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Thrombose und Radfahren

Lupo13

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Hi Leute,

jetzt werde ich alt! :crying:
Nach einer stressigen Dienstreise nach Südamerika mit zuviel Sitzen und wenig Bewegung hatte ich, wieder zu Hause, ein paar Tage lang ein Ziehen in der Wade, ähnlich wie kurz vor einem Krampf. Ein paar mal radfahren und es war wieder weg. Aber nur für 4 Wochen! Nach einer längeren Tour Ende Juni war am nächsten Tag meine Wade dick und heiß :confused: . Diagnose: Tiefe Beinvenen Thrombose von Mitte Unterschenkel bis Mitte Oberschenkel. :wut:
Also Marcumar schlucken und Gummistrumpf tragen. Shit!!!!! :kotz:
Radfahren geht schon wieder einigermaßen, so max 3 Stunden mit 80%. Wobei der Gummistrumpf gewaltig nervt (heiß und zwickt in der Kniekehle)!

Hat jemand von Euch Erfahrungen damit, ob ich diesen blöden Strumpf mal wieder los werde beim radfahren? Laut meinem Doc sind meine Venenklppen hinüber und Erfahrungen hat er keine mit Radfahrern.

Danke Lupo
 
Hi
Immer, wenn Dir ein Doc sagt, irgendwas wäre irreparabel kaputt und Du müßtest Dich auf das und das den Rest des Lebens einstellen, wird es Zeit, eine zweite oder dritte Meinung einzuholen.
Zumal, wenn der Doc von Deinem Sport keine Ahnung hat.
 
Damit ist nicht zu spaßen!

Mich hat man nach einer Knieoperation vor einem Dreivierteljahr über mögliche Thrombosegefahr in den Beinen gewarnt.

Ich bin kein Fachmann, aber Marcumar bekommt man eigentlich nicht, wenn es völlig harmlos ist.

Also, keine Selbsttherapien oder Medikamente eigenmächtig frühzeitig absetzen. Und sportliche Aktivitäten auch sicherheitshalber mit dem Arzt absprechen.
 
Marcumar ist doch eigentlich ein Mittel zur Blutverdünnung (wird auch Herzklappenpatienten verabreicht).
Ich schätze das Mittel ist erforderlich um deine Blutgerinsel im Bein aufzulösen.
Patienten mit zu dicken Blut wird bei weniger grafierenden Symptomen auch gering dosierte Aspirin verabreicht, zur Blutverdünnung, Senkung des Gerinnungswertes.

Ich denke das mit dem Gummistrumpf gibt sich irgendwann wieder, sobald die Gerinsel weg sind. Aber Medikamente könnten auf Dauer erforderlich sein. Wobei Bewegung eigentlich Trombosevorbeugend wirkt.

Eine 2. Meinung kann aber nicht schaden!
 
Stelvio schrieb:
Ich denke das mit dem Gummistrumpf gibt sich irgendwann wieder, sobald die Gerinsel weg sind.

Welche Gerinsel?

Der ganze Aufwand wird betrieben, damit keine Gerinsel entstehen. Wenn sie erst enstanden sind besteht akute Gefahr (bis hin zur Lebensgefahr), entweder eine Trombose, d.h. es setzt sich etwas im Bein oder anderen Extremitäten zu oder das Gerinsel wird vom Blutstrom mitgerissen und setzt im Herz oder Lunge fest. Da hilft im Grunde nur noch beten und hoffen, daß der Notarzt schnell genug vor Ort ist und noch etwas tun kann, die meisten überleben so etwas nicht. Der letztgenannte Effekt ist auch für die Todesfälle nach langen Flügen veranwortlich.
 
Eine Trombose ist immer sch... und ziemlich (lebens)gefährlich.

Meistens wird sie kaum behandelt. Man bekommt Blutverdünner und der Arzt hofft, daß der Trombus durch den Körper selbst aufgelöst wird und sich nicht bewegt. Der bis dahin auftratende Rückstau (durch Engstelle/Verstopfung der Vene) führt oft zu Schäden der Venenklappen. Das versucht man dann mit Stützstrümpfen und vieeeel Bewegung der breffenden Muskelpartien halbwegs in den Griff zu kriegen.

Ohne (funkionierende) Venenklappen stauht das Blut (v.a. in Extremitäten wie Beinen), was zu neuen Trombosen, offenen Beinen .. führen kann.

Eine aktive Zerstörung des Trombus gibt es auch, dann aber als Intensivtherapie auf einer gleichnamigen Station im Krankenhaus (da Nebenwirkungen wie starke innere Blutungen etc. auftreten können).
Aufgrund der Kosten und der Nebenwirkungen, sowie der begrenzten Einrichtungen, die diese durchführen, wird eine solche Therapie v.a. bei jungen Menschen und auch dann nur bei besonders tückischen Trombosen (z.B. Beckenvenentrombose) durchgeführt.
Außerdem macht so eine Zerstörung am meisten Sinn, wenn die Therapie schnell nach Entstehung der Trombose eingeleitet wird und so die Folgeschäden noch nicht eingetreten sind oder zumindest in Grenzen gehalten werden können.

Meine Frau hatte das Glück an einen fähigen Arzt zu geraten, der schnell ihre Trombose erkannte und die richtige Therapie verordnete (sowie über genügend Beziehung verfügte) und daraufhin auch gleich in der inneren Intensivstation der Uni Leipzig zu landen (und nicht in einem Kreiskrankenhaus). Dabei kamen dann eine Woche Intensivstation mit inneren Blutungen, mehreren Bluttransusionen sowie weiteren drei Wochen normaler Station raus.

Aber aufgrund der Behandlung blieben ihr glücklicherweise Folgeschäden, wie kaputte Venenklappen erspart. :)
 
Ich hatte vor ca. 6 Jahren eine Knie - OP, genauer gesagt einen endoskopischen Eingriff am linken Knie. Verdacht auf Knorpelschaden - wurde durch eine Kernspintomographie diagnostiziert !
Dieser Eingriff wird bei vollkommener Blutleere im Knie durchgeführt, dazu wird die große Beinvene abgeklemmt.
Nach dem Eingriff war das linke Bein von unten nach oben stark bandagiert, das soll verhindern, das daß Blut sich beim zurückfliessen staut.
Am 2. Tag nach der OP wurde der Verband komplett abgewickelt, ein Irrtum wie sich später herausstellte.
Nach einer Woche konnte ich das Krankenhaus verlassen, obwohl ich immer noch starke Schmerzen im gesamten Bein hatte. Am 9. Tag nach der OP wurden die Schmerzen derart stark, sodaß ich meinen Hausarzt aufsuchte. Der ließ mich mit einem Rettungswagen direkt wieder n´s Krankenhaus bringen -
Diagnose - Thrombose im linken Unterschenkel. Der Verdacht erhärtete sich bei einer Kontrastmitteluntersuchung !
Folgen -

10 Tage Krankenhausaufenthalt m. Macrumartropf zur Auflösung des Thrombus
1/4 Spritzen in die Bauchdecke ( selbst injeziert ! )
Venenklappen im Unterschenkel zerstört

Der Arzt meinte während der Visite, ich neige zu Thrombosen ! Komisch, ich mache mein Leben lang Sport, wurde von verschiedenen Ärzten untersucht, Blutgerinnungswerte etc. Nie wurde etwas festgestellt.

Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, daß gerade Rennradfahren die Beinmuskulatur optimal trainiert. Ich habe trotz defekter Venenklappen absolut keine Probleme, obwohl man mir voraussagte, daß ich immer wieder Stauungen bekommen werde.

Also, weiterfahren !

Gruß,
Ragnar ;)
 
Mein "Glück" war, das nur die oberflächlichen Venen kaputt waren, die konnten dann entfernt werden. Ich trage deshalb bei der Arbeit auch Kompressionsstrümpfe, aber meist nur Knielange! Deine Probleme mit den langen Srümpfen kann ich gut nachvollziehen und freiwillig würde ich die auf dem Rad nie anziehen.
Probiere doch dafür mal ein paar Kurze.
 
also ich kann bestimmt mitreden...hatte selbst durch einen Behandlungsfehler eines Facharztes eine tiefe Beinvenentrombose vor 14 Jahren. Muß seitdem einen Gummistrumpf tragen -müßte eigentlich einen Langen tragen- trage aber nur einen Kniestrumpf. Damit komme ich gut zurecht. Jetzt gibts allerdings dünnere Strümpfe und die sind angenehmer im tragen. Manche Profis tragen sogar bei Zeitfahren Gummistrümpfe, erhöht angeblich die Kraft im Unterschenkel....

Wenn du Fragen hast, kannst mir auch eine p.m. senden...
 
hi, es hat vll. nicht direkt mit dem thema zu tun aber gibt es ne seite wo steht, welche mittel als doping gelten?
es ist nicht grade erfreulich wenn man nach einer verletzung/erkrankung medikamente eingenommen hat die als doping gelten und dann bei nem wettkampf diesejene nachgewiesen werden.
man kann ja nicht bei jedem rennen mit nem attest antreten.

..danke
 
An Alle,

danke für Euer Mitgefühl und vor allem für die "langjährigen" Erlebnisberichte, die zeigen, dass das Rennradfahren auch nach einer Thrombose noch gut geht.
Ich trainiere weiter :D und werde versuchen auf einen Kniestrumpf umzusteigen!

Lupo
 
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