Video: Rose Backroad Test
Steckbrief: Rose Backroad Unsupported
Einsatzbereich | Tour, Gravel, Commute |
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Rahmenmaterial | Carbon |
Gabel | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 11,0 kg |
Stack | 565 mm |
Rahmengrößen | XS, S, M, M/L, L, XL (im Test: S) |
Website | www.rosebikes.de |
Preisspanne | 3.000 Euro bis 4.400 Euro |
Während das 2024 vorgestellte Rose Backroad FF gezielt Gravel Racer ansprechen soll, will das jüngst erneuerte „normale“ Rose Backraod bei Abenteuern aller Art begleiten – und sei es auch nur auf dem häufig unerwartet abenteuerlichen Weg zur Arbeit. Dafür bringt es etwas mit, was den meisten Gravel Bikes (außer dem Canyon Grizl 2025) ab Werk fehlt: richtig helles Licht mit Fernlicht aus dem Nabendynamo. Jedenfalls ist es in der Unsupported-Variante für 4.400 € an Bord, die wir testen konnten. Und auch eine – im neuen Staufach integrierte –Powerbank kann der Dynamo laden. Und die wiederum kann über ein USB-C Port unter dem Lenker das Handy, das GPS-Gerät oder was auch immer mit Energie versorgen. Aber das Beste daran ist: Alle Rose Backroad 2025 Modelle – beginnend mit dem Backroad AL für 2.000 Euro – sind für diese Art von Licht und Laden vorbereitet. Die Kabel liegen schon. Die Teile gibt’s im Rose Shop.

Außerdem hat unser Rose Backroad-Testrad in der Unsupported-Variante noch 2 Bikepacking-Taschen im Paket, die magnetisch am Rahmen andocken. Nicht zuletzt kann das Backroad Carbon bis zu 53 Millimeter breite Reifen aufnehmen. Das dürfte all jene freuen, die gerne MTB-Reifen als schnelle Alternative für unwegsames Terrain nutzen wollen.
Details
„Wow, fett“, habe ich nicht nur einmal gehört, als ich mit dem Rose Backroad Unsupported während des Tests irgendwo vorgerollt bin. Der Carbonrahmen tritt viel bulliger und kantiger auf als der Vorgänger. Und das fällt im echten Leben sogar noch mehr auf als auf den Bildern. Die Bauweise hat einen Vorteil: Im großen, kantigen Unterrohr ist Platz für ein großes Staufach. Und auch die Taschen, die bündig mit dem Rahmen abschließen, können so größer ausfallen.


Die Verarbeitung des Rahmensets ist solide. Ein paar Beispiele dazu: Unterrohr und Kettenstrebe sind breitflächig geschützt, der Staufachdeckel ist klapperfrei und verzichtet auf filigrane Mechanismen, die Powerbank ist über eine Schiene und Schrauben wackelfrei fixiert und die Steckverbindungen robust und wassergeschützt ausgeführt. Auch die Leitungen und Züge der Schaltungen sind zwar versteckt, aber Vorbau und Lenker können dennoch flexibel getauscht werden, was bei integrierten Lösungen am Cockpit nicht der Fall ist.
- Innenlager-Bauart T47
- Steuerlager 1-1/8″ oben und 1 1/2″ unten
- Bremsaufnahme Flat-Mount 160 mm / 160 mm
- Antrieb- /Schaltungs-Kompatibilität 1-fach und 2-fach, Umwerfer abnehmbar, elektronische und mechanische Schaltungen
- Garantie 2 Jahre Gewährleistung
- Gewichtszulassung 120 kg
Staufach
Vertrauen erweckend erscheint auch die Abdichtung des Staufachdeckels über eine kaum sichtbare Gummilippe. In der Praxis ergab ein Dichtheitstest mit Gartenschlauch mangels Regenfahrten keine Probleme.
Was passt rein? Am Unsupported Modell ist nur der obere Teil des Unterrohrs zum Transport nutzbar. In der zugehörigen Tasche konnte ich eine Mini-Luftpumpe, ein Mini-Tool, Reifenheber und einen TPU-Schlauch für die 50er Reifen unterbringen.

Will man auch das untere Kofferraum-Abteil nutzen, kann man das K-Werk entfernen. Dazu müssen 2 Schrauben unter dem Unterrohr gelöst werden, dann kann es aus seiner Halterung gezogen werden.
Licht & Laden
Das Rose Backroad Testrad kommt in der Unsupported Variante außerdem mit Supernova Lichtanlage und einem der stärksten Scheinwerfer für Nabendynamos, dem Supernova M99 Dy Pro. Er besitzt zuschaltbares Fernlicht und erzeugt ein Lichtbild, das breiter ausfällt als bei allen mir bekannten Dynamoscheinwerfern. Wieviel Licht der Scheinwerfer auf den Gravel Weg wirft habe ich im Supernova M99 Dy Pro Test schon ausgiebig erfahren.


Wer jetzt Angst hat, dass die hohe Lichtleistung mit hohem Kraftaufwand aus den Beinen geholt wird, kann zumindest etwas beruhigt werden. Ein für Interessierte unbedingt lesenswerter Test der Zeitschrift Fahrradzukunft hat ermittelt, dass der Scheinwerfer bei 30 km/h rund 10 bis 11 Watt aus dem SON 29 S Dynamo zieht – mit Fernlicht sogar weniger. Damit dürfte die eigene Antriebsleitung nur für das helle Licht bei hoher Geschwindigkeit ungefähr 16,5 Watt liegen (der Einfachheit halber unterstelle ich dabei dem SON 29 S Dynamo einen Wirkungsgrad von 65 % wie dem SON 28).
Entfacht wird das Lichtfeuerwerk nur, wenn man einen kleinen feinen Kippschalter im Lenkerende umlegt. Und entsprechend kann man auch die Leistungsaufnahme abschalten. Oder man entscheidet sich, die integrierte Powerbank zu laden. Dabei handelt es sich um das Busch und Müller K-Werk mit einer Kapazität von 4.500 mAh. Fährt man über 15 km/h schnell, soll es am Dynamo in 10 Stunden voll geladen sein. Das K-Werk zieht maximal 7 Watt aus dem Nabendynamo.

Grizl ECLIPS vs. Backroad Unsupported
Man kann nicht über das Licht- und Ladepaket des Rose Backroad Unsupported sprechen, ohne das ähnliche Eclips-System am Canyon Grizl mit zu erwähnen. Denn die beiden großen deutschen Direktanbieter kamen sehr zeitnah mit ihren Paketen für Selbstversorgung mit Energie auf den Markt. Und sie sind aktuell die einzigen, die so leistungsstarke Systeme in so günstigen Bikes ab Werk anbieten. Die Gemeinsamkeit: Beide vertrauen auf den SON 29 S Dynamo und beide können eine Powerbank laden und ein Licht mit Fernlicht leuchten lassen. Aber die Details machen einen Unterschied:
- Das Rose Backroad kann entweder das Licht befeuern oder den Akku laden – ein solider Kippschalter dient dabei zum Umschalten und Einschalten des Lichts. Das Grizl ECLIPS kann Licht leuchten lassen und lädt ab einer gewissen Geschwindigkeit immer auch die Powerbank – was auch mehr Energie-Aufnahme bedeutet.
- Am Backroad kann man die Energieverbraucher mit dem Kippschalter komplett trennen. Am Grizl laufen sie immer mit. Oder man muss die App bemühen.
- Das Grizl kommuniziert den Ladestand per App (oder Garmin). Am Backroad muss das Staufach geöffnet werden und ein Knopf am K-Werk betätigt werden, um die Kontroll-LED leuchten zu lassen.
- Die Backroad Powerbank hat eine höhere Kapazität.
- Das Backroad System ist modularer aufgebaut. Mehr Freiheit bei Scheinwerfer- und Powerbank-Wahl beim Nachrüsten.
- Die Abdeckkappe des USB C-Anschlusses am Backroad wirkt besser vor Wassereindringen geschützt.

Unterm Strich kann man sagen, dass das Backroad System flexibler und mechanischer ist. Dagegen verrät das Grizl Eclips ein wenig den Abenteuergedanken zugunsten des Komforts eines smarten Systems mit App. Wer das Smartphone auch mal zu Hause lässt, ist mit dem Backroad definitiv besser unterwegs. Letztlich eine Geschmacksfrage, ich finde den Kippschalter-Ansatz sympathischer und die Möglichkeit alle Verbraucher ganz einfach ausschalten zu können ansprechender.
Bikepacking all inclusive
Zum Rose Backroad Test Rad gehören passende Fidlock-Taschen, die gleich dabei sind. Sie docken magnetisch und per Schnappverschluss am Rahmen an und schließen dank Lippen bündig an. Adieu, Riemen-Gefummel. Tatsächlich lassen sich beide Taschen schnell anbringen und sitzen anschließend sicher, wenn man den Dreh einmal heraushat. Sehr gut gefiel mir auch in Sachen Ausstattung und „Raumaufteilung“ die Rahmentasche. Sowohl die „Gepäckspinne“ unter der Tasche als auch das linksseitige Wertsachen-Fach erhöhen die Nützlichkeit.


Auch die sonstigen Bikepacking Features passen: An jeder Seite der Gabel kann das Backroad bis zu 3 kg schweres Gepäck in Anything-Cages unterbringen. Zusätzliche Gewinde für Zweipunkt-Halter gibt es auf dem Oberrohr und unter dem Unterrohr. An Schutzbleche und Gepäckträger ist auch gedacht.
Ausstattung: solide und Langstrecken tauglich
Das Rose Backroad 2026 kam gleich zum Marktstart mit je 5 Modellen auf Basis des Carbonrahmens und 4 Modellen auf Basis des ebenfalls neuen Alurahmens. Das Rose Backroad AL (für Alu) wartet dabei ebenfalls mit einem Staufach auf. Alle Modelle sind zudem für den Anbau der Licht- und Lade-Einrichtung vorbereitet. Die Kabel für den Scheinwerfer, zum Dynamo, der USB-C Ladebuchse und zum Anschluss einer Powerbank liegen bereits. In der Rose Backroad 2026 News findet ihr alle Modelle im Überblick. Zudem gibt es eine Commuter-Variante des Backroad AL mit Schutzblechen, Licht und Gepäckträger für 2.900 €. Sie ist mit Busch und Müller IQ-X-Scheinwerfer und DT Swiss Nabendynamo-Laufradsatz für den Preis hochwertig ausgestattet.
CF GRX 820 | CF Apex AXS | CF GRX 825 Di2 | CF Force AXS | CF Unsupported | AL GRX 400 | AL Apex | AL GRX 610 | AL EQ | |
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Schaltgruppe | Shimano GRX RX820 1x12, 40x10-51 | SRAM Apex XPLR AXS 1x12, 40x11-44 | Shimano GRX RX825 Di2 1x12, 40x10-51 | SRAM Force XPLR AXS 1x13, 40x10-46 | Shimano GRX RX820 1x12, 40x10-51 | Shimano GRX RX400 2x10 | SRAM Apex 1x12 | Shimano GRX RX610 2x12 | Shimano GRX RX610 2x12 |
Laufräder | Rose G30, 28" 24L, 27 mm IMW | Rose G30, 28" 24L, 27 mm IMW | Rose G30, 28" 24L, 27 mm IMW | Rose G30, 28" 24L, 27 mm IMW | Rose G30, 28" 24L, 27 mm IMW, SON Nabendynamo 29 S | Rose R30, 28" 24L | Rose R30, 28" 24L | Rose R30, 28" 24L | Rose R30, 28" 24L mit Nabendynamo |
Reifen | Continental Terra Adventure, 700x45C | Continental Terra Adventure, 700x45C | Continental Terra Adventure, 700x45C | Continental Terra Adventure, 700x45C | Schwalbe G-One Overland, 50-622 | Schwalbe G-One Bite, 700x45C | Schwalbe G-One Bite, 700x45C | Schwalbe G-One Bite, 700x45C | Schwalbe G-One Bite, 700x45C |
Lenker | Rose Gravel Aluminium | Rose Gravel Aluminium | Rose Gravel Aluminium | Rose Gravel Aluminium | Rose Gravel Aluminium | Rose Gravel Aluminium | Rose Gravel Aluminium | Rose Gravel Aluminium | Rose Gravel Aluminium |
Vorbau | Rose ALR 2.0 | Rose ALR 2.0 | Rose ALR 2.0 | Rose ALR 2.0 | Rose ALR 2.0 | Rose ALR | Rose ALR | Rose ALR | Rose ALR |
Sattel | Fizik Terra Argo X7 | Fizik Terra Argo X7 | Fizik Terra Argo X7 | Fizik Terra Argo X7 | Fizik Terra Argo X7 | Selle Italia Model X | Selle Italia Model X | Selle Italia Model X | Selle Italia Model X |
Sattelstütze | Rose D-Shape Gravel Carbon | Rose D-Shape Gravel Carbon | Rose D-Shape Gravel Carbon | Rose D-Shape Gravel Carbon | Rose D-Shape Gravel Carbon | Rose D-Shape Aluminium | Rose D-Shape Aluminium | Rose D-Shape Aluminium | Rose D-Shape Aluminium |
Beleuchtung | separat erhältlich | separat erhältlich | separat erhältlich | separat erhältlich | Supernova M99 DY Pro inkl. TL3 Mini Rücklicht | – | – | – | Integrierte Lichtanlage |
Powerbank | separat erhältlich | separat erhältlich | separat erhältlich | separat erhältlich | B+M K-Werk, 4.900 mAh, inkl. Gleichrichter | – | – | – | – |
Rahmentaschen | Rose Frame Bag (Fidlock) | Rose Frame Bag (Fidlock) | Rose Frame Bag (Fidlock) | Rose Frame Bag (Fidlock) | Rose Frame Bag + Top Tube Bag (Fidlock) | – | – | – | – |
Besonderheiten | – | – | – | – | Dynamo, Pufferakku, Power-Switch | – | – | – | EQ: mit Schutzblechen, Dynamo |
Gewicht | 9,6 kg | 9,2 kg | 9,6 kg | 9,1 kg | 11,0 kg | n/a | n/a | n/a | n/a |
Preis | 3.000 € | 3.400 € | 3.700 € | 4.200 € | 4.400 € | 2.000 € | 2.400 € | 2.500 € | 2.900 € |
Link | GRX 820 | Apex AXS | CF GRX 825 Di2 | Force AXS | Unsupported | AL GRX 400 | AL Apex | AL GRX 610 | AL EQ |
Unser Rose Backroad Testrad ist das Top-Modell unter den Carbon-Varianten, fällt aber gemessen an der Ausstattung mit 4.400 Euro noch günstig aus. An die 900 Euro wären bei Einzelkauf allein für Scheinwerfer, Nabendynamo und Powerbank fällig, selbst wenn das Equipment über unsere Schnäppchenplattform Daily Deals beschafft würde – Einspeichkosten noch beiseite gelassen. Hinzu kommen noch die beiden Taschen, für die man gut und gerne 200 Euro kalkulieren kann.

Den Einstieg in die Modelle mit Carbonrahmen bildet das Rose Backroad mit mechanischer Shimano GRX 820 1×12 Gruppe für 3.000 Euro. Wie bei allen Carbon-Modellen ist die Fidlock-Rahmentasche hier bereits inklusive.
Gemeinsam ist allen Modellen auch ein neuer Aluminium-Laufradsatz namens Rose G30. Dieser ist mit einer großen Innenweite von 27 mm gut für die neuen Möglichkeiten bei der Reifenbreite gerüstet. Ab Versand sind alle Backroad Carbon mit Ausnahme unseres Test Rades mit 45 mm Continental Terra Adventure ausgestattet. Unser Unsupported-Testrad schöpft die gestiegene Reifenfreiheit ab Werk noch besser aus. Denn es wartet mit Schwalbe G-One Overland in 50 mm auf. Eine ausgezeichnete Kombination für das Einsatzgebiet, wie sich auf den Testfahrten zeigte. Die Reifen rollen auf der Straße leise und sie bieten Offroad selbst unter feuchten und matschigen Bedingungen viel Grip. Auch die höheren Pannenschutzqualitäten des Overland passen gut zum Kilometerabreißen unter ungewissen Vorzeichen – nicht zufällig nutzen auch Ultra Gravel-Racer den Reifen gerne.


Was sicher einige an einem 4.400-Euro-Gravel Bike nicht erwarten würden, ist die mechanische Shimano GRX 820-Schaltgruppe. Für mich spricht fast alles für diese Kombi. So ist das Rad immer ohne Nachdenken einsatzbereit. Das Schaltverhalten ist dabei über jeden Zweifel erhaben. Ein minimaler Schwenk des Hebels genügt, um einen leichteren Gang einzulegen. Und das Hoch- und Runterschalten ist sogar besser getrennt als bei einer elektronischen Di2-Gruppe.
Auch die gewählte Übersetzung der 1×12 GRX passt perfekt zum Einsatzbereich. Mit der 10-51 Kassette und dem 40er Kettenblatt kommt man auch mit vollen Taschen jeden Berg recht flüssig hoch.

Nicht zuletzt hat Rose auch die passenden Disc-Bremsen für das Fahren mit Gepäck ans Rad gepackt. Mit 180 mm Disc-Rotor vorne sollten auch schwere Fahrerinnen oder Fahrer ein beladenes Backroad bergab stets mit gleichbleibender Kraft verzögern können.
Und auch der kleine Chaincatcher ist ein willkommenes, keineswegs verzichtbares Extra, das nicht selbstverständlich bei 1-fach Set-ups an Gravel Bikes ist.

Geometrie: Bewährtes bleibt
Die Geometrie des neuen Rose Backroad wurde leicht überarbeitet und ist gezielt auf lange Strecken ausgelegt. Sie gleicht sich bei Rose Backroad AL und Rose Backroad Carbon bis auf wenige Millimeter. Einen Unterschied gibt es allerdings bei der Auswahl an Rahmenhöhen. Während die Carbon-Variante in sechs Größen von XS bis XL erhältlich ist, decken die Alu-Modelle mit 2 Größen mehr sogar XXS bis XXL ab.
Kennzeichnend für die neue Rose Backroad Geometrie ist ein moderat verlängerter Reach und ein minimal höherer Stack als beim Vorgänger-Modell. Erfreulich ist, dass die Kettenstreben dennoch recht kompakt blieben. Insgesamt aber bleibt Rose der alten, beliebten Geometrie weitgehend treu, mit leichten Anpassungen an die neuen Anforderungen.
Rahmengröße | XS | S | M | M/L | L | XL |
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Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 384 mm | 388 mm | 396 mm | 403 mm | 412 mm | 430 mm |
Stack | 545 mm | 565 mm | 581 mm | 600 mm | 610,5 mm | 624 mm |
STR | 1,42 | 1,46 | 1,47 | 1,49 | 1,48 | 1,45 |
Lenkwinkel | 70,5° | 71° | 71,3° | 71,3° | 71,5° | 71,5° |
Sitzwinkel, effektiv | 75,5° | 74,5° | 74,3° | 74° | 73,8° | 73,5° |
Oberrohr | 525 mm | 545 mm | 560 mm | 575 mm | 590 mm | 615 mm |
Oberrohr (horiz.) | 525 mm | 545 mm | 560 mm | 575 mm | 590 mm | 615 mm |
Steuerrohr | 102 mm | 122 mm | 137 mm | 157 mm | 167 mm | 182 mm |
Sitzrohr | 462 mm | 481 mm | 501 mm | 511 mm | 531 mm | 556 mm |
Überstandshöhe | 772 mm | 792 mm | 809 mm | 823 mm | 837 mm | 856 mm |
Kettenstreben | 425 mm | 425 mm | 425 mm | 425 mm | 430 mm | 430 mm |
Radstand | 1.018 mm | 1.025 mm | 1.035 mm | 1.049 mm | 1.064 mm | 1.086 mm |
Tretlagerabsenkung | 78 mm | 78 mm | 78 mm | 78 mm | 78 mm | 78 mm |
Tretlagerhöhe | 280,5 mm | 280,5 mm | 280,5 mm | 280,5 mm | 280,5 mm | 280,5 mm |
Gabel-Offset | 48 mm | 48 mm | 48 mm | 48 mm | 48 mm | 48 mm |
Um die neuen internationalen Rose Größenangaben einzuordnen, die die alten Zahlenwerte ersetzen, haben wir einen Vergleich in unserem Geometrics-Tool vorgenommen. Der alten Rahmengröße 57 entspricht dabei von den Stack- und Reachwerten am ehesten die neue Größe M/L. Vergleicht man direkt, fällt vor allem der um 5 mm höhere Stack des Nachfolgers auf. Im Vergleich mit dem Canyon Grizl in M hat das Rose Backroad CF in M/L einen marginal höheren Stack und ansonsten vor allem viel kürzere Kettenstreben bei ansonsten vergleichbaren Werten.

Rose Backroad Fit
Gut zu wissen zum Backroad Fit: Die minimale Sattelhöhe ist bei den einzelnen Rose Backroad Rahmengrößen begrenzt, da die Sattelstütze im Sitzrohr nicht komplett eingeschoben werden kann. Bei unserem Rose Backroad Test Rad in S mit Fizik Sattel kamen wir runter auf 69 cm (gemessen, wie üblich, von der Mitte des Tretlagers bis zur Sitzfläche entlang des Sitzrohres). Unsere Testerin Emma, der das Backroad in S passen sollte, fand diese Einstellung noch einen Tick zu hoch. Sie wäre lieber auf einen XS-Rahmen gegangen.

Etwas überraschend: Auch ich konnte mit 1,8 m Körpergröße auf dem S-Rahmen durchaus noch Touren bis 50 km fahren, wenn der Sattel auf der Sattelstütze weit hinten platziert war – übrigens Kudos für den weiten Verstellbereich des Fizik Sattels. Kein Wunder, denn der Stack liegt hier auf dem Niveau eines Competition-Rennrades in meiner Größe. Allerdings war die Sitzposition sehr kompakt, auf Dauer zu kompakt. Der Perfect Fit wäre ein Testrad in Größe M gewesen (Rose Größenempfehlung bis 1,79 cm). Das war aber zum Testzeitpunkt nicht verfügbar. Für meine Testfahrten habe ich einen Rose 100-mm-Vorbau montiert. Der Tausch war leicht möglich, allerdings ließen sich die Leitungen und Züge dann nicht mehr unter der Abdeck-Kappe verstecken. Aber mit nur 1 cm mehr Vorbaulänge sollte auch mit Abdeckung kein Problem sein.
Wir halten fest: Die Rose Größenempfehlungen sind eher für das Einnehmen einer aufrechten Sitzposition ausgelegt.
Rose Backraod Test in Fahrt
Gut gelaufen für meinen Geschmack ist, dass in Größe S ein 40 cm breiter Lenker (an den Hoods) zum Einsatz kommt. Das entspricht auch meinen persönlichen Vorlieben, die sich eher am sportlichen Fahren orientieren – in Größe M wäre bereits ein 42 cm breiter Bügel ab Bord. Das bringt den Vorteil besseren Gegenhalts im Gelände und schafft mehr Raum für Taschen an der Front, ist also eigentlich für ein Rad dieser Machart die richtige Wahl.
Gefahren hat neben mir auch Emma das Rose Backroad Unsupoorted, die bereits über viel MTB-Erfahrung verfügt und privat mit dem Gravel Bike pendelt. Sie passt mit 1,68 Meter Körpergröße exakt in die Rose-Empfehlung für Größe S. Und sie fühlte sich am Cockpit spontan wohl. So wohl, dass sie ohne große Eingewöhnung direkt auch einen einfachen MTB-Trail unter die Räder nahm (am Redaktionssitz gibt es legale Trails, die nach Stufen klassifiziert sind!).

Wie sicher das Backroad sich auf Gravel und weniger befestigten Waldwegen bewegen lässt, war auch mein hervorstechender Eindruck. Das Rad geht kontrolliert durch die Kurven und hat eine im besten Sinne gutmütige Lenkung. Das Fahrverhalten ist auf eine Art ausgewogen, dass es Lust auf mehr macht.
Mehr Kilometer im Wald oder zwischen den Feldern aber auch auf der Straße. Natürlich erbringt das Rose Backroad Unsupported im vollen Bikepacking-Dress keine Fahrdynamikwunder, obwohl es ultrasteif im Antritt ist. Es beschleunigt eher unspektakulär, legt dann aber gut los. Denn das Backroad läuft auch auf der Straße leicht und leise, viel leichter und leiser, als es die Optik mit den dicken Reifen im dicken Rahmen erwarten lässt.

Noch ein Wort zum Komfort: Dank der dicken Reifen auf den breiten Felgen ließ sich der Luftdruck weit absenken, was neben guter Traktion auch eine viel bessere Dämpfung bringt. Mit 1,3 bar vorn und 1,4 bar hinten konnte ich problemlos fahren, ohne dass die Lenkeigenschaften ins Schwammige rutschten. Und so vermittelt das Backroad den Eindruck besonders hohen Komforts. Mit vergleichbaren Drücken zu immer noch üblichen 42er Reifen gefahren, zählt es gefühlt zu den komfortablen Gravel Bikes. Trotz des für mich weiten Sattelstützenauszugs, gibt es aber ebenfalls gefühlt noch einige Modelle mit mehr „eingebauter Stoßdämpfung“ in Sitzrohr und Sattelstütze ohne ausdrückliches Federkonzept. Etwa das Giant Revolt Advanced oder das Specialized Diverge aus der jüngeren Testerfahrung.

In der Summe der Fahreigenschaften würde ich sagen, dass das Backroad 2025 zu den besonders ausgewogenen und harmonischen Gravel Bikes gehört und sich nirgendwo eine Blöße gibt. Supersicher, aber wendig genug für einen kleinen Trail-Ausflug – was will man mehr.
Das ist uns aufgefallen
Fit: Rose orientiert sich bei den Größenempfehlungen eher an einer aufrechten Sitzposition. In unserem Test wäre für Testerin und Tester gleichermaßen eine Nummer kleiner als empfohlen die passendere Wahl gewesen. Wer es komfortabler mag, kann dennoch goldrichtig mit den Rose Größenangaben liegen. In jedem Fall ist der Fit einen zweiten Blick wert, wenn man am Rand der Empfehlungen liegt. Auch auf die mögliche minimale Sitzhöhe durch den begrenzten Einschub der Sattelstütze gilt es beim Kauf zu achten.
Reifen & Laufräder: Solide Laufräder mit Alu-Felgen und großer Innenweite, gepaart mit breiten, pannensicheren, aber nicht langsamen Reifen mit starkem Allround-Profil wie am Backroad, das wäre für viele, die mit ihrem Gravel Bike Touren fahren eine passende Wahl, ist aber tatsächlich noch nicht häufig zu sehen.
Licht und Laden: Auch hier gilt: mehr davon! Vor allem, mehr Licht! Gerade jetzt im Herbst, ist es schön, wenn man einfach an nichts denken muss, wenn man zur Ausfahrt startet. Pannen-Set? Im Staufach. Licht. Immer am Rad, immer bereit. Mit dem M99 DY Pro hat Rose zudem die wegen ihres breiten Lichtbildes derzeit offroadtauglichste Variante eines Dynamo-Scheinwerfers an Bord.
Schaltung, allzeit bereit. Einfaches Schalten, geringe Bedienkräfte, passende Gänge. Warum die mechanische GRX-Gruppe oft als minderwertige Alternative gegenüber elektronischen Gruppen gesehen wird, lässt sich an der Bedienung nicht festmachen.
Für wen? Für Bikepacking auf langen Distanzen out of the box ist das Backroad Unsupported wirklich perfekt aufgestellt. Aber auch für ganz normale Wochenend-Touren macht sich das Paket super nützlich. Und zum Pendeln sowieso – fehlen nur Schutzbleche.
Für wen besser nicht? Wer die volle Lichtpower gar nicht benötigt, zahlt einen zu hohen Aufpreis für das Paket. Für sportliches oder gar Wettkampf orientiertes Graveln gibt es Bessere, auch wenn Downsizing das Backroad unter harten Bedingungen wegen seiner Reifenfreiheit zumindest zu einer Option macht.
Das neue Rose Backroad Unsupported ist ein Gravel-Bike für Leute, die wirklich unterwegs sein wollen: ganz egal, ob auf Kurztour, auf Ultralang-Tour oder nur auf dem Weg zur Arbeit (mit Offroad-Anteilen). Im Wettbewerb der seltenen Gravel Bikes mit All-Inclusive-Bikepacking Ausstattung für Licht und Laden, verkörpert das Backroad die Flanellhemd-Variante: Einfacher, dadurch vielseitiger, aber genauso stark. Beleuchtung mit Fernlicht aus dem Dynamo, cleveres Laden via K-Werk, integriertes Staufach und magnetische Taschen – mehr geht kaum. Auf Schotter fährt es kontrolliert und gutmütig, auf Asphalt überraschend leise und leichtfüßig und präsentiert sich als perfekter Allrounder, wenn man das Unsupported Paket wegdenkt. Unterm Strich: ein sehr rundes, auch alltagstaugliches Abenteuerpaket für einen fairen Preis.

Pro / Contra
Stärken
- Komplette Unsupported Bikepacking Ausstattung
- Durchdachtes Rahmen- und Gabel-Set
- Starkes Licht und starker Dynamo
- Sehr ausgewogenes Fahrverhalten
- Komfort
Schwächen


Habt ihr schon Erfahrungen mit dem neuen Rose Backroad 2025?
Testablauf
Hier haben wir unsere Fahreindrücke gesammelt:
- Bergisches Land Circa 150 km auf Gravel Wegen, in welligem Terrain mit kurzen Anstiegen bis 20 % und maximal 110 Hm am Stück, Abfahrten auf Gravel bis 50 km/h, gelegentliche einfache Trails.
Testräder werden bei den Herstellern für den Test in der beschriebenen Kategorie angefragt. Die Hersteller stellen das Rad kostenlos in der Art und Weise zur Verfügung, wie es der Fachhandel erhält; bei Testrädern von Direktanbietern, wie sie der Endkunde erhält, also vormontiert. Testräder werden in der Redaktions-Werkstatt endmontiert. Für den Test werden die Räder gewogen, die Sitzposition wird bei identischer Sattelhöhe (bezogen auf die Tretlagermitte) vermessen und die Reifen auf den mittleren empfohlenen Reifendruck befüllt. Für eventuelle Geländefahrten wird der Reifendruck zusätzlich auf den unteren empfohlenen Wert gesenkt. Nach Testende erhalten die Hersteller die Testräder zurück.
- Ich fahre hauptsächlich
- Rennradtouren, CX-Rennen, Gravelrides
- Vorlieben bei der Geometrie
- Gemäßigt sportlich, eher lang
38 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumGenau wie "siehe oben" mit der Abschaffung des früheren Baukastensystem:
Ideal für den Kunden, aber viel aufwändiger und weniger profitabel als einige wenige Modelle von der Stange
Ja habe ich gehört. Gibt immer weniger davon. Man merkt dem Markt aber auch an, das viele gar nicht so detailliert aufs die Produktpalette schauen -- eher findet man es so gut, ob mans braucht oder nicht.
Beim Baukastensystem habe ich auch einen Vorteil für den Anbieter gesehen. Man sieht doch so viel eher was beim Kunden ankommt und kann sein Portfolio dahingehend verschlanken.
Jedes Backroad wird doch mit der fast komplette Verkabelung bis zum Lenker versendet, auch die Fahrräder mit elektronischer Schaltung. Kauf dir selber ein Dynamo und bau dir was du willst. Das ist nicht verboten.
Ich glaube die meisten die hier groß meckern sind einfach nicht die Zielgruppe des unsupported. Wer durch die Nacht fahren will, hat meistens auch keine Zeit seine Handy & Computer Akkus währenddessen leer zu machen, besonders weil ja Powerbank und Smartphone zur Dämmerung voll geladen sein können. Bei den 3W die das SON liefert und den 3W die das Supernova schluckt wäre doch sowieso nicht viel übrig um eine Powerbank zu laden?
Ein Standlicht wäre natürlich so oder so zu wünschen.
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