Video: Die Bikes der Gravel-WM 2025
Die Taktik der Niederländerinnen von gestern bestimmte am Sonntag in den Pits der UCI Gravel WM 2025 sehr viele Gespräche. Warum Shirin van Aanroiy von ihren Teamkolleginnen aus den Niederländerinnen noch übersprintet wurde, obwohl sie sicher vorne lag, war das Thema. Aber wir haben eigentlich weniger die Ohren, sondern vor allem die Augen offen gehalten und nach geheimer und spannender Gravel Bike Technik der Gravel WM 2025 Ausschau gehalten. Und so einiges gefunden.
Los geht es mit dem Gewinner Gravel Bike vom Männer-Rennen. Dort fuhr der Belgier Florian Vermeersch einen langen Ausreißversuch erfolgreich zu Ende. Der Helfer von Tadej Pogacar hatte bei der Gravel WM freie Fahrt und zeigte im Ziel nicht ohne Stolz auf seine Beine. Sein Teamkollege Nils Politt bei UAE Emirates war ebenfalls am Start und fuhr als bester Deutscher auf Platz 16.
Colnago G4X von Florian Vermeersch
Das Colnago G4X des Gravel Weltmeisters 2025 Florian Vermeersch erwischten wir an der Einschreibung am Vortag des Rennens. Da wirkte der Belgier ausgesprochen entspannt und freute sich über den guten Support seines UAE-Teams für die Gravel WM Teilnahme.

An seinem Colnago G4X Race Gravel Bike fährt Vermeersch eine Shimano Dura Ace Di2 im 2-fach Set-up, ganz wie viele Shimano gesponserte Profis, die von der Straße kommen. Mit 54-40 hat er zudem auch eine echte Klassikerübersetzung aufgelegt. Die Enve SES 4.5 Laufräder könnten ebenfalls direkt vom Straßenrad kommen. Sie sind mit Continental Terra Speed Reifen in 40 mm auf Tempo getrimmt.
Merida Mission von Mohorič
Mit dem Namen Merida Mission verbindet man bisher nur ein Cyclocross Bike der Marke. Ab jetzt wird man damit auch den Namen Mohoric und ein Race Gravel Bike verbinden. Denn der Slowene pilotierte das Gravel Bike, das anscheinend neu ist, auf den dritten Platz bei der Gravel WM.


In den Pits fiel das neue Gravel Bike sofort mit der Drip-Lackierung auf. Der Schriftzug auf dem Oberrohr weist es klar als „Mission“ aus. Mit den eher schlanken Rohrprofilen ohne Aero-Anspruch sieht es eher nach einem leichten und vielseitigen Race Gravel Bike aus. Dafür sprechen auch die vorhandenen Bikepacking-Montagemöglichkeiten. Auch einen Stauraum hat das Mission an Bord.
Die Reifenfreiheit würden wir aufgrund der Gegebenheiten im Rahmen eher auf 45 mm als auf 50 mm schätzen.
Noch ein spannendes Detail: Die Continental Gravel Reifen mit flachem Profil, das anscheinend für maximalen Speed auf Gravel ausgelegt ist. Auch am Rad von Rosa Klöser waren die Reifen schon zu sehen.
Neues Dare Gravel Bike bei Lotto Kernhaus
Aus dem Teamfahrzeug des deutschen Lotto Kernhaus Teams kamen neue Gravel-Bikes von Dare zum Vorschein – die taiwanesische Marke ist bekannt, seitdem sie das norwegische Uno-X Team sponserte. Für die Gravel WM Teilnahme der Lotto Kernhaus Fahrer gab es jetzt ein neues Race Gravel Bike mit noch unbekanntem Namen, laut Team-Mechaniker.

Das Dare Gravel Bike hat anders als viele Neuerscheinungen kein Staufach an Bord. Das und die Rohrformen legen eine gewisse Gewichtsoptimierung nahe. Silas Koech fährt das Bike in Größe L, laut Teammechaniker fällt das Rad eher „italienisch“ aus.

Zum Bedauern des Teams gab es das ebenfalls neue Aero-Cockpit von Dare noch nicht in allen Größen, so dass die Vorbauten noch kurz ausfielen. Spannend ist das Cockpit aber schon, weil sich ein Aero-Auflieger sehr einfach anbauen lässt.
Außerdem ist das Dare Gravel Bike eines der ganz wenigen bei der Gravel WM mit der neuen Shimano GRX Di2 1×12 Gruppe. Koech hatte die Funkschaltung mit der Ultegra Straßenkurbel und einem 50er Kettenblatt kombiniert. Dazu war Spacer-Unterfütterung nötig.
Pinarello Dogma GR von Tom Pidcock
Tom Pidcock war direkt von der Lombardei Rundfahrt zur Gravel WM geflogen und sagte im Interview bei den Team Cars, er hätte sein Pinarello Dogma GR Race Gravel Bike für die WM noch gar nicht fahren können.
An Pidcocks Dogma GR feierten auch neue Vittoria Gravel Reifen Premiere. Die Italiener launchten die Pro-Serie mit naturfarbenem Look und ressourcenschonender Produktionsweise. Pidcock wählte einen T10 Pro Beinahe-Slick und einen T30 Pro Allrounder mit geschlossener Mitte, aber deutlicher erhöhten Seitenstollen.




Canyon Grail CFR von Jasper Ockeloen
Wenn sie auf dem höchsten Level Rennen fahren wollen, dann sollten sie hierherkommen, denn das ist das höchste Level“, hatte der Niederländer Jasper Ockeloen in einem Interview über die Abwesenheit der US-Gravel Prominenz gesagt. Ockeloen fährt in der Riege der Gravel Racer auf Canyon mit einem Privatvertrag. Sein Canyon Aeroad CFR hatte er ebenfalls dem zu erwartenden hohen Anteil schneller Abschnitte angepasst.


Rose Backroad FF von Paul Voß
Den Deutschen Gravel-Meister Paul Voß erwischten wir ganz kurz, bevor er auf seinem Rose Backroad FF in letzter Minute zur Startaufstellung losrollte – noch später verließ nur Tom Pidcock den Teamfahrzeugbereich.
Das Rose Backroad FF ist das Race Gravel Bike von Rose und hat mit dem jüngst vorgestellten Rose Backroad wenig gemein. Es ist konsequent auf Competition ausgelegt. Auffallend ist, dass Paul wie schon bei seinem alten Radsponsor auf eine Enve Vorbau-Lenker-Kombi setzt. Da der Stack des Backroad FF für das Original-Cockpit mit Rise optimiert ist, kommt Voss in eine tiefe Sitzhaltung.
Andere Fahrer in den Pits schielten etwas neidisch auf seine gut organisierte Befestigung für die Tools auf dem Oberrohr.




Scott Addict Gravel RC von Fabio Christen
Als Teamfahrer von Q36.5 ging Fabio Christen mit dem Scott Addict Gravel RC an den Start der Gravel WM. Die neuen Vittoria Terreno Pro-Reifen mit dem Eco-Look matchen gut mit der Scott-Lackierung – was findet ihr?


Factor Ostro Gravel von Jan Bakelants
Ex-Pro und Tour de France Etappensieger Jan Bakelants geht ebenfalls unter die Gravel Racer und will eventuell 2026 stärker im Gravel-Renngeschehen eingreifen. Er fährt ein Factor Ostro Gravel, das all out Aero Race Gravel Bike der britischen Marke.

Stevens Camino RS von Emiel Verstrynge
Der Belgier Emiel Verstrynge war in der Fluchtgruppe vertreten und animierte die Gravel WM 2025. Sein Arbeitsgerät ist noch nicht lange auf dem Markt. Das Stevens Camino RS ist das neue Race Gravel Bike der Marke aus Hamburg. Es soll Aero-Merkmale des Steves Arcalis an der Front übernommen haben und setzt auf Leitungsintegration. Das Camino RS Pro der Serie soll dabei laut Hersteller sub 8 kg mit SRAM Force AXS XPLR wiegen.
Emiel Verstrynge hat als Teamfahrer allerdings eine Shimano Dura Ace Di2 an Bord, die straßenmäßig übersetzt ist.


Ridley Astr RS von Daan Soete
Der Belgier Dan Soete gehörte zum erweiterten Favoritenkreis der Gravel WM 2025 und kam als 15. einen Platz vor Nils Politt ins Ziel. Sein Ridley Astr RS Race Gravel Bikes setzt auch in der Serie auf eine Reifenfreiheit von bis 52 mm im 1x und bis zu 47 mm im 2x Set-Up. Daan packte einen grobstolligen und pannensicheren Vittoria Pezcal Endurance ans Vorder– und Hinterrad.

Gravel Bike Neuheiten bei der Gravel-WM 2025
Stevens Camino RS Pro
Stevens war auch auf der Expo am Rande der Gravel-WM als Austeller vertreten. Dort zeigte man die Serien-Version des Camino RS. Das Top-Modell des Race Gravel Bikes hat eine SRAM Force XPLR AXS Gruppe und soll 5.199 Euro kosten.

Stevens Gavere Alu Gravel Bike
Eine spannende Neuheit im hart umkämpften Alu Gravel Bike Bereich um 2.000 Euro hatte Stevens ebenfalls im Gepäck: Das Stevens Gavere erhielt ein Update und besitzt nun einen cleaneren Look dank integrierter Leitungen und Züge und einem Alurahmen mit fließenden Übergängen an den Rohrknoten.
Besonders spannend: Das Gavere Pro ist mit SRAM Apex AXS Funkschaltung im Preisbereich um 2.500 € zu haben.

Neues 3T Racemax Italia
Auf der Expo Area hatte 3T richtig groß aufgefahren. Das neue 3T Racemax Italia feierte im Startbereich der Gravel WM 2025 gewissermaßen seine Premiere. Das Aero Race Gravel Bike der italienischen Marke, bei der auch Ex Cervélo Mann Gerard Vroomen mitwirkt, hat vor allem im Hinblick auf Reifenfreiheit wieder den Anschluss zur Spitze hergestellt. Es kann nun Reifen bis 51 mm WAM aufnehmen – was fast 1 cm mehr Breite als zuvor bedeutet.






Trotz mehr Volumen sollen die auch in unabhängigen Tests bestätigten Aero-Qualitäten des Aero-Gravel-Pioniers geblieben sein. Dass das Unterrohr und die Front an die neuen Gegebenheiten angepasst wurden, sah man im Vergleich zum Vorgänger (vor Ort) sofort. Die „Nase“ ragt nun weiter in den Wind, wie beim Strada. Um 1,5 % soll die Aero-Effizienz in Simulationen sogar gestiegen sein, sagt 3T.
Ebenfalls interessant: Trotz viel Platz im Rahmen, hat 3T die Kettenstreben noch einmal gekürzt und liegt nun mit 420 mm auf der extrem kompakten Seite für ein Gravel Bike. Und auch beim Lenkwinkel setzen die Italiener nun wieder auf eine steilere Auslegung. Eine pure Race Geometrie.
Zusätzlich gibt es ein Staufach im Unterrohr, das zusammen mit Fidlock entwickelt wurde.
Bekanntes von Cube und Scott


Maastricht, tot ziens…
Am Rand der Gravel WM hatten sich viele Cafés und Shops am Zielort Maastricht natürlich dem Gravel Thema verschrieben. Aber in der City gibt es auch ohne Großevent eine unwahrscheinlich hohe Zahl an Cycle Cafés, die einen Besuch wert sind. Einen Einblick ins Off the Map Café gab es schon in Teil 1. Ebenfalls in der City liegt Alley Cat, benannt nach einem Kurier-Rennformat, bei dem verschiedene Stationen angefahren werden und logistisch geschickt kombiniert werden müssen, obwohl das Laktat Denken verhindert. Ich denke, ich komme wieder.

Was sagt ihr zu den Profi Gravel Bikes der Gravel WM 2025?
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50 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumWoher nimmst du das? Ich bin aufgeschlossen für vielerlei Meinungen hier, aber hier fehlt es mir an Verständnis, zumal man das doch mit eigenen Augen sehen kann; auch bei Profis ... 🤷♂️
das hat er doch nicht geschrieben? er hat seine erfahrung geteilt. die wunderbare schwarz/weiß interpretation entspringt deinem kopf.
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