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Unfall - Saisonaus? Aus für immer? Happy End? Comeback?

Klaus1: Ja, das passt mit dem Liegeergometer, wie oben gesagt, Fahrrad mit Sessel, das hat schon was. Die Ergotherapeutin, die mich darauf gebracht hat, fährt ein Liegerad, sie will es mir diese Woche mal zeigen. Ich werde es mir genau ansehen, ich halte das mittlerweile tatsächlich für eine wirkliche Alternative. Danke schön für Deine guten Wünsche, ich hoffe, hinter Dir liegt ein tolles Wochenende. Dir auch eine gute Woche.

horst666: keine Sorge, das passt schon. Ich falle hier des öfteren durch lachen auf und ich denke, das ist auch gut so. Die Runde mit dem einen oder anderen Bierchen, die kenne ich auch, bei mir wird es "nur" ein Kaffee dann, solange ich noch Gleichgewichtsübungen mache/brauche, ist das für mich auch ok. Der "Frust", kein Colabier trinken zu können, wird dann mit einem täglichen dicken Eis mit Sahne kompensiert, das Mädel in der Eisdiele lacht auch schon, wenn es mich sieht.
Es vergeht kein Tag, wo ich nicht ins Städtchen komme. Ursprünglich war meine eigene Erwartung, dass das soziale Leben dieses Mal mangels Kräften kürzer kommt, es ist aber anders gekommen und das ist erfreulich.
Mit den Heilkräften hast Du ganz sicher recht, es wird auch nichts zurück bleiben, was ich nicht irgendwie kompensieren kann. Es wid bleiben ein Kratzerchen und zwei Narben als Erinnerung an nicht immer einfache Tage. Jetzt bin ich im Schwimmbad von hinten für jeden auf einen Kilometer leicht erkennbar, das kann von Vorteil sein, falls ich mal verloren gehe.

Heute liegen hinter mir: Frühstück, Physiotherapie trocken einzeln, Paraffinbad, Tretbecken. Jetzt geht es auf die Sandliege, danach Mittagessen. Nach dem Mittagessen zur Massage, danach bin ich fürs Städtchen verabredet. Wir werden schon ein Plätzchen finden, wo es sich trotz Hitze aushalten lässt. Meinen Joker - 90 Minuten Thermalbad - den hebe ich mir heute auf. Vorgesehen als Notwehrmaßnahme gegen die Hitze. Wird er nicht benötigt, wird er nach dem Abendessen verbraucht.
Euch allen eine tolle Woche. Lasst es soweit möglich, bei dieser Hitze ruhiger angehen. Und immmer kühlen Kopf bewahren ....

Thommy
 
Nabend allen,

hui, habe ich so lange nichts geschrieben? Wo ist nur die Woche geblieben? Hier ist soweit alles in allerbester Ordnung. Man hat mir mein Programm auf eigenen Wunsch noch ein wenig ausgebaut. Das Wetter war in den letzten Tagen hier wirklich lausig, gestern abend habe ich mir beim Eis holen einen Guss von oben eingefangen. Als ich hier ankam, lief das Fußballspiel seit einer viertel Stunde und mir das Wasser aus den Schuhen. Nackig gemacht, alles ausgedreht, unter die Dusche. Brille abgetrocknet, knack, Bügel ab. Gestern war nicht unbedingt mein Glückstag.
Heute morgen beim Optiker nen farblich halbwegs passenden Bügel an die Glotze schrauben lassen - fünf Euro, ich denke bei uns ist sowas deutlich teurer. Nach der Brillenreparatur war ich mit meinem "Nachbarn" am Titisee, sehr schöne Gegend dort. Zum Titisee kommt man von hier über den Feldberg, ich muss sagen, hier gibt es wirklich richtige Steigungen, so etwas kenne ich aus der Heimat nicht wirklich.
Nach der Rückkehr war ich noch 90 Minuten in Schwmmbad und Dampfbad, danach zum Abendessen. Jetzt geht es noch eine Runde in die Stadt, aber heute mit Schirm.
Euch allen einen schönen Abend und ein tolles Wochenende.

Thommy
 
Hallo Thommy,

schön von dir zulesen.
Richtige Steigungen hast Du auch in der näheren Heimat, Taunus, Soonwald, Pfalz und Odenwald.
Werd nur mal erst wieder fit dann kann ich dir zeigen wo die Bergflöhe geboren werden.:D

Gruß Klaus
 
du hättest die brille mit tesa kleben müssen. macht einen gleich paar jahre jünger....:D schirme sind was für alte menschen. musst dich schneller bewegen, dann wirste weniger nass.
weiterhin viel spaß im schwarzwald und mach weiter so.
liebe grüße tobi
 
Klaus1: ja, Du hast nicht Unrecht Klaus, aber von Rheinhessen ist das stellenweise schon ne ganze Ecke weg. Am ehesten noch auf der von mir so ungeliebten anderen und damit eindeutig falschen Rheinseite ... als Bergfloh müsste ich im Moment mit 1,76 und 63 Kilo gut geeignet sein ... mein Gewicht steigt gottseidank langsam aber beständig wieder und das ist auch gut so, bis dass wir mal miteinander fahren können, kannst Du dann Ex-Bergfloh zu mir sagen ... Ja, ich werde mich weiter bemühen, so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen.

tobiex68: Ob das mit Tesafilm gehalten hätte? Ich weiß es nicht, ich habe die Antenne an meinen Surfstick mit Tesafilm angeklebt ... da bin ich Dussel morgens mit schlafdollem Kopf voll auf das Antennenkabel getrampelt ... es hält bescheiden, geht alles langsamer als vorher, aber es geht ... mit den Schirmen haste recht, ich hätte einfach meine Sommerjacke anziehen sollen, die hat ne Kapuze ... danke für die guten Wünsche, Spaß habe ich hier.

Wie die Zeit rennt, jetzt ist es schon Donnerstag und am Dienstag wird es schon wieder nachhause gehen ... die Gesamtentwicklung ist sehr gut, besser als von mir selbst erwartet ... mein Fazit am Ende wird sicher positiv ausfallen ... jetzt geht es auf fünf Uhr zu, es geht schon langsam in richtung Abendessen ... danach umziehen, ab ins Städtchen .. am Samstag oder Sonntag wird es per Baden-Würtemberg-Ticket nach Konstanz gehen, dort war ich vor vielen Jahren schon mal, bin mal gespannt, ob ich mich noch an irgendwas erinnern werde.
Das Wetter ist im Moment ein wenig lausig hier, siebzehn Grad und Regen. Ich hoffe, ihr habt alle besseres Wetter und seid fleißig am fahren. Fürs erste allen noch einen wunderschönen Tag und später einen wunderschönen Abend.

Thommy
 
Nabend allen,

heute mittag bin ich wieder zuhause angekommen, doch erstaunlich wie schnell vier Wochen vergehen können. Jetzt hat mich mein Alltag wieder, ich bin sehr gespannt, wie es sich im Alltag verhalten wird. Wie weit sich meine Erwartungen/Fortschritte im "normalen" Alltag bestätigen werden.
Ich denke, ich kann insgesamt ein äußerst positives Fazit für die Reha ziehen. Ich habe vier Kilogramm Gewicht zugelegt - schadet mir Dürrappel ganz sicher nicht -, bei mir ist das eigentlich immer ein Zeichen dafür, dass es mir vergleichsweise gut geht. Ich neige dazu, sehr schnell ab- und nur extrem langsam wieder zuzunehmen. Als ich Mitte April total abgemagert aus dem Krankenhaus gekommen bin, habe ich erwartet, dass es Jahresende werden wird, bis dass ich mein normales Gewicht wieder haben werde. Jetzt fehlen dahin nur noch zwei bis drei Kilo.
Gesehen habe ich sehr viel, auch dass es weit schlimmere Schicksale als meines gibt, dass Menschen trotzdem noch glücklich und zufrieden leben können.
Viel Zeit gehabt habe ich auch, außerhalb der gewohnten Umgebung, Zeit zum plaudern, schwätzen, "hetzen" - vier Wochen ständig unter Menschen, das bin ich gar nicht mehr gewohnt, ich muss aufpassen, dass ich nicht zum Alm-Öhi werde.
Ich habe durch die wirklich intensive physiotherapeutische Einzelbetreuung auch sehr viel über mich und meinen "Luxuskörper" lernen können.
Abwechslung ist immer gut, neue Übungen, andere Übungen als bisher, das hilft, das tägliche Üben brav bei zu behalten, auch wenn man mal keine Lust hat.
Wasser ist auch gut für mich, ich habe gelernt, mit vollkommen veränderter Körperstatik, einfach auf dem Rücken im Wasser zu liegen, das hat mir sehr geholfen, wieder mehr selbst zu spüren, wie halte ich mich jetzt im Moment gerade. Man hat es mindestens soweit geschafft, dass ich sagen kann, ab sofort geht es zwei- oder dreimal die Woche ins Schwimmbad. Auch das wird mir ein wenig Abwechslung bringen und der Langeweile vorbeugen.
Mehr fällt mir im Moment erst mal nicht ein, alles was ich jetzt vergessen habe, schreibe ich ein anderes Mal. Ich wünsche allen einen wunderschönen Abend.

Thommy
 
weiterhin alles Gute, Thommy.
Ich denke Du machst Leuten Mut denen es nicht so gut geht.
 
Nabend allen,

cas: danke schön für Deine guten Wünsche. Ich hoffe, Du hast auch sonst recht, dann hat das ganze Unglück ein wenig mehr Sinn, wobei es mir schon schwer fällt, da von Sinn zu sprechen.

Jetzt wird es aber Zeit, dass ich mal wieder die Lage beschreibe. Inzwischen habe ich mich zuhause wieder eingelebt. Dazu gehört auch, dass ich einiges an Bürokratie erledigt habe, die Bürokratie und das unnötige Gestreite, die schafft einen fast mehr als die körperlichen Folgen des Unfalls.
Naja, es ist schon lange klar, dass da letzten Endes nicht um Kleingeld gestritten wird. Für solche Fälle ist die Streiterei wohl normal, aber die nervt selbst dann, wenn man anwaltlich gut vertreten wird.
Sonst geht alles seine normalen Bahnen, es wird weiter diszipliniert täglich geübt, es sind noch immer ständig Fortschritte erkennbar, wir gehen den Weg der tausend kleinen (Fort)schritte weiter. Stück für Stück auf der Hühnerleiter, Augen zu und weiter ... irgendwer sang vor Jahren so, ich glaube, das waren die Rodgau Monotons, ich würde aber nicht drauf wetten.
So sind mittlerweile gut fünf Monate vergangen, ein gutes Stück Weg liegt hinter mir, aber es liegt auch noch ein weiter Weg vor mir. Hier und da habe ich noch immer "Ungeduldsattacken", ich war immer sehr ungeduldig als Mensch. Meine Ungeduld hat sich insgesamt gebessert, wer weiß, vielleicht profitiere ich in der Zukunft irgendwann mal davon.
Bei dem schönen Wetter heute habe ich auf meinem ausgedehnten Spaziergang gedacht, dass der Sommer sicher bald vorbei sein wird. Dass es gilt sich so allmählich geistig auf den Winter einzustellen, wohl wissend, dass es so allmählich in richtung Metallentfernung laufen wird. Bis dahin gilt es unbedingt so fit, wie nur irgend möglich zu werden, d.h. dann auch, es wid schön weiter beharrlich geübt.
So, jetzt fällt mir mal wieder nix mehr ein, jetzt schreibe ich schon nur so selten und es fällt mir fast nix ein. Naja, es wird alles irgendwo zur Routine, vielleicht ist das auch gut so.
Ich wünsche allen einen wunderschönen Abend. Nutzt das schöne Weter die nächsten Tage nochmal so richtig aus.

Thommy
 
:) Willkommen zu Hause! Toll, was du fuer Fortschritte verzeichnen kannst. Fuer deine weitere Genesung weiterhin alles Gute! Wirst du weiter Behandlungen haben? Hast du das Liegerad ausprobiert? Vielleicht kannst du schon im naechsten Jahr den Schwarzwald mit dem Rad erkunden! LG und einen schoenen Abend CoS​
 
at Chicks_on_Slicks: Danke schön für Deine guten Wünsche. Ja, im Rehaabschlussbericht, den ich noch nicht habe, wird stehen, dass Physiotherapie (Krankengymnastik) und Massagen unbedingt weiter fortgesetzt werden müssen. Jetzt komme ich gerade aus der Krankengymnastik, heute war meine Krankengymnastin zum ersten mal da, seit ich aus der Reha zurück bin, sie hatte Urlaub und wurde vertreten letzte Woche. Sie war recht angetan von meinen Fortschritten und meinte, dass sie den Hut vor mir zieht. So kommt man als alter Sack auch noch dazu, dass Mitte 20jährige den Hut vor einem ziehen ...
Das Liegerad habe ich in Form des Liegeergometers während der Reha mehrmals benutzen können. Früher hätte ich gesagt, Fahrrad mit Sessel. In Verbindung mit meinem derzeitigen Zustand sage ich, die Lehne ist toll. Die Ergotherapeutin hat mir noch gesagt, dass es auch noch Kopfstützen dazu gibt. Jedem das seine, ich denke in richtung Zukunft wird das durchaus eine Alternative für mich sein, aber bis dahin laufen noch ein Tropfen den Rhein herunter.
Mit dem Rad durch den Schwarzwald im nächsten Jahr das wäre ne feine Sache. Bis dahin ist noch relativ viel Zeit, weiter arbeiten und nächstes Jahr gucken, wo ich stehen werde.

at Klaus1: Ja, sowas wäre auch ein Ziel, auch wenn das sehr viel Fitness erfordert und es ganz sicher noch eine ganze Weile dauern wird, bis es sich lohnen könnte, sich das Ziel zeitlich konkret zu setzen. Wenn ich es zurück aufs Fahrrad schaffe, dann bin ich mir sicher, dass es mir am notwendigen Willen und der notwendigen Disziplin für ein entsprechendes Training sicher nicht fehlen wird. Bis dass ich mich wieder auf ein Rad setzen kann, liegen noch viele viele kleine Schritte vor mir, aber ich bin mir sicher, ich werde das schaffen.

Wie oben schon kurz angedeutet, hat mich heute meine Krankengymnastin hier vor Ort zum ersten Mal nach der Reha gesehen. Sie bescheinigt mir enorme Fortschritte und sagt, dass sie den Hut vor mir zieht. Sie sagt, die Fortschritte sind sofort sichtbar; Körperhaltung, Gleichgewicht und Koordination haben sich sehr verbessert.
Wir haben wie immer ein wenig gequatscht, sie teilt meine Ansicht, dass ich mich so lange leicht tun werde, so lange ich sehe, dass Fortschritte da sind. Ich werde mich weiter genau beobachten, so dass mir auch der kleinste Fortschritt nicht entgehen wird. Man braucht das einfach, um die Motivation nicht zu verlieren.
Das Schicksal hat es so gewollt, warum auch immer. Für mich gilt es das Schicksal anzunehmen, es bleibt bis auf weiteres meine Hauptaufgabe, alles aber auch wirklich alles zu geben, um so weit wie nur irgend möglich wieder auf die Füße zu kommen.
Jetzt fällt mir nichts mehr ein. Heute bin ich etwas müde, ich denke mal vom Wetter. Ich werde mich jetzt ein Stündchen aufs Ohr legen.
Euch allen noch einen wunderschönen Tag.

Thommy
 
[quote="thommy4866, post: 2535591, member: 50092".., .sie teilt meine Ansicht, dass ich mich so lange leicht tun werde, so lange ich sehe, dass Fortschritte da sind. Ich werde mich weiter genau beobachten, so dass mir auch der kleinste Fortschritt nicht entgehen wird. Man braucht das einfach, um die Motivation nicht zu verlieren.
Das Schicksal hat es so gewollt, warum auch immer. Für mich gilt es das Schicksal anzunehmen, es bleibt bis auf weiteres meine Hauptaufgabe, alles aber auch wirklich alles zu geben, um so weit wie nur irgend möglich wieder auf die Füße zu kommen.
[/quote]
das liest sich doch super schreibt jemand der mit 18J einen Motorradunfall hatte mit inneren Verletzungen. Angeblich der erste der den Komplettverlust eines Pankreas ohne Transplantation überlebt hat (und jetzt keinerlei Probleme damit hat). Jemand der vor 1 Jahr einen Fuß bei einem Unfall verloren hat. Der wurde wieder drangenäht. Im Juni dann 1. Platz in einem 24h Rennen in DK. Soll heißen s.o. beschreibt exakt den Weg und die Art gut damit zurecht zukommen.
Bei Liegerad kenne ich mich bestens aus, für den Fall, das Du Fragen hast.
 
at cas: es ist schon wie ich immer sage, es gibt andere,die es auch sehr schwer oder schwerer getroffen hat als mich selbst. Für mich ist das das erste Mal, dass es mich übel erwischt hat, Du hast das leider mehrmals erleben müssen und trotzdem geschafft. Dafür hast Du meinen allertiefsten Respekt.
Dass man trotzdem noch in der Lage ist, starke Leistungen zu bringen, das beweist Dein erster Platz beim 24 Stunden Rennen. Ohne dass ich je selbst an so einem Rennen teil genommen habe, bin ich überzeugt davon, dass dort der Wille eine enorm wichtige Rolle spielt.
So gesehen wundert es mich nicht, dass Du stärker gewesen bist als andere, bei dem was hinter Dir liegt. Ich sage ja auch immer, das hat auch positive Seiten, auch wenn es einem manchmal sehr schwer fällt, das zu sehen. Wer so etwas übersteht, den wird so leicht nichts mehr aus der Bahn werfen.
Wenn ich so weit bin, dass ich an ein Liegerad denken kann, bin ich dankbar wenn ich fragen kann und darf. Ich werde Dich dann einfach darauf ansprechen, danke schön im voraus.

Gestern war hier wunderschönes Wetter. Meine Geschwister und Mama waren hier, wir haben meinen Geburtstag ein wenig nachgefeiert, das ging direkt vor der Reha unter. Ich selbst hatte Hektik, einige waren in Urlaub. Der Wettergott hat es gut gemeint mit uns gestern, so dass wir zu acht von mittags um 13 Uhr bis gegen Abend im Garten gesessen haben.
Wichtige Erkenntnis von gestern: Steaks schmecken mir noch immer und das ist auch gut so. Lachen kann ich auch noch oder wieder, je nachdem, wie man das betrachten will. Auch beim stundenlangen Sitzen darf ich fest stellen, dass mir das jetzt wieder möglich ist, auch das war eine ganze Zeit lang sehr schwierig. Jetzt kann kommen was will, ich bin ja dann körperlich in der Lage, sehr lange zu sitzen, es wird einfach ausgesessen dann. Ich muss dann nur aufpassen, dass es mir nicht geht wie den Politikern, nicht dass ich zum Aussitzer vom Dienst werde.
So langsam macht sich riesige Vorfreude auf Donnerstag breit, um 12 Uhr mittags geht der Flieger. Es war mit das erste, was ich nach dem Unfall gesprochen habe, dass ich schon immer mal nach Hamburg wollte und nie da gewesen bin. Dass sich im September dort ein paar Leute treffen werden, die ich sehr gut kenne und dass ich dort dann auch sein werde. Das war noch bevor ich operiert war und ich glaube nicht, dass auch nur einer wirklich geglaubt hat, dass ich das schaffen könnte. Deshalb freue ich mich (fast) wie ein kleines Kind an Weihnachten darüber. Montag Abend werde ich zurück fliegen, ich bin überzeugt davon, das werden drei vier traumhafte Tage werden.
Ansonsten geht alles weiter seinen gewohnten Gang, tägliches Üben, spazieren gehen. Hier und da wieder ein kleiner Fortschritt, es ist alles im Lot.
Ich hoffe, Ihr habt das schöne Wetter ordentlich nutzen können und die eine oder andere schöne Runde fahren können.
Dann wünsche ich allen eine erfolgreiche Woche.

Thommy
 
hallo thommy,
wie war hamburg?
wie gehts sonst, machste eifrig deine übungen? jetzt kommen die kalten tage, hat den vorteil, dass de das radeln nicht so vermissen wirst. wer vermisst es schon bei wind und regen fluchend durch die wallachei zu fahren und sich jede minute zu fragen, ob man eigentlich total bescheuert ist. es gibt ja ganz viele schöne sachen, die man im trockenen geniessen kann. zum beispiel auf rolle zu fahren. nee dann doch lieber in den wind :D
aber gib mal wieder ne wasserstandsmeldung durch, nur um zu wissen, ob wir/ ich im nächsten jahr damit rechnen können, dich auf einer tour zu treffen.
schönes wochenende. und bis der tage.
liebe grüße tobi
 
tobiex68: Hamburg war sehr schön, dazu unten mehr, sonst habe ich ja nichts zu schreiben. Ich habe mir eine Erkältung eingefangen, daher schreibe ich erst jetzt. Oh ja, der Tag, wo auch ich wieder fluchend bei Schlechtwetter durch die Wallachei fahre, er wird kommen, dafür werde ich alles geben. Es darf mich dann auch wieder Hagel erwischen, von dem man denkt, er durchschlägt einem die Brille. Auch Dir ein wunderschönes Wochenende.

Ein wunderschönes, sehr langes Wochenende in Hamburg (Donnerstag früh bis Montag Abend) und eine anschließende starke Erkältung liegen hinter mir. Man hab ich die Tage geschlafen, zwölf bis vierzehn Stunden am Stück waren kein Problem. Seit gestern wird es wieder besser, in zwei drei Tagen wird es wieder weg sein. Fröhliches Hatschi, aber nicht hier in die Runde.
Ich wollte immer mal nach Hamburg, jetzt bin ich endlich da gewesen. Ich hätte mir auch nicht träumen lassen, dass ich eine solche Reise mit der Lusthansa machen würde. Das war den Umständen geschuldet, eine solche Fahrt mit dem Auto wäre sicher noch zu viel für mich gewesen.
Ich habe gelernt, es gibt mehr Verkehrsmittel als Fahrrad und Auto, fliegen ist auch äußerst billig. Ich habe im Vertrauen darauf, dass ich es auch schaffen werde, früh gebucht. Frankfurt-Hamburg, hin und zurück mit Lusthansa, 118€, dafür kann man gar nicht mit dem Auto fahren.
In Hamburg selbst war ich mit einer Hand voll langjähriger Freunde hauptsächlich am Hafen und auf und um die Reeperbahn unterwegs. Wir sind viel gelaufen, hier ein Kaffee, da was gegessen, das übliche halt. Ich bin einen Tag früher an- und einen Tag später abgereist als die anderen. Meine zwei zusätzlichen Tage habe ich genutzt, um auch von der Innenstadt etwas zu sehen. So wäre ich sonst gar nicht in die Innenstadt gekommen, das wäre sehr schade gewesen. Ich habe so auch die Reisestrapazen sicher besser weg stecken können.
Es waren ein paar wunderschöne Tage für mich, ich habe sie mit wirklich guten Freunden erleben dürfen. Für mich ist das ein Highlight, ich habe gesehen, ich kann noch leben.
Ich sage ja immer, man darf nicht alles negativ sehen. Ich habe gesehen, ich erlebe anders als früher, viel emotianler und intensiver, so hat alles irgendwo auch eine gute Seite, auch wenn man die manchmal nur schwer erkennen kann.
Generell geht die Entwicklung dahin, dass ich mehr im hier und jetzt lebe, jetzt, nicht irgendwann in ein paar Wochen/Monaten in der Zukunft. Machmal habe ich das Gefühl, ich bin auf dem Weg, ein Hedonist zu werden.

Sonst ist auch alles im grünen Bereich, am Donnerstag haben wir in der Krankengymnastik angefangen, mit den Armen zu üben. Leichte Übungen mit dem Ball. Ich bin aus der Gymnastik auf dem Heimweig einen Umweg gefahren und habe mir einen geeigneten Ball gekauft.
Es geht mir weiter besser, auch andere sehen die Fortschritte. Im Moment übe ich täglich zwei Runden, alles locker, aber beständig, nicht mit Gewalt.
Mein Therapiekreisel müsste auch heute hier eintreffen, scheinbar sind die Dinger sehr gefragt, es war kaum einer aufzutreiben. Ich hoffe, dass ich den richtigen gewählt habe und dass er dieses Mal - einen hatte ich, der passte nicht - zu meinen derzeitigen Fähigkeiten auch passt. Ich hätte den auch gern in einem Sportgeschäft probiert und gekauft, aber so etwas führen die scheinbar nicht wirklich. Wenn dann ist nur ein Modell da und das passt garantiert nicht zu meinem derzeitigen Stand.
Im Alltag komme ich mittlerweile auch deutlich besser klar, das war anfangs schon frustrierend. Am Montag ist es genau ein halbes Jahr her. Wenn man die Schwere der Verletzungen sieht, so denke ich, dass ich mich wacker geschlagen habe.
Ein gutes Stück Weg liegt bereits hinter mir, ich bin mir auch bewusst, dass noch ein gutes Stück vor mir liegt, aber das Schlimmste liegt bereits hinter mir. Gestern war ich beim Friseur, der fragte auch, wie es mir geht. Er fragte mich, ob ich die Paralympics auch verfolgt habe. Ja, habe ich, ich habe lauter Vorbilder gesehen. Das sind alles Menschen, die meist ein weit schwereres Schicksal gemeistert haben.
Jeden einzelnen, der da teilgenommen hat, kann man sich als Vorbild nehmen. Es ist unglaublich, zu welchen Leistungen Menschen auch mit Handicap fähig sind.
So, jetzt fällt mir nichts mehr ein. Bleibt mir noch Euch allen ein wunderschönes Wochenende zu wünschen. Hier ist sehr schönes Wetter, nutzt die Sonne für ein paar schöne Runden.

Thommy
 
Nabend allen,

ein paar Tage ohne Telefon und Internet liegen hinter mir, Deutschland und Infrastruktur, das scheint sich irgendwie stellenweise auseinander zu entwickeln. Ist aber auch nicht verkehrt, ein paar Tage ein wenig abgeschnitten von der Außenwelt, man lernt dann besser zu schätzen, wenn die Dinge wieder funktionieren.

Gestern war ich zum Halbjahreskontrolltermin in der Uni-Klinik, es ist alles im grünen Bereich. Ich muss tatsächlich erst nächstes Jahr im April wieder hin, es sei denn, es würde was Ungewöhnliches passieren, wovon ich nicht ausgehe. Die Untersuchung gestern war bei dem hochqualifizierten Arzt, der mich operiert hat und dem ich das außergewöhnlich gute Operationsergebnis verdanke. Ich freue mich immer, wenn ich ihn sehe, ich weiß, dass ich ihm einiges zu verdanken habe. Er passt auch als Mensch, wenn man ihn im weißen Kittel laufen sieht, dann würde man ohne jeden Zweifel sagen, dass er garantiert ein Pfleger ist.
Für mich ist das Untersuchungsergebnis von gestern der Beweis dafür, dass ich die wesentlichen Dinge richtig gemacht habe und dass sich mein Einsatz auch auszahlt. Es gibt mir irgendwo Sicherheit, den Weg weiter so zu gehen, es trägt mich sicher weiter und motiviert mich, immer schön hartnäckig weiter zu machen.
Das letzte Wochenende bin ich weg gewesen bei einer langjährigen Freundin, die habe ich zum ersten Mal besucht seit mir das ganze passiert ist. Dort ist es immer schön, aber dieses Mal ist es noch schöner gewesen, ich erlebe anders als früher, emotionaler und intensiver. Stück für Stück, Schritt für Schritt führt der Weg weiter dem Normalen entgegen.
Ich selbst habe gestern ein dickes Kreuz für das erste halbe Jahr gemacht, ich habe es erfolgreich hinter mich gebracht. Ich denke, das wird der schwerste Teil des Wegs gewesen sein, also schaffen wir den Rest mit links.
Sonst ist bei mir alles wie immer, tägliches Üben kommt vor allem anderen. Wenn dann mal der Punkt kommt, wo ich sagen kann, es geht wieder auf ein Fahrrad und ich nur die Hälfte der Zeit jetzt in ein wenig Training stecke, dann werde ich fit wie ein Turnschuh werden. Ich hoffe, dieser Turnschuh wird belüftet sein, nicht dass ich dann wie ein Schweizer Käse stinke.
Euch allen noch einen wunderschönen Abend, hier ist noch immer schönes Fahrradwetter. Nutzt das aus für viele schöne Kilometer.

Thommy
 
Hallo miteinander,

nach längerer Zeit hier mal wieder ein Lagebericht. So langsam geht doch irgendwo alles in Alltag über, auch wenn es noch ein anderer Alltag als früher ist.
Zur Zeit merke ich das fiese nasskalte Wetter, naja, wenn das nicht so wäre, das wäre auch nicht normal. Es geht immer weiter, das tägliche Übungsprogramm wächst, gerade eben habe ich zwei Stunden mit üben hinter mich gebracht. Weitere gute Fortschritte sind da, die meisten Übungen vom Anfang sind längst abgehakt und werden immer wieder durch neue ersetzt.
Im Moment warte ich noch auf ein online gekauftes Balancepad, das soll und wird - ich kenne es schon aus der Krankengymnastik - Übungen, die ich bisher auf dem Boden durchgeführt habe, erheblich erschweren. So wird Stufe für Stufe gesteigert, auch wenn ich nicht wirklich weiß, wie viele Stufen die Leiter, die ich gehen muss, hat, so bin ich doch zuversichtlich, bereits ein großes Stück hinauf gestiegen zu sein.
Seit gestern habe ich den Auftrag, mich auf einen Stuhl zu setzen, ein am Boden liegendes Seil, mit den Füßen zu greifen und einen Knoten hinein zu machen. Ich habe es tatsächlich vergeblich versucht, meine Physiotherapeutin hat es mir gestern gezeigt, bei der ging das mit den Füßen fast wie mit den Händen. Schon stark wie fit die in der Regel sind und was die so alles können.
Am Anfang habe ich des öfteren gesagt, das kann ich nie lernen, wenn ich was gezeigt bekommen habe, mittlerweile weiß ich aber, dass ich es am Ende immer hinbekommen habe. Wenn ich es bis Dienstag noch nicht kann und danach gefragt werde, dann werde ich meiner Krankengymnastin sagen, dass sie sich ein wenig gedulden muss, bis ich das Seil mit den Füßen so verknote, dass sie es mit den Händen nicht mehr auf bekommt.
Naja, Stück für Stück bekommt man so sein Körpergefühl wieder zurück, so wie bei mir von den Füßen aufwärts geübt wird, muss ich irgendwann Beine haben, bei denen Arnold neidisch wird.
Jetzt scheint die Zeit gekommen zu sein, wo Fahrrad fahren nicht mehr ganz so angenehm ist, von daher fällt mir dieser Verzicht im Moment nicht mehr so schwer wie über den Sommer.
Die nächste Saison kommt und auch wenn man mir die weitere Entwicklung nicht sicher voraus sagen kann, bin ich optimistisch, in der nächsten Saison, wieder zur radfahrenden Bevölkerung zu gehören.
Jetzt fällt mir nichts mehr ein, ich wünsche Euch einen guten Start ins Wochenende, Samstag und Sonntag soll es wohl kühl, aber trocken werden. Dann allen ein paar schöne, genussvolle Kilometer.

Thommy
 
hey thommy,
tatsächlich ist eine zeit vergangen... aber ich hatte nie zweifel, dass es aufwärts geht. und mir war auch klar, dass du ehrgeizig genug bist, dein programm zu bewältigen, dass es für dich undenkbar ist, dich hängen zulassen. das wäre ja so, als würdest du deinem schicksal nachträglich in den allerwertesten treten.
ja herbstzeit is nun definitiv nicht die schönste radelzeit. nächstes jahr im november haste dann schon die ersten tausend kilometer auf dem tacho und bereitest dich auf die transalp 2014 vor.
also weiter so.....
und wenns mal mit der motivation nich klappt, sag bescheid, ich finde jemand, der dir dann beine macht....
alles gute tobi
 
tobiex68: Der Vergleich mit dem Schicksal nachträglich in den Allerwertesten treten, der trifft es haargenau. Vom nächsten Jahr lasse ich mich überraschen, bis dahin darf oder muss (je nach Laune darf oder muss) ich noch viel und alles mögliche üben. Es ist ein gutes halbes Jahr vorbei, bis ins Frühjahr ist noch fast ein halbes Jahr. Ich hoffe in dieser Zeit ähnliche Fortschritte machen zu können wie im ersten halben Jahr. Man wird dann sehen, wo ich stehe, aber ich bin mir sicher, der Stand wird dann ein guter sein.

Vorgestern war Allerheiligen, ich bin katholisch und war dem Brauch folgend auf dem Friedhof, auch wenn ich es sonst mit dem Kirchenbesuch nicht so genau nehme. Für mich ist das der Tag, an dem man ein kleines Symbol setzt, dass man trotz aller Hektik und Alltagssorgen, seine Lieben nicht einfach so vergisst.
Das war sehr komisch für mich, wie sagte der Pfarrer noch so schön, dass viele viel zu jung gehen müssen. Das Bewusstsein, dass es eigentlich genau so hätte enden müssen, das ist schon da, ich bin dann schon ins Denken gekommen, vielleicht ein Schritt das Geschehene weiter zu verarbeiten.

Sonst nimmt alles weiter seinen gewohnten Lauf, tägliches mehrstündiges Üben gehört fest zum Tagesablauf, als wenn es nie anders gewesen wäre. Das Übungsprogramm verändert sich ständig, jede gestrichene alte Übung ist ein Schritt dem Ziel entgegen.
So gilt es, immer die kleinen Erfolge zu sehen und dadurch die Motivation hoch zu halten. Am nächsten Wochenende werde ich nach Trier fahren, dann sehe ich mal wieder etwas anderes, bin raus aus der alltäglichen Umgebung, werde ein wenig abschalten und den Akku hoffentlich ein wenig laden.
Wenn ich zum Fenster heraus gucke, dann sehe ich Regen, die Vorhersage ist auch nicht sehr schön. Die "Harten" wird das nicht vom Fahren abhalten, denen wünsche ich viel Spaß. Die "Weicheier" werden ihr Alternativtrainingsgerät vor die Heizung stellen und bekommen keinen kalten Hintern, auch denen wünsche ich viel Spaß.
Allen ein schönes Wochenende.

Thommy
 
Moin thommy4866,
hab Deine letzten Beiträge mal schräg quer überflogen(ich bin nicht nur zu mir ehrlich);) und komme nicht umhin festzustellen, dass Du eine außerordentliche Phase der Stabilität erreicht hast und diese konsequent verfolgst:daumen:
Sauber.
Dabei fiel mir ein, ob Du Dir schon mal überlegt hast, das ganze in Prosa zu gießen und daraus ein richtiges TageBUCH zu machen.
Wär bestimmt um Längen interessanter als "Dünner Mann auf fetten Reifen oder so".
Auch könntest Du Zielgruppenübergreifend eine Menge erreichen, die sich mit ihrem Schicksal am Ende wähnen.
Ich drücke Dir weiterhin für Deine Entwicklung die Daumen und werde den Fortgang verfolgen.
Die fünf Kilo, die ich bis zum Jahresende verlieren will, werde ich Dir spenden!:D
 
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