Meine ganz unmaßgebliche Meinung:
Da ist ein Hersteller, der einen möglichen Fehler identifiziert und sich m.E. geradezu beispielhaft schnell und offensiv darum kümmert. Haken dran. Ein ungutes Gefühl wird verbreitet? Willkommen im Internet.
Und Du hast ´ne gebrochene Speiche, ohne daß gleich noch drei andere Speichen mit weggeflogen sind und das Laufrad zusammengebrochen ist? Prima Laufrad. "Peng - darauf einen Dujardin!" Wenn´s mein LR wäre: Neue Speiche einziehen, Speichenspannung nach Herstellervorgaben kontrollieren, weiterfahren. Wer´s nicht selbst kann, gibt´s halt in die Werkstatt; die verdient am neuen Felgenband vermutlich schon mehr als an der Arbeit...
Ich bin recht sicher nicht der einzige, der für seine Laufradsätze gleich genau für diesen Fall zwei Reservespeichen pro benötigter Länge (d.h. i.d.R. 4-8 Speichen) kauft; haben ist besser als brauchen und zum Zeitpunkt des LRS-Kaufes findet man sowohl die Speichen in den exakt benötigten Längen und die passenden Nippel wesentlich einfacher als drei, vier Jahre später. Ask me how I know. Kosten? Dafür kriege ich i.d.R. nicht mal ne Pizza to go.
Vermutlich aber alles Boomer wie ich.....
Wie der Zufall so spielt habe ich gerade heute einen neuen DT Swiss ERC1400-LRS geliefert bekommen, völlig unabhängig vom aktuellen Rückruf. Da weiß ich wenigstens, daß DT Swiss sich meldet, wenn mal ein Problem auftaucht.
Musiktip des Abends: Nirvana: LP Nevermind - Territorial Pissings. "(...) Just because you′re paranoid don't mean they′re not after you (...)"
Chris
Guten Morgen und danke für Diene Meinung.
Mir ist natürlich klar, dass Speichen brechen können, es immer schlimmer kommen kann, und ich bin ein Verfechter von Reservematerial und Backup-Plänen.
Deshalb habe ich für mein Hauptrad einen Plan B für viele Komponenten, die am Rad kaputtgehen können – und gestern auch schon montiert –, als Plan C ein allzeit fahrbereites Winter- bzw. Rollenrad, für das es bei Laufrädern ebenfalls einen Plan B gibt.
Hier kommt aber vermehrt die Frage auf, wie sehr den DT Swiss-Laufrädern aus der Serie (ERC 1400 45, Aftermarket, nicht Canyon) vertraut werden kann. Und auch wenn sich herausgestellt hat, dass ich vom Rückruf doch nicht betroffen war, wollte ich meine Erfahrung hier teilen.
Im Oktober letzten Jahres (da waren die Räder 18 Monate alt) musste ich das Hinterrad einschicken, weil es um das Ventilloch eine Verformung (Dellen/Beulen) gab, und das Ventilloch war an beiden Seiten eingerissen.
Im November 2024 habe ich das Laufrad zurückbekommen – mit einer neuen Felge und alten Speichen montiert.
Anfang Juli kommt dann die Info: potenziell vom Rückruf betroffen. Und jetzt, ziemlich genau zehn Monate nach dem Service und knapp 3.300 km gefahren, bricht mir eine Speiche.
Vielleicht bin ich auch nur ein unglaublicher Pechvogel, aber nach dem Verlauf stelle ich mir schon die Frage: Ist das die Qualität, die ich in zehn Jahren Rennradfahren gewohnt bin? Ich fahre immer DT-Laufräder – und darf eine Speiche nach zehn Monaten und nicht einmal einer Tour-de-France-Distanz brechen?
Da kann jeder seine eigenen Schlüsse draus ziehen – deshalb habe ich meine Erfahrung hier geteilt.
Ich bin ein eher vorsichtiger Mensch und habe aktuell kein gutes Gefühl mehr. Ich werde das heute wie immer mit meinem Radladen des Vertrauens besprechen und gehe davon aus, dass die gebrochene Speiche auf Garantie bei DT ersetzt wird. Je nachdem, wie es ausgeht, entscheide ich dann, ob ich dem Laufrad weiter vertraue oder mich nach Alternativen umschaue.
Ich werde mich aber auch weiterhin auf dem Laufenden halten, wie es bei den anderen ausgeht, die das Pech hatten, ihre Räder einsenden zu müssen, und hoffe für alle, dass die Worst-Case-Vermutungen nicht eintreffen.