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Klassiker Fotorallye - aufgelassene Bahnhöfe

Eine kleine Ergänzung zu meinem vorletzten Beitrag: Unsere Lokalpresse kündigt für Ende des Jahres tatsächlich die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs auf der Ilmebahn zwischen Salzderhelden und Einbeck (müsstet Ihr alle kennen, daher kommt der Begriff "Bockbier") an. Eine Studie hatte ergeben, dass dort genug Potential vorhanden ist( "wird langfristig ein Potential von 600 Fahrgästen gesehen" Quelle wikipedia).

Jetzt was anderes, ein Ausflug nach Ostwestfalen, ins Lipperland. Ich habe heute nach Relikten der Bahnstrecke Hameln - Barntrup (- Bielefeld) gesucht. Die Strecke wurde 1980 personenverkehrsmäßig aufgegeben und 1994 war komplett Schluss, dann wurde massiv zurückgebaut. Entsprechend wenig ist zu finden.

Los gings für mich in Bad Pyrmont, über den Berg in Grießem stoße ich auf die ehemalige Trasse. Bahnhof Grießem ? Wech ! Weiter ! Bahnhof Sonneborn ? (Ich grüße den Vorsitzenden der "Partei" !) Wech !
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Da irgendwo war er mal

Nur der Bahnhof Barntrup existiert noch
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und wer gaanz genau hinsieht, der erkennt zwischen dem ganzen Grün auf der linken Hälfte einen verdächtigen Gittermast. Nanu ? doch noch was los ?
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Nein ! Das ist "hinter" dem Bahnhof und zeigt die Museumsstrecke von Dörentrup nach Barntrup, die übergeht in die ehemalige Extertalbahn, die seltsamerweise noch ihre Schienen hat und von Anfang an(20er Jahre) elektrifiziert war. Der Museumsbetrieb geht bis Alverdissen, dahinter bis Rinteln Draisinenbetrieb. Durfte ich vor Jahren "genießen"". Seltsames Vergnügen !

Mehr war nich. Ab nach Hause
 

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Re: Klassiker Fotorallye - aufgelassene Bahnhöfe
Diesmal soll es um die ehemalige Hauptstrecke Holzminden-Scherfede gehen. Hauptstrecke bedeutete zweispurigen Ausbau und, tja, suggeriert irgendwie ne gewisse Bedeutung. Wer die Gegend kennt, weiß aber, dass wir hier from the middle of nowhere to no man´s land unterwegs sind. Um das zu erklären, braucht es eine kleine geschichtliche Einführung. Meine Güte, wohin mich das Forum treibt !

Für die Entstehung dieser Strecke in der wilden Anfangs- bis Mittelphase der Eisenbahnerschließung (2.Hälfte 19. Jahrhundert) waren zwei Dinge ausschlaggebend. Zunächst die Zweiteilung Preußens vor dem "Deutschen Krieg" 1865/66 zwischen Preußen und Österreich in das östliche Stammland und die Rheinprovinz. Mit der Eisenbahn ergab sich die Möglichkeit, das wirtschaftlich boomende Ruhrgebiet effektiv mit Berlin usw. zu verbinden. Das Problem war das Königreich Hannover, das sich großflächlich zwischen den beiden Teilen ausbreitete und den Preußen nicht sonderlich grün war. Deswegen waren andere Kleinstaaten willkommen bei der Verbindung, so das Großherzogtum Braunschweig. Dies besorgte den Anschluss in Holzninden, im Jahr 1865 trafen sich hier die Hezoglich Braunschweigische Staatsbahn und von preußischer Seite die Köiglich-Wilhelmische Eisenbahngesellschaft. Das Foto hatte ich ja schon mal gezeigt, rechts Braunschweig, links Preußen.
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Ab 1868 gab es dann eine Fernverbindung vom Ruhrgebiet bis Magdeburg unter weitgehender Umgehung hannoverscher Gebiete.

Die Entwicklung in Preußen lag aber nicht in einer Hand, und auch nicht ausschließlich beim Staat. Das ist der zweite Aspekt: Neben der Königlich-Wilhelmischen E.ges. gab es noch die Rheinisch-Märkische Eisenbahngesellschaft, und die wollte nun auch unbedingt in das lukrative Fernreise- und Handelsgeschäft einsteigen. Man hatte sich südlich der Konkurrenztrassen der "Willis" auch in die Region vorgerobbt und wollte nach Holzminden.
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Ist ein bisschen schwer zu erkennen(Quelle Wikipedia), hier wird blau das Streckennetz der Königlich-Wilheminischen gezeigt In Holzminden gehts ins Braunschweigische (man erkennt übrigens im weiteren Verlauf nach Osten, dass dann zB Einbeck umgangen wird, weil das auf Hannoverschem Gebiet liegt). Unter der blauen West-Ostlinie erkennt man eine Braune, grob etwa von Meschede nach Karlshafen führend. Das ist die Obere Ruhrtalbahn der Rheinisch-Märkischen. Es fehlte also nicht mehr viel.

Die Planung wurde dann auch eher an den größeren Interessen orientiert, die Anbindung kleinerer Städte in der Region interessierte nicht sonderlich. Einzig Beverungen wurde angefahren. Im Jahre 1876 war es dann geschafft, zu einer Zeit, als es das Hemmnis Königreich Hannover schon nicht mehr gab, es war nach jenem Krieg (als Verbündeter der Österreicher) von Preußen annektiert worden. Die diversen Eisenbahngesellschaften in Preußen wurden nach und nach verstaatlicht, eine einheitliche Struktur jedoch wurde nicht geschaffen. Die Preußischen Staatsbahnen zerfielen in verschiedene Direktionsbereiche, die im Ministerium für Handel und Verkehr überwacht wurden. Eine "Königlich-Preußische Eisenbahnverwaltung" hat es nie gegeben ! Welch überraschende Erkenntnis.

Ich hoffe, diese Darstellung war frei von allzu groben Schnitzern und nicht zu langatmig. Nun geht´s weiter mit dem, was noch da ist.
 
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Mein Einstieg in die ehemalige Trasse beginnt ungefähr in der Mitte in Dalhasen im Tal der Bever und führt zurück in meine Homebase Nähe Holzminden. Der südliche Teil der Strecke gehört nicht zu meinem üblichen Aktionsradius, vielleicht später mal mehr.

Es geht gleich wieder los. Bahnhof Dalhausen ? Isnichmehr ! Dafür bekommt ihr vllt. was wiederzusehen:
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Dies ist eine stinknormale Bahnunterführung, unterhalb Dalhausens Richtung Beverungen gelegen. ABER für Rennradfahrer von einer gewissen Bedeutung, für die aus der Region sowieso, aber auch für Deutschland-Marathoncup-Fahrer bis etwa vor 10 Jahren: Hinter dieser Unterführung beginnt die Rampe Dalhausen-Jakobsberg, das Schild im Hintergrung weißt auf die 14% für die nächsten 1,2km hin. Ganz so heftig wird es dann nicht, es gibt zwei steile Abschnitte und dazwischen ein bisschen flach. Das ganze ist übrigens gepflastert ! Diese Steigung war jahrelang Teil des Streckenverlaufs des Marathons des RSV98 Warburg, schön ans Ende gesetzt nach ca. 160km. Leider bin ich nie mitgefahren, weil ausgerechnet in dem Jahr, wo es sein sollte, Schluss mit Marathon in Warburg war.

Ich hingegen bevorzuge auf einen "Geheimtipp" hin die Strecke Dalhausen-Haarbrück, Kenndaten: 2,3km bei exakt 200hm, bis auf ein kurzes Mittelstück und den Anfang durchgängig über 10%, in der Spitze 15.(Deswegen lehnt da vorne an der Brücke ein viel zu modernes Rad für dieses Forum, aber jetzt mit 60 fahr ich sowas doch gerne mit 33-30, und wenns noch so peinlich ist. )

Geschafft ! und um mehr gehts mir nicht. Die Zeit wird nicht verraten. Sausende Abfahrt nach Beverungen ist die Belohnung, und da findet sich auch noch ein Bahnhof, heute Asylbewerberunterkunft.
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Mal wieder: an der Dachschräge und am Güterschuppen werdet ihr sie erkennen.

Jetzt wird es etwas langweilig für mich, weil es nur noch durchs Wesertal geht Auf Höhe Blankenau passiert man eine 400m lange Stützmauer, oberhalb verläuft die Trasse. Bahnhof wech
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Im weiteren gibt es dann richtig Eisenbahngewurstel, es wird die Sollinbahn Ottbergen-Northeim unterfahren. Das Foto zeige ich nur, weil ich unter Lebensgefahr durchs Gebüsch gebrochen bin, Brombeeren satt und Stechmonstertiere usw...:rolleyes:
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Noch nicht mal bis zum nächsten Zug obendrauf hab ich warten wollen, die Strecke wird es wohl noch eine Weile geben.

Als nächstes kommt Wehrden, da wehrde ich vllt. auch mal Bilder machen: die beiden Strecken führen über einige 100m parallel durch einen tiefen Geländeeinschnitt, bevor unsere auf das andere Weserufer springt.
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Diese Brücke unterhalb Fürstenbergs dient heute noch zu Abseilübungen und solchem Kram, sie war nach dem WK2 mal richtig wichtig, weil die einige Kilometer stromabwärts gelegene Weserbrücke der Strecke Altenbeken-(Ottgergen)-Höxter-Holzminden (die der Königl. Wilhelminischen) gesprengt worden war. Es wurde dann sogar noch eine Kurve gebaut, um direkter von Holzminden nach Ottbergen zu kommen und nicht in Wehrden wenden zu müssen.(OOps, ist das verständlich ?).

Jetzt bin ich natürlich auf dem falschen Weserufer, aber viel gibt es sowieso nicht mehr zu entdecken. Die Strecke wurde ab 1984 sukzessive stillgelegt und inzwischen vollständig zurückgebaut. Die Unterführung bei Dalhausen möge noch recht lange existieren, denn nach dem Abriss solcher Brücken bleibt meist eine sehr hässliche Narbe in der Landschaft.
 

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...weiter gehts.

Da ich ja Montags immer bis zum nächsten Bahnhof kommen will, um mich dort etwas zu erholen und in der Gaststätte ein gutes fränkische Bier zu genießen, begeben wir uns heute virtuell auf die andere Straßenseite.

Hier residierte einst der Metzger Fürsattel. Auf dem historischen Bild steht links vor der Schänke eine mächtige weiße Mars geparkt.

einst


jetzt

Das "jetzt" stimmt mich etwas wehmütig, da die Türen wohl für immer verschlossen bleiben werden.
Vor rund 20 Jahren saßen wir hier manche Mittagspause - wie annodazumal die Reisenden - bei gut und günstig zu Tisch.
Ein Treffpunkt für Handwerker und Liebhaber der schnellen, deftigen Mahlzeiten. Ein Klassiker: die "dörren Wörscht" (abgehangene steinharte geräucherte fränkische Bratwürste) mit Meerrettich.
Der stämmige Metzger kam im dunklen Gastraum zwecks Bestellung an den tischdeckenlosen Resopaltisch, reichte das im Umdruckverfahren bedruckte dünne Blatt Papier mit den drei Tagesgerichten und drehte sodann über den Tisch die Lampe in die moosgrün bespannte Fassung der Leuchte.
Romantik pur mit Kruste am Maggispender...


vorbei
...weiter gehts.

Im weiteren Verlauf der Strecke finden sich allenfalls Brückenreste und umfunktionierte Lagerhallen in Steinbach, deren Doku ich uns an dieser Stelle erspare.
In der Metropole Neunkirchen a.Brand finde ich am mittlerweile nahezu unkenntlichen Streckenverlauf das Heimatmuseum aka den alten Bahnhof wieder.

einst


jetzt

Mit etwas Phantasie:
Die Gleise liefen durch das grüne Tor ein und führten durch die seinerzeit nicht existente Lagerhalle weiter Richtung Kleinsendelbach.
 
...weiter gehts.

Kleinsendelbach, Steinbach, Brand und schließlich Forth - hier finden sich noch lost places die der Bahn zugeordnet werden können..



Auch am Eschenauer Bahnhof befinden sich noch Relikte aus alter Zeit.
Am und um, vom heutigen Bahnnetz abgeschnittenen Lokschuppen, sind am Samstag freiwillige Helfer fleißig im Arbeitseinsatz.
Im Schuppen steht momentan ein englischer Doppeldeckerbus. Auf Nachfrage erfahre ich, dass für 2018 wieder eine V100 in den Unterstand einziehen soll; allerdings in einer motor- und getriebelosen Ausstellungsvariante.

Archivbild
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...weiter gehts.

Kurz vor Ladenschluß resp. Montag noch mein wöchentlicher Bahnhof-Raport.

In Gräfenberg befindet sich der Sackbahnhof dieser Nebenbahn.
Das ehemalige Bahnhofsgebäude beherbergt nun eine Gastronomie mit exotischem Angebot.

noch ein Archivbild
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Die neuen Triebwagen der aus Richtung N´berg bedienten Teilstrecke laufen nahezu geräuschlos ein und aus.

Der ehemalige Rangierbahnhof ist wie so oft einem Parkplatz und einer Omnibushaltestelle gewichen.
Hier endet diese Strecke...
 
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einst


jetzt

Das "jetzt" stimmt mich etwas wehmütig, da die Türen wohl für immer verschlossen bleiben werden.
Abgesehen vom wahrscheinlichen Schicksal der weißen Mars, das geht doch noch. Viel schlimmer finde ich nicht mehr genutzte, verfallende Bahnhöfe mit vernagelten Türen, zugemauerten Fenstern unten und eingeworfenen Fenstergläsern oben. Geht das eigentlich noch jemandem so?

Und richtig weh um's Herz wird mir, wenn ich heruntergekommene Schiffe sehe, die als Auflieger auf ihre Verschrottung warten.
 
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Habe Gestern eine längere Tour gemacht und hatte den Plan auf der Rücktour den stillgelegten Teil der Wriezener Bahn abzufahren. Nach 70 km heftigen Gegenwindes musste ich die Strecke etwas einkürzen und habe hier nur den Bahnhof Werftpfuhl zu zeigen.....
 
Huch, das Schild ist doch noch relativ neu? Oder seit wann gibt es die blau-weißen?
 
Huch, das Schild ist doch noch relativ neu? Oder seit wann gibt es die blau-weißen?
Seit wann es die blau-weißen gibt weiss ich garnicht. Seit 2007 fährt auf diesem Teilstück jedenfalls leider nichts mehr. Leider weil ich diese Bahnlinie früher selbst gerne benutzte als Ausgangspunkt für Wanderungen und Pilzsuchausflügen.
 
Am 1. Mai 1908 war die feierliche Eröffnung der Lokalbahnstrecke Nürnberg Nordost - Eschenau, kurz Gräfenbergbahn. Sie gilt inzwischen als gelungenes Referenzprojekt für die Revitalisierung stilllegungsbedrohter Bahnstrecken.

Nach Gräfenberg selbst führte bereits seit 1886 eine Eisenbahnstrecke von Erlangen über Eschenau, die als "Seekuh" bekannte Sekundärbahn. Selbige wurde von @fuerdieenkel bereits erschöpfend behandelt.

Da die Gemeinden aus wirtschaftlichen Gründen nach einem direkten Bahnanschluß nach Nürnberg verlangten, wurde ab Eschenau ein Linie nach Nürnberg gebaut, die im Nordostbahnhof endete. Der Nürnberger Norden hatte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr zu einer industriellen Region entwickelt, so daß auch hier der Anschluß an das Eisenbahnnetz dringend notwendig war. So wurde nach und nach ab 1899 der Güternordring eröffnet, der zunächst von Nürnberg Ost über Nordost nach Nürnberg Nord führte. Schließlich ging die Güterbahn im Westen bis nach Fürth und wurde auch an den Südring angschlossen. Im Osten ging es auf einer zweiten Trasse bis nach Lauf/r. P. Als dann die Lokalbahn nach Gräfenberg in Betrieb genommen wurde, war Nürnberg Nordost Endbahnhof für die Personenzüge. Züge nach Nürnberg Hbf waren nicht vorgesehen, sie hätten die ganze Stadt umrunden müssen und das wäre zum umständlich und betriebsaufwendig geworden.

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Quelle: http://doku-des-alltags.de/StreckenundBahnhoefe/Franken/KBS827/KBS827.1.html


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Von den einst sieben Gleisen sind noch zwei vorhanden. Vom Bahnhofsgebäude ist nichts mehr zu sehen. Der Großteil des ehemaligen Bahngeländes wurde inzwischen überbaut.
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Die Ladegleise und Rampen sind längst verschwunden.

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Quelle: http://www.gleistreff.de/Gleistreff-History_1.htm
Der Nordostbahnhof war also mal ein 'richtiger Bahnhof', mit Gleisen Richtung Ostbahnhof, Lauf, Gräfenberg und Fürth. Ins Gewerbegebiet Nordost führten ettliche Werksanschlüsse und die Firma Kabelmetall hatte sogar eine eigene Werkslok.


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Das einstige Streckengleis nach Lauf endet an diesem Tor. Dahinter bastelt die http://www.fraenkische-museumseisenbahn.de/
an ihren historischen Loks und Wagen.

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Mir deuchte zwar, dass ich auf meiner Bahnhofsreise an deren Ende angelangt bin, nachdem ich die enttäuschenden online-Bilder dieser Strecke betrachtet hatte aber der innere Zwang alles zu einem Ende zu bringen, ließ mich auch diese Strecke abfahren und ich wurde gar positiv überrascht.


Um die Sache zu strukturieren, stelle ich die jeweilige Bahnstrecke kurz vor und dokumentiere Haltestelle bzw. Bahnhöfe in Reihenfolge.

Ausgehend von der 1844 eröffneten Ludwig-Süd-Nord-Bahn entlang des Regnitztals, zweigen einige Lokal- und Nebenbahnen rechts und links ab. Ein Schienenknotenpunkt befand sich bei der Stadt Erlangen und von dort beginnt die heutige Reise Richtung Westen entlang der sog. Aurachtalbahn.
Seit 1894 wurde diese rund 9km lange Strecke von Erlangen bis in die adidas-Metropole betrieben.

Der erste arbeitslose Bahnhof auf dieser Strecke liegt heute im Stadtgebiet von Erlangen und zeigt "Bruck" auf seinem Ortsschild.
Bruck ist geschichtlich im Verhältnis zu Erlangen die zeitweise größere und ältere Siedlung; bezeichnet einen Übergang via Regnitz.
einst
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jetzt

Die häßlich verbaute Vordersicht mitsamt Lärmschutzwand, läßt sich fotographisch nicht festhalten, da im Abstand von nur zwei Metern die ICE-Trasse geführt ist.
Die rückwärtige Sicht bietet aber noch schöne Details:
 
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So, aber ich werde heute ans Ende der halbwegs erreichbaren Stilllegungen kommen.

Es soll um die Hannöversche Südbahn gehen, und zwar die erste durchgehende Verbindung Richtung Kassel. Selbstverständlich eine Hauptstrecke ehemals, also zweigleisig, quälte sie sich von Göttingen aus über die Dransfelder Rampe und den Volkmarshausener Tunnel nach...klar ! HANNOVERSCH-Münden. Hier liegt eine ähnliche Entstehungsgeschichte wie in Post 184 beschrieben zugrunde, denn auch hier musste ein fremdes Territorium (vor 1866) vermieden werden. Zwar wäre die später realisierte und noch heute existente Streckenführung über Eichenberg und ins Werratal einfacher gewesen, aber man hatte die Hessen durch das Stapelrecht in ebenjenem Hann.Münden schon so genervt, dass man eine Retourkutsche fürchten musste. (Auf der Karte in 184 ist die Strecke diagonal von Göttingen aus nach Südwesten zu erkennen.) Also schlug man sich mit ungünstigem Gelände rum und musste sogar einen Tunnel bauen !, was zu dem Gerücht führte, das habe den Ausschlag gegeben für diese Option: der König wollte auch einen Tunnel haben !? Is aber quatsch.

Die große Herausforderung also war eine Steigung von 1,6 Prozent hinter Göttingen. Da lachen wir Radfahrer !, aber damals war das für Bahnbauer noch ganz schön viel Holz. Wer allerdings bei Wikipedia nachliest, bemerkt, dass diese Steigunsrate bald ihren Schrecken verloren haben muss. Damals natürlich - wir schreiben 1856 - fuhr man mit geringeren Achslasten, meist nur zweifach gekoppelten Loks und leistungsmäßig... naja...Es entstand mit viel Aufwand die Dransfelder Rampe.

Den Weg zu dieser Strecke legte mir der Cicli-Club Northeim ans Herz mit seiner früheren Marathonroute, und sie hat mich so begeistert, dass ich das einmal jährlich fahre, obwohl mit 150 km nicht mehr mein Normalmaß. Es geht durch den Solling und an der Weser entlang nach Hemeln.
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Bevor ich im Bramwald verschwinde ein Blick zurück ins Wesertal: was sehen wir ? Keine Eisenbahn ! Nun gut, das müsst ihr mir einfach glauben, aber immerhin ist es doch bemerkenswert, dass das Wesertal als "Groß"-Flusstal im Oberlauf ganz schön bahnfrei ist und ab Bodenfelde auch eher west-östlich gequert wird, als nord-südlich genutzt zu werden. Aber eigentlich logisch: nennen Sie mir eine wichtige Stadt an der Weser ! ...ääh, Hameln als Rattenhauptstadt ? ...oder gar Holzminden, Rinteln, wasweißich(nicht)? Einzig Bremen fällt einem ein, und noch was anderes: im 19. Jahrhundert war man wirtschaftskraftmäßig wohl eher noch west-ostmäßig orientiert. Ruhrgebiet - Berlin - Sachsen, und dann noch die Verbindung zu den Seehäfen. Im Süden (Bayern, Ba.Wü.) lebte man ja noch auf Ba(e)u... ernhöfen.

Es ist jedenfalls eine wunderschöne Strecke, und hinter dem Bramwald ist Dransfeld nicht mehr weit.
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Das erste Relikt der alten Strecke: eine dieser alten Bahnunterführungen kurz vor D., noch wie es scheint für die Breite und Höhe eines Heuwagens gebaut. Und endlich Dransfeld und der einzige ehemalige Bahnhof, den ich euch heute präsentieren kann:
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Hübsches Ding, und wieder so typisch: flaches Dach, Faschen um die Fenster, Pflasterung davor. Mein Rad da links ist wieder nicht klassisch genug, wird gleich aufgeklärt.

Es gibt im weiteren Verlauf dieser Strecke noch spektakulärere Fotoobjekte, aber das ist mir dann wirklich zu weit wech. Hinweisen möchte ich auf die entspr. Wikipedia-Artikel und auf die wirklich merkwürdig wirkenden Reste der Weserumschlagstelle am (noch) Werraufer. Man denkt, die Römer wären hier gewesen. Am 31. Mai 1980 fuhr der letzte Personenzug auf der Strecke. Denkt man nun, nach der Stilllegung hätte die ganze Gegend ver
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müssen, der fehlt weit ! Schließlich wohnt @Tichy , der alte Sternenreisende, in der Gegend, und der wird wohl auch mehr wissen zu dem OffTopic-Hinweis, den ich bei Dransfeld & Rennrad nicht verschweigen kann: das ist nämlich der Ausgangspunkt zu einem jährlich stattfindenden Bergrennen auf den Hohen Hagen - ca. 3 km, ca. 160 hm, in Spitzen 9 %:
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Man kommt sich vor wie in den Alpen, und deswegen brauch ich auch eine nahezu 1:1-Übersetzung.

Noch mal OffTopic auf der Rückfahrt: eine wirkliche Belohnung und wunderbare Pause bietet mir das Naturschwimmbad Lauenberg, so ein Ding ohne Fliesensterilität und Chlor. Das Wasser ist zwar grün, und einiges treibt drin rum, aber es ist herrlich ! Vergesst die Badehose nicht, wenn ihr in der Region unterwegs seid !
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So, aber ich werde heute ans Ende der halbwegs erreichbaren Stilllegungen kommen.

Es soll um die Hannöversche Südbahn gehen, und zwar die erste durchgehende Verbindung Richtung Kassel. Selbstverständlich eine Hauptstrecke ehemals, also zweigleisig, quälte sie sich von Göttingen aus über die Dransfelder Rampe und den Volkmarshausener Tunnel nach...klar ! HANNOVERSCH-Münden. Hier liegt eine ähnliche Entstehungsgeschichte wie in Post 184 beschrieben zugrunde, denn auch hier musste ein fremdes Territorium (vor 1866) vermieden werden. Zwar wäre die später realisierte und noch heute existente Streckenführung über Eichenberg und ins Werratal einfacher gewesen, aber man hatte die Hessen durch das Stapelrecht in ebenjenem Hann.Münden schon so genervt, dass man eine Retourkutsche fürchten musste. (Auf der Karte in 184 ist die Strecke diagonal von Göttingen aus nach Südwesten zu erkennen.) Also schlug man sich mit ungünstigem Gelände rum und musste sogar einen Tunnel bauen !, was zu dem Gerücht führte, das habe den Ausschlag gegeben für diese Option: der König wollte auch einen Tunnel haben !? Is aber quatsch.

Die große Herausforderung also war eine Steigung von 1,6 Prozent hinter Göttingen. Da lachen wir Radfahrer !, aber damals war das für Bahnbauer noch ganz schön viel Holz. Wer allerdings bei Wikipedia nachliest, bemerkt, dass diese Steigunsrate bald ihren Schrecken verloren haben muss. Damals natürlich - wir schreiben 1856 - fuhr man mit geringeren Achslasten, meist nur zweifach gekoppelten Loks und leistungsmäßig... naja...Es entstand mit viel Aufwand die Dransfelder Rampe.

Den Weg zu dieser Strecke legte mir der Cicli-Club Northeim ans Herz mit seiner früheren Marathonroute, und sie hat mich so begeistert, dass ich das einmal jährlich fahre, obwohl mit 150 km nicht mehr mein Normalmaß. Es geht durch den Solling und an der Weser entlang nach Hemeln.Anhang anzeigen 460999 Bevor ich im Bramwald verschwinde ein Blick zurück ins Wesertal: was sehen wir ? Keine Eisenbahn ! Nun gut, das müsst ihr mir einfach glauben, aber immerhin ist es doch bemerkenswert, dass das Wesertal als "Groß"-Flusstal im Oberlauf ganz schön bahnfrei ist und ab Bodenfelde auch eher west-östlich gequert wird, als nord-südlich genutzt zu werden. Aber eigentlich logisch: nennen Sie mir eine wichtige Stadt an der Weser ! ...ääh, Hameln als Rattenhauptstadt ? ...oder gar Holzminden, Rinteln, wasweißich(nicht)? Einzig Bremen fällt einem ein, und noch was anderes: im 19. Jahrhundert war man wirtschaftskraftmäßig wohl eher noch west-ostmäßig orientiert. Ruhrgebiet - Berlin - Sachsen, und dann noch die Verbindung zu den Seehäfen. Im Süden (Bayern, Ba.Wü.) lebte man ja noch auf Ba(e)u... ernhöfen.

Es ist jedenfalls eine wunderschöne Strecke, und hinter dem Bramwald ist Dransfeld nicht mehr weit.Anhang anzeigen 460997 Das erste Relikt der alten Strecke: eine dieser alten Bahnunterführungen kurz vor D., noch wie es scheint für die Breite und Höhe eines Heuwagens gebaut. Und endlich Dransfeld und der einzige ehemalige Bahnhof, den ich euch heute präsentieren kann:Anhang anzeigen 460996 Hübsches Ding, und wieder so typisch: flaches Dach, Faschen um die Fenster, Pflasterung davor. Mein Rad da links ist wieder nicht klassisch genug, wird gleich aufgeklärt.

Es gibt im weiteren Verlauf dieser Strecke noch spektakulärere Fotoobjekte, aber das ist mir dann wirklich zu weit wech. Hinweisen möchte ich auf die entspr. Wikipedia-Artikel und auf die wirklich merkwürdig wirkenden Reste der Weserumschlagstelle am (noch) Werraufer. Man denkt, die Römer wären hier gewesen. Am 31. Mai 1980 fuhr der letzte Personenzug auf der Strecke. Denkt man nun, nach der Stilllegung hätte die ganze Gegend verAnhang anzeigen 460998 müssen, der fehlt weit ! Schließlich wohnt @Tichy , der alte Sternenreisende, in der Gegend, und der wird wohl auch mehr wissen zu dem OffTopic-Hinweis, den ich bei Dransfeld & Rennrad nicht verschweigen kann: das ist nämlich der Ausgangspunkt zu einem jährlich stattfindenden Bergrennen auf den Hohen Hagen - ca. 3 km, ca. 160 hm, in Spitzen 9 %:Anhang anzeigen 460995 Man kommt sich vor wie in den Alpen, und deswegen brauch ich auch eine nahezu 1:1-Übersetzung.

Noch mal OffTopic auf der Rückfahrt: eine wirkliche Belohnung und wunderbare Pause bietet mir das Naturschwimmbad Lauenberg, so ein Ding ohne Fliesensterilität und Chlor. Das Wasser ist zwar grün, und einiges treibt drin rum, aber es ist herrlich ! Vergesst die Badehose nicht, wenn ihr in der Region unterwegs seid !Anhang anzeigen 460994

Ja, sehr schön die Gegend, da durfte ich aufwachsen. Bist du denn die ganze Zeit Straße gefahren? Zumindest das Stück zwischen Groß Ellerhausen/Hetjershausen und Dransfeld kann man mit einem schottertauglichen Rad knapp 10km direkt auf der ehemaligen Trasse fahren.
 
Ach, die eigentliche Trasse hab ich ja gar nicht abgefahren, sie nur von Norden kommend gerade so berührt. Leider kann man mit einzelnen Fotos Streckenverläufe gar nicht richtig erfassen, deswegen konzentrieren wir uns hier ja auf Bauwerke. Witzig ist allerdings, aufgelassene Trassen mit Google Earth zu verfolgen, das geht meist ziemlich gut.

Kleiner OffTopic Nachtrag übrigens noch: von Dransfeld aus fahre ich immer Richtung Barterode durch ein wunderschönes Tal, kleines geschwungenes Sträßchen. Dort ist es vor ca. 5 Jahren tatsächlich gelungen, den gigantischen Bestand an Herkulesstauden ratzekahl auszurotten. Eine Wahnsinnsleistung bei diesem Höllenkraut ( was allerdings wunderschön daherkommt)
 
Ja, sehr schön die Gegend, da durfte ich aufwachsen. Bist du denn die ganze Zeit Straße gefahren? Zumindest das Stück zwischen Groß Ellerhausen/Hetjershausen und Dransfeld kann man mit einem schottertauglichen Rad knapp 10km direkt auf der ehemaligen Trasse fahren.

Die Betonung liegt aber wirklich auf schottertauglich - ein Stück zwischen Siekhöhe und Groß Ellershausen fahre ich immer auf dem Arbeitsweg, die ganze Strecke bis zum Rischenkrug dann wirklich nur mit dicken 650B Reifen. Danach haben sie es ja leider total versiebt. Der Weg wird Richtung Ossenfeld auf dem Waldweg geführt, die alte Trasse ungenutzt, und die Bahnbrücke bei Ossenfeld wurde mal rasch eingenordet damit die 230 Einwohner ja nicht den Fuß vom Gas nehmen müssen^^.

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(Quelle)

Gleichzeitig ist die eigentlich weniger schöne Brücke auf der B3-Strecke zwischen Groß Ellershausen und Dransfeld eine ziemliche Engstelle, aber denkmalgeschützt oder so :rolleyes:

Wie gesagt, auf der alten Trasse geht es ab Rischenkrug nicht weiter. Waldweg bis auf die Strasse nach Ossenfeld (im obigen Bild würde man neben dem linken Bildrand rauskommen), dann wird der Radweg durch Ossenfeld durch auf einen weiteren Waldweg geführt der Richtung Auschnippe-Tal führt.

Wenn man sehr mutig ist führt auch hinter dem Ossenfelder Spielplatz ein Weg wieder auf die Bahntrasse. Da bin ich kürzlich mal langgefahren wg. Gewitterschauern denen ich ausweichen musste. Das ist so schmal dass man schon die Schultern einziehen muß um nicht am Gebüsch hängenzubleiben, rauskommen tut man dann in Dransfeld beim ehemaligen Kemna-Gelände neben den Aussiedler-Höfen.

Die Strecke ist dann noch viel weiter nicht befahrbar, erst ab Gut Wellersen gibt es dann wenn man es denn findet plötzlich die Deluxe-Version mit Betonstrecke, sowie ein paar Hinterlassenschaften der Bahn
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Nach kurzer Zeit kommt man dann an eine Viehroste
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Und wenig später ist dann nicht nur der kunstvoll gepflegte Magerrasen wieder weg sondern auch der Bahndamm - den verlässt man dort nämlich bzw. lässt ihn links liegen
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um dann erstmal durch Oberscheden und Unterscheden zu fahren (auf der Karte heisst das nur Scheden, aber man sagt dass die einen von den anderen überhaupt nichts halten :D). Danach taucht nochmal in weiterer Ferne der Bahndamm auf - irgendwo hier in der Nähe müsste es auch den alten Volkmarshäuser Tunnel geben.
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Aber Radfahrer geht das dann nichts mehr an - es geht das Schedetal runter, ordentlich rustikal und ganz bestimmt nicht für Rennräder
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damit auch niemand dran zweifelt ;)
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Wenig später wird es sogar ganz nett, danach sogar noch geteert. Könnte man sich fast wohlfühlen.
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...wenn da nicht plötzlich
a) eine Steigung
b) ein Hindernis wäre
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Wo kommen wir denn da hin wenn ein Radfahrer sich bergauf quält (die Stelle ist steil) und dann einfach so von sich aus an der B3 anhält die er hier überqueren muss (links im Bild noch zu sehen, Blick die Steigung runter). Bei solchen Konstrukten bin ich immer froh wenn ich "Radwege" einfach links liegen lassen kann ;) Danach geht es nur noch zur Weser runter, ich bin auf dieser Strecke dann bei Hemeln auch wieder Richtung Bramwald geflüchtet, zuviel Verkehr auf dem Weser-Radweg.
 
Die Betonung liegt aber wirklich auf schottertauglich - ein Stück zwischen Siekhöhe und Groß Ellershausen fahre ich immer auf dem Arbeitsweg, die ganze Strecke bis zum Rischenkrug dann wirklich nur mit dicken 650B Reifen. Danach haben sie es ja leider total versiebt. Der Weg wird Richtung Ossenfeld auf dem Waldweg geführt, die alte Trasse ungenutzt, und die Bahnbrücke bei Ossenfeld wurde mal rasch eingenordet damit die 230 Einwohner ja nicht den Fuß vom Gas nehmen müssen^^.

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(Quelle)

Gleichzeitig ist die eigentlich weniger schöne Brücke auf der B3-Strecke zwischen Groß Ellershausen und Dransfeld eine ziemliche Engstelle, aber denkmalgeschützt oder so :rolleyes:

Wie gesagt, auf der alten Trasse geht es ab Rischenkrug nicht weiter. Waldweg bis auf die Strasse nach Ossenfeld (im obigen Bild würde man neben dem linken Bildrand rauskommen), dann wird der Radweg durch Ossenfeld durch auf einen weiteren Waldweg geführt der Richtung Auschnippe-Tal führt.

Wenn man sehr mutig ist führt auch hinter dem Ossenfelder Spielplatz ein Weg wieder auf die Bahntrasse. Da bin ich kürzlich mal langgefahren wg. Gewitterschauern denen ich ausweichen musste. Das ist so schmal dass man schon die Schultern einziehen muß um nicht am Gebüsch hängenzubleiben, rauskommen tut man dann in Dransfeld beim ehemaligen Kemna-Gelände neben den Aussiedler-Höfen.

Die Strecke ist dann noch viel weiter nicht befahrbar, erst ab Gut Wellersen gibt es dann wenn man es denn findet plötzlich die Deluxe-Version mit Betonstrecke, sowie ein paar Hinterlassenschaften der Bahn
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Nach kurzer Zeit kommt man dann an eine Viehroste
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Und wenig später ist dann nicht nur der kunstvoll gepflegte Magerrasen wieder weg sondern auch der Bahndamm - den verlässt man dort nämlich bzw. lässt ihn links liegen
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um dann erstmal durch Oberscheden und Unterscheden zu fahren (auf der Karte heisst das nur Scheden, aber man sagt dass die einen von den anderen überhaupt nichts halten :D). Danach taucht nochmal in weiterer Ferne der Bahndamm auf - irgendwo hier in der Nähe müsste es auch den alten Volkmarshäuser Tunnel geben.
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Aber Radfahrer geht das dann nichts mehr an - es geht das Schedetal runter, ordentlich rustikal und ganz bestimmt nicht für Rennräder
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damit auch niemand dran zweifelt ;)
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Wenig später wird es sogar ganz nett, danach sogar noch geteert. Könnte man sich fast wohlfühlen.
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Hatte ich irgendwie etwas besser in Erinnerung den Weg zwischen Ossenfeld und Dransfeld auf dem Bahndamm, bin da in meiner Kindheit öfter von Vaddern mit der Aussicht auf Eis in Dransfeld langejagt worden, damals hatte ich aber auch ein MTB. Das Letzte Mal war es glaube ich vorletzten Herbst, da war es aber glaube ich ohne Blattwerk, deswegen kam es mit evtl. gut fahrbar vor.
 
Mit dem KTM Libero aus den 80ern zur Schweineverladung Wietzen.

Heute ist der Bahnübergang an der B 6 nur noch schemenhaft zu erkennen. Die Gleise liegen abseits der Bundesstraße noch, sind aber überwiegend völlig überwuchert.
Vor meiner Zeit gab es dort Personenverkehr und einen Bahnhof auf der Strecke Nienburg - Sulingen, zuletzt noch Güterverkehr - ich erinnere aus der Jugend die Bahnhofsanlagen nur noch als Schweineverladestation. An Stelle der Bahnschuppen ist heute ein Handwerksbetrieb ansässig.S
Seit den 90ern läuft auf den Gleisen da gar nichts mehr. in 2000 konnte man im Winter noch auf leicht zugewachsenen Gleisen spazieren gehen. Heute stehen Bäume zwischen den Bahnschwellen.
Gar nichts? Doch! Ein kleiner Kreis der Dorfjugend hat vor über 10 Jahren in einer 72-Stunden-Aktion, in der hau-ruck etwas zum Gemeinwohl des Ortes auf die Beine gestellt wird, östlich der B 6 bei Bredenbeck einen Draisinenbahnhof eingerichtet: Mit Pausenplätzchen und freigeschlagener Gleisstrecke.

Surft man bei Wikipedia, ist dort nachzulesen:
"Wietzen liegt an der seit 1997 stillgelegten Bahnstrecke Nienburg–Sulingen. Personenverkehr... 1969 eingestellt, der Güterverkehr 1992."
Die Bahnstrecke sei noch nicht entwidmet - die Gleise liegen auch noch, soweit ersichtlich, für den Fall einer möglichen Reaktivierung.
Das Schicksal der Bahnstrecke sei die zunehmende Verlagerung des Güterverkehrs auf die Straße gewesen, zuletzt sei überwiegend zum Transport der ansässigen Erdölförderung betrieben worden.

Der alte Bahnhofschuppen steht mittlerweile zwischen Heimatverein und Friedhof. Doch dazu vielleicht später.


... Photos klappen gerade nicht, reiche ich nach.
 
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