Hi Robert,
wirklich not tut es wirklich nicht, da hast Du schon Recht. Aber es ist schon eine ganz andere Erfahrung, ob ich mich "nur so" irgendwelche Pässe hochquäle oder im Rahmen des Ötzis. Das muß man nicht gegeneinander ausspielen (hast Du auch nicht getan). Der Unterschied ist folgender: Das "normale" Quälen kann ich jederzeit theoretisch beliebig wiederholbar im Jahr haben, sowas wie den Ötzi gibt´s nur sehr wenige Male im Jahr. Das hat nichts mit Schw...vergleichen zu tun, da bin ich anderer Meinung als Du. Es ist schon so, wie, glaube ich, der Florian geschrieben hat, daß da einfach ein super-xxl-Gruppenerlebnis herrscht, daß wirklich von großem gegenseitigem Respekt geprägt ist. Mit sehr, sehr vielen anderen Fahrern und Zuschauern habe ich spät abends am Ziel gestanden und den letzten einlaufenden Fahrern/Fahrerinnen applaudiert, weil auch diese - gerade diese - eine enorme körperliche und Willensleistung erbracht haben - jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Ich wollte hier eigentlich keine großen Romane schreiben, daher nur ganz kurz: Ich habe da viele am Ziel vor Glück weinen sehen - erwachsene Männer und Frauen; am Timmelsjoch fielen sich unbekannte Leute in die Arme, weil sie wussten, daß sie das schlimmste hinter sich gebracht hatten. Das berührt einen, wenn man nicht völlig abgezockt ist. Das ist für
jede/n Gänsehaut pur. Das habe ich so noch nirgendwo erlebt. Und die Atmosphäre am Vorabend: gigantisch - die Luft kribbelt vor Spannung, die freudige Erregung aller Teilnehmer ist körperlich zu spüren .. .
Und, sei ehrlich, auch eine tour wie die Wendelsteinrundfahrt oder die Pfaffenwinkelrundfahrt hat doch schon ein anderes flair, als wenn man "nur" in der kleinen Gruppe fährt. Das das kein Mißverständnis ist: Ich möchte auch nicht jeden Monat sowas wie den Ötzi fahren, aber als herausragendes Ereignis bildet das das Sahnehäubchen auf der Summe so unterschiedlicher Dinge wie alleinige trainingsfahrten, Gruppenfahrten, RTF´s wie Wendelstein usw. . Die Summe der unterschiedlichen "Veranstaltungsformen" macht den Reiz des "Radjahres" aus ! Ich will da garnichts gegeneinander abwägen.
Nicht fair finde ich die Bemerkung zum "Rennen". Für viele ist sicherlich das Durchkommen an sich ein Erfolg, am besten mit für sich "akzeptablen" Zeiten, "vorne" dagegen, also die ersten paar Hundert, da wird schon ein richtiges Rennen gefahren. Die sind alle richtig schnell - das sind keine Freizeitfahrer mehr. Da tummeln sich Halbprofis und hochklassige Amateure ohne Ende rum. Aber auch die Masse im Mittelfeld fährt da, was geht. Für die ist das auch ein Rennen, für die meisten, so wie ich es mitgekriegt habe, der sportliche Höhepunkt des Jahres. Nur weil das keine Profis sind, ist das doch nicht lächerlich. Rennen werden auch in den untersten Klassen gefahren

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Aber wie Du schon sagst: Jeder wie er mag !
So, jetzt ist aber wieder Ruhe und wir vertragen uns wieder

!