Na dann will ich auch mal
Nach 2 Todesfällen in der Familie innerhalb 6 Monaten war ich froh, überhaupt am Start des Ironman in Alcudia zu stehen, denn zeitweise war meine Motivation derart weit unten daß ich am liebsten alles hingeschmissen hätte. Letzlich hatte ich mich dann dich entschieden hier zu starten, allerdings ohne irgendwelche Zeitambitionen. Antreten, Spaß haben und mit einem Lächeln finishen. So in etwa hatte ich mir das vorgestellt, aber wie das Leben oft so spielt - es kam dann zeitweise ganz anders!
Schwimmen :
Es ist 6:30 Uhr, ich stehe in der WZ 1 und treffe die letzten Vorbereitungen als eine Durchsage der Orgas über`s Gelände schallt : entgegen den Verlautbarungen Freitag nachmittag auf der WK - Besprechung nach denen aufgrund der Wassertemp von 25,8° ein Neoverbot ausgesprochen wurde, gaben die Orga`s nun bekannt daß nun DOCH das tragen des Neo erlaubt sei weil die Wassertemp entsprechend runter gegangen wäre. Der Tumult, der dann losbrach, der war nicht von schlechten Eltern; gellendes Pfeifkonzert, Buh-Rufe usw......kurz danach hetzten fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihre Hotels zurück um ihre Neos zu holen. Ich hatte meinen in Betlem gelassen, zurückfahren kam nicht in Frage.
Merke : Alles, was auf der WK-Besprechung gesagt wird, gilt also nicht mehr, man kann das durchaus am kommenden Tag revidieren.
So kam es daß ich als einer der ganz wenigen ohne Neo am Start stand. Eingeordnet hatte ich mich in der Gruppe 1:10 - 1:20 Std. Locker und entspannt, das hatte ich mir vorgenommen und so habe ich es auch durchgezogen, nach 1:11 Std war ich wieder an Land, aufgrund des rollenden Starts keine Prügelei und keine Kollisionen mit anderen. Ich wiederhole mich, die Einführung des rollenden Starts ist seit 2015 die beste Neuerung beim IM.
Wechsel 1 :
Hatte mir diesesmal vorgenommen nicht so wie im Vorjahr zu trödeln und siehe da, mit 6:26min war ich 2min schneller als 2015.
Rad :
Die Strecke ging heuer nur bis Can Picafort, dann bogen wir ab Ri. Santa Margalida auf einen neuen Streckenabschnitt der über Santa Margalida - Ariany - Sineu - Santa Maria Salut führte. Das sind gut 40km neu, und die Strecke wird dadurch deutlich aufgewertet, denn sie ist noch ein wenig hügeliger geworden. De 1427hm auf der Homepage des IM waren natürlich Quatsch, wer Mallorca kennt, der weiß, welche Strecken wieviel hm mehr bringen. Insgesamt sind es nun 1504hm. Auch landschaftlich gewinnt die Strecke durch den neuen Abschnitt, vorausgesetzt man hat einen Blick dafür. Ich war mit einem 32,5 - 33km/h Schnitt unterwegs und fühlte mich trotz des nieseligen, windigen und kühlen Wetters recht gut und konnte das Radfahren sehr genießen. Ab Pollenca änderte sich das aber grundlegend, denn wir fuhren in`s Gebirge auf eine rabenschwarze Wand zu. Das sah nicht gut aus und es wurde auch nicht gut, denn pünktlich zum Beginn des Anstiegs nach Lluc fing es an zu schütten und zu hageln. Es wurde zudem für Mallorquinische Verhältnisse saukalt, mehr als 13° / 14° waren es im Gebirge nicht, garniert wie gesagt mit Starkregen, Hagel und starkem Wind. Ich habe bis zum Abzweig an der Tanke fürchterlich gefroren, aber was soll`s? Ist ja für alle geich. Die kurvenreiche Abfahrt runter nach Caimari - Campanet - Moscari war gsd nicht sehr nass, nur in den Kurven musste man aufpassen daß man nicht wegrutschte. Ich wollte aus dieser nassen und kalten Witterung raus und fuhr bergab vollstes Risiko, rückblickend kann ich nur den Kopf schütteln wie ich da runtergerast bin

Unten angekommen war es zwar etwas milder aber das Wetter blieb schlecht. Es regnete und es war sehr windig, hier war dann voller Krafteinsatz angesagt um das Radfahren zu Ende zu bekommen, denn vom genießen konnte leider keine Rede mehr sein. Leider wurde das Rennen auf den letzten 25km sehr unfair, denn ich wurde permanent von Gruppen überholt die rictig schönes Mannschaftszeitfahren veranstalteten

Bis dahin war es allerdings absolut fair zugegangen und die Karis waren sehr präsent! Nur auf den letzten 25km eben nicht, und das nutzten viele weidlich aus.
Nach 5:53 Std. waren die 180,6km beendet, 30,7km/h Schnitt, und damit schneller als 2015 ( damals 30,5km/h Schnitt bei weniger Hm ), wobei ein Vergleich nicht möglich ist da die Strecke wie erwähnt geändert wurde.
Wechsel 2 :
Auch hier wieder : nicht trödeln, Gas geben und schnell umziehen, was etwas schwierig war weil alles klatschnass war, hatte etwas Mühe, die nassen Socken runter zu bekommen. Dennoch gegenüber 2015 fast 3 Minuten besser.
Laufen :
Wie immer viel zu schnell gestartet, letzlich wollte ich auf einen Schnitt von 5:20min/km bis 5:30min/km kommen. Leider regnete es immer noch und es war kühl und windig, dennoch viel Stimmung an der Strecke, bei dem Wetter absolut bewundernswert! Ich hatte mir vorgenommen mit einem Lächeln zu laufen, sobald ich merkte daß ich schneller wurde und nicht mehr lächeln konnte habe ich das Tempo wieder reduziert. Ich hätte schneller laufen können, wollte aber wie gesagt nicht schneller laufen, schneller hätte Quälerei bedeutet und das wollte ich heuer nicht. So konnte ich recht gleichmäßig durchlaufen, es gab keine Probleme mit den Muskeln oder sonstiges. Den ein oder anderen Hänger hatte ich natürlich, v.a. zwischen km 32 und 36, aber wer hat die beim Marathon nicht? Ab km 30 hörte dann endlich der Regen auf, wundgescheuert von der Nässe war ich eh schon, von mir aus hätte es weiterregnen können denn geändert hätte es nichts mehr. Auf den letzten km habe ich viele Pätze gut gemacht, denn nicht wenige hatten sich wieder mal auf der Radstrecke völlig abgeschossen und bezahlten dies nun mit wandern. Viele von denen hatten noch gar kein Rundenband oder erst eines, und sie mussten bereits gehen. Die taten mir wirklich leid, und ich versuchte, den ein oder anderen noch anzufeuern und zu motivieren. Letzlich hatten sie aber noch genug Zeit vor dem Zielschluss um 24 Uhr das Rennen zu Ende zu bringen.
Nach insgesamt 11:05;15 Std war meine 8te LD geschafft, damit war ich gerade mal 4:34min langsamer als 2015! Das hat mich dann doch mächtig stolz gemacht!
Garmindaten klick!
Fazit : Es bleibt zunächst mal dabei daß es 2017 keine LD für mich geben wird. Ich bin des fokussierten Trainings auf eine LD sehr müde geworden und möchte mal 1 Jahr machen, worauf ich Lust habe. Also zwar weiter trainieren - ich weiß ja, was ich wann zu machen habe - aber was WK angeht möchte ich einfach spontan schauen was mich anspricht. Wenn es dann Startplätze gibt, gut, gibt es keine, auch gut, suche ich mir eben einen anderen WK
