Dass man sich als Team dem Punkteholen verschreibt, hat vermutlich weniger mit intellektueller Erkenntnis als mit konsequenter Umsetzung zu tun. Das haben sicher alle Teams verstanden, auch von Astana war das ein vor der Saison offen kommuniziertes Vorgehen.
Astana war trotzdem das einzige Team, das dies konsequent umgesetzt hat. Aus alten Strukturen auszubrechen, mag bei Astana einfacher sein: Die besten Fahrer fahren dann eben keine WT-Rennen, sondern eher .1- oder .2-Veranstaltungen und fokussieren sich auf maximale Punkteausbeute statt Siegchancen und/oder Podium.
Heißt also, dass man sich besser mit Platz 8 und 9 zufriedengibt, statt dass ein Sprinter mit Anfahrer auf Platz 5 und 30 landen. Ein traditionelles Team wie Cofidis wird sich mit einer solchen Philosophie viel schwerer tun, ein Etappensieg bei der Tour ist dort halt noch immer das Nonplusultra.
Gleichzeitig stellt sich für Astana die Frage der strategischen Ausrichtung der nächsten Jahre. Jetzt haben sie zwar viele Punkte geholt, aber „welches Team” sind sie dann in den Jahren 2026 und 2027?