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Re: Noch'n Vogel Randonneur
Das stimmt. Der Vorteil der Stammelschen Lösung besteht darin, dass man sie nachrüsten kann und kein Anlötteil benötigt. Wenn Ulrich schon den Lötbrenner schwingt, ist das vor dem Lackieren allerdings kein Argument.
 
Uhrmacherhandwerk:

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Das ist die Rückseite vom Rücklichtdeckel.
Die Verkabelung zum Rücklicht ist einadrig. Die andere Ader muss also irgendwo am Rahmen angeschlossen werden.
Im Rücklicht ist kaum Platz, wo man auch rankommt.

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Bliebe eigentlich nur ein Anschluss im Sattel- oder Unterrohr im Bereich des Tretlagers.
Oder eben direkt im Deckel. Aber da muss man erstmal drauf kommen ..... (meine Idee war es nicht)
 
Angewandte Mathematik bei der Schutzblechmontage o_O :idee: :D :bier:

Im Laufe der Zeit habe ich mich bei so einigen Anbauteilen anders entschieden. Dem sind jetzt auch die im Eingangpost gezeigten gehämmerten Honjo Schutzbleche zum Opfer gefallen. Grundsätzlich bleiben es Honjo H47, jetzt aber in glatt. H47 passen mit einer Breite von ca. 50 mm recht gut zu den Reifen mit 36 mm Breite. Außerdem mag ich, dass die diese geschwungenen Enden haben und das Profil nicht „nur“ rund ist. Gesucht hatte ich seinerzeit H47 für 700c Räder, so gefunden nur in gehämmert. Glatt wäre mir schon damals lieber gewesen.

Mittlerweile weiß ich, dass der herstellerseitige Unterschied im Radius bei H47 Blechen zwischen 26‘‘/650b und 700c nur 3 mm ausmacht (355mm zu 358mm), was glaube ich ziemlich unerheblich ist. Deshalb jetzt doch noch in glatt, und zwar Bleche welche 26‘‘/650b gelabelt sind.

HonjoH47a.jpg
HonjoH47b.jpg

HonjoH47c.jpg


Um mich schon mal auf den Einbau und die damit verbundenen Umformungsarbeiten einzustellen, habe ich mich nochmal mit der hier im Forum zu findenden deutschen Übersetzung der Montage-Anleitung von Jan Heine auseinandergesetzt. Die stammt glaube ich aus der Feder von @Bonanzero Besten Dank dafür.

In Heines Anleitung ist vorgesehen, dass die Anpassung (des Radius) der Schutzbleche an die Gegebenheiten beim Einbau mittels Ausprobieren und Augenmaß erfolgt.

Das kann man auch anders lösen:

Den Radius eines Kreisbogens (was ein Schutzblech im mathematischen Sinne ist) kann man mittels einfacher Messungen ableiten.

Wenn man vor der Montage eine Bestandsaufnahme der Gegebenheiten macht und den Ziel-Radius des Schutzbleches festlegt, kann man die Anpassung auch ohne das von Heine vorgeschlagene Ausprobieren erledigen.

Um dem Schutzblech den richtigen Radius zu verpassen, braucht man Maßband, Zollstock, Messschieber und das Schutzblech selbst, aber kein Laufrad und keinen Rahmen.

Zusätzlich zur Anleitung von Heine habe ich folgende Dinge gemacht:
Bestandsaufnahme der Gegebenheiten:
Radius Laufrad festgestellt (349mm)
gewünschten Abstand Reifen-Blech festgelegt (15mm)
Lederscheiben berücksichtigt (ca. 1mm)
Ziel-Radius Blech festgelegt: 349 mm + 15 mm + 1 mm = 365 mm
Abstand Schutzblechösen zur Laufradmitte gemessen: 365 mm
(o.k. das habe ich jetzt nicht gemessen, sondern beim Rahmenbauer so in Auftrag gegeben)
(passt also, welch ein Zufall :), normalerweise wird das nicht einfach so passen und man muss sich überlegen, was man am geplanten Setup ändert)
(Für Raketentechniker: Es wird die Außenseite der Schutzbleche angenommen, die Schutzblechdicke (Honjo 0,6mm, Berthoud 0,4mm) fällt unter den Tisch)

Dankenswerterweise findet sich im Netz ein Kreissehnenrechner. Das erspart die eigene Benutzung der mathematischen Formeln und senkt die Hemmschwelle bzgl. der Anwendung von Mathematik bei der Schutzblechmontage. :)

Für die Mathematik braucht man grundsätzlich zwei (Mess-)Wertvorgaben.

Es bietet sich an, die Länge des Schutzbleches (=Bogenlänge) zu messen, weil sie gleich bleibt (hier 1257mm für hinten und 955mm vorne). Das hintere Schutzblech ist mehr als ein Halbkreis, das vordere weniger als ein Halbkreis. Im Rechner müssen die Werte deshalb an verschiedenen Stellen angegeben werden.

Außerdem bietet sich der Abstand der Schutzblechenden (=Länge der Sehne) an, weil der einfach zu messen ist.

20Schutzblech01.jpg


Das habe ich dann in die Tat umgesetzt, also die Schutzblechflanken soweit zusammengedrückt, bis der Abstand der Enden den errechneten Wert erreicht hat.

Mit dem Messschieber habe ich die gleichmäßige Breite der Bleche kontrolliert.
Damit sollte der Bogen rund geblieben sein.
Die Bleche sind jetzt etwa einen 3/4mm schmaler als vorher.

Wenn ich alles richtig gedacht und gemacht habe, kann ich die Schutzbleche, so wie Sie jetzt sind, ohne weitere (Radius-)Anpassung spannungsfrei im gewünschten und gleichmäßigen Abstand zum Reifen einbauen. Das ist jedenfalls das Ziel.

Die Umsetzung hat mich für beide Bleche zusammen nur wenige Minuten gekostet.
Die Mess- und Rechnerei vorher ein paar Minuten länger, weil alles ein paar Mal kontrolliert.

Es gibt noch andere Möglichkeiten, das Schutzblech schon vor dem Einbau in die richtige Form zu bringen (passendes Schutzblech daneben halten zählt dazu). Heines Anleitung funktioniert natürlich auch, insbesondere bei geringeren Anpassungen als bei mir dürfte das auch einfacher gehen.

Da ich über Radiusrechnerei sonst noch nirgends gelesen habe, wollte ich das hier mal abgeladen haben. :D :bier:

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Edit vom 22.03.2019:
Dass die Schutzbleche vorm Einbau schon den richtigen Radius hatten (und vor allem dass ich das wusste) fand ich ziemlich hilfreich. Obwohl das Schutzblech im Bereich der Bremse hinten etwas eingedellt werden musste, war noch nachträgliches Richten des Radius erforderlich, waren aber nur ein paar mm und leicht zu machen. Vorne waren die nachträglichen Verformungen wegen der Eindellung am Gabelkopf größer. Auch hier war das richten problemlos, dauerte bloß etwas länger.
Heine und Co. haben zwar geschrieben, dass das Vorbereiten der Radien der Schutzbleche sehr wichtig ist, wussten aber vielleicht nicht, dass man den Radius indirekt messen (und rechnen) kann, insofern die Anpassung bereits vor der Montage erledigen kann. Ich wusste das auch nicht, bis Ulrich Vogel mich auf die mathematischen Grundlagen aufmerksam gemacht hat.

Vogel Randonneur - Daniel Rebour Scans - Guylaine Kataloge
 

Anhänge

  • Schutzbleche montieren.pdf
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Zuletzt bearbeitet:
Auch gut eine Hausnummer zu haben, wieviel Breitenunterschied in etwa zwischen 650B und 700C zusammenkommt.
Das ist ja der Punkt: da suche ich lange nach passenden 700c Blechen von Honjo und stelle jetzt beim Nachmessen fest, dass der Unterschied zu (angeblichen) 650b Blechen exakt 0 mm beträgt.o_O

Edit vom 26.05.2019:
Das war gar nicht die Frage, habe ich gemerkt.
Gemeint war, das Vergrößerung des Radius um 7 mm die Breite des Bleches um ca. einen 3/4 mm verringert hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mir da mal was überlegt für die Schutzblechbefestigung ... :D
Ob das alles so funktioniert? o_O (Beim Ausklnken der vorderen Streben möchte ich das auch nicht in echt ausprobieren müssen :confused:)
Ich probier das ganz einfach mal :)
Die Dinger mit den Kugeln heißen übrigens Druckstücke (mit Feder).

30Kokeshi1.jpg
30Kokeshi2.jpg

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Edit vom 22.03.2019:
Das mit den Druckstücken ist nix geworden. Die hätten auf der Innenseite der Gewindeöse gekontert werden müssen. Dafür waren die mit 14mm nicht lang genug, es stand nur ein Gewindegang über. Andere Längen habe ich in M5 nicht gefunden.

https://www.flickr.com/photos/41420640@N07/48045759637/in/dateposted-public/
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo treibst Du bloß immer diese feinen kleinen Schweinereien auf...?

Hast Du damit Notauslösung im Sinn oder Rinko?
 
Wo treibst Du bloß immer diese feinen kleinen Schweinereien auf...?

Hast Du damit Notauslösung im Sinn oder Rinko?

Notaus.

Da bin ich allerdings noch echt skeptisch. Erstmal müssen die Druckstücke lang genug sein, dass ich die auf der Innenseite gegen die Gewindeöse der Gabel kontern kann, die gibt es auch nur in 14 mm Länge. Und dann stellt sich die Frage, ob die das Kontern überhaupt überleben, guck Dir mal die Maße an, die Kugel hat 3 mm Durchmesser. Kerndurchmesser von M5 liegt nur knapp darüber. Da ist mit Abdrehen der "Schraube" sicher nicht weit hin.
Außerdem stellt sich die Frage, ob die nicht nur in Not sondern im Normalbetrieb einfach so auslösen.
Wird sich alles zeigen.
Der Rest wird wohl funktionieren, Passscheibe hie und da, ggf. bisschen Loctite, dann geht das wohl.

Die kugeligen Strebenkloben sind aus Japan. Die Druckstücke sind Made in Germany.

Edit vom 22.03.2019:
Die Montage an den Ausfallenden war problemlos, am Schutzblech selber fummelig.
Ausfallende:
  • Madenschraube von der Innenseite des Ausfallendes soweit durchschrauben, dass sie auf der Außenseite 2-3mm rausguckt
  • Strebenkloben draufschrauben, bis sie "ein wenig" Drehmoment hat
  • prüfen, ob das Loch zur Strebenaufnahme im Strebenkloben zufällig ungefähr so verläuft wie später die Strebe
  • falls nicht, Strebenkloben abnehmen, Passscheibe unterlegen, noch mal von vorn
  • wenn man die Steigung von M5 Gewinden und die Dicke der Passscheiben kennt, muss man nicht probieren, sondern kann gleich die richtige Scheibe nehmen;), Passscheiben gibt es mit 5mm Innendurchmesser / 10mm AD z.B. in den Dicken 0,1mm, 0,2mm, 0,3mm. Insgesamt habe ich 2x0,2, 1x0,1, 1xnix gebraucht.
Am Schutzblech geht's weiter:
  • Strebenkloben an die richtige Position auf der Strebe bringen (das war das Fummelige, viel Try and Error, weil das Loch in der Strebenklobe so knapp ist, dass sie im Bogen der Strebe nicht mehr frei beweglich ist, man das Teil also nicht mal eben hin und er schieben kann)
  • Strebe durch die Kloben am Ausfallende stecken
  • am Schutzblech Madenschrauben in den Kloben fest anziehen
  • U-Scheibe, Mutter auf das andere Ende, Innenseite vom Schutzblech, fest anziehen
  • Am Ausfallende ausrichten, Madenschraube dort fest anziehen.
Fertig!
 
Zuletzt bearbeitet:
Notaus.

Da bin ich allerdings noch echt skeptisch. Erstmal müssen die Druckstücke lang genug sein, dass ich die auf der Innenseite gegen die Gewindeöse der Gabel kontern kann, die gibt es auch nur in 14 mm Länge. Und dann stellt sich die Frage, ob die das Kontern überhaupt überleben, guck Dir mal die Maße an, die Kugel hat 3 mm Durchmesser. Kerndurchmesser von M5 liegt nur knapp darüber. Da ist mit Abdrehen der "Schraube" sicher nicht weit hin.
Außerdem stellt sich die Frage, ob die nicht nur in Not sondern im Normalbetrieb einfach so auslösen.
Wird sich alles zeigen.
Der Rest wird wohl funktionieren, Passscheibe hie und da, ggf. bisschen Loctite, dann geht das wohl.

Die kugeligen Strebenkloben sind aus Japan. Die Druckstücke sind Made in Germany.

Zur Funktion, da wäre ich auch skeptisch, ich denke damit holt man sich Probleme ins Haus, die man ohne diese Lösung nicht haben würde.

Die Strebenkloben hattest Du glaube ich schon mal vorgestellt...?
 
Sehr schöne Idee, ich könnte mir vorstellen, dass das durch die Einkerbung in der Strebe sogar funktioniert (sprich hält)...evtl. sogar so gut, dass es auch im Notfall gar nicht auslöst. So eine Strebe verkantet ja recht schnell, wenn sie nicht exakt in Stabrichtung heraus "gezogen" wird.
Wenn aber...
...die nicht nur in Not sondern im Normalbetrieb einfach so auslösen.
... könnte das schmerzhaft enden, v.a. wenn es beim VR passiert. :eek:

Da bin ich allerdings noch echt skeptisch. Erstmal müssen die Druckstücke lang genug sein, dass ich die auf der Innenseite gegen die Gewindeöse der Gabel kontern kann, die gibt es auch nur in 14 mm Länge.
Am Rahmen hast Du Gewindeösen? Sind die Gewinde nicht etwas kontraproduktiv bei solchen Kloben. Die Passung an den Rahmen wird dadurch ja eher schwierig. Deshalb die erwähnte Passcheibe?
 
Am Rahmen hast Du Gewindeösen? Sind die Gewinde nicht etwas kontraproduktiv bei solchen Kloben. Die Passung an den Rahmen wird dadurch ja eher schwierig. Deshalb die erwähnte Passcheibe?
Ja Gewindeösen. Und grundsätzlich hast Du recht.
Deshalb auch die Passscheiben. "Verloren" gehen die Strebenkloben auch nicht, wenn die nur halbfest an der Gewindeöse anliegen, die können sich ja nicht drehen weil da die Strebe drin steckt. Halbfest kriegt man auch mit Passscheiben hin (hoffe ich doch).
Die Madenschraube könnte sich aus dem Strebenkloben lösen. Ob ich die mit dem nötigen Drehmoment anziehen kann, werde ich sehen, notfalls probiere ich das nochmal mit Schraubensicherung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja Gewindeösen. Und grundsätzlich hast Du recht.
Deshalb auch die Passscheiben. "Verloren" gehen die Strebenkloben auch nicht, wenn die nur halbfest an der Gewindeöse anliegen, die können sich wegen der Streben darin ja nicht verdrehen. Halbfest kriegt man auch mit Passscheiben hin (hoffe ich doch).
Die Madenschraube könnte sich lösen. Ob ich die mit dem nötigen Drehmoment anziehen kann, werde ich sehen, notfalls probiere ich das nochmal mit Schraubensicherung.

Hm, such Dir eins aus:

Keep it simple, stupid[2] Halte es einfach, supereinfach!; sinngemäß: Mach’s so einfach wie möglich.
Keep it simple [and] stupid
[3] Halte es einfach und dumm/beschränkt; sinngemäß: Mit einfachsten Mitteln verständlich und bewältigbar.
Keep it short and simple
[2] Gestalte es kurz und einfach; aus dem Bereich des Marketing
Keep it simple and smart[4] Mach es einfach und schlau
Keep it simple and straightforward
[5] Gestalte es einfach und überschaubar
 
Sehr schöne Idee, ich könnte mir vorstellen, dass das durch die Einkerbung in der Strebe sogar funktioniert (sprich hält)...evtl. sogar so gut, dass es auch im Notfall gar nicht auslöst. So eine Strebe verkantet ja recht schnell, wenn sie nicht exakt in Stabrichtung heraus "gezogen" wird.

Wegen des Verkanten:
Die Strebenkloben sitzen nicht fest. Die Madenschraube sitzt fest, wenn das mit den Kontern geht. Die Strebenkloben dürften sich mit der Strebe drehen.
Aber da sind alles Gedankenspiele. Wie gesagt ich will das garnicht ausprobieren müssen.
 
Wo treibst Du bloß immer diese feinen kleinen Schweinereien auf...?

Noch so eine ... :)
Ein kleiner Reflektor aus Glas und Alu Handmade in Japan (vom selben Mann)
31Reflektor.jpg


Edit vom 22.03.2019:
Etwas später hat der Hersteller sein Programm um eine Variante ohne Gehrung für's Schutzblech erweitert. So einen habe ich am Ende dann genommen und mit einem kleinen Aluwinkel am linken Ausfallende festgeschraubt. An dem Ort ist der Reflektor nicht so exponiert.
 
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