Avona Callis Race Gravel Bike im Test Neue Besen kehren gut

Avona Callis Test: Mit dem Callis möchte die neu gegründete Marke Avona den Gravel Race-Sektor aufmischen. Das Rezept für den Erfolg soll lauten: Durchdachte Features und Fokus auf Speed treffen auf spannende Individualisierungsmöglichkeiten. Wie sich diese Kombination schlägt, haben wir getestet.
Titelbild

Steckbrief: Avona Callis

EinsatzbereichRennen, Gravel
RahmenmaterialCarbon
GabelCarbon
Gewicht (o. Pedale)8,3 kg
Stack593 mm
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: L)
Websiteavona.cc
Preisspanne4.599 € - 9.999 €
Preis: 6.799 €

Der Gravel Race-Sektor ist inzwischen umkämpfter denn je – und mit dem Callis schickt die kürzlich erst gegründete Marke Avona einen neuen Kandidaten um die Krone der Schotter-Flitzer ins Rennen. Auf den ersten Blick macht das Avona Callis ziemlich viel richtig: Ein schlichter, optisch gefälliger Rahmen mitsamt integriertem Staufach, UDH-Kompabilität und Aero-Optimierung treffen auf ein ordentliches Rahmengewicht zwischen 950 und 1.020 Gramm je nach Größe und eine Reifenfreiheit von bis zu 50 mm. Das Ganze kombiniert Avona mit vielfältigen Konfigurations- und Individualisierungsmöglichkeiten, die gleichzeitig aber preislich nicht abgehoben sind. In der Theorie klingt das nach einer sehr gelungenen Kombination. Aber wie sieht’s in der Praxis aus? Wir haben das Avona Callis Gravel-Bike im schnellen Setup inklusive neuer SRAM Force XPLR auf der Straße und im Gelände getestet.

Vorhang auf für das Avona Callis
# Vorhang auf für das Avona Callis – das schnelle Gravel-Bike erfüllt mit 50 mm Reifenfreiheit, Staufach im Unterrohr, Aero-Optimierung und UDH zumindest auf dem Papier alle Voraussetzungen, um ein gelungenes Debüt zu sein. Wir haben getestet, wie es in der Praxis aussieht.

Im Detail

Das Avona Callis hat zahlreiche spannende Details und interessante Ansätze zu bieten. Auf die wollen wir gleich näher eingehen – doch vorher werfen wir einen Blick auf die Marke Avona, die bis dato noch relativ unbekannt sein dürfte. Mit Modellen wie dem Gravel-Bike Callis, dem federleichten Mountainbike namens Silva und einem angekündigten Rennrad Velum, das noch 2025 erscheinen soll, will sich Avona nachhaltig im Performance-orientierten Rennrad- und MTB-Segment etablieren.

Wer und was steckt hinter Avona?

Avona mag bis dato neu und vergleichsweise unbekannt sein, doch hinter der frisch gegründeten Marke stecken mit Jonas Müller und Max Koch zwei Industrie-Veteranen. Seit fast zwei Jahrzehnten ist Jonas Müller als Ingenieur in der Fahrrad-Branche tätig und hat unter anderem für DT Swiss, Santa Cruz und BMC gearbeitet, bevor der Schweizer ein eigenes Entwicklungsbüro mit dem Namen „bicycle.engineering“ gegründet hat. Daraus sind unter anderem Marken wie Arc8 und Faserwerk entstanden.

Das Callis ist das Erstlingswerk der neuen Marke Avona, hinter der aber jede Menge Know-How und Erfahrung steckt
# Das Callis ist das Erstlingswerk der neuen Marke Avona, hinter der aber jede Menge Know-How und Erfahrung steckt – neben einem vollgefederten Mountainbike, das bereits erhältlich ist, soll im Herbst noch ein schnelles Rennrad erscheinen.

Seit vielen Jahren arbeitet Jonas Müller eng mit seinem Geschäftspartner Max Koch zusammen, der ebenfalls seit rund 20 Jahren in der Fahrrad-Branche tätig ist. Der Deutsche bringt viel Erfahrung im Bereich Produktmanagement mit und hat 2021 MK Bicycles gegründet, um unter anderem den Vertrieb von Arc8 und Faserwerk in Deutschland zu übernehmen. Im selben Jahr haben Max und Jonas die Marke Faserwerk, die sie selbst unter dem Dach eines anderen Unternehmens lanciert haben, vollständig übernommen und zu einem Teil von bicycle.engineering gemacht. Man merkt also: Das Team von Avona bringt viel Know-How mit.

Avona verfolgt dabei einen Mix aus Direct-to-Customer-Ansatz und einem klassischen Händler-Netzwerk. Die Rahmen und Räder von Avona können also entweder bei einem stetig wachsenden Netzwerk aus Händlern gekauft oder über die Website von Avona auch direkt nach Hause bestellt werden. Im Vergleich zu heimischen Konkurrenten wie Canyon, Rose oder Cube ist der Ansatz also prinzipiell ähnlich, doch im Gegensatz zu den Branchen-Riesen kann Avona als kleine Marke beispielsweise weitaus schneller auf Veränderungen am Markt reagieren oder auf individuelle Kundenwünsche eingehen.

Unser Testbike macht mit dem Farbverlauf optisch einiges her.
# Unser Testbike macht mit dem Farbverlauf optisch einiges her. – Wer es dezenter mag, kann das Rad auch in Schwarz erwerben. Eine Ready-to-paint-Variante gibt es ebenfalls.

Fokus auf Aerodynamik und Watt-Ersparnis

Grundsätzlich setzt Avona auf einen holistischen Ansatz: Das Fahrerlebnis auf den Modellen soll mehr sein als nur die Summe der einzelnen Komponenten und Ansätze. Deshalb sei es nicht das Ziel gewesen, das leichteste oder das aerodynamischste oder das komfortabelste Gravel-Bike zu bauen, sondern eines, das alle relevanten Aspekte bestmöglich vereint und damit das beste Gesamterlebnis bietet. Ein wesentlicher Aspekt im Lastenheft des Avona Callis war dabei das Thema Aerodynamik. Viel Zeit wurde dabei in Design- und CFD-Studien, aber auch Tests im Windkanal investiert, um einen möglichst aerodynamischen Gravel-Rahmen aus der Backform zu zaubern.

Das lange, schmale Steuerrohr soll besonders gut mit dem schnittigen Faserwerk Luftschneider-Cockpit harmonieren
# Das lange, schmale Steuerrohr soll besonders gut mit dem schnittigen Faserwerk Luftschneider-Cockpit harmonieren – auch am Übergang zur Gabel ist zu erkennen, dass Avona bei der Entwicklung des Callis Wert auf Aero-Optimierung gelegt hat.

So ist laut Avona das Thema Aerodynamik entgegen der teilweise noch verbreiteten Meinung nicht nur auf Asphalt, sondern auch Offroad sehr relevant. Insbesondere im Renneinsatz – und darauf ist das Avona Callis ausgelegt – sind die Geschwindigkeiten oft hoch. Dazu fährt man deutlich häufiger alleine oder in kleinen Gruppen, als es auf der Straße der Fall ist. Eine Erkenntnis aus den Tests im Windkanal war, dass sich im vorderen Teil des Bikes die meisten Ersparnisse beim Luftwiderstand erzielen lassen. Deshalb bietet das Callis ein vergleichsweise langes Steuerrohr, das in Kombination mit dem verbauten Faserwerk Luftschneider-Cockpit förmlich durch den Wind schneiden soll. Im Vergleich zu einem aerodynamisch optimierten Wettbewerber konnten so laut Avona 25 Watt eingespart werden, wenngleich hier keine weiteren Angaben gemacht werden.

Ein Ausstattungs-Highlight sind die Hutchinson Caracal Race-Reifen in 40 mm Breite
# Ein Ausstattungs-Highlight sind die Hutchinson Caracal Race-Reifen in 40 mm Breite – diese sollen einen sehr niedrigen Rollwiderstand bieten und somit effektiv Watt einsparen.

Das Ziel, den Luft- und Rollwiderstand zu minimieren, hört jedoch nicht bei der reinen Aero-Optimierung des Rahmens auf. Auch die Wahl der Komponenten spielt hier eine wichtige Rolle. Hier können nach Angaben von Avona bei typischen Gravel Race-Geschwindigkeiten von rund 35 km/h durch Aspekte wie die Laufräder, Lenker, Tubeless-Aufbau und vor allem die passende Reifenwahl bis zu 40 Watt eingespart werden. Auf die genauen Ausstattungs-Highlights kommen wir später noch zu sprechen. Doch unter anderem wird jedes Avona Callis mit einer mit Ceramicspeed UFO Drip-gewachsten Kette ausgeliefert.

Serienmäßig kommen alle Avona Callis Komplettbikes mit gewachster Kette.
# Serienmäßig kommen alle Avona Callis Komplettbikes mit gewachster Kette.

Komfort durch vertikale Compliance

Neben der Aerodynamik spielt natürlich auch das Thema Komfort eine wichtige Rolle – egal, ob man mit dem Gravel-Bike nun eher gemütlich unterwegs ist oder im Renneinsatz an die Grenzen gehen will. Auffällig beim Anblick des schlichten Rahmens ist der Übergang von Oberrohr zu Sitzstreben. Entgegen einiger anderer Hersteller hat sich Avona beim Callis gegen tief angesetzte Sitzstreben entschieden.

Avona verzichtet beim Callis bewusst auf eine Stufe im Übergang zwischen Oberrohr und Sitzstreben
# Avona verzichtet beim Callis bewusst auf eine Stufe im Übergang zwischen Oberrohr und Sitzstreben – dafür sind die Sitzrohre besonders kurz gehalten. Das Oberrohr fließt nahtlos in die Sitzstreben.

Stattdessen fließt der Hinterbau praktisch auf Höhe der Sattelstützen-Klemmung in den Hauptrahmen, dessen Oberrohr gleichzeitig tief nach unten gezogen ist. Dadurch fallen die Sitzrohr-Längen bei allen vier Rahmengrößen vergleichsweise kurz aus. Das bedeutet, dass die Sattelstütze weit rausgezogen werden muss, was dann wiederum für eine hohe vertikale Nachgiebigkeit sorgen soll. Bei der Sattelstütze setzt Avona auf hauseigene Expertise: Die bei allen Varianten verbaute Faserwerk Wuthocker Aero-Stütze – ein toller Name – will eine hohe Effizienz mit der vertikalen Nachgiebigkeit einer runden 27,2 mm-Sattelstütze vereinen. Das soll für einen angenehmen Komfort im Sattel sorgen.

Staufach, Reifenfreiheit und UDH: (Fast) alles dabei, was wichtig ist

Serienmäßig werden alle Avona Callis-Modelle mit 40 mm breiten Hutchinson Caracal Race-Reifen ausgeliefert. In der Praxis dürften laut Angaben von Avona aber bis zu 50 mm breite Reifen in den Callis-Rahmen passen. Ab einer nominellen Reifenbreite von 47 mm empfiehlt der Hersteller jedoch, die Passung vor der ersten Ausfahrt zu überprüfen, da die tatsächliche Breite der Reifen letztlich auch von den verbauten Felgen abhängt. Das Callis spielt damit also (mindestens) in derselben Liga wie die Konkurrenz aus dem Hause Trek oder Rose (zum Rose Backroad FF Test). Bei einem 2x-Setup – auch das ist am Callis möglich – erweist sich der Umwerfer als limitierender Faktor, sodass die Reifenfreiheit dann auf 45 mm sinkt.

Im Unterrohr verfügt das Callis über ein praktisches Staufach, das Platz für Snacks und Werkzeug bietet
# Im Unterrohr verfügt das Callis über ein praktisches Staufach, das Platz für Snacks und Werkzeug bietet – in Serie soll das Callis mit passenden Innentaschen ausgeliefert werden. Diese waren zum Zeitpunkt unseres Tests allerdings noch nicht verfügbar.

Am hinteren Ende setzt das Avona Callis auf den SRAM UDH Schaltaugen-Standard. Ins Unterrohr integriert ist ein Staufach, sodass man Werkzeug und kleinere Ersatzteile praktischerweise direkt im Rahmen verstauen kann. Weitere Befestigungspunkte am Rahmen oder auch ein dediziertes Taschensystem wie beispielsweise für das Canyon Grail, das Rose Backroad FF oder das Trek Checkmate (Test) gibt es für das Avona Callis hingegen nicht, was bei abenteuerlustigen Fahrerinnen und Fahrern für Wehmut sorgen dürfte.

Für bis zu 50 mm breite Reifen ist der Rahmen freigegeben.
# Für bis zu 50 mm breite Reifen ist der Rahmen freigegeben.

Ein interessanter Aspekt ist die versiegelte Steuersatz-Kappe, die Avona serienmäßig verbaut. Sie ist mit Dichtungen aus Silikon umspritzt, sodass kein Wasser in den Rahmen und die Lager des Steuersatzes eindringen kann. Im Bereich des Tretlagers ist genug Platz für bis zu 50 Zähne große 1x-Kettenblätter. Das maximale Systemgewicht gibt Avona mit 110 kg an, was im Vergleich zur Konkurrenz teils deutlich niedriger ist.

  • Innenlager-Bauart BSA 68 mm
  • Reifenfreiheit max. 50 mm in 700c
  • Bremsaufnahme Flat-Mount 160 mm / bis maximal 180 mm
  • Antrieb- /Schaltungs-Kompatibilität 1-fach und 2-fach, Umwerfer abnehmbar
  • Besonderheiten maximale Kettenblatt-Größe bis 50 Zähne, Aufnahmen für Schutzbleche vorhanden
  • maximales Systemgewicht 110 kg

Die Full Mount-Montage des Force XPLR-Schaltwerks ist dank SRAM UDH-Interface am Rahmen kein Problem.
# Die Full Mount-Montage des Force XPLR-Schaltwerks ist dank SRAM UDH-Interface am Rahmen kein Problem.
Serienmäßig ist das Callis mit einem 42 Z-Kettenblatt ausgestattet. Platz ist für bis zu 50 Zähne.
# Serienmäßig ist das Callis mit einem 42 Z-Kettenblatt ausgestattet. Platz ist für bis zu 50 Zähne.
Die versiegelte Steuersatz-Kappe soll Wasser und Schmutz effektiv draußen halten und damit für eine bessere Haltbarkeit der Lager sorgen.
# Die versiegelte Steuersatz-Kappe soll Wasser und Schmutz effektiv draußen halten und damit für eine bessere Haltbarkeit der Lager sorgen.

Ausstattung: 8 Varianten mit vielen Optionen

Zum aktuellen Zeitpunkt wird das Avona Callis in insgesamt acht verschiedenen Ausstattungen angeboten. Die günstigste Version des Callis kostet 4.599 € und ist mit der brandneuen SRAM Rival XPLR AXS 13fach-Schaltung, die in unserem Test bereits sehr überzeugen konnte, ausgestattet. Für 6.799 € gibt es die SRAM Force-Variante, die neben der Schaltung ein Upgrade auf ein einteiliges Faserwerk Carbon-Cockpit sowie auf Zipp 303 XPLR S-Laufräder mit sich bringt. Das Ende der Fahnenstange ist dann bei 9.999 € für das Avona Callis Red XPLR erreicht. Neben der edlen Schaltgruppe bekommt man hier nun auch serienmäßig einen Leistungsmesser sowie DT Swiss GRC 1100-Laufräder inklusive Hutchinson Caracal Race-Reifen.

Die drei SRAM-Ausführungen gibt es außerdem jeweils noch in einer Mullet-Konfiguration mit 1x-Setup, Mountainbike-Schaltwerken und einer noch größeren Bandbreite von 10 bis 52 Zähne hinten. Zusätzlich gibt es für alle Shimano-Fans noch ein GRX Di2-Modell mit 2x-Antrieb zum Preis von 5.999 € und ein GRX Di2 1x-Modell für 6.799 €. Wer einen Individual-Aufbau bevorzugt, kann außerdem für 3.299 € das Rahmenset inklusive Sattelstütze ordern. Dieses gibt es zusätzlich in einer Ready-to-paint-Option und optional auch gegen einen Aufpreis von 200 € inklusive einteiligem Cockpit.

Die SRAM Force XPLR-Variante des Callis ist eine von drei Ausführungen mit SRAM-Gruppe, dazu gesellt sich noch eine Shimano GRX Di2-Version
# Die SRAM Force XPLR-Variante des Callis ist eine von drei Ausführungen mit SRAM-Gruppe, dazu gesellt sich noch eine Shimano GRX Di2-Version – zusätzlich werden alle SRAM-Builds noch als Mullet-Konfiguration und der Shimano-Spec als 1x oder 2x-Setup angeboten. Das macht in Summe 8 Kompletträder.

Das Rahmenset lässt sich online im Webshop von Avona bestellen. Für die Komplettbikes muss man den Weg über den Händler gehen – gleichzeitig bietet Avona diverse Konfiguarationsmöglichkeiten an. So ist ein Laufrad-Upgrade problemlos möglich. Ähnlich verhält es sich mit den Kontaktpunkten: Wer eine Sattelstütze ohne Offset bevorzugt oder gerne ein Cockpit mit anderen Eckdaten haben möchte, soll dies direkt so über Avona-Händler beziehen können. Die für das Callis aufgerufenen Preise können zwar nicht mit denen von Direktversendern á la Canyon oder Rose mithalten, doch dafür gibt es eben jene Individualisierungs-Optionen und den Support durch Händler.

Für unseren Test hat uns Avona ein angepasstes Callis zur Verfügung gestellt, das grundsätzlich auf der 6.799 € teuren SRAM Force XPLR-Variante basiert – allerdings ein Laufrad- und Reifen-Upgrade in Form von den edlen DT Swiss GRC 1100-Laufrädern und den besonders schnell rollenden Hutchinson Caracal Race-Reifen in 40 mm Breite spendiert bekommen hat. In dieser Konfiguration bringt das Callis in Größe L mit Tubeless-Aufbau respektable 8,30 kg auf die Waage. Die Red-Variante in Rahmengröße M soll laut Avona rund 7,7 kg wiegen.

ModellAvona Callis SRAM RivalAvona Callis SRAM Rival / GX MulletAvona Callis SRAM ForceAvona Callis SRAM Force / X0 MulletAvona Callis SRAM Red PM XPLRAvona Callis SRAM Red PM / XX SL MulletAvona Callis Shimano GRX Di2 2x12Avona Callis Shimano GRX Di2 1x12
Preis (UVP)4.599 €4.599 €6.799 €6.799 €9.999 €9.999 €5.999 €6.799 €
RahmenAvona Callis CarbonAvona Callis CarbonAvona Callis CarbonAvona Callis CarbonAvona Callis CarbonAvona Callis CarbonAvona Callis CarbonAvona Callis Carbon
GabelAvona Callis CarbonAvona Callis CarbonAvona Callis CarbonAvona Callis CarbonAvona Callis CarbonAvona Callis CarbonAvona Callis CarbonAvona Callis Carbon
GruppeSRAM Rival SRAM Rival / GX EagleSRAM ForceSRAM Force / X0 EagleSRAM Red XPLRSRAM Red / XX SLShimano GRX 820Shimano GRX 820
Übersetzung42 | 10-46 Z42 | 10-52 Z42 | 10-46 Z42 | 10-52 Z42 | 10-46 Z42 | 10-52 Z48-31 | 11-34 Z42 | 10-51 Z
LaufradsatzDT Swiss G 1800DT Swiss G 1800Zipp 303 XPLR SZipp 303 XPLR SDT Swiss GRC 1100DT Swiss GRC 1100DT Swiss GR 1600DT Swiss GRC 1400
ReifenHutchinson Caracal Race 40-622Hutchinson Caracal Race 40-622Schwalbe G-One R 45-622Schwalbe G-One R 45-622Hutchinson Caracal Race 40-622Hutchinson Caracal Race 40-622Hutchinson Caracal Race 40-622Hutchinson Caracal Race 40-622
CockpitAlloy Stem / Alloy HandlebarAlloy Stem / Alloy HandlebarFaserwerk LuftschneiderFaserwerk LuftschneiderFaserwerk LuftschneiderFaserwerk LuftschneiderFaserwerk LuftschneiderFaserwerk Luftschneider
SattelstützeFaserwerk Wuthocker Aero, 0 mm OffsetFaserwerk Wuthocker Aero, 0 mm OffsetFaserwerk Wuthocker Aero, 0 mm OffsetFaserwerk Wuthocker Aero, 0 mm OffsetFaserwerk Wuthocker Aero, 0 mm OffsetFaserwerk Wuthocker Aero, 0 mm OffsetFaserwerk Wuthocker Aero, 0 mm OffsetFaserwerk Wuthocker Aero, 0 mm Offset
SattelRepente QuasarRepente QuasarRepente QuasarRepente QuasarRepente QuasarRepente QuasarRepente QuasarRepente Quasar
BesonderheitenTubeless, Ceramicspeed UFO Waxed KetteTubeless, Ceramicspeed UFO Waxed KetteTubeless, Ceramicspeed UFO Waxed KetteTubeless, Ceramicspeed UFO Waxed KetteTubeless, Ceramicspeed UFO Waxed Kette, PowermeterTubeless, Ceramicspeed UFO Waxed Kette, PowermeterTubeless, Ceramicspeed UFO Waxed KetteTubeless, Ceramicspeed UFO Waxed Kette
Unser Testrad hat ein Laufrad-Upgrade in Form der edlen DT Swiss GRC 1100 Carbon-Laufräder bekommen.
# Unser Testrad hat ein Laufrad-Upgrade in Form der edlen DT Swiss GRC 1100 Carbon-Laufräder bekommen.
Ab Force-Level sind alle Callis-Komplettbikes mit dem einteiligen Carbon-Cockpit von Faserwerk ausgestattet.
# Ab Force-Level sind alle Callis-Komplettbikes mit dem einteiligen Carbon-Cockpit von Faserwerk ausgestattet.
400 mm misst das Cockpit in den Hoods
# 400 mm misst das Cockpit in den Hoods – das macht es leicht, eine kompakte Position einzunehmen.
Der Repente Quasar hat keinen Anlass zur Kritik geboten.
# Der Repente Quasar hat keinen Anlass zur Kritik geboten.
Die Reifen werden serienmäßig tubeless ausgeliefert.
# Die Reifen werden serienmäßig tubeless ausgeliefert.
Unser Testrad war mit einer 10-46-Kassette ausgestattet. Die Mullet Builds bieten sogar eine Bandbreite von 520 %
# Unser Testrad war mit einer 10-46-Kassette ausgestattet. Die Mullet Builds bieten sogar eine Bandbreite von 520 % – vorne setzt Avona grundsätzlich auf ein 42er-Kettenblatt, was gerade in Kombination mit den großen Kassetten ruhig auch größer ausfallen dürfte.

Geometrie: Vier Größen sollen alles abdecken

Die Größen-Auswahl des Avona Callis ist relativ überschaubar: In den Größen S, M, L und XL wird der Gravel-Racer angeboten – also signifikant weniger als die üblichen sechs oder gar sieben Rahmengrößen, die oft zur Auswahl stehen. Die Reach-Werte des Callis wachsen in 12 mm-Schritten von 364 mm auf 400 mm, während der Stack mit jeder Größe um satte 25 mm anwächst. Der Lenkwinkel liegt bei 71° und das Tretlager ist um 75 mm abgesenkt. Die 420 mm langen Kettenstreben haben alle vier Größen gemeinsam.

Vier Rahmengrößen bietet Avona beim Callis an. Auffällig sind die insgesamt kurzen Reach-Werte und die ordentlichen Stack-Sprünge zwischen den einzelnen Größen.
# Vier Rahmengrößen bietet Avona beim Callis an. Auffällig sind die insgesamt kurzen Reach-Werte und die ordentlichen Stack-Sprünge zwischen den einzelnen Größen.

Das von uns getestete Avona Callis in L wird grundsätzlich Fahrerinnen und Fahrern mit einer Körpergröße zwischen 179 und 189 cm empfohlen. Bei dieser Größe liegt die Stack-to-Reach-Ratio bei 1,53. Wer eine sportlichere Position bevorzugt, wird möglicherweise über eine kleinere Rahmengröße nachdenken, muss bei dieser dann aber womöglich den (zu) kompakten Reach durch ein geräumiges Cockpit kompensieren. Das sollte durch die vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten, die Avona auch hinsichtlich der Kontaktpunkte bieten will, kein Problem darstellen, wenngleich die Rahmen-Geometrie grundsätzlich erstmal passen muss. Mit 2 Spacern unter dem Vorbau ergibt sich bei meiner in Relation zur Körpergröße eher kurzen Sitzhöhe von 77,5 cm eine Überhöhung von 9,5 cm.

Rahmengröße S M L XL
Laufradgröße 28″ / 700C 28″ / 700C 28″ / 700C 28″ / 700C
Reach 364 mm 376 mm 388 mm 400 mm
Stack 545 mm 568 mm 593 mm 618 mm
STR 1,50 1,51 1,53 1,55
Lenkwinkel 70° 71° 71° 71°
Sitzwinkel, real 73,5° 73,5° 73,5° 73,5°
Steuerrohr 110 mm 131 mm 157 mm 183 mm
Sitzrohr 420 mm 460 mm 490 mm 530 mm
Überstandshöhe 713 mm 750 mm 779 mm 816 mm
Kettenstreben 420 mm 420 mm 420 mm 420 mm
Tretlagerabsenkung 75 mm 75 mm 75 mm 75 mm
Einbauhöhe Gabel 395 mm 395 mm 395 mm 408 mm
Gabel-Offset 50 mm 50 mm 50 mm 50 mm

In unserer Geometrie-Datenbank könnt ihr das Avona Callis ganz einfach mit anderen Race Gravel Bikes vergleichen. Einfach auf die Links in der Tabelle unten klicken.

Avona Callis auf dem Kurs

Bevor es mit dem Callis für die erste Ausfahrt ins Gelände ging, stand für mich erstmal eine intensive Begutachtung an – schließlich handelt es sich bei Avona um eine brandneue Marke, mit deren Produkten man noch nicht vertraut sein kann. Der erste Eindruck war auf jeden Fall ein sehr positiver, denn optisch macht das Callis mit seinem Farbverlauf und dem schlichten wie hochwertigen Look sofort einiges her. Auch die Kontaktpunkte wissen auf Anhieb zu überzeugen: Das Lenkerband ist sauber gewickelt und greift sich auf Anhieb sehr komfortabel. Die Klappe des Staufachs lässt sich sehr simpel bedienen und auch die serienmäßig gewachste Kette ist ein kleines, aber feines Detail, das den hochwertigen Charakter des Callis unterstreicht. Die tolle Haptik der neuen SRAM Force XPLR trägt ihr Übriges dazu bei. Im Stand überzeugt der Neuling – aber so ein Gravel-Racer ist nicht für den Stillstand gebaut …

Auch dank der sehr schnell rollenden Hutchinson Caracal Race-Reifen ist das Avona Callis auf Asphalt eine Wucht
# Auch dank der sehr schnell rollenden Hutchinson Caracal Race-Reifen ist das Avona Callis auf Asphalt eine Wucht – für Gravel-Verhältnisse kommt man auf festen Untergründen äußerst zügig voran.

Beim ersten Aufsitzen fühlt sich das Avona Callis für ein Rad in Größe L kompakt an, was mich überrascht, aber gleichzeitig auch nicht verwundern dürfte. Denn das Stack-to-Reach-Verhältnis ist für ein schnelles Gravel-Bike eher hoch bei insgesamt kurzen Reach-Werten. So habe ich auf den ersten Kilometern trotz eigentlich sportlicher Überhöhung das Gefühl, insgesamt eher aufrecht zu sitzen und weniger ins Rad integriert zu sein, als ich es eigentlich gewohnt bin.

Dass das Avona Callis jedoch kein behäbiges Reiserad ist, zeigt spätestens ein Blick aufs GPS-Gerät – denn auch mit einem Luftdruck von 2,4 Bar sind mit den sehr schnell und leise rollenden Hutchinson Caracal-Reifen Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 30 km/h auf Asphalt möglich. Dadurch, dass an meinem Testbike kein Leistungsmesser verbaut ist, ist für mich leider keine seriöse Aussage möglich, mit welchem Mehraufwand das gegenüber einer regulären Straßenbereifung verbunden ist. Als asphalttauglicher Gelände-Reifen weiß der Caracal Race aber zu überzeugen.

Das eher schmale Cockpit sorgt in Kombination mit den kurzen Reach-Werten für eine eher kompakte und etwas aufrechte Sitzposition.
# Das eher schmale Cockpit sorgt in Kombination mit den kurzen Reach-Werten für eine eher kompakte und etwas aufrechte Sitzposition.

Auf Schotter gibt sich das Callis ebenfalls keine Blöße. Im Gegenteil: Hier ist das Rad voll in seinem Element und animiert zur Tempo-Sünde, bietet gleichzeitig aber auch einen hohen Komfort. Das gilt für den Sitzbereich wie auch für das Cockpit. Das im Oberlenker 400 mm breite Faserwerk Luftschneider-Cockpit habe ich in allen Griffpositionen als bequem und ergonomisch gelungen empfunden. Das gilt auch für längere Passagen in den Drops, in der belgischen Position oder mit auf dem Oberlenker abgelegten Unterarmen – zumindest letzteres aber lieber auf als abseits des Asphalts. Lediglich das dick gewickelte und gut gedämpfte Lenkerband hätte für meinen Geschmack noch ein wenig griffiger sein können.

Im Bereich des Hinterbaus verfolgt Avona einen anderen Ansatz als so manche Konkurrenten und verzichtet auf tief nach unten gezogene Sitzstreben. Stattdessen fällt das Sitzrohr des Rahmens sehr kurz aus, sodass selbst ich mit meinen kurzen Beinen einen langen Sattelauszug fahren konnte. Eben jener Sattelauszug soll für den nötigen Komfort am Heck sorgen. Die Rechnung geht zumindest für meine Proportionen auf, denn insgesamt habe ich das Callis auch auf ruppigen Untergründen im Sattel als angenehm komfortabel empfunden. Ein Gravel-Bike mit dediziertem System wie beispielsweise der IsoSpeed-Ansatz am Trek Checkmate wird im direkten Vergleich aber vermutlich die Komfort-Nase vorn haben. Und: Groß gewachsene Menschen könnten aufgrund der insgesamt kurzen Sitzrohre und auch der kompakten Reach-Werte an ihre Grenzen kommen.

Auf Singletrails macht das Callis viel Laune, kann aber verständlicherweise nicht mit gefederten Gravel Bikes mithalten
# Auf Singletrails macht das Callis viel Laune, kann aber verständlicherweise nicht mit gefederten Gravel Bikes mithalten – dennoch steht dem ein oder anderen Ausflug ins Gelände nichts im Weg.

Durch den kompakten Radstand und die niedrige Überstandshöhe wirkt das Callis auch in etwas wilderem Gelände agil und direkt, ohne einen harschen Eindruck zu hinterlassen – eine gute Kombination. Allerdings merkt man, dass die Hutchinson-Reifen im Zweifelsfall lieber schnell als besonders traktionsstark sind. Bei schnellen Kurven auf Schotter muss man damit rechnen, das ein oder andere Mal zu rutschen. Zur Verteidigung muss man jedoch erwähnen, dass die Drifts gut kontrollierbar sind. Nimmt man dann einen Singletrail unter die (nicht vorhandenen) Mittelstollen, verfestigt sich dieser Eindruck. Wer sein Gravel-Bike vor allem als Mountainbike-Ersatz sieht, wird das Avona Callis wohl von vornherein mit breiteren und stärker profilierten Reifen ausstatten wollen.

Auch Bike-Packer werden beim Callis nicht komplett auf ihre Kosten kommen. Das Staufach habe ich insgesamt als geräumig und gut gelöst empfunden. Wie eigentlich immer habe ich auch hier wieder die Erfahrung gemacht, dass man das Staufach lieber komplett vollknallt, als es nur halb zu füllen – sonst neigt der Inhalt zum Klappern im Unterrohr. Avona will die Räder mit dedizierten Taschen für das Staufach ausliefern. Diese waren zum Zeitpunkt meines Tests jedoch noch nicht verfügbar. Ansonsten gibt es keine Montage-Punkte für Taschen oder Gepäck am Rahmen.

Das Avona Callis liefert im Sitzbereich einen sehr guten Komfort und bietet gleichzeitig eine sehr direkte Kraftübertragung
# Das Avona Callis liefert im Sitzbereich einen sehr guten Komfort und bietet gleichzeitig eine sehr direkte Kraftübertragung – bei hohen Kurvengeschwindigkeiten ist mit den Hutchinson-Reifen allerdings Vorsicht geboten, denn Traktionswunder sind sie definitiv nicht.

Der Elefant im Raum ist meiner Meinung nach die Rahmen-Geometrie. Für mich persönlich war der Rahmen in Größe L am Cockpit eher auf der hohen Seite und gleichzeitig kurz. Das hat für mich im Oberlenker zu einer bequemen, aber eher aufrechten Sitzposition geführt, was für mich einen gewissen Widerspruch zum Aero-Ansatz des Avona Callis darstellt. Hätte ich die freie Wahl, würde ich mir (mindestens) den Reach L-Rahmens mit einem Stack, der irgendwo zwischen M und L liegt, wünschen. Während die Reach-Sprünge zwischen den vier Rahmengrößen überschaubar ausfallen, variiert der Stack pro Größe um 2,5 cm. Ganz vereinfacht könnte man konstatieren, dass das Avona Callis insgesamt ein kurzes Rad ist, bei dem man vor allem nach der passenden Cockpit-Höhe kauft. Natürlich macht es keinen Sinn, einzelne Geometrie-Werte isoliert zu betrachten – das Zusammenspiel muss passen. Alles in allem bin ich nach einer gewissen Eingewöhnungszeit gut mit der Geometrie des Avona Callis zurechtgekommen, aber es wird einige Fahrerinnen und Fahrer geben, denen der ansonsten sehr gelungene Gravel-Racer nicht passen dürfte.

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Reach-technisch ist das Avona Callis auf der kurzen Seite und auch die kurzen Sitzrohre könnten für manche etwas problematisch werden.
# Reach-technisch ist das Avona Callis auf der kurzen Seite und auch die kurzen Sitzrohre könnten für manche etwas problematisch werden.
Die Hutchinson Caracal-Reifen haben auf Asphalt und gut befestigten Wegen viel Freude bereitet, stoßen im Gelände aber an ihre Grenzen.
# Die Hutchinson Caracal-Reifen haben auf Asphalt und gut befestigten Wegen viel Freude bereitet, stoßen im Gelände aber an ihre Grenzen.

Das ist uns aufgefallen

  • SRAM Force XPLR Braucht man da noch eine Red? Nein, auch wenn die (tollen!) Bremsen nicht ganz an die der deutlich teureren Top-Gruppe rankommen. Insgesamt konnte mich die neue Mittelklasse aus dem Hause SRAM aber begeistern.
  • Gedichtete Steuersatz-Kappe Prinzipiell ein sehr schönes Detail – allerdings hatte die gedichtete Kappe einen hohen Widerstand, der auch nach mehreren Ausfahrten nicht verschwunden ist. Zum Ende des Tests hatte die Kappe einen deutlichen Riss, was ein Hinweis auf zu viel Spannung und nicht ganz passende Toleranzen im System sein könnte. Beim Lenken in der Praxis ist mir der hohe Drehwiderstand allerdings nicht negativ aufgefallen.
  • Übersetzung Die Kombination aus 42T-Kettenblatt und 10-46T-Kassette deckt meiner Meinung nach eine sehr gute Bandbreite ab. Auch ein mehrminütiger Stich mit durchschnittlich 13 % und zum Ende hin weit über 20 % Steigung war mit dem großen 46er-Ritzel machbar, wenn auch knackig. Geht es auf Asphalt bergab, ist realistisch bei etwa 60 km/h Schluss. An sich ist das Avona Callis auch mit Mullet-Setup und entsprechend (noch) größerer Übersetzung erhältlich.
  • Hutchinson Caracal Race Der Caracal Race ist in der Theorie sehr aerodynamisch und in der Praxis verdammt schnell. Die Unterschiede, die man auf Asphalt zu einem Straßen-Reifen merkt, sind vor allem durch den geringeren Luftdruck begründet. Ein Traktionswunder auf losen Böden ist der Hutchinson-Reifen jedoch nicht.
  • Geometrie Die Sprünge zwischen den lediglich vier Rahmengrößen fallen bei der Länge gering und bei der Höhe recht deutlich aus – außerdem sind die Sitzrohre insgesamt auf der sehr kurzen Seite. Für den ein oder anderen könnte das ein Problem sein.
  • Preis-Leisung Die Ausstattung ist stimmig, die Verarbeitung ebenso und insgesamt hat das Avona Callis einen wertigen Eindruck hinterlassen. Obwohl Avona kein Direktversender ist, bekommt man hier etwas mehr geboten fürs Geld als bei großen Fachhandelsnamen, aber zahlt etwas mehr als bei den großen deutschen Versendern.
  • Wenn ich nochmal bei Paris Roubaix mitfahre …, dann wäre ein Rad wie das Avona Callis genau richtig: auf Asphalt schnell, auf Kopfsteinpflaster vermutlich deutlich komfortabler und dazu durch die aufrechte Sitzposition wohl auch über den ganzen Tag recht bequem. Hinterher ist man ja immer schlauer …
  • Für wen? Für Gravel-Racer und Speed-Fans, die auf der Suche nach einem sehr schnellen Rad sind, das im Meer der Canyon Grails und der Rose Backroads aus der Masse hervorsticht. Je nach Bereifung macht das Callis außerdem das Allroad- oder Endurance-Rennrad überflüssig.
  • Für wen besser nicht? Für Bike-Packer und Abenteuerlustige, die ihr GPS-Gerät ausschließlich zur Off-Grid-Navigation verwenden und die so gar keinen Bock auf FTP, NP, VO2max und Co. haben.
  • Welche Race-Gravel-Bikes sind ähnlich oder kommen nahe? Allein in den letzten Wochen hat sich im Bereich der besonders schnellen Gravel Race-Bikes einiges getan: Das neue Cervélo Áspero-5 (Test) hat sich als eines der besten Räder der Klasse erwiesen, Orbea hat das beliebte Terra in gleich zwei Varianten neu aufgelegt und mit dem im Februar vorgestellten Cannondale SuperX sind auch die US-Amerikaner auf den Race-Zug aufgesprungen. Dazu kommen etablierte Modelle von Canyon, Rose, Trek, BMC oder Specialized. Die Auswahl ist inzwischen sehr groß.

Mit dem Avona Callis feiert die neue Marke ein rundum gelungenes Debüt: Der schnelle Gravel-Flitzer weiß sowohl auf, als auch abseits der Straße mit hohen Geschwindigkeiten bei gutem Komfort zu begeistern. Dazu stimmen auch die kleinen, aber feinen Details wie etwa das integrierte Staufach, die ausreichende Reifenfreiheit von 50 mm sowie Preise, die nicht komplett abgehoben sind. Ein Wermutstropfen könnte das eingeschränkte Größen-Angebot mit lediglich 4 Optionen mit recht deutlichen Sprüngen zwischen den einzelnen Größen sein. Davon abgesehen bekommt man mit dem Callis aber ein spanndendes und schnelles Gravel-Bike, das nicht nur als Racer richtig Laune macht.

Artikelbild

Pro / Contra

Stärken

  • fährt gerne schnell
  • gelungener Komfort
  • Details wie Reifenfreiheit, Staufach, UDH, gewachste Kette
  • im Vergleich zu einigen Konkurrenten faires Preis-Leistungs-Verhältnis

Schwächen

  • nur 4 Rahmengrößen mit deutlichen Sprüngen
Insgesamt ist das Avona Callis gerade für ein Erstlingswerk ein ziemlich gelungenes Rad, das von Allroad bis Gravel Race ziemlich viel beherrscht und sich keine gravierenden Schwächen leistet
# Insgesamt ist das Avona Callis gerade für ein Erstlingswerk ein ziemlich gelungenes Rad, das von Allroad bis Gravel Race ziemlich viel beherrscht und sich keine gravierenden Schwächen leistet – Voraussetzung ist jedoch, dass die gebotene Geometrie zu den eigenen Präferenzen passt.

Wäre das Avona Callis auch für dich eine interessante Option?


Testablauf

Hier haben wir unsere Fahreindrücke gesammelt:

  • Rheinhessen, Rheingau und Frankfurter Stadtwald Schöner Mix aus glattem Asphalt, Wirtschaftswegen in mittelmäßigem Zustand, schnellem Schotter, Waldwegen und diversen Singletrails. Teils flach, teils auch mit ordentlichen Anstiegen von 300 Höhenmetern am Stück.

Testräder werden bei den Herstellern für den Test in der beschriebenen Kategorie angefragt. Die Hersteller stellen das Rad kostenlos in der Art und Weise zur Verfügung, wie es der Fachhandel erhält; bei Testrädern von Direktanbietern, wie sie der Endkunde erhält, also vormontiert. Testräder werden in der Redaktions-Werkstatt endmontiert. Für den Test werden die Räder gewogen, die Sitzposition wird bei identischer Sattelhöhe (bezogen auf die Tretlagermitte) vermessen und die Reifen auf den mittleren empfohlenen Reifendruck befüllt. Für eventuelle Geländefahrten wird der Reifendruck zusätzlich auf den unteren empfohlenen Wert gesenkt. Nach Testende erhalten die Hersteller die Testräder zurück.
Tester-Profil: Moritz Zimmermann
90 kg84,5 cm184 cm
Moritz kommt eigentlich aus dem Mountainbike-Sport, ist seit einigen Jahren aber auch auf dem Rennrad unterwegs – zunächst als Ergänzung zum MTB, inzwischen als Hauptfortbewegungsmittel.
Ich fahre hauptsächlich
Mountainbike, zügige Rennrad-Runden, Gravel
Vorlieben bei der Geometrie
sportlich

49 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. I

    Vielleicht hilft das etwas.

    Hab mir das Video angeschaut aber warum der eine weitere Marke wie Arc8 aus der Taufe hebt wird darin denk ich nicht erklaert?
  2. Hab mir das Video angeschaut aber warum der eine weitere Marke wie Arc8 aus der Taufe hebt wird darin denk ich nicht erklaert?
    Indirekt schon, für Neulinge aber schwer durchblickbar.

    Arc8 war urspünglich keine richtige Fahrradmarke, dass wird wohl jetzt Avona.
    Am Anfang gab es bei Arc8 einen Direkvertrieb, dann wurde versucht alles über Händler abzuwickeln, dass hat wohl auch nicht so gut funktioniert, weshalb man jetzt beides anbietet.

    Das war damals ein echter Sackgang mit den Händlern.
    Ich habe damals über ca. 10 Arc8 gelistete Händler versucht an ein Rahmen zu kommen.
    Wahrscheinlich machts zu viel Arbeit und die Marke ist zu unbedeutend.
    Einige haben es dann komplett übertrieben und wollten die Räder nur mit einem Bike Fitting verkaufen.🙈
    So verkauft man als noch junge und nicht bekannte Marke keine Räder.

    Avona wird dann wohl eine richtige Fahrradmarke, die man zukünftig wohl nur noch bei Händlern kaufen kann.
  3. aka
    Dabei seit 02/2011
    Indirekt schon, für Neulinge aber schwer durchblickbar.

    Arc8 war urspünglich keine richtige Fahrradmarke, dass wird wohl jetzt Avona.
    Am Anfang gab es bei Arc8 einen Direkvertrieb, dann wurde versucht alles über Händler abzuwickeln, dass hat wohl auch nicht so gut funktioniert, weshalb man jetzt beides anbietet.

    Das war damals ein echter Sackgang mit den Händlern.
    Ich habe damals über ca. 10 Arc8 gelistete Händler versucht an ein Rahmen zu kommen.
    Wahrscheinlich machts zu viel Arbeit und die Marke ist zu unbedeutend.
    Einige haben es dann komplett übertrieben und wollten die Räder nur mit einem Bike Fitting verkaufen.🙈
    So verkauft man als noch junge und nicht bekannte Marke keine Räder.

    Avona wird dann wohl eine richtige Fahrradmarke, die man zukünftig wohl nur noch bei Händlern kaufen kann.
    Dann liefer doch mal eine Erklaerung die einleuchtet.
    Was ist eine 'richtige' Fahrradmarke nach deiner Definition denn?
    Die Erklaerung wird sein, dass der sich mit dem Co-Gruender von Arc8 nicht einig ist wie es weitergehen soll und nun sein eigenes Ding macht.
    Du musst auch bedenken, dass es die Arc8 Modelle ja auch von Muesing gab. Ist halt schwierig wenn auf einem Markt ein und dasselbe unter zwei Marken angeboten werden soll.
  4. Du musst auch bedenken, dass es die Arc8 Modelle ja auch von Muesing gab.
    Einige Rahmen Designs können auch ohne Branding gekauft werden.
    Warum, geht aus dem Video hervor, wenn man genau hinhört.
    Was ist eine 'richtige' Fahrradmarke nach deiner Definition denn?
    Zum Beispiel eine die Kompletträder anbietet und nicht nur Frame-Sets zum Selbstaufbau.🤷‍♀️🤷‍♂️
    Mittlerweile hat sich da ja einiges geändert, so war das aber am Anfang.
    Genau deswegen bin ich auf Arc8 gekommen, da ich keine Fertigräder kaufe.
  5. Ich sehe nichts was den Markt " aufmischt"
    Ist das eine Formulierung des Herstellers oder der Redaktion ? In jedem Fall Gratulation dazu.

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