Rose Backroad FF Test: „Wie können wir ein richtig schnelles Race Gravel Bike auf die Räder stellen?“, hat man sich bei Rose gefragt. Herausgekommen ist das Backroad FF: neu erfunden vom Rahmen bis zum Laufradsatz und den passenden Taschen. FF steht dabei für „Fast Forward“. Wir konnten testen, wie das neue Rose Backroad FF nach vorne geht.
Video: Rose Backroad FF im Test
Rose Backroad FF: Infos und Preise
Mit dem neuen Rose Backroad FF betritt das erste konsequent auf Aerodynamik und Tempo getrimmte Gravel Bike der Bocholter die Bühne. Für das neue Race Gravel Bike hat Rose tief in die Aero-Entwicklungskiste gegriffen. Rohrformen mit Genen des Competition-Rennrades Rose XLite, ein neues Gravel Aero-Cockpit und ein sehr spannender neuer Aero Gravel-Laufradsatz sollen Speed auf dem Schotter bringen. Zum Start gibt es zwei Modelle – wir konnten das Top-Modell mit Force XPLR testen. Zunächst die wichtigsten Fakten:
- aerodynamisch optimiertes Race Gravel Bike
- Carbon-Rahmenset
- mit Newmen entwickelter Rose GC50 Aero Gravel-Laufradsatz – 40 mm breite Felge vorne
- Aero-Taschenkonzept mit Fidlock-Rahmenbefestigung
- 398 g leichtes Gravel Race Carbon-Cockpit
- Reifenfreiheit bis 45 mm in 700c
- Modelle zum Start SRAM Rival AXS XPLR und SRAM Force AXS XPLR
- Gewicht Komplettrad ab 8,0 kg
- Gewicht Rahmen / Gabel 1076 g / 448 g (Größe M, Herstellerangabe)
- Verfügbar sofort
- Infos www.rosebikes.de
- Rose BACKROAD FF Rival AXS XPLR – 3.499,00 €
- Rose BACKROAD FF Force AXS XPLR – 4.999,00 €
Preise
Rose Backroad FF Force XPLR 4.999 €
Rose Backroad FF Rival XPLR 3.499 €
Die Innovationen
Einsatzbereich | Rennen, Cyclocross, Gravel |
---|---|
Rahmenmaterial | Carbon |
Gabel | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 8,2 kg |
Stack | 574 mm |
Rahmengrößen | XS, S, M, ML, L, XL (im Test: ML) |
Website | www.rosebikes.de |
Preisspanne | 3.499 Euro – 4.999 Euro |
Das neue Rose Backroad FF ist keinesfalls einfach ein leicht modifziertes Rose Backroad. „Es lehnt sich mehr ans Rose XLite als an ein Gravel Bike an“, erklärte Produktmanager Jonas Tenbrock. Das Carbon-Rahmenset wurde von Grund auf neu entwickelt und die Geometrie legt Wert auf Gewicht auf dem Vorderrad. Vom XLite-Gewicht ist der Backroad FF-Rahmen mit 1.076 g (Herstellerangabe) dabei zwar rund 200 g entfernt. Aerodynamisch geht es als System aber noch einen Schritt weiter als das Aero Allround-Rennrad.
Aerodynamik
Rose beschäftigt einen eigenen Aerodynamiker. Und das Backroad FF ist das erste Rose-Rennrad, das komplett mittels CFD-Analyse aerodynamisch optimiert wurde – im Paket mit einem spannenden neuen Gravel Aero-Laufradsatz, einem neuen Cockpit und eigenen Taschen, die nicht mit Riemen, sondern magnetisch andocken.
Die Aero-Rohrformen sind angelehnt ans Rose XLite und im virtuellen Windkanal – sprich im Computer – optimiert. Mit dem bekannten Backroad verglichen, spricht Rose von „signifikanten Verbesserungen“. Produktmanager Jonas Tenbrock konnte das Backroad schon länger fahren und hat die Effizienz auch auf längeren Trainingsfahrten mit Powermeter mit dem eigenen Rose XLite verglichen. Sein individueller Befund: Das neue Rose Backroad FF mit 35 mm-Reifen und GC 50-Laufrädern benötigt nur 6 Watt bis 8 Watt mehr Leistung als das Rose XLite mit 28 mm-Reifen und 60 mm hohem Aero-Laufradsatz.
GC 50 Aero Gravel-Laufradsatz
Ein Knüller ist sicher der neue Aero Gravel-Laufradsatz, der zusammen mit Newmen für das Rose Backroad FF entwickelt wurde. Mit 50 mm hohen Carbonfelgen und einer Maulweite von 27 mm wiegt er laut Rose lediglich 1.550 Gramm. Die Eine Besonderheit: Die vordere Felge ist besonders für direkt anströmende Luft optimiert und U-förmiger sowie außen satte 40 mm breit – so bietet sie einen fast flachen Übergang zum Vorderreifen. Dagegen ist das hintere Profil V-förmiger und außen nur 32 mm breit, weil hier verwirbelte Luft auftrifft.
Ergebnis der Aero-Arbeit: Gegenüber dem bekannten Rose GC 40-Laufradsatz soll der GC 50 rund 2 Watt bis 3 Watt effizienter sein – gemessen bei 45 km/h und Anströmwinkeln zwischen 0° und 10°. Außerdem besitzt der Laufradsatz neue Newmen Aero-Naben mit schlankem Körper sowie verbessertem Leichtlauf durch optimierte Lager und Dichtungen.
Gravel Race One Piece Cockpit
Das andere Highlight am Rose Backraod FF ist aus unserer Sicht das neue einteilige Gravel Race Cockpit für integrierte Leistungsverlegung. Ein Pluspunkt: Lenkertausch ist ohne Leitungskappen möglich. Der andere: seine Form. Sie ist so gestaltet, dass die aerodynamische Position mit leicht zur Mitte gedrehten Hoods und auf dem Oberlenker aufliegenden Unterarmen gut gefahren werden kann. Zugleich sind die Bremshebel auch aus den Drops hervorragend zu erreichen. Mehr dazu im Fahreindruck. Die technischen Eckdaten:
- Größen an Bikes ab Shop 90/380 mm, 100/400 mm / 110/400 mm
- Zusätzliche Größen 100/380 mm, 120/400 mm
- Gewicht 398 g in 100/400
- Flare 15°
- Drop 98 mm
- Reach 73 mm
- Vorbauwinkel -10°
- Rise 20 mm
Marginal Gains durch Bikepacking-Taschen
Ähnlch wie beim aktuellen Canyon Grail gehören auch die Backrpad FF Bikepacking-Taschen zum Konzept. Sie docken magnetisch über ein Fidlock-System an. Weil sie sozusagen nahtlos die Rahmenfläche vergrößern, sollen sie auch einen kleinen Teil zur Aerodynamik beitragen: Laut Rose CFD-Berechnungen spart die montierte Rahmentasche 0,5 Watt bei realistischen Anströmwinkeln zwischen 6° und 12°. Was vielleicht am wichtigsten ist: Sie kostet zumindest keine Zusatzenergie. Zusätzlich bezahlen muss man sie dennoch: Die Rahmentasche soll es demnächst im Shop für 70 € bis 80 € geben. Die (nicht aerodynamisch vorteilhafte) Oberrohrtasche soll für 40 € zu haben sein.
- Innenlager-Bauart Press-Fit
- Steuerlager k.A.
- Bremsaufnahme Flat-Mount 160/160 mm
- Antrieb- /Schaltungs-Kompatibilität 1-fach und 2-fach, nur elektronische Schaltungen
- Garantie gesetzl. Gewährleistung, 6 Jahre Crash-Replacement 50 % Neupreis
- Gewichtszulassung 120 kg
Ausstattung: Rival und Force zum Start
Das Rose Backroad FF kommt zum Start in zwei Varianten – weitere sollen aber später im Jahr folgen. Beide basieren auf dem neuen Rahmenset mit allen oben beschriebenen Innovationen. Es besitzt zudem ein SRAM UDH-Schaltauge und ist ab Shop mit einer 8 mm Offset-Sattelstütze ausgestattet. Alternativ sind 0 mm Setback und 14 mm Setback erhältlich.
Beide Rose Backroad FF Modelle haben auch das Aero-Cockpit. Am Top-Modell wechselt aber eine SRAM Force AXS XPLR die Gänge. Und nur hier sind auch die neuen Rose GC50 Gravel Aero-Laufräder direkt mit an Bord. Das Einstiegsmodell mit SRAM Rival AXS XPLR kommt dagegen mit einem Rose G30 Light-Laufradsatz. Er besitzt Alu-Felgen und eine geringere Maulweite von 25 mm – was aber dennoch die möglichen und sinnvollen Reifenbreiten gut bedient. Die beiden Rose Backroad-Modelle im Überblick:
Überblick Rose Backroad FF Modelle
Rose Backroad FF SRAM Force | Rose Backroad FF SRAM Rival | |
---|---|---|
Preis | 4.999 € | 3.499 € |
Gewicht | 8,1 kg (gewogen) | 8,5 kg |
Rahmen | Carbon, 12x142 mm Steckachse, 140 mm Flat-Mount | Carbon, 12x142 mm Steckachse, 140 mm Flat-Mount |
Gabel | Carbon, 12x100 mm Steckachse | Carbon, 12x100 mm Steckachse |
Gruppe | SRAM Force AXS XPLR | SRAM Rival AXS XPLR |
Übersetzung | 44 / 10-44 | 44 / 10-44 |
Laufradsatz | Rose GC50, Carbon, 700x27c | Rose G30 Light, Alu, 700x25c |
Reifen | Schwalbe G-One RS 40-622 | Schwalbe G-One RS 40-622 |
Cockpit | Rose Gravel Race Carbon einteilig | Rose Gravel Race Carbon einteilig |
Powermeter | Quarq Force AXS achsbasiert, einseitig | Quarq Rival AXS achsbasiert, einseitig |
Besonderheiten | Laufradsatz mit differenzierten Felgenprofilen, passende Taschen mit Fidlock-Befestigung verfügbar, Chainguide | passende Taschen mit Fidlock-Befestigung verfügbar, Chainguide |
Übersetzung
Die Übersetzung des Rose Backroad FF macht dem Race Gravel Bike-Anspruch alle Ehre. Die beiden verfügbaren 1-fach SRAM XPLR-Antriebe sind mit 44er-Kettenblatt für Highspeed auf dem Kiesweg ausgelegt – nicht für lange, schwierige Anstiege mit Gepäck. Die 1:1-Übersetzung ist der leichteste verfügbare Gang – wie am Marathon-Rennrad. Wer leichtere Gänge will, muss das Kettenblatt tauschen. Denn mehr als 44 Zähne können XPLR-Schaltwerke offiziell nicht bedienen. Bis 55 km/h lassen sich so mit 90er-Trittfrequenz erreichen. Aber für eine flüssige 60er-Kadenz bergauf müssen es auch 8 km/h sein. Hier findet ihr die Rose Backroad FF Übersetzung im Ritzelrechner.
Das Gute an diesem Antrieb: Mit der eigens mit Wolf Tooth entwickelten Chainguide ist er extrem sicher vor Kettenabwürfen auch beim Ballern über ruppigstes Terrain. Und da kommen wir gleich noch zu.
Geometrie: Duck dich schnell!
Das Rose Backroad FF 2024 kommt in sechs Rahmengrößen von XS bis XL. Damit sollen Fahrerinnen und Fahrer zwischen 1,57 m und 2,0 m Größe ihr passendes Race Gravel Bike finden können. Schon auf den ersten Blick fallen an der Geometrie die niedrigen Stack-to-Reach-Werte auf. Rose hat eine neue Steuersatzkappe entwickelt und kommt so mit dem Vorbau noch einmal 7 mm bis 8 mm tiefer im Vergleich zur alten – sogar tiefer als am XLite.
Für rennorientierte Backroad-Rider sollte damit ein nahtloser Übergang vom Straßenrennrad zum Gravel Bike möglich sein. Zumal statt des einteiligen Cockpits auch ein normaler Vorbau mit Lenker (oder ein anderes Cockpit) montiert werden kann. Wenige andere Gravel Bikes positionieren Piloten vergleichbar sportlich. Zum Vergleich: Das klassische Backroad hat in Größe 57 je rund 1 cm weniger Reach und mehr Stack als das Backroad FF in ML.
Ähnliche Race-Optimierung gilt auch für die übrige Geometrie-Auslegung. Eine sehr kompakte Radbasis mit kurzen Kettenstreben (420 mm) und vergleichsweisen steile Lenkwinkel lassen eine sensible Lenkung und ein agiles Fahrverhalten erwarten, das einen Hauch von Cyclocross-Bike hat. Auch die weit nach vorne rotierte Sitzposition dank steilem Sitzwinkel ist konsequent für flüssige Krafteinleitung bei hohem Tempo angelegt. Sogar das jüngst vorgestellte, ebenfalls Race-orientierte Canyon Grail CFR hat einen etwas kommoderen Stack-to-Reach-Wert – gleicht das aber mit dem abfallenden Lenker für die Profis etwas aus.
Rahmengröße | XS | S | M | ML | L | XL |
---|---|---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 377 mm | 387 mm | 396 mm | 405 mm | 418 mm | 432 mm |
Stack | 523 mm | 542 mm | 558 mm | 574 mm | 592 mm | 616 mm |
STR | 1,39 | 1,40 | 1,41 | 1,42 | 1,42 | 1,43 |
Lenkwinkel | 71,3° | 71,8° | 72° | 72,3° | 72,5° | 72,5° |
Sitzwinkel, real | 76,3° | 75,5° | 75° | 74,5° | 74,5° | 74,5° |
Oberrohr (horiz.) | 505 mm | 527 mm | 546 mm | 564 mm | 582 mm | 603 mm |
Steuerrohr | 100 mm | 118 mm | 134 mm | 153 mm | 171 mm | 195 mm |
Sitzrohr | 450 mm | 482 mm | 505 mm | 525 mm | 550 mm | 585 mm |
Überstandshöhe | 751 mm | 777 mm | 796 mm | 817 mm | 837 mm | 868 mm |
Kettenstreben | 420 mm | 420 mm | 420 mm | 420 mm | 420 mm | 420 mm |
Radstand | 993 mm | 1.005 mm | 1.016 mm | 1.030 mm | 1.046 mm | 1.067 mm |
Tretlagerabsenkung | 75 mm | 75 mm | 75 mm | 72 mm | 72 mm | 72 mm |
Einbauhöhe Gabel | 390 mm | 390 mm | 390 mm | 390 mm | 390 mm | 390 mm |
Gabel-Offset | 48 mm | 48 mm | 48 mm | 48 mm | 48 mm | 48 mm |
In unserem Geometrie-Vergleichsportal Geometrics könnt ihr das Rose Backroad FF ganz einfach mit anderen Race Gravel Bikes vergleichen. Hier ein Vergleich mit Canyon Grail CFR, Rose Backroad, Cervélo Áspero und Specialized Crux.
Erstmals beim Backroad FF gibt Rose auch Stack+ und Reach+ Werte an. Sie beziehen sich nicht auf das Ende des Steuerrohrs. Stattdessen beziffern sie den waagerechten und den senkrechten Abstand von der Kurbelachse bis zur meistgenutzten Griffposition am Rennrad: den Hoods der Brems-Schalthebel. Und diese Werte vermitteln ein leicht anderes Bild als der reine Stack-to-Reach. Denn das Cockpit des Rose Backroad FF hat einen Rise von satten 2 cm im Oberlenker. Dazu jetzt mehr.
Rose Backroad FF auf dem Kurs
Niedriger Stack hin oder her – beim ersten Kontakt fühlt sich das neue Rose Backroad FF erst einmal an wie ein gemäßigt sportliches Competition-Rennrad, obwohl mein Testbike keine Spacer unter dem Vorbau hatte. Und das liegt am Cockpit. Denn der Rise bringt auch die Hoods 2 cm nach oben. Passte das für mich? Wie angegossen, wenn es um schnelles Fahren geht – und davon reden wir ja hier (Maße siehe Testerprofil unten). Die meistgefahrene Position bekommt also schon mal ein „Check“.
Doch das Gefühl am Cockpit verdient hier mehr Worte, schließlich entscheiden sich hier im Rennen und im Training Speed, Wohlgefühl und ein Gutteil der Kontrolle. Fangen wir in der Mitte an. Hier bietet die Absenkung eine sehr bequeme Position, um die Hände zur Abwechslung nahe zusammen zu bringen mit fast gestreckten Armen – Aero Messenger Style. Die Absenkung erschwert jedoch das Ablegen der Unterarme nahe der Mitte. Das – in Rennen verbotene – „Imitieren“ des Fahrens mit Aero-Bars geht deshalb mit diesem Cockpit nicht so selbstverständlich. Denn die Arme werden müssen weiter auseinander gelegt werden, als es sich anbietet.
Damit gleich zur nächsten wichtigen Position, für die Rose das Cockpit optimiert hat: Hände in Pfotenstellung oben an den Hoods, Unterarme auf dem Lenker. Resümee: Passt hervorragend. Dabei sind auch die angestellten Bremshebel von oben gut zu bedienen. Und – keineswegs selbstverständlich – auch aus dem Unterlenker sind die Bremshebel mit meinen eher kleinen Händen perfekt bedienbar.
Das Fahren im Unterlenker ist ansonsten durch den geringen Drop und den weit Richtung Körper gezogenen Unterlenker nicht so fordernd für den Rücken wie bei vielen Rennrädern. Für meinen Geschmack trifft es ebenfalls den Bedarf bei längeren schnellen Gravel-Runden ziemlich genau.
Dazu gesellt sich beim Rose Backroad FF die verhältnismäßig weit nach vorne rotierte Sitzposition, eben rennmäßig. Und auch hier passt eins zum anderen. Die Sitzhaltung macht es leicht, Druck aufs Pedal zu bringen und bringt mehr Gewicht aufs Vorderrad, was für viele Gravel Bikes eher untypisch ist.
Die Effekte sind aber unmittelbar spürbar: Zusammen mit der sehr steifen Front und den offenbar ebenfalls seitensteifen Laufrädern ergibt sich ein sicheres, hervorragend berechenbares Fahrverhalten. Im Wiegetritt liegt der Lenker super ruhig, kein nervöses hin- und hertänzeln am Berg, wie ich es von manchen Gravel Bikes kenne. Und natürlich bleibt die Lenkung auch im Sitzen bergauf ruhig.
Auch in schnellen Kurven spielen die Geometrie mit den kurzen Kettenstreben, die Sitzposition und die gute Abstützung der Reifen für mich Hand in Hand für kontrollierte Grenzerfahrungen. Mit den eher bescheidenen Stollen kommen die Schwalbe G-One RS Reifen zwar eher früh an ihre Haftungsgrenze. Aber das Backroad FF schiebt dann absolut berechenbar über beide Räder nach außen.
Und auch enge Kurvenradien mit geringer Geschwindigkeit lassen sich leicht zirkeln. Fußüberlappung mit dem Vorderrad ist kein Problem. Cyclocross-Rennen? Sollte mit diesem Rose Backroad FF auch gut gehen.
Für ein Race Gravel Bike geht es natürlich beim Tempobolzen ans Eingemachte. Hier nimmt mich der allererste Eindruck schon für das Rose Backroad FF ein: Es rollt wie ein Zäpfchen auf Asphalt. Das Gefühl sagt, es war eine gute Idee, das Bike auf Speed mit breiten Reifen zu optimieren. Und der Körper sagt auch nach vielen Kilometern, es sollte eigentlich kein Problem sein, mit diesem Bike mit den dicken Reifen selbstverständlich in Rennrad-Gruppen mitzurollen.
Apropos Reifen: Die haben wir mit 1,9 bar vorne und 2,0 bar hinten gefahren – und auch damit das Tempo wahrgenommen. Auch etwas weniger Druck geht, ohne dass die Lenkung schwammig wird.
Der Komfort im Sattel liegt gefühlt in der Mittelklasse des aktuellen Gravel Bike-Spektrums – nicht zu weich und auf keinen Fall zu hart.
Einen Tag mit starken Windböen gab es (neben viel Regen und feuchten Wegen) während der Testfahrten auch. Dabei erwiesen sich die Rose GC 50 ebenfalls als großer Wurf. Denn die Lenkung blieb hervorragend kontrollierbar. Sie wirkten weniger Seitenwind-anfällig, als wir es von vielen Laufradsätzen, sogar mit niedrigeren Felgenprofilen, dort draußen gewohnt sind.
Das ist uns aufgefallen
- Übersetzung Race Gravel Bike und Speed in allen Ehren – aber für Fun-Racer ist der Berggang zu „dick“. Wir warten auf 2-fach.
- Abrollverhalten Leicht, leise, sicher – ein Gravel Bike, das wirklich auch auf der Straße Spaß macht.
- Cockpit Genial gemacht. Punkt.
- Laufradsatz Mehr davon!
- Für wen? Für Gravel Rennfahrer und solche, die es werden wollen oder einfach nur ein schnelles Allround-Gravel-Bike suchen.
- Für wen besser nicht? Bikepacker.
- Welche Rennräder sind ähnlich oder kommen nahe? Cervélo Áspero (kommt der Modellwechsel?), Canyon Grail (Langstrecken-orientierter), Ridley Kanzo Fast (Aero-orientierter).
Fazit – Rose Backroad FF
Das Rose Backroad FF hat den Race Gravel Bike-Nagel auf den Kopf getroffen. Ganz ohne Gewichtsrekord und andere Superlative setzt es mit gekonnter Geometrie, perfekt angepasster Sitzposition und Cockpit-Ergonomie und einem genialen Laufradsatz zum Überholen an. Die Verarbeitung und Service-Details überzeugen ebenfalls. Einziges Manko ist die (noch) geringe Modellauswahl. Bikepacker? Such anderswo. Aber für Tempo-gierige Graveller gibt es hier sehr viel Bike fürs Geld.
Rose Backroad FF Pro / Contra
Pro
- Race Gravel-Geometrie und Sitzposition
- Herausragender Laufradsatz
- Sehr gut angepasstes Cockpit
- Verarbeitung
Contra
- Bikepacking
- Bergübersetzung für „Fun-Racer“ fehlt
Vielversprechend oder nicht vielseitig genug? Was sagt ihr zum neuen Rose Race Gravel Bike?
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Testablauf
Hier haben wir unsere Fahreindrücke gesammelt:
- Bergisches Land Circa 250 km auf Gravel, vor allem Waldautobahnen und einfachen Trails, welligem Terrain mit kurzen Anstiegen bis 12 % und maximal 110 Hm am Stück, Sprints bis 50 km/h und Abfahrten bis circa 60 km/h, auch auf Gravel.
Testräder werden bei den Herstellern für den Test in der beschriebenen Kategorie angefragt. Die Hersteller stellen das Rad kostenlos in der Art und Weise zur Verfügung, wie es der Fachhandel erhält; bei Testrädern von Direktanbietern, wie sie der Endkunde erhält, also vormontiert. Testräder werden in der Redaktions-Werkstatt endmontiert. Für den Test werden die Räder gewogen, die Sitzposition wird bei identischer Sattelhöhe (bezogen auf die Tretlagermitte) vermessen und die Reifen auf den mittleren empfohlenen Reifendruck befüllt. Für eventuelle Geländefahrten wird der Reifendruck zusätzlich auf den unteren empfohlenen Wert gesenkt. Nach Testende erhalten die Hersteller die Testräder zurück.
- Ich fahre hauptsächlich
- Rennradtouren, CX-Rennen, Gravelrides
- Vorlieben bei der Geometrie
- Gemäßigt sportlich, eher lang
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