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Tipps für große Distanzen

thefreddy

Eat. Sleep. Train. Repeat !
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Hohen Neuendorf
Also folgendes:
Ich, 16 Jahre @ 66 Kg, plane im Juni per Rennrad zu meiner Oma zu fahren. :D
Also vom nördlichen Berlin bis etwa Hamburg. Es geht mir vor allem darum, dass ich daraus eine Strecke machen will. Wer sich jetzt fragt wozu, dem kann ich auch nicht antworten, ich hab's mir einfach in den Kopf gesetzt. Irgendjemand wird meine Motivation sicher nachvollziehen können. Je nach Schwerpunkt der Streckenführung wären das 350 bis 400 km.
Ich hab das ganze vorgestern mal versucht hier lokal zu simulieren, damit ich nicht irgendwo festsitze wenn ich nicht mehr kann. Ich bin allerdings noch nie mehr als 100 km an einem Tag gefahren. Ergo bin ich meine kurze 30'er Runde im Kreis gefahren. Bin um 7 Uhr aufgebrochen und einfach nicht mehr abgestiegen bis ich aufhören musste, weil es dunkel wurde. Meine Vorstellung war, dass ich nur langsam genug fahren müsste um quasi "ewig" fahren zu können. Deswegen bin ich zu Beginn circa zwischen REG und GA1 gefahren. Nach 3 h hatte sich das allerdings verselbstständigt, HF war dann bis zum Ende bei 140. Pausen hab ich keine gemacht, außer um zwischendurch in Restaurants Wasser und Salz zu tanken. Hatte zwar 6 Liter im Rucksack mitgenommen, brauchte aber im Endeffekt etwa 14. Dazu hab ich stündlich zwei widerliche, kleine, selbstgemachte Müsliriegel aus Haferflocken und Honig verzehrt, entsprechend etwa 40g KH/h. So bin ich dann auf 325 km gekommen, 26'er Schnitt, gemessen mit meinem ziemlich genauen GPS. Nachdem ich vorgestern Abend den Kühlschrank geschlachtet hatte, hab ich nicht gut und nicht schlecht geschlafen. Gestern morgen war ich dezent gerädert, jetzt fühl ich mich normal, HF ist auch wieder normal, hab schon wieder Lust auf's Rad zu steigen :D

Ich weiß jetzt, dass ich die Strecke schaffen kann, nur denke ich auch, dass man da einiges besser machen kann. Deswegen wollte ich mal nachfragen, was ihr mir an wertvollen Erfahrungen auf solchen Strecken weitergeben könnt. Ein paar Fehlerquellen hab ich schon analysiert:
1. Die Müsliriegel aus Haferflocken sind viel zu ballaststoffreich, liegen wie ein Stein im Magen
2. Mein Verhältnis von 5g Salz/l war zu extrem
3. Nie wieder Wasser mit Kohlensäure beim Radeln
4. Die Ernährung war glaube ich zu einseitig, die anderen Elektrolyte haben gefehlt

Also wie gesagt, bin froh über alles was ihr mir erzählen könnt damit ich mein Projekt möglichst reibungslos verwirklichen kann,
Danke schonmal im Voraus.
 

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Re: Tipps für große Distanzen
Bei 400km kann man unterwegs auch mal was "richtiges" essen. Am Wegesrand ist bestimmt mal ein Pasta-Bäcker zu finden.

Licht mitnehmen. Es kann unvohergesehenes passieren, dann dauert es länger und ohne Licht im Dunkeln ist es lebensgefährlich. Aus diesem Grunde die Aktion abbrechen zu müssen wäre blöd.

Die Strecke gedanklich in Etappen teilen und dann nur von Ziel zu Ziel denken. Sonst kommen einem die km so viel vor.

Ansonsten hast du das meiste schon richtig gemacht, sonst wärst du ja nicht so weit gekommen.

Viel Spaß bei der Tour.
 
gefällt mir sehr:daumen:
das ist mal ein einstand!

der wasservorrat muß sicher nicht so groß sein.
ich würde einiges in die streckenplanung stecken, dann ist es nicht nur eine sportliche leistung, sondern der genuss der landschaft kommt noch hinzu. gute strecken helfen mir auch immer über die tiefs hinweg.
lecker essen unterwegs - was du wirklich essen willst, ist meist auch gut für dich, die urinstinkte sind recht zuverlässig...
an die möglichen pannen denken und ein paar dinge vorsorglich mitnehmen.

ach ja, hier findest du den rest der bekloppten:D

http://www.rennrad-news.de/forum/forums/brevets-und-randonneure.158/

und der ostseeman sollte das erstposting mal lesen
 
Oh stimmt an Licht hatte ich noch überhaupt nicht gedacht, danke.
Da hab ich glaub ich irgendwo noch son altes Teil das man anklicken kann ohne irgendeine Halterung montieren zu müssen ..

Ja das mit den mentalen Etappen stimmt wirklich, die ersten 100km kamen mir unendlich viel länger vor ..
 
gefällt mir sehr:daumen:
das ist mal ein einstand!

der wasservorrat muß sicher nicht so groß sein.
ich würde einiges in die streckenplanung stecken, dann ist es nicht nur eine sportliche leistung, sondern der genuss der landschaft kommt noch hinzu. gute strecken helfen mir auch immer über die tiefs hinweg.
lecker essen unterwegs - was du wirklich essen willst, ist meist auch gut für dich, die urinstinkte sind recht zuverlässig...
an die möglichen pannen denken und ein paar dinge vorsorglich mitnehmen.

ach ja, hier findest du den rest der bekloppten:D

http://www.rennrad-news.de/forum/forums/brevets-und-randonneure.158/

und der ostseeman sollte das erstposting mal lesen


Danke, bin auch ganz zufrieden mit dem Ergebnis :D

Gute Streckenplanung kling sehr einleuchtend, ebenso wie gutes Essen, und Danke für den Link :D
 
Als Wasservorrat reichen zwei 0,75l-Flaschen aus, die kannst Du dann an jeder Tankstelle od. bei einer Pause in einen Gasthaus nachfüllen, an der Tanke läßt Du dir einfach den WC-Schlüssel geben. Pro Flasche reicht eine Messerspitze Salz vollkommen aus.

Versuche bei der Streckenplanung große Bundesstraßen zu meiden, also alle mit einstelliger Nummer. Am Besten kleiner Landesstraßen und auch Kreisstraßen.
 
  1. Respekt, sehr starke Leistung bereits!
  2. Unbedingt Ausstiegsvarianten bereithalten. Ein nicht auf die Schnelle reparabler Defekt ist ebenso möglich wie unvorhergesehene körperliche Probleme.
  3. Sehr gute Streckenplanung. Fehlgefahrene Kilometer können verdammt demotivierend sein.
  4. Noch mal drüber nachdenken, ob die Fahrt zur Oma wirklich ein geeigneter Anlass ist. Der ICE Berlin-Hamburg ist auch ganz erträglich und um 400 Kilometer am Stück zu fahren, gibt es zig organisierte Gelegenheiten - mit Begleitfahrzeug, Verpflegung, schneller Hilfe im Notfall. Hier von Leipzig aus geht es jedes Jahr an die Ostsee. Der Merkzettel liest sich sehr entspannt. Ich hatte bislang nicht ansatzweise den Drang, daran teilzunehmen.
  5. Fotos und Notizen machen. Hier berichten :D
 
Man kann mit dem RR größere Touren fahren auch ohne auf ein affiges
Begleitfahrzeug zurückzugreifen. Man kann die Reise auch selber organisieren
und braucht keine Nanny die einem den Schnuller in den Mund steckt, wenn
man mal weinen muss.

Viele machen das, schon seit es Rennräder gibt.

Ich würde nicht an Sonn- oder Feiertagen fahren. Zwar ist da meist weniger
Auto- und v.a. LKW-Verkehr, dafür ist die Verpflegung zwischendurch schwerer.
Ne Bäckerei findet man auch in Brandenburg mal, wenn sich gerade keine Tanke
finden lässt.
Tankenstopps würde ich aber trotzdem während der Vorbereitung schon planen.
OSM hat ne ganze Menge Tanken eingetragen.

Wie kommst du eigentl. auf 400 km? Berlin Hamburg sind gerade mal 260 oder so.
 
Respekt dass du sowas schaffst, wie lang fährst du denn schon? Ich würde vermutlich spätestens bei Kilometer 200 vom Rad fallen ... oder hier gibts zu viele Berge. :D
 
Hmm, Naviki schmeisst als fahrradfreundliche Strecke immerhin 300km raus, wenn man dann vor den Toren wohnt und ins Umland muss, kanns ja auch ein wenig mehr sein ;)
 
Hmm, Naviki schmeisst als fahrradfreundliche Strecke immerhin 300km raus, wenn man dann vor den Toren wohnt und ins Umland muss, kanns ja auch ein wenig mehr sein ;)

Mit diesen Tools bin ich sehr vorsichtig, wenn ich eine Tour plane. Alle diese Karten, die "Fahrradfreundliche" Routen berechnen führen dich auch über Schotterpisten, Waldwege etc. Ist ja auch kein Problem mit nem Trekker.
Immer mit StreetView in hoher Auflösung oder ähnlichen Tools die Strecke vorher inspizieren. Mit etwas Übung sieht man ganz gut, ob da asphaltiert ist oder nicht.

Quäldich.de ist zwar ein Angebot für Rennradfahrer, das auf Infos von Rennradfahrern beruht, deckt aber den Norden leider sehr schlecht ab, da es dort keine Anstiege gibt.
 
Da hast Du sicherlich Recht, ist aber meiner Ansicht nach ein guter Ausgangspunkt für die Planung. Aber auch im elektronischen Zeitalter wird einem - zumindest bei solchen Distanzen - nicht alles abgenommen.
 
Coole Aktion! Ich persönlich finde solche Anläße (Verwandtenbesuch) auch immer eine gute Variante, das Notwendige mit dem Schönen zu verbinden. :)
Um die mentale Bewältigung der Strecke würde ich mir keine Gedanken (mehr) machen. Wer auf diese Distanz rund 11mal im Kreis dieselbe Strecke bewältigt, der sollte bei wechselnder Landschaft und Eindrücken wahrlich keine Probleme bekommen.

Zum Essen wurde ja schon einiges gesagt. Ab einer gewissen Distanz wirst Du eh auf Deinen Magen hören, weill der die vorher sorgfältig ausgeklügelte Sportlernahrung nicht mehr sehen/schmecken kann. Dann einfach nach Lust zugreifen, egal ob es die Käse- oder Wurstsemmel oder das Stück Kuchen oder Pizza ist, auch wenn dies nach Sporternährungsgesichtspunkten wahrscheinlich völlig daneben sein sollte.

Worüber Du Dir vorher auf jeden Fall sorgfältige Gedanken machen solltest, ist die Navigation unterwegs. Wenn Du bei der Streckenlänge auch schöne (Neben-)Strecken einbauen willst, dann kann bei unbekanntem Terrain das Kartenstudium bzw. nach dem Weg fragen sehr zeitaufwändig und irgendwann extrem nervig und demotivierend sein. Vielleicht hast Du ja Zugriff auf ein GPS-Gerät, eventuell auch leihweise, das erleichtert bei vorheriger sorgfältiger Streckenplanung das Ganze enorm. Dazu muss es übrigens nicht unbedingt ein "Navi" mit Karte sein, ein "Brotkrumen-Track" zum Nachfahren reicht nach einiger Eingewöhnung da völlig.
 
Zur Streckenführung kannst Du Dich am Einzelzeitfahren Hamburg-Berlin orientieren. Im Anhang gibt es ein kleines Roadbook von der Seite mit Startpunkt in Altengamme und Ziel in Gatow. Weitere Infos zu Strecke aus dem Norden Berlins kann ich Dir gerne geben wenn ich einen genaueren Startort kenne.

Ernährungstechnisch habe ich die Erfahrung gemacht, dass man irgendwann den ganzen Süßkram nicht mehr sehen/schmecken kann. Bäckereien bieten da eine gute Auswahl. Laugengebäck ist auch sehr zu empfehlen, da oft gut gesalzen. Wenn Chemie (Powerriegel, Gels...) zum Einsatz kommen sollen diese vorher unbedingt mal testen. Nix ist übler als wenn das Zeug nicht Magenkompatibel ist und sofort wieder Pfötchen gibt :eek:

Schöne Grüß von der Mücke
 

Anhänge

1. Die Müsliriegel aus Haferflocken sind viel zu ballaststoffreich, liegen wie ein Stein im Magen
Ob etwas lange im Magen liegt, hängt von der Magenaktivität, von der Speisenzusammensetzung und -konsistenz soeiw vom hinzugetrunkenen Volumen ab.
Generell gilt: je weniger komplex zusammengesetzt und je weicher eine Nahrung ist, desto schneller wird sie vom Magen weiterbefördert. Getränke werden ohnehin kaum zurückgehalten, sie sind in ca. 5-12 min im Dünndarm.

Die Müsliriegel könnten etwas zu trocken gewesen sein, aber unterm Strich ist das alles nicht so schlimm, wenn man so kalkuliert, dass die Energie der Müsliriegel erst ca. 2 Std. später zum Tragen kommt.

Der Tipp mit dem Laugengebäck kam ja bereits, ich selber belege mir auch gerne ein Brötchen mit magerem Kochschinken, der zwar schon etwas weniger leicht verdaulich ist, aber noch nicht so schlimm wie Salami oder eine Leberwurst. ;)

2. Mein Verhältnis von 5g Salz/l war zu extrem
Eindeutig!!! Wo hast Du denn diese Wahnsinns-Dosis her?

Was den Kochsalz-Ersatz angeht, kann man zwischen Salz-reichen und Salz-armen Schwitzern unterscheiden. Der sinnvolle Bereich der Zufuhr liegt bei 0,5 g/l für den wenig salzig schwitzenden Sportler und 1,5 g/l als Obergrenze.

3. Nie wieder Wasser mit Kohlensäure beim Radeln
Wird vom Magen fast besser vertragen als von den Trinkflaschen. ;)

4. Die Ernährung war glaube ich zu einseitig, die anderen Elektrolyte haben gefehlt
Bei mehr als 4 Std. Fahrt habe ich Lust auf etwas Herzhaftes. Salz (s.o.) kann bei Dir ja kaum gemangelt haben. Dennoch sollte die Kost bei zunehmender Belastungsdauer nicht noch abstruser werden, sondern sie sollte sich einfach dem annähern, was man normalerweise so isst, also auch mal einen Apfel, Vollkornbrot, eventuell eine Erbsensuppe mit Würstchen und Brot, ...
 
Zum Wasser auffüllen musst du nicht extra in Restaurants, Tankstellen oder Supermärkte etc. gehen. Das nervt mich zum Beispiel. Trinkwasser gibts auf jedem Friedhof. Musst ja nicht grad in ne Beerdigung reinlatschen. Wenns kein Trinkwasser sein sollte, was da aus dem Wasserhahn kommt, muss es dranstehen.

Nimm Geld mit und futter unterwegs ein, zwei Bäckerein leer. Und ohne ein Eis zwischendurch zu schlabbern, würd ich auch keine 400km fahren.
 
Danke für die rege Kommunikation hier, eure Vorschläge landen schon alle auf einer Liste :D
Hier mal kurz chronologisch geantwortet:

bikology
Wohl war, Bundesstraßen sind Stress.

peh
Fotos & Notizen, wird gemacht :D

GerdO
Tanken zu kennen ist von Vorteil, eindeutig. Und wirklich grobe Schotterpisten werde ich vermeiden, einfach weil es unkomfortabeler ist und man sich erfahrungsgemäß schnell nen Platten holt. Daher werde ich wie du vorgeschlagen hast, die Route vorab inspizieren. Aufbruch ist wahrscheinlich an einem Mittwoch oder Donnerstag, so dass ich mit geschlossenen Geschäften keine Probleme haben sollte ..

regenfahrer
Naja ich fahr seit circa 1 1/2 Jahren ambitioniert, aber trotzdem bisweilen ohne echten Trainingsplan ..

DJTornado
Danke für den Hinweis auf Naviki, kannte ich gar nicht. :D

Birdman
Bin im Besitz eines GPS, genauer dem Garmin eTrex Hcx. Das übernimmt bei mir seit längerem einwandfrei Karten- und Tachofunktionen. Es wird mir das Routing sicherlich um einiges erleichtern ..

midge
Super Danke, die Routenführung im Einzelzeitfahren scheint mir sehr effektiv. Ich denke daran werde ich mich orientieren. Um es genau zu machen, muss ich von Hohen Neuendorf b. Berlin nach Buxtehude.

Mi67
Danke für deine immer so wissenschaftlichen Beiträge. Ich versuche ebenfalls immer den physiologischen/anatomischen Hintergrund zu durchleuchten, weil es mich verdammt interessiert und weil man mit dem entsprechenden Wissen perfekt vorbereitet ist. Insgesamt werde ich wohl mehr "Normales" konsumieren, scheint mir auch logisch. Und häufiger mal beim Bäcker zu halten kommt auch besser als den ganzen Rucksack voll mit Verpflegung zu haben. Das mit dem Salz war einfach (schlecht) geschätzt, da ich auf meinen sonstigen, in Relation zu dieser, kleinen Ausfahrten immer einfach nur Wasser mitnehme.

kmbbf
Klingt zwar makaber, aber effektiv :D

@applewol
Mein Sattel ist der Renner überhaupt, auch wenn ihm das niemand zutraut. Ihr werdet die wahrscheinlich kennen, es ist so einer von Brooks, aus Leder und Metall. Ich hab sicher noch nie auf einem besseren Sattel gesessen.
 
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