• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Kann mir jemand etwas zu dem Rahmen sagen,…?

sehr interessantes rad !
könntest du mal das oberrohr parallel vermessen ? ich weiß nicht , aber irgendwie sie es etwas danach aus das es sich mittig etwas nach aussen/oben neigt !? so eine leichte erhebung nicht viel.
kann natürlich auch an der kamerastellung liegen, oder an der uhrzeit o_O
 

Anzeige

Re: Kann mir jemand etwas zu dem Rahmen sagen,…?
Ja, das sind die Nervex Muffen aus einer der Legere Serien. Das waren verglichen mit den Professional eher einfache Muffen für die nicht ganz so ausgefeilten Rahmen, bzw. Muffen, die erst noch aufwändig verfeinert werden konnten. Das Rohr ist ziemlich sicher Reynolds, könnte z.B. einfaches 531 mit durchgehender Wandstärke sein.
Der Hersteller könnte fast jeder gewesen sein. Guck mal unter http://www.classiclightweights.co.uk/builders.html da sieht man auch wie verspielt die britischen Rahmenbauer damals waren. Aber solche erschwinglicheren Modelle, bei denen die Muffen fast unverändert verwendet wurden, haben die meisten auch gemacht.
 
Danke, bei classiclightweight und classicrendezvous.com (sehr interessant) war ich schon und hab alles abgesucht, leider kein vergleichbares gefunden. Ich hab jetzt also folgende Anhaltspunkte:

- Reynolds 531 Gewicht 1900g
- Nervex Legere Muffen modifiziert
- Englisches Innenlager, Lagergehäuse mit Öler und Umlenkrolle
- typisch englischer Anlötsockel rechts an der Gabel für Lampe
- Kurbel von Frejus
- Luftpumpenaufnahme zwischen Hinterrad und Sitzrohr, lange Geometrie, Tourenrenner
- Abgerundete Bremsbrücke am Hinterbau
- Seriennummern auf dem Tretlagergehäuse: 1297 und 14573

Ich danke euch schon mal für alle Hinweise, vielleicht findet sich ja irgendwann jemand, der spontan sagt "den Rahmen kenn ich"
 

Anhänge

  • P1010029.jpg
    P1010029.jpg
    327,1 KB · Aufrufe: 109
  • P1010011.jpg
    P1010011.jpg
    212,3 KB · Aufrufe: 104
  • P1010002.jpg
    P1010002.jpg
    258,3 KB · Aufrufe: 99
Ich habe den Lack nun doch noch nicht runter genommen, da ich doch zweifle ob das nicht die Originallackierung ist.
Kennt vielleicht jemand die Räder von Les Ephgrave, es gab wohl ein Model "Italia" das recht schlichte Nervex Muffen hatte, also so wie mein Rahmen, ausserdem gravierte er seine Räder immer mit LE unter der Innenlagermuffe, so wie dieser Rahmen. Die Nummerierung würde auch passen, vermutlich um die 1951. Les Ephgrave baute auch Rahmen für andere Firmen, daher vielleicht die zweite Nummer.
Gibt es hier eventuell einen "English lightweight" Spezialisten? Ich hab noch mal nachgemessen, der Rahmen wiegt 1890g und die Gabel 700g, bei 58er Rahmenhöhe und den langen Hinterbau müßte das schon ein "double butted" sein, oder?
 
Ich habe den Lack nun doch noch nicht runter genommen, da ich doch zweifle ob das nicht die Originallackierung ist.
Kennt vielleicht jemand die Räder von Les Ephgrave, es gab wohl ein Model "Italia" das recht schlichte Nervex Muffen hatte, also so wie mein Rahmen, ausserdem gravierte er seine Räder immer mit LE unter der Innenlagermuffe, so wie dieser Rahmen. Die Nummerierung würde auch passen, vermutlich um die 1951. Les Ephgrave baute auch Rahmen für andere Firmen, daher vielleicht die zweite Nummer.
Gibt es hier eventuell einen "English lightweight" Spezialisten? Ich hab noch mal nachgemessen, der Rahmen wiegt 1890g und die Gabel 700g, bei 58er Rahmenhöhe und den langen Hinterbau müßte das schon ein "double butted" sein, oder?

Du könntest den Betreiber der "classicrendezvous.com"-Seite anschreiben, über die Du bei Deiner Suche sicher gestolpert bist.
http://classicrendezvous.com/British_isles/Ephgrave.htm
Leider ist er meines Wissens in diesem Forum nicht aktiv.
Außerdem gibt es noch das britische retrobike-Forum: http://www.retrobike.co.uk/forum/
Da treiben sich eine Menge Spezialisten zu den Inselrennern rum.
Aber Kompliment schon mal für Deinen Rechercheaufwand und die schöne Dokumentation. Das ist genau die Art von Geschichte und Erkenntnisgewinn, die wir hier alle so sehr schätzen.
 
Hallo, fast hätte ich vergessen zu berichten, also: es ist ein Les Ephgrave Rahmen von 1951, ich hatte Kontakt mit Peter Holland, der Spezialist für Ephgrave. Das sind wirklich tolle Rahmen, mit extrem perfekter Verarbeitung. Sein Lebenswerk besteht wohl aus insgesamt 4000 Rahmen, die meisten wahren besonders auffällig in der Verfeinerung der Muffen, alles reine Handarbeit, nur auf Auftrag gefertigt . Die englische Lightweight Szene ist sehr interessant. Die Leute von der Insel sind schon speziell. Hier seine Info:
I think you have a very interesting machine. I think that is possible bearing in mind that there are no Ephgrave transfers that it is the original finish that the owner had .The flames might well have been put on it as he didnt want to display the makers transfers that were not in keeping with the brand of frames that his team used. From your pictures the seat lug is different but that is probably dependant on what Les had available at the time of building. The other numbers that you mention are probable lug pattern numbers. I have not seen numbers in tubes before. It is certainly not reynolds competition as that is a much more modern tubing. In that era I am told that there were several variations on 531 Double Butted tubing sets of which it almost certain to have been built out of.
Regarding components. Try looking at Peter Underwood’s Classic Lightweights Readers bikes and see what the components are that they have used. A great variation of handlebar shapes were available so you should be able to find something that suits you. With regards to the brakes make sure that you check the reach . Was the frame built to take sprints only or had it got clearance for 27”high pressure tyres and mudguards. If the latter you will need something like GB Hidiminium brakes. Otherwise CLB ‘s look great if the clearance is closer. But really it is largely a matter of personal preference. With regards to the finish the existing style goes with the history of the bike . If it was resprayed and had Ephgrave transfers that would look great but the history of the bike would be gone. Mind you if you put ahead badge transfer on the seat tube it would not look so conspicuous.
Der Lack wird also bleiben und es wird auch gleich klar was ich jetzt zu suchen habe.
Was ich habe ist: Umwerfer, Kurbel, Schalthebel, Sattelstütze, Pedale, Vorbau
was mir fehlt ist ein Schaltwerk: Simples Juy 51 oder Tour de France, Lenker, Laufräder (sind 27" Räder normale 622er oder gab es in England noch andere Größen?) und die Bremsen komplett (vielleicht nur vorn?). Ich wurde mich freuen wenn jemand was im Keller findet was zu 1951 passt. Allen schönes WE​
 
toll, dass du es herausgefunden hast. toller rahmen. mach was draus. und zeig es uns. wird sind gespannt.
 
Nee 27 Zoll = 630mm Reifen !! nicht 622 .
Warum die grösseren Räder 27 Zoll heissen ( 630mm) und die kleineren 28 Zoll ( 622mm) hat irgendwas mit Innendurchmesser u. Aussendurchmesser als Bezugsmaß zu tun.

Hat nix mit den Inselkaspern zu tun , so was gab es auf dem Festland auch :D
 
Gut recherchiert! Jetzt weißt du, was du hast und auch, wies weitergehen soll. Unglaublich, was die neuzeitliche Vernetzung alles zutage bringt. Und unvorstellbar, was wir heute alles an historischen Werten zunichte machen würden, einfach weil wir zu oft von falschen Grundannahmen ausgehen mangels besseren Wissens.
Ich bin schonmal gespannt auf das Ergebnis.
 
Nee 27 Zoll = 630mm Reifen !! nicht 622 .
Warum die grösseren Räder 27 Zoll heissen ( 630mm) und die kleineren 28 Zoll ( 622mm) hat irgendwas mit Innendurchmesser u. Aussendurchmesser als Bezugsmaß zu tun.
Richtig, ja - die alten Rad- bzw. Reifen-Dimensionsangaben bezogen sich auf den Außendurchmesser, also den effektiven Abrollumfang, nicht auf den Reifensitz in der Felge, wie bei der jüngeren ERTRO-Definition, sowie zusätzlich auf die typischen Querschnittsdimensionen des jeweiligen Reifenformats. Und da 27" eine schmale Renn-/Sportrad-Reifendimension war, die es nie breiter als 1 1/4" (32 mm) gab, blieb der Abrollumfang immer unter dem, was es bei den breiteren 28"-Reifen maximal gab, 1 3/4" (47 mm).
Daher ja auch die modische Bezeichnung 29" für MTB-Reifen mit ERTRO-Nennmaß 622 mm und Reifenbreiten von 54 mm aufwärts - ich mag sie zwar nicht, aber von der historischen Logik her ist das im Grunde genommen richtig.
Hat nix mit den Inselkaspern zu tun , so was gab es auf dem Festland auch :D
Doch, das hat schon sehr viel mit den "Inselkaspern" zu tun - die englische Reifenfirma Dunlop hat diese Radgröße 1935 eingeführt, angeblich gezielt, um damit eine nicht-kompatible und daher (eine Zeit lang) monopolistische Reifengröße am Markt zu haben. Diese Dimension hat sich dann in England bis in die 1970er Jahre bei bestimmten Rad-Kategorien als Quasi-Standard gehalten und dadurch auch auf den amerikanischen Markt "abgefärbt", was lustiger Weise dazu führte, dass die Franzosen in den frühen 1970er Jahren ihre Exporträder für den amerikanischen 'bike boom' (1971 - 1974) mit 27"-Laufrädern ausstatten mussten, die es in Frankreich (dem "Mutterland" von 700 C) so gut wie gar nicht gab - es wird ihnen sauer aufgestoßen sein ... :D
Also, man kann schon sagen, dass 27" eine typisch englische Dimension war, die in den 1970er und frühen 1980er Jahren auch anderswo (partiell) Verbreitung gefunden hat, zu einer Zeit, als sie auf der Insel bereits im Rückgang begriffen war und zunehmend durch 28" (700 C) ersetzt wurde.

htkal: Teile für alte englische Räder sind ziemlich gesucht und selten billig - gerade Laufräder, Naben und Felgen. Vielleicht könntest Du mal den Forumskollegen be.audiophil fragen, der hat da Ahnung (und auch einiges "auf Lager" ... ;) ).
Ich würde mir vermutlich an Deiner Stelle in jedem Fall erst mal einen "Gebrauchs-Laufradsatz" in 27" aus relativ gut verfügbaren jüngeren Teilen aufbauen, die optisch nicht negativ auffallen, z. B. Normandy-Hochflanschnaben und diesen schönen, schlichten und klassischen Rigida 27"-Felgen aus aktueller Fertigung (die im Gegensatz zu alten Felgen auch beulenfrei und makellos poliert sind ... ;) ), und dann in Ruhe weiter nach alten Teilen suchen, wenn Dir das wichtig ist.
 
Vielen Dank Bridgestone (klar das Reifeninfos hier parat sind), eine sehr schöne Einsicht in die Historie. Da ich grad dabei bin ein Raleigh Carlton wieder herzurichten, muß ich gleich mal schauen ob ich da auch 27" Schlauchreifen brauche. Normandy hochflansch Naben hab ich noch und die Idee mit den Felgen finde ich auch sehr gut. Platz hat der Rahmen locker für "mudguards" und 27". Ein Aluschutzblech hinten war auch noch an dem Rad, mit Schweizer Kanton-Kennzeichen (aus seiner Schweizer-Zeit), bin mir nur unsicher ob das original war, ist von Weinmann, 5cm breit, deshalb tip ich mal das es erst in der Schweiz montiert wurde. Vielen Dank für die Kontaktadresse, werde mich da melden, sobald die Sammel-Kasse wieder etwas gefüllter ist.
 
27" (630) ist eine Drahtreifengröße. Die Schlauchreifenfelgen haben denselben Durchmesser wie 28" (622 bzw. 700C).
In 27" (630) gibt es noch hie und da neue Exemplare.
 
Ah, passt in die Logik, 27" Drahtreifen hatte mein "Fahrradhändler um die Ecke" auch am Samstag auf Nachfrage in seinem Keller gefunden. Dann werde ich ihn bitten die Felgen (Rigida sind schöner, oder?) zu bestellen und ihm die Reifen abnehmen. – Ist gut für die Beziehung.
 
Zurück