund (da hätte man glatt mit dem Vulkanradweg ganz ähnlich der Knüllwaldtrasse weitermachen können), der im Alter auf die Kleinwagenszene losgeht. Bisher steht da nur eine Ente, eher jüngeren Datums, aber es ist einiges in Arbeit (die 8 PS-Ente aus seinem Geburtsmonat 10/54 hat er sich dann doch nicht zugetraut). Dazu später mehr, wenn ihr mir in den Offtopic-Faden folgen wollt, das war jetzt nur Werbung. AAAalso, westwärts die Rippen des nördlichen Vogelsbergs abgeritten, deztlich anspruchsvoller als daheim im Weserbergland. Ständig klettert die Anzeige über 7%, kurzzeitig auch tsehn:D(man muss doch verlässlich bleiben). Dann wird es wieder flacher, ich komme nach Niedergemünden (Bahnstrecke Fulda - Gießen) und sehe - nix ! Hier soll eine Bahnstrecke abgebogen sein ? Weiter ins Tal Richtung Homberg, diesmal nicht Efze, sondern Ohm wie der Strom, also widerständiges Pflaster. Ich dachte schon, ich würde gar nichts mehr finden, da schickt man mich zurück den Berg hoch und - voila ! aus der Richtung sieht man ihn sofort, den alten Bahnhof der Stadt. Und was für ein Wonneproppen ! Den gibts jetzt aus allen Himmelsrichtungen des Henna-Farbkreises...äh
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Fast wär er auch weg gewesen, aber richtig was anfangen können die Homberger auch nicht mit ihm. Zwischenzeitlich Notunterkunft, jetzt wieder Graffitileinwand.

So, Schluss jetzt, 1km weiter war da plötzlich wieder Schienenstrang ! Warum ? Weil von hier aus der Vogelsberg in kleinen Brocken in die Welt logistiziert wird. Dafür sorgt die "Mitteldeutsche Irgendwassteingesellschaft" und zieht den Niesnutz aus der Frühgeschichte unseres Planeten, um ihn dem Mond ähnlicher zu machen.
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Immerhin rollendes Material kann man mal wieder sehen.

Wer aber jetzt noch etwas sehen will, was mir auf meiner Fahrt begegnet ist, der muss mit mir zum Offtopic-Faden rüber. Hier ist jetzt

Schluss
 
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Mir deuchte zwar, dass ich auf meiner Bahnhofsreise an deren Ende angelangt bin, nachdem ich die enttäuschenden online-Bilder dieser Strecke betrachtet hatte aber der innere Zwang alles zu einem Ende zu bringen, ließ mich auch diese Strecke abfahren und ich wurde gar positiv überrascht.


Um die Sache zu strukturieren, stelle ich die jeweilige Bahnstrecke kurz vor und dokumentiere Haltestelle bzw. Bahnhöfe in Reihenfolge.

Ausgehend von der 1844 eröffneten Ludwig-Süd-Nord-Bahn entlang des Regnitztals, zweigen einige Lokal- und Nebenbahnen rechts und links ab. Ein Schienenknotenpunkt befand sich bei der Stadt Erlangen und von dort beginnt die heutige Reise Richtung Westen entlang der sog. Aurachtalbahn.
Seit 1894 wurde diese rund 9km lange Strecke von Erlangen bis in die adidas-Metropole betrieben.

Der erste arbeitslose Bahnhof auf dieser Strecke liegt heute im Stadtgebiet von Erlangen und zeigt "Bruck" auf seinem Ortsschild.
Bruck ist geschichtlich im Verhältnis zu Erlangen die zeitweise größere und ältere Siedlung; bezeichnet einen Übergang via Regnitz.
einst
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jetzt

Die häßlich verbaute Vordersicht mitsamt Lärmschutzwand, läßt sich fotographisch nicht festhalten, da im Abstand von nur zwei Metern die ICE-Trasse geführt ist.
Die rückwärtige Sicht bietet aber noch schöne Details:
...heute kam ich diese Strecke in südlicher Richtung etwas weiter entlang und da blitze doch ein rotes Backsteingebäude der Bahnbediensteten hervor. Unweit davon fand sich der Bahnhof Eltersdorf. Sein Problem wird deutlich:

nach über 150 Jahren entgültig auf dem Abstellgleis

jetzt residiert hier ein Motorradclub
 
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