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Pulsbereich bei GA1

AW: Pulsbereich bei GA1

Ich weiß nicht so recht, ob man, wie Hannes schon sagt, nicht einfach mal nach Gefühl fahren soll. Ich nenne hier mal zwei Beispiele über meine Wenigkeit.

Beispiel 1. Gestern bin ich los, und habe mich top gefühlt.....aaber. Mein Puls ging recht schnell nach oben, um die 130. Ich bin auch so 101 km gefahren, und habe mich bis zum Schluß gut gefühlt.

Beispiel 2. Heute bin ich los, der Puls ging lange nicht so schnell hoch wie gestern, ich bin 72 km mit Puls 120-125 gefahren. Aber gestern habe ich mich mit höheren Puls echt besser gefühlt, obwohl mein Puls heute, wie schon erwähnt lange nicht so schnell wie gestern nach oben ging. Was nicht heißen soll, das es mir heute schlecht ging, aber eben nicht so gut wie gestern.

Ich schließe daraus, auch mal nicht so sehr auf die Pulsuhr zu hören, sondern auch mal auf das Gefühl. Oder liege ich da falsch?
 
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Ich fahr' gleich mal raus, GA-Training mit Pulsuhr. Mal sehen, wie langsam ich gegen den Wind fahren muss, damit ich nicht über 135 komme. Ich tippe mal so um die 18 bis 20 km/h. Mein Gott, wird das langweilig...
Bericht folgt...
 
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Ich weiß nicht so recht, ob man, wie Hannes schon sagt, nicht einfach mal nach Gefühl soll. Ich nenne hier mal zwei Beispiele über meine Wenigkeit.

Beispiel 1. Gestern bin ich los, und habe mich top gefühlt.....aaber. Mein Puls ging recht schnell nach oben, um die 130. Ich bin auch so 101 km gefahren, und habe mich bis zum Schluß gut gefühlt.

Beispiel 2. Heute bin ich los, der Puls ging lange nicht so schnell hoch wie gestern, ich bin 72 km mit Puls 120-125 gefahren. Aber gestern habe ich mich mit höheren Puls echt besser gefühlt, obwohl mein Puls heute, wie schon erwähnt lange nicht so schnell wie gestern nach oben ging. Was nicht heißen soll, das es mir heute schlecht ging, aber eben nicht so gut wie gestern.

Ich schließe daraus, auch mal nicht so sehr auf die Pulsuhr zu hören, sondern auch mal auf das Gefühl. Oder liege ich da falsch?

Hallo,
ich habe irgendwo gehört/gelesen, dass es ein Zeichen von Übertrainiert sein kann, wenn der Puls träge auf Belastung reagiert. würde in deinem Fall bedeuten, dass du die 100 km besser ausgeruht angegangen bist als die 70 am nächsten Tag. Kann das sein?
 
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Hallo,
ich habe irgendwo gehört/gelesen, dass es ein Zeichen von Übertrainiert sein kann, wenn der Puls träge auf Belastung reagiert. würde in deinem Fall bedeuten, dass du die 100 km besser ausgeruht angegangen bist als die 70 am nächsten Tag. Kann das sein?
Hmmm, das wäre eine Möglichkeit. Obwohl, schlecht habe ich mich auch nicht gefühlt, nur halt nicht so gut wie am Vortag
 
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Man müsste sich mal die Mühe machen, jedes Training zu dokumentieren. Dann könnte man feststellen, ob und unter welchen Umständen sich solche Empfindungen wiederholen.
Ich bin da, ehrlich gesagt, bis jetzt zu faul dazu, weil auch ohne systematischem Training die Leistung besser wird. Vielleicht irgendwann, wenn`s mal stagniert.
Ist schon ziemlich kompliziert und solange mir da der Durchblick fehlt halte ich es, wie du schon gesagt hast, für mich für sinnvoll, nach Gefühl zu trainieren.
und manchmal ist es so wie Hannes gesagt hat, dass man hauptsächlich fährt um den Kopf frei zu bekommen.
 
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Ich laufe eigentlich mehr, als ich radfahre, aber ein hoher Puls kann bei mir verschiedene Gründe haben.
Krankheit, fettes Essen kurz vorm Training/Wettkampf, Hitze, schlechter Tag (nervös, Unruhe?) ...
Übertrainiert dürfte ich bis dato noch nicht gewesen sein :aetsch:


Aber mal zu den Trainingszonen beim Radfahren.
GA1 beim Laufen wird je nach Quelle bis 75 % definiert.
Ich meine laut Daniels wäre die erste Stunde ideal in 70 %, die zweite mit 75 % und später noch höher ...

Je länger der Körper so gefordert wird, desto höher wird da scheinbar bei etwa gleichbleibenen Leistungen der Puls.


Sind es bei Euch tatsächlich 60 - 70 %, was die meisten einhalten?
Und nicht 75% (wie oftmals beim Laufen)?

Hab heut zum ersten mal nach langem beim Radfahren den Puls gemessen, und in den 2,5 Stunden etwa average 123/Minute gehabt, was bei mir 65 % der HFmax entspräche.
Aber weil es hier ständig hoch und runter geht, hatte ich selten längere Zeit den Puls konstant, sondern bei Steigungen bis zu 160, runter nur 105.
Ist ja dann schon mehr Intervalltraining, als Grundlagenausdauer :confused:
 
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Ich laufe eigentlich mehr, als ich radfahre, aber ein hoher Puls kann bei mir verschiedene Gründe haben.
Krankheit, fettes Essen kurz vorm Training/Wettkampf, Hitze, schlechter Tag (nervös, Unruhe?) ...
Übertrainiert dürfte ich bis dato noch nicht gewesen sein :aetsch:


Aber mal zu den Trainingszonen beim Radfahren.
GA1 beim Laufen wird je nach Quelle bis 75 % definiert.
Ich meine laut Daniels wäre die erste Stunde ideal in 70 %, die zweite mit 75 % und später noch höher ...

Je länger der Körper so gefordert wird, desto höher wird da scheinbar bei etwa gleichbleibenen Leistungen der Puls.


Sind es bei Euch tatsächlich 60 - 70 %, was die meisten einhalten?
Und nicht 75% (wie oftmals beim Laufen)?

Hab heut zum ersten mal nach langem beim Radfahren den Puls gemessen, und in den 2,5 Stunden etwa average 123/Minute gehabt, was bei mir 65 % der HFmax entspräche.
Aber weil es hier ständig hoch und runter geht, hatte ich selten längere Zeit den Puls konstant, sondern bei Steigungen bis zu 160, runter nur 105.
Ist ja dann schon mehr Intervalltraining, als Grundlagenausdauer :confused:
Bei meiner Runde sind auch kleine Steigungen 4% enthalten. Dabei geht mein Puls auch bis 140 rauf. Heute scheiß Gegenwind, wenn ich da bei leichten Gefälle 2% nicht getrampelt hätte, hätte der Wind mich glatt wieder rückwärts nach oben getrieben. Ich hasse Wind mehr als Steigungen.:mad:
 
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Hallo allerseits,

auf die Nachfrage von -Mi67- kann ich folgendes hinzufügen:
Schön wärs mit dem 35er Schnitt, dann hätte ich die Fragen nicht, und wüßte, ich mache alles richtig. ;)
Also es sind max. 31km/h auf 45km-flach- und dann ist der Puls nicht unter 175-180. Bei Puls 150 sind es etwa 28km/h. Mit dem Tempo kann ich auch 100km fahren(tat ich jedoch bisher selten).
Dann bin ich aber auch schon ganz schön fertig und ausgelaugt danach.
Wenn ich - wie empfohlen bei GA1 - jedoch mit Puls 130 fahre und noch trete wie ein Wiesel mit 95-100 Umdr. dann sind es nur etwa 25-26km/h.
Auf einer Runde habe ich auch einen Hügel (500m mit 12% Steigung), dort weiß ich dann immer wo gerade mei max. Puls ist - 194!
Das ist also etwas präzieser mein Stand.
Mein Trainingsumfang lag bisher durchschnittlich bei etwa 120-150km in der Woche.

Da ich, wie gesagt, zu denen gehöre, die sich über Leistungssteigerung motivieren, muß sich also etwas ändern!
Präziser formuliert stellt sich die Frage so:

Steigert man sich einfach auch durch mehr Kilometer, auch bei Wohlfühl-Puls von 150-160 und 70-80 Umdrehungen?
Oder geht es nur über GA1 Training mit hoher Trittfrequenz, die mir zur Zeit sehr schwer fällt und mich ebend zweifeln lässt?
(Dass man hinterher kaum geschafft ist, finde ich nicht so schlecht, wenn es denn auch noch den richtigen Effekt hat)

Ein anders Problem bekomme ich auch fast nicht in den Griff - ich brauche immer viele Wochen, bis ich ohne Sitzbeschwerden fahren kann. Es reichen schon drei Wochen Pause und schon drückt wieder mächtig am Hintern....?

Viele Grüße aus dem Fläming
 
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Hallo allerseits,

auf die Nachfrage von -Mi67- kann ich folgendes hinzufügen:
Schön wärs mit dem 35er Schnitt, dann hätte ich die Fragen nicht, und wüßte, ich mache alles richtig. ;)
Also es sind max. 31km/h auf 45km-flach- und dann ist der Puls nicht unter 175-180. Bei Puls 150 sind es etwa 28km/h. Mit dem Tempo kann ich auch 100km fahren(tat ich jedoch bisher selten).
Dann bin ich aber auch schon ganz schön fertig und ausgelaugt danach.
Wenn ich - wie empfohlen bei GA1 - jedoch mit Puls 130 fahre und noch trete wie ein Wiesel mit 95-100 Umdr. dann sind es nur etwa 25-26km/h.
Auf einer Runde habe ich auch einen Hügel (500m mit 12% Steigung), dort weiß ich dann immer wo gerade mei max. Puls ist - 194!
Das ist also etwas präzieser mein Stand.
Mein Trainingsumfang lag bisher durchschnittlich bei etwa 120-150km in der Woche.

Da ich, wie gesagt, zu denen gehöre, die sich über Leistungssteigerung motivieren, muß sich also etwas ändern!
Präziser formuliert stellt sich die Frage so:

Steigert man sich einfach auch durch mehr Kilometer, auch bei Wohlfühl-Puls von 150-160 und 70-80 Umdrehungen?
Oder geht es nur über GA1 Training mit hoher Trittfrequenz, die mir zur Zeit sehr schwer fällt und mich ebend zweifeln lässt?
(Dass man hinterher kaum geschafft ist, finde ich nicht so schlecht, wenn es denn auch noch den richtigen Effekt hat)

Ein anders Problem bekomme ich auch fast nicht in den Griff - ich brauche immer viele Wochen, bis ich ohne Sitzbeschwerden fahren kann. Es reichen schon drei Wochen Pause und schon drückt wieder mächtig am Hintern....?

Viele Grüße aus dem Fläming

der trainingsreiz beim ga1 erfolgt über den trainingsumfang also über die dauer. am besten periodisiert und in blockbildung 3:1 mit einer ansteigenden ermüdung.
im klartext z.b.:
2h
2,5h
3h
pause
2,5h
3h
3,5h
pause
den erst machst du über die eb einheiten. den der bereich trägt nicht ohne grund den namen entwicklungsbereich!
grüße
robin
 
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Der menschliche Organismus ist schon kompliziert. Mein Ruhepuls hat sich schon etwas gebessert(vorher 72 nun 68), aber je niedriger er bei Tourbeginn ist, um so schneller geht er nach oben. Manchmal, wenn ich mich auf's Rad schwinge ist er schon auf 100, aber es dauert etwas bis er dann klettert. Wenn er bei 80 ist, wenn ich auf's Rad ,ist er schnell oben. Ich blick da nicht mehr durch. Aber ich kann nun aber schon mit 120 Puls trainieren,vor dem Training war das bei mir undenkbar.Wenn ich da 150 Meter gefahren war, hatte ich schon einen Puls von über 120. Und ich muß sagen, das mir die Tips hier im Forum sehr geholfen haben, danke dafür, darauf gebe ich auch einen aus :bier:
 
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@ Locknevi: Zum Sitzen gibt es hier ganz viele Threads, die sich grob in folgende - auch ideologisch :) - beiden Themen aufgliedern:

- Nass fahren (also Sitzcreme)
- anderer Sattel (worauf ich bei Deiner Kurzbeschreibung tippen würde)
 
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So, nun hab' ich meine GA-Runde hinter mir. 70 km mit 'nem Durchschnittspuls von 132 Schlägen/Minute und einem Schnitt von 26 km/h. Ich hab' immer schön aufgepasst, dass ich nicht in irgendwelche Spitzen komme, im Prinzip bin ich brav unter 140 geblieben. Gegen den Wind war das schon eine Anfechtung - mehr als 22 km/h waren da nicht mehr drin, aber auf dem Rückweg hat's mich dann auch gut zurückgeblasen, so dass es zu diesem für GA doch recht hohen Schnitt kommt. Das hatte ich so nicht vermutet.

@radlos
Wenn ich losfahre, dann selten mit einem Puls unter 100. Wahrscheinlich ist der Puls vor Freude auf die Tour so groß... Im Übrigen kümmere ich mich nicht soooo viel um meinen Puls. Hauptsache er ist überhaupt noch da. :)
 
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Der menschliche Organismus ist schon kompliziert ...
Das Kann ich nur unterstreichen!!! Deine Schilderungen hab' ich bei mir übrigens auch schon beobachet. Genauso gut kann es sein, dass ich nach einer subjektiven Power-Runde die richtig Spaß gemacht hat nachher den gleichen "niedrigen" Durchschnittspuls habe, als auf einer eher zähen und langweiligen GA-Etappe ...

Auch ist bei mir der Durchschnittspuls kein Gradmesser dafür, ob ich mich nachher mehr oder weniger ausgelaugt vorkomme.
 
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im klartext z.b.:
2h
2,5h
3h
pause
2,5h
3h
3,5h
pause


Hallo Robin,

ja - so habe ich es schon oft gelesen. Das entspricht sicher der allg. Trainingstheorie. Ich freue mich auch schon auf die Zeit nach meinem Berufsleben.....;)
Es muß doch aber noch eine effektive, abgespeckte Variante geben, oder?

Ok, Sitzbeschwerden ist ein anderes Thema.
Robin hat ja mit seinem Leitspruch auch schon die Antwort gegeben....

Das Problem mit dem hohen Puls beim losfahren kenne ich auch, halte ich aber nicht für bedenklich, wenn man dann seinen hohen max. Puls von z.B. 194 gegenrechnet relativiert es sich doch wieder, oder? Und die Profis sind ja sowieso kein Maßstab.

Hallo Hannes,
wenn Du Deine GA Runde drehst, welche Trittfrequenz fährst Du dann?
Ich finde das schnelle Treten (95-100)sehr anstrengend, das auch den Puls trotz geringerer Geschwindigkeit höher laufen lässt als mit z.B. 70-80. Soll vielleicht so sein, oder?

Viele Grüße
Locknevi
 
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...
Hallo Hannes,
wenn Du Deine GA Runde drehst, welche Trittfrequenz fährst Du dann?
Ich finde das schnelle Treten (95-100)sehr anstrengend, das auch den Puls trotz geringerer Geschwindigkeit höher laufen lässt als mit z.B. 70-80. Soll vielleicht so sein, oder?

Viele Grüße
Locknevi

Leider hab' ich meinen Trittfrequenzmesser (im Zusammenhang mit dem HAC4pro) immer noch nicht angebaut... Während der GA-Runde habe ich von Zeit zu Zeit mal selbst mitgezählt (ich weiß, wie ungenau das ist...), aber da war ich immer so zwischen 85 und 90 Umdrehungen/Minute. Ich kümmere mich da nicht groß um irgendwelche Richtmaße, wenn's mir zu schnell wird (und 100 ist mir zu schnell), dann schalte ich in den dickeren Gang... Ich weiß nicht, ob das in Bezug auf GA-Training kontraproduktiv ist.
Was mir noch auffiel: Zu Beginn des Trainings musste ich sehr dosiert treten, der Puls reagierte sehr (spontan) auf jede Veränderung der Leistung. Später - so nach ungefähr 50 km - war 1. die Reaktionszeit deutlich verzögert und 2. konnte ich ziemlich schnell fahren, ohne den GA-Bereich zu verlassen.
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Locknevi;590573 Ich finde das schnelle Treten (95-100)sehr anstrengend schrieb:
Ist anfänglich normal. Aber einfach weitermachen, es dauert sein Zeit, aber dann gibt es sich auch. Habe vor drei Jahren angefangen, seitdem bin ich insgesamt 10.000 km gefahren. Hatte im Flachen zunächst eine "Spontan-TF" von etwa 80 und fand 90/min schon echt anstrengend: Puls flog weg, die Beine eierten, der Rest hoppelte.
Besonders die Winter habe ich mit iPod und viel Spinning dazu genutzt, höhere Trittfrequenzen zu trainieren. Im zweiten Jahr waren es schon 90/min. Wenn ich jetzt entspannt losradele, bin ich im Flachen meist mit knapp 100/min unterwegs, ohne das bewußt anzusteuern und ohne dass der Puls dabei irgendwie "davonziehen" würde. Und das Tempo ist auch höher...
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Hallo,

na das macht ja Hoffnung!
Ist schon richtig, man muß ja nicht gleich übertreiben. So bleibt das Steigerungspotential länger erhalten. :)
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Also es sind max. 31km/h auf 45km-flach- und dann ist der Puls nicht unter 175-180. Bei Puls 150 sind es etwa 28km/h. Mit dem Tempo kann ich auch 100km fahren(tat ich jedoch bisher selten).
Dann bin ich aber auch schon ganz schön fertig und ausgelaugt danach.
Wenn ich - wie empfohlen bei GA1 - jedoch mit Puls 130 fahre und noch trete wie ein Wiesel mit 95-100 Umdr. dann sind es nur etwa 25-26km/h.
Ohne satten Trainingsreiz kommt da wohl kaum etwas dramatisches in Gang! Bei der Gestaltung des Trainings sollten nun die höheren Lasten hinzukommen. Dabei solltest Du die Pulsuhr auch mal bewusst daheim lassen. Eine starke "Pulshörigkeit" kann auch mal mehr schaden als helfen. Wenn Du im Rahmen eines Saisonaufbaus alleine einen 26er bis 28er Schnitt über 150 km bringst und schon 1500 km seit Saisonbeginn in den Beinen hast, dann darf allmählich auch die Kraft und kardiopulmonale Spitzenlast in die Trainingseinheiten beigemischt werden. Kaum ein Amateur kann sich durch ausschliessliches GA1/GA2 in die Lage bringen, einen 35er Schnitt über 50-80 km zu ziehen. Dies ist ja auch gar nicht Sinn und Zweck der GA-Übungen.

Durch Training im EB, Erweiterungsbereich, kommt es zu Anpassungen in der Muskelmasse und ihrer Blutgefäßversorgung, aber auch im kardiopulmonalen System. Daraufhin kann später auch der Schnitt bei GA1/GA2-Fahrten verbessert werden. *Beide* Komponenten benötigt man.

An Deiner Stelle würde ich versuchen, entsprechend der bereits genannten 3:1 (oder 2:1)-Regel die Intensitäten so zu steigern, dass z.B. am ersten Tag rein GA1/GA2 gefahren wird, am zweiten GA2 mit 2 bis max. 4 relativ kurzen Krafteinlagen (z.B. kürzerer Hügel auf Zug oder 2 km Gerade in der Ebene mit 38 km/h). an sollte dabei nicht komplett ausbelastet sein, sondern nach der Fahrt ein "angenehm intensives Spannen" in den Beinen spüren. Am dritten Tag käme dann - wie ich es etwas salopp nennen würde - eine Fahrt zum "klugen Auskotzen". Hierbei beginnt man mit 20-30 km gemässigter Fahrt (z.B. 26-28 km/h), bis man warm und "gut im Rhythmus ist". Dann Blick auf den Kilometerzähler und über die folgenden 5 km am Unterlenker bzw. in gestreckter Haltung rhythmisch, aber mit sehr viel Zug (z.B. 35-40 km/h) den Muskel in eine relativ hohe Lactat-Last treiben. Danach für 10 km auf die 26-28 km/h zurückfallen und möglichst gut regenerieren. Dann erneut einen 5er auf Zug. Bei diesem Spielchen merkt man sehr rasch, in welchem Tempo man eine 5 km-Stecke anfahren kann, so dass man dies auch über die 5 km konstant durchhält. Man sollte bei den Hochlast-Phasen auch sehr genau auf seine Beine lauschen. Der Trick dabei ist, dass auch während des kraftbetonten Tretens die kleinsten Entspannungsphasen gefunden und genutzt werden müssen. Zu Beginn arbeitet man nämlich zu einem nicht unbeträchtlichen Anteil "gegen sich selbst". Die Trittphasen zu finden, in denen der Oberschenkelstrecker kurz entspannen kann und dies auch bewusst zu tun, erlaubt es, die Durchblutung wieder in den Muskel fliessen zu lassen, was sonst aufgrund der hohen Muskelspannung kaum der Fall ist. Das Spielchen treibt man so lange, bis man in den "Zug"-Phasen gegenüber den ersten Phasen deutlich Tempo einbüsst (insgesamt ca. 4-7 Phasen). Gegen Ende kann man dann auch mal im Wiegetritt arbeiten (andere Muskelgruppen involviert, hohe kardiopulmonale Last zum Training dieses Systems). Die wenigen verbleibenden Körner behält man sich dann für den Heimweg vor, wobei die letzten 10 km einem nahezu Last-losen Freistrampeln der Beine dienen. Am Folgetag ist Ruhe und Regeneration angesagt. Merke: eine reine Ausdauerlast führt bereits ca. 18-36 h nach der Last zur Superkompensation (Trainingserfolg), bei einer intensiven (Kraft-betonten) Trainingseinheit wird man als Amateur erst nach 2-3 Tagen voll regeneriert und in der Superkompensation sein. Gut austrainierte Sportler schaffen dies noch etwas rascher. Dies ist auch der trainingsphysiologische Hintergrund für die 2:1 / 3:1-Regel mit aufsteigenden Lasten. Merke ich, dass ein Ruhetag mir noch nicht genügt, dann nimmt man sich eben einfach zwei.

Die EB-Fahrten dienen dem Aufbau von Muskelmasse, zur Steigerung der intramuskulären Koordination und nicht zuletzt zum Einschleifen eines runden Tritts mit den oben beschriebenen optimierten "Mikro-Entspannungsphasen" während der Kurbelumdrehung. Man kann hierbei natürlich ganz vorzüglich Variationen einbauen, die je nach Zielstellung entweder kürzere Lastphasen bei noch höheren Geschwindigkeiten oder umgekehrt auch mal "persönliche Stundenrekorde" anpeilen. Es ist ein recht nettes Gefühl, wenn man eine Ampel-freie und windgeschützte Trainingsrunde von ca. 40 km Länge hat, bei der man an seinen eigenen Spitzenwerten schrauben kann. Was würde ich auch dafür geben, wenn ich einen 1000 Hm-Anstieg in meiner Nähe hätte. Das wäre dann mein "Scharfrichter des Trainingsstandes". ;)

Das Training im Spitzenlast-Bereich (Sprinttraining) wird erst bei aggresivem Fahren in der Gruppe bzw. für den Rennbetrieb wichtig. Das lassen wir hier daher mal weg.
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Hallo Mi67,

das klingt richtig gut, sehr überzeugend und sehr fundiert, aber auch sehr anstrengend! ;)
Ich werde es versuchen. Etwas peinlich ist natürlich, dass ich für den Lenkeruntergriff noch etwa 8-10kg "verbrennen" muß, sonst wird dabei die Luft dünn.:(

Hast Du mal gehört, ob Blutdruck-senkende Mittel das Training stören?

Ist es eigentlich zwingend nötig sich mit einer hohen TF zu quälen, oder sind ca. 80 auch noch vertretbar?

Viele Grüße
L.
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Ohne satten Trainingsreiz kommt da wohl kaum etwas dramatisches in Gang! Bei der Gestaltung des Trainings sollten nun die höheren Lasten hinzukommen. Dabei solltest Du die Pulsuhr auch mal bewusst daheim lassen. Eine starke "Pulshörigkeit" kann auch mal mehr schaden als helfen. Wenn Du im Rahmen eines Saisonaufbaus alleine einen 26er bis 28er Schnitt über 150 km bringst und schon 1500 km seit Saisonbeginn in den Beinen hast, dann darf allmählich auch die Kraft und kardiopulmonale Spitzenlast in die Trainingseinheiten beigemischt werden. Kaum ein Amateur kann sich durch ausschliessliches GA1/GA2 in die Lage bringen, einen 35er Schnitt über 50-80 km zu ziehen. Dies ist ja auch gar nicht Sinn und Zweck der GA-Übungen.

Durch Training im EB, Erweiterungsbereich, kommt es zu Anpassungen in der Muskelmasse und ihrer Blutgefäßversorgung, aber auch im kardiopulmonalen System. Daraufhin kann später auch der Schnitt bei GA1/GA2-Fahrten verbessert werden. *Beide* Komponenten benötigt man.

An Deiner Stelle würde ich versuchen, entsprechend der bereits genannten 3:1 (oder 2:1)-Regel die Intensitäten so zu steigern, dass z.B. am ersten Tag rein GA1/GA2 gefahren wird, am zweiten GA2 mit 2 bis max. 4 relativ kurzen Krafteinlagen (z.B. kürzerer Hügel auf Zug oder 2 km Gerade in der Ebene mit 38 km/h). an sollte dabei nicht komplett ausbelastet sein, sondern nach der Fahrt ein "angenehm intensives Spannen" in den Beinen spüren. Am dritten Tag käme dann - wie ich es etwas salopp nennen würde - eine Fahrt zum "klugen Auskotzen".


Diese Variante berücksichtigt zwar ausreichend die Periodisierung im Mikrozyklus lässt dabei aber völlig den Mesozyklus außer acht. Nachdem wir uns jetzt angesehen haben, dass eine zyklische Trainingssteuerung periodisch ansteigend erfolgen sollte können wir diese Beobachtung natürlich auch auf den Mesozyklus übertragen. Die einzelnen Mesozyklen im Radsport sind im allgemeinen
1. Woche Grundlage
2. Woche Ausdauer
3. Woche Kraft
4. Woche Regenartion
Und wieder von Vorne…
Dabei erfolgt von Mesozyklus zu Mesozyklus eine Steigerung an Umfang und/oder Intensität (genauso wie in den Mikrozyklen das Prinzip der ansteigenden Ermüdung).
Also macht es durchaus großen Sinn von Woche zu Woche das Training nach den Trainingsinhalten zu sortieren. Über den Inhalt der Mesozyklen streiten sich die Trainingswissenschaftler und jeder hat natürlich sein Patentrezept. Ich schließe mich im vollen Umfang der Aussage an nicht hörig zu werden von der Pulsuhr. Ich selbst fahre regelmäßig ohne Pulsuhr und lasse mich dann „von der Leine“ um den Spass und die Freude am Radsport zu erleben. Jedoch muss man für ein nutzbringendes training die Zusammenhänge der Trainingssteuerung verinnerlicht haben…
Grüße
Robin
 
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