Eine gute Rennrad-Brille ist nicht nur modisches Accessoire, sondern ein unverzichtbarer Schutz für die Augen. Denn Insekten, aufgewirbelte Steine oder in der Fahrspur hängende Äste können bei einer Kollision mit entsprechender Geschwindigkeit ernsthafte Verletzungen des Sehorgans verursachen, deshalb sollte jeder Rennrad-Fahrer grundsätzlich immer eine passende Brille tragen. Dass es spezielle Brillen zum Rennradfahren gibt, ist kein Marketing-Gag der Industrie, sondern den speziellen Anforderungen auf dem Rennrad geschuldet. Wir haben 16 aktuelle Rennrad-Brillen getestet und beantworten die Frage, ob man für guten Schutz unbedingt viel Geld ausgeben muss.
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Inhalt

Spezielle Anforderungen an eine Rennrad-Brille
Wieso eigentliche ein extra Rennrad-Brille? Kann man nicht einfach mit der Sonnenbrille fahren und dabei glücklich sein? Na ja, das kommt ganz darauf an, wie man fährt und welche Ansprüche man hat. Für eine sportliche Fahrt auf dem Rennrad sind die meisten herkömmlichen Sonnenbrillen jedenfalls nicht geeignet, denn unser Lieblingssport stellt ganz besondere Herausforderungen an einen Augenschutz, die wir nachfolgend näher erläutern möchten:
Windschutz
Die Augen vor mechanischen Verletzungen schützen, kann fast jede Brille. Auch für die gemütliche Fahrt zum Bäcker mag die Sonnenbrille vom Discounter noch taugen, wer jedoch ernsthaft Rennrad fährt, stößt auch in Geschwindigkeitsbereiche jenseits der 50 oder 60 km/h vor. Und genau da trennt sich in Sachen Windschutz die Spreu vom Weizen. Gute Brillen bieten auch bei langen und schnellen Abfahrten absoluten Komfort, während weniger gut geeignete Modelle die Augen tränen lassen und vor allem Kontaktlinsenträgern arge Probleme bereiten können. Wer also gerne schnell fährt, sollte in den nachfolgenden Bewertungen auf einen guten Windschutz achten.
Sichtachsen – Problemstelle oberer Rahmen
Bei sportlicher Sitzposition sitzt man selten aufrecht auf dem Renner und schaut von oben herab auf die Straße. Wer im Unterlenker kauert und die Oberschenkel zum brennen bringt, hat in der Regel auch den Kopf gesenkt und schielt dabei nach oben vorne um die Straße im Blick zu behalten. Dabei ragt dann auch nicht selten die vordere Helmkante oder der obere Brillenrahmen ins Sichtfeld. Das ist der Grund, weshalb moderne Rennrad-Brillen immer größere Scheiben bekommen und diese oft bis weit über die Augenbrauen nach oben ragen. Nur so ist der obere Rahmen, sofern es denn einen gibt, weit genug „aus dem Bild“ um nicht zu stören.
Guter Sitz
Rennradfahren ist zwar nicht Mountainbiken, aber Gravelbiken ist mitunter nicht allzu weit davon entfernt. Und wer schon mal mit 50 km/h und mehr über Kopfsteinpflaster gerattert ist, der weiß, was es bedeutet, ordentlich durchgeschüttelt zu werden. Was in solchen Situationen mit einer „normalen“ Sonnenbrille passiert, dürfte klar sein. Deshalb ist es enorm wichtig, dass eine Rennrad-Brille hervorragend passt und ohne zu wackeln an Ort und Stelle bleibt. Das gelingt umso besser, je leichter die Brille ist und umso besser sie passt.
Abstand zu Augenbrauen und Stirn – Nasenpads
Wir haben gelernt, dass hohe Scheiben und weit oben liegende Rahmen die Sichtachse nach oben vorn freihalten. Gleichzeitig bringen sie es jedoch mit sich, dass Stirn und Augenbrauen mit der Brille in Kontakt kommen können. Man stelle sich also eine mehrstündige Fahrt bei schweißtreibenden Temperaturen vor – und die Spuren, die der Schweiß von Augenbrauen und Stirn auf Scheibe und Rahmen hinterlässt. Im Extremfall läuft der Schweiß von innen an der Scheibe entlang direkt ins Sichtfeld. Das ist nicht nur nicht schön, sondern kann auch noch die Sicht behindern.
16 Rennrad Brillen im Test
Um ordentliche Testaussagen treffen zu können, muss man gleiche Bedingungen schaffen. Deshalb hat sich unser Haupt-Tester die Mühe gemacht am selben Tag – bei Sonne mit einzelnen Wolken – die gleiche Strecke 16 Mal hintereinander abzufahren. Mit jeder Rennradbrille die gleiche Runde einmal. Äußerst schweißtreibend den Berg hoch, durch eine längere Passage mit lichtem Wald über eine arg ramponierte Straße hinweg und im Anschluss wieder mit mindestens 60 km/h hinunter.
Freilich sind die Bewertungen der Brillen dennoch in gewisser Weiße subjektiv, aber mit einem solchen Prozedere lassen sich im direkten Vergleich doch sehr differenzierte Aussagen treffen. Selbstverständlich sind wir alle Brillen auch noch über mehrere Wochen hinweg auf langen Touren bei unterschiedlichstem Wetter „Probe gefahren“ und haben dabei wertvolle Erkenntnisse gesammelt, die wir euch nachfolgend im Einzelnen vorstellen möchten. So, dass hoffentlich jeder seine ganz persönliche Lieblingsbrille finden kann.
Um maximale Neutralität zu wahren, sind die 16 Testkandidaten in alphabetischer Reihenfolge gelistet.
Adidas SP0002
Sport-Gigant Adidas hat natürlich auch ein breites Angebot für Rennradfahrerinnen und Rennradfahrer im Programm. Wir haben für unseren Test die SP0002 ausgewählt, die auch explizit von den Herzogenaurachern als Rennrad-Brille beworben wird. In einem Artikel aus dem Februar könnt ihr noch weitere Adidas Rennrad-Brillen sehen.
- Abmessungen 135 x 52 x 166 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 33g (gewogen)
- Rahmen/Glas shiny black/injected
- Lieferumfang Etui, Putztuch, orange Glas
- Herstellungsland keine Angabe
- Besonderheiten verstellbare Nasenpads und Bügelenden
- Preis 160 €
- Info www.adidas.de

Details
Der eigentliche Rahmen um die Scheibe ist sehr steif, dafür sind die Bügel sehr flexibel. Das verschafft in Kombination eine recht gute Passform. Über die zweistufig verstellbaren Nasenpads lässt sich der Abstand der Scheibe zum Gesicht gut variieren. Die Bügelenden sind gummiert und lassen sich individuell anpassen. Die Scheibentönung ist gelblich-warm aber relativ farbneutral.
Im Einsatz
Die Passform der Adidas SP0002 ist auf Anhieb gut und kann durch die Anpassung der Bügelenden noch individuell verbessert werden. Allerdings ist die Brille mit 33 Gramm eine der schwersten im Test und kann dies auch im Einsatz nicht kaschieren. Die Glaswölbung folgt dem Gesicht einwandfrei und garantiert somit auch bei hohen Geschwindigkeiten einen sehr guten Windschutz. Was uns weniger gut gefallen hat, war das Auftreten von Irrlichtern und leichten Spiegelungen an der Innenseite der Scheibe, die zum Teil als störend empfunden wurden.

Fazit
Adidas präsentiert mit der SP0002 eine solide und stabile Rennradbrille. Passform und Sitz sind sehr gut, ebenso der Windschutz. Die optische Qualität der Scheibe konnte hingegen im Praxistest nicht vollständig überzeugen.
Alpina RAM HR HVLM+
Alpina ist im deutschsprachigen genau so eine Institution in Sachen Sportbrillen wie Uvex. Die RAM HR HVLM+ wird von dem deutschen Unternehmen explizit als Enduro-Radbrille beworben. Wir haben sie trotzdem in unseren Test genommen, um zu sehen, ob sie zum Beispiel für Gravel Biker einen Vorteil bringt. Schade, dass auch Alpina dem allgemeinen Globalisierungstrend folgt und die RAM nicht in Deutschland oder Europa produzieren lässt.
- Abmessungen 137 x 55 x 158 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 24g (gewogen)
- Rahmen/Glas white matt/gold mirror photochrom Cat. 1-3
- Lieferumfang Etui, Putztuch
- Herstellungsland China
- Besonderheiten selbsttönend, auch mit komplett umlaufendem Rahmen erhältlich
- Preis 149,95 €
- Info www.alpina-sports.com

Details
Die RAM HR HVLM+ ist nicht nur eine Radbrille, sondern auch ein modisches Statement. Sie ist breit und kantig, und stellt das auch gerne zur Schau. Der Rahmen und die relativ dünne Scheibe sind recht flexibel, während die Bügel, abgesehen von den gummierten Enden, relativ fest sind. Das ergibt in Kombination einen sehr guten Sitz auf dem Gesicht. Zusammen mit dem geringen Gewicht ist die Alpina RAM damit tatsächlich für Offroad-Ausflüge prädestiniert.
Im Einsatz
Das Glas ist ohne UV-Einstrahlung zwar nicht klar, aber nur sehr leicht getönt und bietet damit auch bei bedecktem Wetter oder im Wald ohne Sonne guten Durchblick. Die Farbwiedergabe ist sehr neutral, eine Kontrastverstärkung wahrnehmbar. In schwierigen Lichtsituation mit hohen Licht-Schatten-Kontrasten, wie zum Beispiel an einem Tag mit klarem Himmel im Wald, hat die Alpine einen exzellenten Eindruck hinterlassen. Durch die nur wenig gebogene Scheibe, stehen die Außenbereiche weit vom Gesicht ab und sorgen vor allem bei hohem Tempo für ordentlichen Durchzug an den Augen.

Fazit
Die Alpina RAM HVLM+ gefällt vor allem beim Fahren in anspruchsvollen Lichtsituationen, dann funktioniert die selbsttönende Scheibe wunderbar und verschafft allzeit sehr guten Durchblick. Das Sichtfeld ist groß, der Rahmen ragt so gut wie nie ins Blickfeld. Zum Graveln optimal, für sportliche Rennradfahrer*innen dürfte der Windschutz bei hohem Tempo besser sein.
Bollé Shifter
Bollé ist im Radsport kein unbekannter Name. Die Franzosen verfügen über viele Jahre Erfahrung mit Sportbrillen und rüsten auch einige Radteams mit ihren Brillen aus. Besonders hervorzuheben ist das breite Angebot an selbsttönenden Scheiben in sehr vielen Farbschattierungen.
- Abmessungen 133 x 56 x 175 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 35g (gewogen)
- Rahmen/Glas cristal navy matte/phantom vermillion gun photochromic, Cat. 1-3
- Lieferumfang Etui, Stoffbeutel
- Herstellungsland Taiwan
- Besonderheiten selbsttönend, polarisierend, verstellbare Nasenpads, auch mit Halbrahmen erhältlich, mit Korrekturgläsern erhältlich
- Preis 190,- €
- Info www.bolle.com

Details
Die Bollé Shifter ist keine kleine Brille und mit 35 Gramm das zweitschwerste Modell in unserer Übersicht. Der Rahmen ist klassisch durchgängig um die komplette einteilige Scheibe gezogen. Lüftungsschlitze oben in der Mitte und jeweils unter dem Auge sollen bei nasskaltem Wetter ein Beschlagen verhindern. Die Scheibe ist leicht rosé getönt und optisch sehr klar. Die Bügel sind weitestgehend gerade mit einem leichten Knick nach unten auf Höhe der Ohren, zudem verjüngen sie sich auf dem zweiten „Teilstück“ um Platz für die Helmschale zu machen. Positiv fällt aus, dass die Scharniere so ausgelegt sind, dass die Bügelenden das Glas auch im zusammengefalteten Zustand nicht berühren können.
Im Einsatz
Das Glas hat eine leichte Rosé-Tönung und verbessert den Kontrast spürbar. Die Optik der Brille ändert sich bei der Selbsttönung kaum, das Glas wird einfach etwas intensiver braun/rosé. Es reagiert dabei nicht ganz so schnell wie etwa das Glas von Uvex, das ist jedoch in der Praxis nicht weiter negativ aufgefallen. Ganz im Gegenteil, gerade die Bollé Shifter mit dem „phantom vermillion gun photochromic“-Glas hat bei unseren Fahrten bei schwierigen Lichtverhältnissen, wie zum Beispiel an einem hellen Sommertag im Wald, mit am besten von allen 16 Rennrad-Brillen abgeschnitten und ein sehr angenehmes Seherlebnis ermöglicht.
Fazit
Die Bollé Shifter erinnert vom Design an eine Sonnenbrille, funktioniert jedoch auch auf dem Rennrad hervorragend. Das Glas ist eines der besten im Test, Passform und Sitz trotz der Größe und dem recht hohen Gewicht sehr gut. Der Rahmen sitzt so weit oben und unten, dass er auch bei extremen Kopfhaltungen nicht störend ins Blickfeld ragt. Der Windschutz ist auch bei hohen Geschwindigkeiten exzellent.
Endura FS260-Pro
Endura ist hierzulande vor allem durch ein Angebot hochwertiger Rennrad-Bekleidung bekannt. In Sachen Rennrad-Brillen sind die Schotten nicht ganz so breit aufgestellt und konzentrieren sich auf wenige Modelle und Farben, alle in eher mittleren und unteren Preisregionen angesiedelt. In unserem Test ist mit der FS260-Pro die teuerste Rennrad-Brille von Endura zu finden.
- Abmessungen 134 x 51 x 160 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 31g (gewogen)
- Rahmen/Glas weiß
- Lieferumfang Etui, Stoffbeutel, orange + klares Glas
- Herstellungsland China
- Besonderheiten verstellbare Nasenpads und Bügelenden, zwei Wechselgläser inklusive
- Preis 89,99 €
- Info www.endurasport.net

Details
Die Endura FS260 Pro kommt üppig ausgestattet, als einziges Modell im Test mit gleich zwei Wechselgläsern. Rahmen und Scheibe sitzen nah am Gesicht, berühren die Augenbrauen jedoch nicht. Die Position der Endura Rennrad-Brille lässt sich recht gut mit den frei einstellbaren Nasenpads variieren. Die Bügel sind recht kurz und zum Ende hin sehr dünn geformt, zudem lassen sie sich individuell ausrichten. Damit empfiehlt sich die Endura ganz besonders bei Problemen mit weit herunter gezogenen Helmschalen, die oft mit größeren Brillen kollidieren.
Im Einsatz
Die Passform der Endura FS260-Pro ist gut und individuell über die Bügelenden und die Nasenpads einstellbar. Sie lässt sich sehr einfach und komfortabel auf- und absetzen. Die verspiegelte Scheibe der Endura ist recht dunkel getönt, aber sehr farbneutral. Für bedeckte Tage liefern die Schotten eine orange Scheibe mit. Das klare Glas empfiehlt sich bei echtem Sauwetter oder bei Dunkelheit, wenn man mit Beleuchtung unterwegs ist. Der Windschutz ist auch bei hohem Tempo gut, das Blickfeld wird nicht eingeschränkt.

Fazit
Endura hat mit der FS260-Pro eine rundum gelungene Brille zum vernünftigen Preis im Angebot. Wer keine selbsttönenden Scheiben mag, aber dennoch für jedes Wetter gerüstet sein möchte, hat mit den zwei Wechselgläsern ein Sortiment für alle Fälle parat. Kleiner Wermutstropfen ist die eingeschränkte Farbauswahl – die Endura FS260-Pro ist nur in Schwarz oder Weiß erhältlich.
Koo Demos
Die italienische Marke Koo wurde erst 2016 gegründet und ist hierzulande noch nicht überall bekannt. Das dürfte sich jedoch zunehmend ändern, denn die auffällig designten Rennrad-Brillen finden sich auf den Nasen vieler Radprofis. Unter anderem rüstet Koo das Team Trek Segafredo mit Brillen aus. Hinter der Marke steht übrigens der italienische Helmhersteller Kask, der über viel Erfahrung und langjährige Kontakte in die Fahrradbranche verfügt.
- Abmessungen 142 x 60 x 170 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 33g (gewogen)
- Rahmen/Glas orange fluo/red, Cat. 2 (23%)
- Lieferumfang Stoffbeutel, Nasensteg
- Herstellungsland Italien
- Besonderheiten Gläser von Zeiss, verstellbare Nasenpads
- Preis 175,- €
- Info www.kooworld.cc

Details
In letzter Minute vor Beginn unseres Tests erreichte uns eine Koo Demos in der brandneuen Farbe orange fluo/red, die aus der limitierten Energy Capsule Collection stammt. Diese Sonderauflage ist komplett in knalligen Farben gehalten und soll den Neustart nach einer von Corona gebeutelten Zeit symbolisieren. Die Demos ist schon alleine aufgrund ihrer Größe und Formgebung eine auffällige Brille, in neonorange und rot ist sie in Verbindung mit der rot verspiegelten Scheibe ein Statement.
Im Einsatz
Die Koo Demos macht einen sehr hochwertigen Eindruck und überzeugt mit einer guten Passform. Durch die geraden Bügel, lässt sie sich einfach auf- und absetzen, mit den verstellbaren Nasenpads kann der Abstand der Brille zum Gesicht variiert werden. Der obere Rahmen sitzt weit über den Augenbrauen und ist somit auch in aggressiver Fahrposition nicht zu sehen. Dafür lugt jedoch der untere Rand in Neonorange unterschwellig ins Bild. Beim Blick nach unten oder auf den Radcomputer ist er zwar immer präsent aber nicht wirklich störend. Die Nasenpads und lange Bereiche der Bügel sind mit einem rutschhemmenden Material ausgestattet, welches der Koo Demos einen hervorragenden und wackelfesten Sitz verschafft. Die Glastönung ist trotz des auffälligen Looks von außen sehr dezent und farbneutral mit einem minimal gelblichen Ton.

Fazit
Die Koo Demos kann auf Anhieb überzeugen. Durchdachter Rahmen, hochwertiges Glas und eine sehr gute Passform sorgen für viel Freude. Der Windschutz ist auch bei hohen Geschwindigkeiten ausgezeichnet, die Sicht nach vorne selbst beim Fahren im Unterlenker nicht eingeschränkt. Der untere Rahmen unserer Testbrille ist hingegen meist unterschwellig präsent, was sicher auch ein wenig an der knalligen Farbe liegt. Die ist übrigens ein klares Statement und sorgt schon beim Aufsetzen für gute Laune.
Oakley Encoder
Oakley genießt unter Rennradfahrern beinahe Kultstatus und wurde bei unserem Rennrad-News User Award nicht gerade überraschend mit über 30 % der Stimmen von euch zur besten Brillenmarke gewählt. Die Kalifornier bieten ein sehr breites Spektrum an Brillenmodellen und Gläsern an und halten für jeden Einsatzzweck die passende Brille bereit. Auch unter Profis sind die Brillen sehr beliebt, so fahren unter anderem der aktuelle Giro-Sieger Egan Bernal und der neue Superstar Mathieu van der Poel mit Oakley Rennrad-Brillen.
- Abmessungen 135 x 58 x 170 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 31g (gewogen)
- Rahmen/Glas matte black/prizm road
- Lieferumfang Etui, Stoffbeutel, Nasenpad
- Herstellungsland „montiert in USA“
- Besonderheiten neue Technologie mit freigeformtem Glas
- Preis 228,- €
- Info www.oakley.com

Details
Die Oakley Encoder ist ein neues Modell und wurde kurz nach ihrem Erscheinen noch durch die Kato in ähnlicher Bauart ergänzt. Diese war jedoch zum Zeitpunkt unseres Tests noch nicht in Deutschland verfügbar. Mit diesen beiden Modellen hat Oakley nach eigenen Angaben ein neues Zeitalter eingeläutet und setzt erstmals Gläser ein, die sich nicht nur über das Gesicht wölben, sondern bei denen die Form der Scheibe auch der Form der Nase mit einer zusätzlichen Wölbung folgt. Bei der Encoder eher angedeutet, bei der Kato deutlicher ausgebildet. Unser Testmodell kam mit der Prizm Road-Scheibe, die schon länger bekannt ist und die Kontraste leicht verstärken soll.
Im Einsatz
Oakley typisch ist die Passform auf fast allen Köpfen nahezu perfekt. Durch die geraden Bügel lässt sich die Encoder sehr einfach auf den Kopf schieben und sitzt wie angegossen. Auch bei heftigen Kopfbewegungen wackelt die Brille keinen Millimeter. Die Nasenpads scheinen förmlich auf der Haut zu kleben, sodass die Encoder als eine der ganz wenigen Brillen im Test auch bei ganz tief gesenktem Kopf oder im heftigen Wiegetritt nie ihre Position verlässt. Die Encoder sitzt bombenfest und dennoch sehr bequem. Die Prizm Road-Scheibe ist sehr farbneutral und nur moderat rosa getönt, dennoch gelingt es auch in Schattenpassagen den Kontrast auf angenehme Art und Weise zu erhöhen. Der Windschutz ist gut aber nicht perfekt. Beim Blick seitlich nach unten entstehen mitunter kleine Verzerrungen oder Irrlichter durch die Glaswölbung im Bereich der Nase, diese sind jedoch nie wirklich störend und im Alltag so gut wie nicht wahrnehmbar.

Fazit
Oakley liefert auch mit der neuen Encoder eine klasse Rennrad-Brille. Die Encoder sitzt bombenfest aber dennoch bequem und ist damit gerade auch für Gravel-Fahrer und Mountainbiker erste Wahl. Der Windschutz ist aufgrund der moderaten Abmessungen nicht perfekt, aber dennoch auch bei hohen Geschwindigkeiten absolut ausreichend. Die rote Glasbeschichtung unserer Testbrille sieht klasse aus und ist sehr unempfindlich. Leider ist auch der Preis absolut Premium und markiert mühelos die Spitze in unserem Testfeld.
POC Aspire
POC ist vor allem für seine hochwertige Bekleidung und Helme bekannt und bei euch so beliebt, dass ihr die schwedische Marke beim Rennrad News User Award 2021 als zweitbeste Helmmarke gewählt habt. In Sachen Rennrad-Brille gehen die Schweden den aktuellen Trend zu immer größer werdenden Scheiben voll mit und bieten gleich mehrere Modelle an, die optisch stark an Skibrillen erinnern.
- Abmessungen 142 x 61 x 166 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 39g (gewogen)
- Rahmen/Glas tortoise brown/clarity road silver Mirror Cat. 3
- Lieferumfang Etui, Stoffbeutel
- Herstellungsland Italien
- Besonderheiten Gläser von Zeiss
- Preis 199,- €
- Info www.pocsports.com
Details
Nein, die POC Aspire ist nicht die größte Brille in unserer Übersicht – aber sie wirkt mit Abstand am größten! Und sie ist mit einigen Gramm Vorsprung auch die deutlich schwerste Brille im Test. Wer keine großen Brillen mag, sollte sich ein anderes Modell ansehen, denn die Aspire ist groß und wirkt auf kleinen Köpfen riesig. Das wird durch das Design, dass dem einer Skibrille sehr ähnelt, sogar noch zusätzlich verstärkt. Das Glas von Carl Zeiss ist nur leicht getönt und recht farbneutral. Die silberne Verspiegelung wirkt sehr hochwertig.
Im Einsatz
Das bestimmende Thema bei der POC Aspire ist die Größe, die sich auch sehr direkt auf die Passform auswirkt. Die Bügel stehen so weit auseinander, dass sie sich beim Aufsetzen kaum aufbiegen. Das hohe Gewicht tut ein Übriges und so sitzt die Aspire auf eher schmalen Köpfen sehr locker. Auf meinem Kopf wirkt sich das derart aus, dass ich die POC Aspire als einzige Brille im Test mühelos mit ein paar schnellen Kopfbewegungen abschütteln kann. Das Glas ist sehr hochwertig, der Windschutz auch bei sehr hohem Tempo exzellent. Trotz der enormen Größe kann man jedoch bei sportlicher Sitzposition den oberen Rahmen sehen.

Fazit
Die POC Aspire ist groß und wirkt auch so. Davon abgesehen funktioniert sie sehr gut und bietet einen exzellenten Windschutz. Modebewusste Rennradfarer*innen mit eher breitem Gesicht, sollten sich die POC Aspire durchaus genauer ansehen. Bei guter Passform ist sie auf jeden Fall eine gute Wahl. Zumal sie in vielen Farben und Dekoren erhältlich ist.
Rapha Pro Team Full Frame
Rapha ist vor allem für ein riesengroßes Rennrad-Bekleidungsangebot bekannt. Die Engländer haben mit stylischen Designs einen großen Anteil daran, dass Rennradfahrer*innen heute nicht mehr vorrangig in bunter und wild bedruckter Teambekleidung unterwegs sind, sondern aus einem großen Angebot an modischer und gleichzeitiger hochfunktioneller Bekleidung auswählen können. Neben Kleidung bietet Rapha auch Schuhe, Helme und Brillen an und bleibt sich dabei designtechnisch treu. Sicherer Stil und hohe Funktionalität stehen auch hier an oberster Stelle.
- Abmessungen 125 x 54 x 165 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 31g (gewogen)
- Rahmen/Glas white/pink blue lens
- Lieferumfang Etui, Stoffbeutel, klare Scheibe, Nasensteg
- Herstellungsland Italien
- Besonderheiten Glas ist an der Seite kürzer als der Rahmen
- Preis 145,- €
- Info www.rapha.cc

Details
Den Rapha Designern ist es gelungen selbst einem Allerweltsprodukt, wie einer klassischen Rennrad-Brille einen ganz besonderen Style zu verleihen. Die Pro Team Full Frame ist gänzlich unspektakulär mit einem umlaufenden Rahmen aufgebaut und verzichtet auf fragwürdige Spielereien. Mit dem kleinen Trick, das Glas an der Seite nicht ganz in den Rahmen laufen zu lassen, bekommt die Brille jedoch einen ganz eigenen Touch und eine Art Design-Alleinstellungsmerkmal.
Im Einsatz
Die Rapha Pro Team Full Frame sieht nicht nur gut aus, sondern passt auch ganz ausgezeichnet. Der Rahmen wölbt sich angenehm um das Gesicht und schafft dabei einen exzellenten Windschutz. Dabei hält der wechselbare Nasensteg das Glas stets weit genug vom Gesicht entfernt, um eine Verschmutzung mit Schweiß zu verhindern. Das Glas ist nur leicht getönt und bietet eine sehr angenehme Kontrastverstärkung. Die Bügel sind fast gerade und erleichtern damit das Auf- und Absetzen. Durch einen leichten Knick nach unten, der genau am Ohr beginnt, schafft Rapha Platz für weit nach unten gezogene Helmschalen, die sonst gerne mit den Bügeln manch anderer Brille kollidieren. Das Sichtfeld ist exzellent, der obere Rahmen selbst mit extrem tiefer Kopfhaltung auf dem Zeitfahrrad nicht zu sehen.

Fazit
Rapha schafft es mit einem kleinen Design-Kniff auch der Pro Team Full Frame eine ganz eigene Note zu verleihen. Die Brille der Bekleidungsspezialisten aus England sieht gut aus und funktionierte in unserem Test hervorragend. Super Windschutz, sehr angenehme Optik und Kompatibilität auch zu Helmen, die mit manch anderer Brille Probleme hatten. Dass die Rapha Pro Team Full Frame dabei preislich noch im Mittelfeld rangiert, ist ein zusätzliches Argument.
Rockbros 10134
Rockbros ist ein chinesisches Unternehmen, das seine Produkte sowohl über den eigenen Webshop, als auch über große Onlineplattformen vertreibt. Die deutsche Niederlassung wurde nach eigenen Angaben 2016 in Frankfurt/Oder gegründet und kümmert sich seitdem um den Vertrieb der Rockbros Produkte in Europa.
- Abmessungen 136 x 56 x 168 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 25g (gewogen)
- Rahmen/Glas keine Angabe
- Lieferumfang Etui, Stoffbeutel
- Herstellungsland China
- Besonderheiten verstellbare Nasenpads
- Preis 25,49 €
- Info www.rockbrosbike.de

Details
Unsere Testbrille war leider von Beginn an schief und ließ sich auch nicht gerade biegen. „Auf dem Rücken“ liegend, steht der rechte Bügel rund einen Zentimeter von der Unterlage ab, was leider auch dafür sorgte, dass die Rockbros schief auf dem Gesicht der Tester saß. Rahmen und Glas sind recht flexibel und vermitteln keinen hohen Eindruck von Qualität. Der Rahmen lässt sich samt Scheibe sehr leicht verdrehen und macht dabei knarzende Geräusche. Die Nasenpads lassen sich über eine flexible Befestigung frei positionieren.
Im Einsatz
Abgesehen von dem verzogenen Rahmen konnte die Rockbros 10134 in unserem Praxistest nicht wirklich überzeugen. Die Tönung ist nicht allzu stark und leicht gelblich, was jedoch unangenehm auffällt, ist die Veränderung des wahrgenommenen Farbspektrums. So werden grüne Wiesen mitunter eher grau, rötliche Töne verblassen. Insgesamt verändert sich die Farbwahrnehmung deutlich spürbar. Eine Verbesserung des Kontrastes ist hingegen nicht immer subjektiv zu erkennen. Unschön sind zudem Irritationen durch Streulichter, die entstehen, wenn die Sonne von hinten auf die Innenseite des Glases scheint. Dieses Problem hat manch andere Brille auch, doch nirgends war es so ausgeprägt zu spüren, wie bei der 10134 von Rockbros.

Fazit
Die Rockbros 10134 ist mit 25,49 Euro nicht teuer und sieht auch durchaus gut aus. Vor allem die Verspiegelung der Scheibe, die in vielen Farbtönen nuanciert, macht Eindruck. Allerdings ist sowohl der Qualitätseindruck des Rahmens als auch die optische Qualität der Scheibe im Vergleich zu den hochwertigen Brillen aus unserem Test ein ganzes Stück schwächer.
Rose PS08 Photochromic
Online-Gigant Rose schickt mit der PS08 Photochromic eine ganz klassische Rennrad-Brille ins Rennen. Ein durchgehender Rahmen an der Oberseite und zwei einzelne Gläser entsprechen nach wie vor dem gängigen Bild einer Radbrille und erfüllen ihren Zweck. Neben der PS08 bietet Rose noch mehrere Alternativen mit unterschiedlichen Rahmen und Glastönungen an.
- Abmessungen 132 x 59 x 171 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 23g (gewogen)
- Rahmen/Glas matt black/photochromic clear to grey
- Lieferumfang Etui, Stoffbeutel
- Herstellungsland k.A.
- Besonderheitenselbsttönend
- Preis 59,95 €
- Info www.rosebikes.de

Details
Rose bietet mit der PS08 selbsttönende Gläser und einen klassischen Rahmen zum attraktiven Preis. Eine überbordende Ausstattung darf man daher naturgemäß nicht erwarten. Die Nasenpads sind nicht verstellbar, die Bügel nicht gummiert oder eine rutschhemmenden Beschichtung versehen. Ebenso gibt es keine modischen Farbtönungen, sondern eine gut funktionierende Brille zum fairen Preis.
Im Einsatz
Die Rose PS08 sitzt sehr nah am Gesicht, der Rahmen berührt in der Regel die Augenbrauen und macht die Brille somit leider anfällig für Verschmutzungen durch Schweiß. Die Gläser sind ohne UV-Einstrahlung komplett klar und eignen sich damit zum Beispiel auch für Berufspendler, die bei Dunkelheit zur Arbeit fahren. Ebenso zum Graveln oder Mountainbiken an trüben Tagen im Wald. Dabei gefällt auch der straffe Sitz, der die Rose PS08 sicher auf dem Kopf hält. In typischer Kopfhaltung beim Rennradfahren, stört allerdings der obere Rahmen, der sehr häufig ins Blickfeld ragt. Der Windschutz ist nicht überragend, aber ausreichend.

Fazit
Die Rose PS08 ist eine solide Radbrille mit selbsttönenden Gläsern ohne modischen Schnickschnack. Selbst die Gläser dunkeln in einen klassischen Grauton ab und verzichten auf die übliche Kontrastverstärkung. Beim sportlichen Rennradfahren stört jedoch der obere Rahmen, der bei der typischen Kopfhaltung in sportlicher Sitzposition regelmäßig ins Blickfeld ragt.
Rudy Project Rydon
Rudy Project ist seit vielen Jahren für eine riesige Auswahl und viel Know-how in Sachen Rennrad-Brille bekannt. Das italienische Unternehmen ist schon lange auf den Nasen vieler Profis präsent und hat uns zum Test den Klassiker Rydon geschickt.
- Abmessungen 133 x 39 x 166 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 26g (gewogen)
- Rahmen/Glas light grey matte/ImpactX 2LS Purple, Cat. 1-3
- Lieferumfang Etui, Stoffbeutel
- Herstellungsland Italien
- Besonderheiten selbsttönend, verstellbare Nasenpads und Bügelenden, auch als slim-Version erhältlich
- Preis 159,95 €
- Info www.rudyproject.com

Details
Die Rydon kann man vom Design her getrost als Klassiker bezeichnen. Wie bei Rudy Project üblich, gibt es auch die Rydon in einer großen Vielfalt an Rahmenfarben und verschiedenster Verglasungen. Wir hatten ein selbsttönendes Glas mit purpurfarbener Verspiegelung im Test. Die Passform ist gut, die Rydon lässt sich dank der nur wenige Millimeter dünnen Bügel sehr einfach auf- und absetzen. Die Bügel sehen filigran aus, sind jedoch sehr stabil und lassen sich über eine große Länge frei verformen und damit ganz individuell anpassen. Somit findet man leicht eine gute Passform und kann Kollisionen mit der Helmschale aus dem Weg gehen. Auch die Nasenpads sind frei einstellbar.
Im Einsatz
Wenn man die Rudy Project etwas genauer anschaut, sieht man sofort die große Erfahrung, die bei den Italienern mit Rennrad-Brillen vorhanden ist. Alle Bauteile sind sehr fein gearbeitet und wirken dennoch sehr solide. Die Gläser weisen auch ohne UV-Bestrahlung eine leichte Grundtönung auf, das ist zum Beispiel zu beachten, wenn man oft im Dunkeln mit Beleuchtung unterwegs ist. Unter UV-Bestrahlung wird das Glas dunkel violett und wirkt dann deutlich kraftvoller als mit der leichten Tönung. Die Anpassung erfolgt dabei in beide Richtungen recht schnell und mit deutlichem Unterschied. Der Windschutz ist im Vergleich zu den besten Brillen in dieser Kategorie naturgemäß etwas schwächer, aber nicht problematisch.

Fazit
Wenn klassisch, dann richtig. Rudy Project liefert mit der Rydon eine Radbrille in konservativem Look ohne echte Schwäche. Sehr sportliche Fahrer könnten den Rahmen ins Blickfeld bekommen und sich ein wenig mehr Windschutz bei langen Abfahrten wünschen, Berufspendler ein etwas helleres Glas. Ansonsten eine gute Wahl für Menschen, die Modetrends nicht mitgehen möchten.
Shimano Equinox
Shimano muss man an dieser Stelle wohl nicht vorstellen. Der japanische Gigant ist vor allem für Rennrad-Schaltungen und Rennrad-Komponenten bekannt, hat jedoch auch ein sehr breites Angebot an Bekleidung, Schuhen und Rennrad-Brillen. Wir haben zum Test die neue Shimano Equinox mit dem ebenfalls neu entwickelten Ridescape RD Glas angefordert. In unserem Artikel vom April könnt ihr alle Informationen zu den neuen Shimano Rennrad-Brillen mit den neuen Ridescape-Gläsern nachlesen.
- Abmessungen 142 x 59 x 171 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 27g (gewogen)
- Rahmen/Glas matte black/Ridescape RD, Cat. 2
- Lieferumfang Etui, Stoffbeutel, klare Scheibe, Nasensteg
- Herstellungsland Taiwan
- Besonderheiten Verschiedene Scheibentönungen für Straße und Gravel erhältlich
- Preis 99,95 €
- Info https://bike.shimano.com

Details
Auch die neue Shimano Equinox folgt dem Trend zu immer größer werdenden Rennrad-Brillen. Da die Equniox jedoch nur über einen Halbrahmen verfügt, wirkt sie auf dem Kopf nicht ganz so groß wie sie tatsächlich ist. Zudem ist der Rahmen nur auf der Rückseite der Scheibe durchgängig, von vorne sieht es aus, als sei der Rahmen über den Bügeln unterbrochen. Auch dieser kleine Design-Kniff macht die Equinox etwas „leichter“.
Im Einsatz
Wenn man die Shimano Equinox zum ersten Mal aufsetzt, fällt sofort auf, dass sie Scheibe sehr nah am Gesicht liegt. Mit den serienmäßig montierten Nasenpads so nah, dass die Augenbrauen und Teile der Stirn die Scheibe berühren. Mit den mitgelieferten XL-Nasenpads, wandert die Scheibe weiter nach vorne, ist aber dennoch sehr nah, so dass man mit manchen Bewegungen mitunter Schweiß an die Scheibe bringt und diese somit nach und nach verschmutzt. Davon abgesehen, funktioniert die Equinox auf dem Rennrad nahezu perfekt. Die Abdeckung des Sichtfeldes ist exzellent, nirgends kann man das Ende der Scheibe erspähen. Ebenso stört der Rahmen kein bisschen, denn er gerät nie ins Blickfeld. Wenig überraschend ist der Windschutz auch bei hohem Tempo ausgesprochen gut. Die Glastönung ist mit einem leicht roséfarbenen Ton sehr gefällig und farbneutral. Die Kontraste werden dennoch angenehm verstärkt.

Fazit
Die neue Equinox ist auf Anhieb ein großer Wurf. Die Rennrad-Brille von Shimano ist leicht, sitzt gut, hat eine riesengroße Abdeckung mit wirklich gutem Windschutz und eine hervorragend funktionierende Glastönung. Einziges Manko ist der nahe Sitz der Scheibe an den Augenbrauen, der hin und wieder im Test für unschöne Verschmutzungen durch Schweiß gesorgt hat.
Siroko K3
Siroko ist ein spanisches Unternehmen, das seine Produkte bei uns vornehmlich über das Internet vertreibt. Sämtliche Radbrillen waren während unserer Recherchen über mehrere Wochen hinweg stets sehr stark im Preis reduziert.
- Abmessungen 136 x 51 x 161 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 24g (gewogen)
- Rahmen/Glas schwarz/photochromic tierra del fuego, CAT. 1-2
- Lieferumfang Etui, Stoffbeutel, Nasensteg, Bügelgummis
- Herstellungsland k.A.
- Besonderheiten selbsttönend, polarisierend
- Preis 90,- €
- Info www.siroko.com

Details
Die Siroko K3 kostete zum Zeitpunkt unseres Tests anstatt 90 nur 39 Euro. Dies blieb über mehrere Wochen, in der wir die Internetseite beobachteten, so konstant. Die Brille ist angenehm leicht, wirkt in der Hand jedoch nicht besonders hochwertig. Der Rahmen lässt sich mitsamt der recht dünnen Gläser relativ leicht verdrehen.
Im Einsatz
Die Siroko K3 ist angenehm leicht, sitzt fest auf dem Gesicht und wackelt auch auf ruppigem Untergrund nicht. Allerdings berührt der Rahmen und der obere Teil des Glases die Stirn und Augenbrauen. Das ist vor allem an heißen Sommertagen unschön, da sich der Schweiß auf die Brille überträgt und für Verschmutzungen sorgt. Der Windschutz ist bei mäßigem Tempo gut, bei hohen Geschwindigkeiten ab 60 km/h zieht es jedoch im Bereich der Augen. Die Glastönung ist sehr dezent und ändert sich auch in der prallen Sonne nur wenig. Viele Farben werden deutlich verstärkt, an hellen Sommertagen kam es bei Gegenlicht gelegentlich dazu, dass Bereiche des Asphalts goldfarben schimmerten.

Fazit
Die Siroko hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck und scheint technisch ein wenig overdressed. Die gleichzeitig polarisierenden und selbsttönenden Gläser konnten im Praxistest nicht wirklich überzeugen. Die Kontraste sind zwar gut, die Farbeindrücke jedoch mitunter etwas merkwürdig. Insgesamt wirkt die Siroko K3 nicht sehr hochwertig.
Uvex Sportstyle 803 Race CV VM small
Uvex ist hierzulande als deutsches Traditionsunternehmen eine Institution auf dem Markt der Sportbrillen. Den Älteren unter euch dürfte wohl noch immer der gesungene Werbeslogan „Uvex heißt die Skibrille – Uvex“ in den Ohren klingeln. Doch auch bei dem Fürther Traditionsunternehmen geht man mittlerweile mit der Zeit und lässt – zumindest im Fall unsrer Testbrille – in China fertigen.
- zwei Größen erhältlich
- Abmessungen 136 x 44 x 164 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 26g (gewogen)
- Rahmen/Glas black mat/Uvex colorvision/variomatic, Cat. 1-3
- Lieferumfang Etui, Stoffbeutel
- Herstellungsland China
- Besonderheiten selbsttönend, verstellbare Nasenpads und Bügelenden
- Preis 159,95 €
- Info www.uvex-sports.com

Details
Die Uvex Sportstyle 803 Race ist in verschiedenen Versionen und in zwei Größen erhältlich. Wir haben die kleinere Version mit selbsttönenden Gläsern bestellt. Diese kommt zusätzlich mit der Uvex Colorvision Technologie, die laut Unternehmenshomepage „ultimativen Kontrast bei maximaler Farbwahrnehmung“ garantieren soll. Die Konstruktion wirkt auf den ersten Blick sehr filigran, entpuppt sich bei genauem Hinsehen aber durchaus als stabil und hochwertig. Die Nasenpads sind nur oben befestigt und lassen sich ansonsten frei positionieren.
Im Einsatz
Im Praxistest können die Gläser mit einer angenehm leichten Tönung und neutraler Farbwiedergabe überzeugen. Die Uvex Sportsytle 803 Race CV ist sehr leicht und trägt sich entsprechend angenehm, der Sitz ist gut, bei sehr holprigem Untergrund kann die Brille jedoch schon mal leicht wackeln. Da die Gläser weder oben noch unten von einem Rahmen umschlossen werden, gibt es auch keine Einschränkungen bei der Sicht. Allerdings ist der schwarze Mittelteil gelegentlich zu sehen, ohne dass dies störend ins Gewicht fallen würde. Der Windschutz bei hohen Geschwindigkeiten ist nicht perfekt, aber absolut ausreichend. Das mag auch der kompakten Abmessung geschuldet sein, evtl. bietet die Normalgröße noch besseren Schutz. Die Selbsttönung reagiert schnell und ist von der Außenseite kaum zu sehen. Die Gläser werden auch im Dunkeln nicht ganz klar.

Fazit
Wer selbsttönende Gläser mag, aber dennoch nicht auf eine coole Optik mit leichter Verspiegelung verzichten möchte, sollte sich die Uvex Sportstyle 803 Race CV VM näher anschauen. Die Gläser machen einen sehr hochwertigen Eindruck, die Brille ist leicht, die Passform gut. Auch der Windschutz ist, trotz eher moderater Abmessungen der Scheibe, für schnelle Abfahrten mit dem Rennrad ausreichend.
Van Rysel RR 500 High Definition
Mit der Eigenmarke Van Rysel schickt Sportriese Decathlon nicht nur Fahrräder ins Rennen, sondern bietet auch ein umfangreiches Zubehörprogramm für Radfahrer aller Couleur an. Neben Schuhen, Helmen und Bekleidung gibt es auch eine Auswahl an Brillen, die sich durch eine attraktive Preisgestaltung auszeichnet. Wir haben für unseren Test bewusst ein günstiges Modell gewählt, um zu sehen, ob man auch für kleines Geld eine gute Rennrad-Brille bekommen kann.
- Abmessungen 130 x 41 x 167 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 32g (gewogen)
- Rahmen/Glas schwarz/keine Angabe Cat. 3
- Lieferumfang –
- Herstellungsland China
- Besonderheiten kein Gläsertausch möglich, auch als Nicht-HD Version erhältlich
- Preis 19,99 €
- Info www.decathlon.de

Details
Mit einer Preisempfehlung von 19,99 Euro ist die Van Rysel RR 500 HD die günstigste Brille in unserer Übersicht. Das sieht man auch auf den ersten Blick, denn während bei den meisten Brillen zumindest Etui und Putztuch mitgeliefert werden, kommt die Van Rysel ohne jegliches Zubehör in den Verkauf. Das ist jedoch auch der größte Kritikpunkt, den wir zu der Brille anbringen können. In der Hand wirkt die Van Rysel nicht ganz so hochwertig, wie die besten in unserem Test, aber keinesfalls billig oder minderwertig. Die beiden Scheiben hängen in den äußeren Ecken frei und werden somit nicht verformt, wenn sich der Rahmen zum Beispiel bei einem sehr breiten Gesicht weit aufbiegt. Die Nasenpads sind nicht anpassbar, haben jedoch bei unseren Testern gut gepasst.
Im Einsatz
Angesichts des niedrigen Preises unter 20 Euro waren wir ehrlich gesagt etwas skeptisch ob der Performance, doch die Van Rysel Brille hat geliefert. Und zwar ordentlich! Die Gläser sind leicht rosa getönt und verstärken rot und orange Farbtöne. Ebenso wird der Kontrast angenehm erhöht. Im Praxistest gehörten sie zu den besten in unserem Vergleich. Auch der Rahmen funktioniert sehr gut. Die Bügel sind fast gerade, machen jedoch am Ohr einen leichten Knick nach unten, der Platz an der kritischen Stelle, wo in der Regel der Helm beginnt, schafft. Damit dürfte die Decathlon-Brille mit den meisten Helmen am Markt kompatibel sein. Der Windschutz ist auch bei hohen Geschwindigkeiten sehr gut und macht die Van Rysel damit auch für Rennradfahrer tauglich. Der einzige echte Kritikpunkt ist der in der Mitte leicht abfallende obere Rahmen der Brille. Wer sehr aufrecht sitzt und gewissermaßen von oben auf die Straße schaut, wird sich daran kaum stören, wer jedoch in sportlicher Position fährt, wird vor allem im Unterlenker mit hängendem Kopf beim Blick nach schräg oben den Brillenrahmen im Blickfeld haben oder gar darüber hinwegsehen.

Fazit
Decathlon zeigt mit seiner Hausmarke Van Rysel eindrucksvoll, dass eine gute Radbrille nicht teuer sein muss. Die Franzosen haben konsequent am nicht vorhandenen Zubehör gespart, dafür jedoch sehr gute Gläser verwendet und einen soliden Rahmen gebaut. Eigentlich könnten wir die RR 500 somit uneingeschränkt für Rennrad-Fahrer empfehlen, der tiefe obere Rahmen macht dem jedoch sprichwörtlich einen Strich durch die Rechnung. Daher gilt hier vor dem Kauf zu testen: Wer den Rahmen nicht im Blickfeld hat oder ihn nicht als störend empfindet, kann bedenkenlos zugreifen.
100% S3
Die Marke 100% ist unter Rennradfahrern vor allem durch Superstar Peter Sagan bekannt geworden. Der Slowake fährt seit vielen Jahren für die Kalifornier und hat sich noch nie gescheut, auch sehr gewagte Modelle in wilden Farbkombinationen im Rennen zu tragen. Legendär ist sein Auftritt bei der Siegerehrung der dritten Etappe der Tour de France 2017 mit einer Motocross-Goggle, der für einige Verwunderung und Aufsehen sorgte. Mittlerweile ist 100% auch im Rennrad-Bereich fest etabliert und bietet eine sehr große Auswahl an Brillenformen in unterschiedlichsten Farben und Glastönungen. Offensichtlich findet die Marke auch unter euch sehr viel Gefallen, den ihr habt 100% im Rahmen des Rennrad-News User Award auf Platz 3 der besten Rennrad-Brillen gewählt.
- Abmessungen 145 x 60 x 174 (Breite x Höhe x Länge inkl. Bügel in mm)
- Gewicht 34g (gewogen)
- Rahmen/Glas polished transluscent grey/hiper silver mirror lens
- Lieferumfang Etui, Stoffbeutel, klares Glas
- Herstellungsland Italien
- Besonderheiten sehr geräumiges Etui mit Halter für Wechselgläser
- Preis 185,- €
- Info www.100percent.eu

Details
Wenn man die S3 zum ersten Mal aufsetzt, schießt einem unweigerlich ein Gedanke durch den Kopf: „Die ist ja riesig!“ In der Tat ist die S3 die größte Brille in unserem Test, wirkt jedoch durch die geschickte Formgebung optisch gefälliger als etwa die POC Aspire. In der Hand wirkt die Brille hochwertig und stabil, die Bügelenden sind sehr weich und verursachen damit keine Kratzer, wenn sie bei zusammengeklappter Brille mal die Gläser berühren sollten.
Im Einsatz
Gerade und sehr gut positionierte Bügel erleichtern das Auf- und Absetzen, die schiere Größe der Brille sorgt jedoch bei manchen Helmen für Platzprobleme, speziell durch die große Gesamtlänge. Generell empfiehlt es sich, so große Brillen wie die S3 zusammen mit dem Helm anzuprobieren, denn in der Regel bleibt nicht viel Spielraum. Passen Helm, Brille und Gesicht jedoch gut zusammen, was bei uns der Fall war, macht die S3 extrem viel Freude. Der Rahmen ist zwar da, aber so weit von den Augen entfernt, dass man ihn selbst mit Absicht nicht erspähen kann. Er ragt jedenfalls nie störend ins Bild, während das Glas das komplette Sichtfeld perfekt abdeckt. Die Hiper-Scheibe in unserem Test ist sehr farbtreu und optisch sehr klar, der Windschutz auch bei hohem Tempo exzellent.

Fazit
Rennrad-Brillen mit großen Scheiben sind aktuell angesagt. Nicht ohne Grund, wie die S3 von 100% eindrucksvoll beweist. Das Sichtfeld ist exorbitant groß, das Ende der Scheibe nirgends zu erkennen, geschweige denn der Rahmen zu erspähen. So kann man die Brille nach wenigen Minuten komplett vergessen und sich voll auf das Geschehen vor einem konzentrieren. Der Preis ist mit 185,- Euro kein Schnäppchen, aber mit der S3 gibt es im wahrsten Sinne des Wortes auch viel Brille für das gezahlte Geld.
16 Rennrad-Brillen in der Übersicht
Modell | Abmessungen (B x H x L) | Lieferumfang | Gewicht | Preis | |
---|---|---|---|---|---|
Adidas SP0002 | ![]() | 136 x 52 x 166 | Etui, Putztuch, orange Scheibe | 33 g | 149 € |
Alpina RAM HR HVLM+ | ![]() | 137 x 55 x 158 | Etui, Putztuch | 24 g | 149.95 € |
Bollé Shifter | ![]() | 133 x 56 x 175 | Etui, Stoffbeutel | 35 g | 190 € |
Endura FS260-Pro | ![]() | 134 x 51 x 160 | Etui, Stoffbeutel, klare + orange Scheibe | 31 g | 89.99 € |
Koo Demos | ![]() | 142 x 60 x 170 | Stoffbeutel, Nasensteg | 33 g | 149 € |
Oakley Encoder | ![]() | 135 x 58 x 170 | Etui, Stoffbeutel, Nasenpad | 31 g | 228 € |
POC Aspire | ![]() | 142 x 61 x 166 | Etui, Stoffbeutel | 39 g | 199 € |
Rapha Pro Team Full Frame | ![]() | 125 x 54 x 165 | Etui, Stoffbeutel, klare Scheibe, Nasensteg | 31 g | 145 € |
Rockbros 10134 | ![]() | 136 x 56 x 168 | Etui, Stoffbeutel | 25 g | 25.49 € |
Rose PS08 Photochromic | ![]() | 132 x 40 x 165 | Etui, Stoffbeutel | 23 g | 64.95 € |
Rudy Project Rydon | ![]() | 133 x 39 x 170 | Etui, Stoffbeutel | 26 g | 159.95 € |
Shimano Equinox | ![]() | 142 x 59 x 171 | Etui, Stoffbeutel, klare Scheibe, Nasensteg | 27 g | 99.95 € |
Siroko K3 | ![]() | 136 x 51 x 161 | Etui, Stoffbeutel, Nasensteg, Bügelgummis | 24 g | 39 € |
Uvex Sportstyle 803 Race CV VM small | ![]() | 136 x 44 x 164 | Etui, Stoffbeutel | 26 g | 159.95 € |
Van Rysel RR 500 High Definition | ![]() | 130 x 41 x 167 | - | 32 g | 19.99 € |
100% S3 | ![]() | 145 x 60 x 174 | Etui, Stoffbeutel, klare Scheibe | 34 g | 185 € |
Unsere Rennradbrillen-Empfehlungen
Rennrad
Gravel
mit selbsttönender Scheibe
Preis-Leistung
Berufspendler
Tipps und Tricks zu Rennradbrillen
für Brillenträger
Einige der von uns getesteten Brillen sind auch direkt vom Hersteller mit Korrekturgläsern erhältlich. Manche Hersteller geben das direkt an, bei anderen lohnt sich evtl. eine Nachfrage. Die großen Brillenmarken bieten in der Regel mehrere verschiedene Rahmen an, in die man gegebenenfalls auch Korrekturgläser einsetzen kann. Manchmal gibt es auch fertige Gläser in der eigenen Sehstärke mit original Tönung und/oder Verspiegelung. Das Thema ist mitunter sehr komplex und kann deshalb hier in dieser allgemeinen Übersicht nicht abschließend behandelt werden.
Prinzipiell lohnt es sich direkt beim Hersteller nach seinem Wunschmodell mit Sehstärkenkorrektur zu fragen oder beim Optiker seines Vertrauens nach einer guten Sportbrille mit Sehstärkenkorrektur zu suchen. Wir haben die wichtigsten Kriterien für eine gute Rennrad-Brille in der Einleitung des Artikels aufgeführt, damit sollte es jedem möglich sein, ein geeignetes Modell zu finden.
für Kontaktlinsenträger
Wer Kontaktlinsen trägt, hat mitunter Probleme mit trockenen Augen oder reagiert gegebenenfalls empfindlicher auf Zugluft. In diesem Fall ist es umso wichtiger darauf zu achten, ein Modell zu wählen, dass guten Schutz vor Fahrtwind auch bei hohen Geschwindigkeiten bietet. Unser Test liefert dazu gute Anhaltspunkte, also einfach ein Modell mit hervorragender Windabschirmung wählen. Prinzipiell ist es für einen guten Windschutz hilfreich, wenn die Gläser nicht zu klein sind und sich relativ nahe um das Gesicht wölben.
für Gravel Biker
Beim Gravel Biken zählt in erster Linie die Passform. Ein guter Sitz mit ordentlich Halt ist unerlässlich, damit die Brille in unwegsamem Gelände nicht auf der Nase wackelt. Die gleichen Anforderungen gelten natürlich für Fans von Kopfsteinpflaster (die soll es ja tatsächlich geben) sowie Rennradfahrerinnen und Rennradfahrer die häufig auf sehr schlechten Straßen unterwegs sind.
Einige Hersteller bieten spezielle Glastönungen für Fahrten im Wald und generell für Offroad-Einsätze. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Frage der Tönung jedoch oft eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. Eine gute Rennrad-Brille wird in der Regel auch auf dem Gravel Bike keine schlechte Figur machen.
für Berufspendler
Wer täglich zur Arbeit oder an die Schule fährt, sollte darauf achten, dass die Brille auch bei Dunkelheit gut funktioniert. Wer früh morgens oder spät abends im Dunkeln mit Licht unterwegs ist, will sicher nicht durch stark getönte Brillengläser auf die Straße schauen. Deshalb sollte man für diesen Einsatzzweck eine Brille mit klarem Wechselglas oder selbst tönende Gläser wählen, die ohne UV-Einstrahlung komplett klar sind.
zur Pflege
Die meisten hochwertigen Brillengläser sind glücklicherweise recht unempfindlich gegen Kratzer und Abnutzungserscheinungen, dennoch erhöht eine sorgsame Pflege die Lebensdauer ungemein. In der Regel kann man zum Putzen der Scheibe den Aufbewahrungsbeutel benutzen. Der Stoff ist meist genau dafür ausgelegt und lässt sich von Zeit zu Zeit ganz einfach in der Waschmaschine wieder reinigen. Ist die Brille stark eingestaubt oder verdreckt, sollte man sie unbedingt mit Wasser abspülen und dabei ebenfalls mit einem wichen Tuch säubern und wieder trocken reiben. Bitte keine Lösungsmittel oder scharfen Reiniger verwenden! In der Regel lässt sich Schmutz mit warmem Wasser und einem weichen Tuch vorsichtig entfernen.


zu selbsttönenden Gläsern
Selbsttönend ist nicht gleich selbsttönend! Zu Anfangszeiten dieser Technologie waren die Gläser in der „Grundstellung“ meist klar und haben sich hin zu einem mehr oder weniger starken Grauton abgedunkelt. Heute gibt es alle möglichen Farbtöne und unterschiedliche Grundtönungen. Wer die „Eine für alles“-Brille möchte, greift am besten zum klaren Glas, denn dann funktioniert die Brille auch bei Dunkelheit zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit.

Ferner gilt es zu beachten, dass nicht jede selbst tönende Scheibe den Wünschen und Vorlieben des Trägers entsprechen kann. Manche Brillen dunkeln zum Beispiel schon bei sehr wenig UV-Strahlung recht stark ab und sind dann auch bei starker Bewölkung recht finster. Bei extrem starker Sonne wünscht sich hingegen manch einer, eine noch dunklere Tönung als möglich. Wer keine Überraschungen mag und einen Glaswechsel nicht scheut, kann also mit fester Tönung und ein bis zwei Wechselscheiben deutlich besser beraten sein.
zur Sicherheit
Auch wenn eine Rennrad-Brille für manche Zeitgenossen in erster Linie ein modisches Accessoire zu sein scheint, gehört sie dennoch ganz klar – genau wie ein Rennrad-Helm – in die Kategorie Schutzausrüstung. Deshalb macht es hier Sinn nicht unverhältnismäßig zu sparen. Dass eine Brille günstig ist, bedeutet noch lange nicht, dass sie auch Qualitätsmängel hätte. Im Gegensatz ist jedoch davon auszugehen, dass ein renommiertes Unternehmen seine Brillen umfangreichen Sicherheitstests unterzieht.
Unser Test zeigt, dass man definitiv keinen dreistelligen Betrag für eine gute Brille ausgeben muss, aber genauso, dass es auch Modelle gibt, die keinen wirklich guten Qualitätseindruck hinterlassen. Solltet ihr also mit einem Schnäppchen von der Resterampe oder aus dem Internetshop kein gutes Gefühl haben, dann lasst es vielleicht besser sein. Sicherheit geht vor!
Fazit
Was gibt es zusammenfassend zu sagen? Vor allem, dass es für jeden Geschmack und alle individuellen Anforderungen die passende Brille gibt. Wir haben 16 Rennrad-Brillen näher unter die Lupe genommen und sind auf ein erfreulich hohes Niveau gestoßen. Die großen Markenhersteller haben fast alle ordentliche Qualität geliefert und sich kaum gravierende Schwächen erlaubt. Hier gilt es vor allem nach den persönlichen Vorlieben das am besten passende Modell zu wählen.
Ebenso ist man keineswegs gezwungen, tief in die Tasche zu greifen, um eine ordentliche Rennrad-Brille zu bekommen. Das günstigste Exemplar in unserer Übersicht liefert schon für 20 Euro eine sehr solide Leistung – auch wenn längst nicht alle günstigen Brillen gut sind. Aus Geldmangel seine Augen nicht mit einer passenden Rennrad-Brille zu schützen, ist jedenfalls kein Argument.
Welche der hier vorgestellten 16 Brillen findet ihr am besten?
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