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Muskelabbau bei langem Training

AW: Muskelabbau bei langem Training


Ich kann natürlich falsch liegen,
aber auch beim Fettstoffwechsel werden in geringen Mengen Kohlehydrate benötigt.

Das, und auch warum Ausdauersportler so dünn sind (anteilig mehr ST-Muskelfasern) steht alles im PDF, das am Anfang des Threads erwähnt wurde.
Natürlich muss man die Muskeln der Sportart gemäß trainieren,
aber ein Haile Gebrselassie wird in diesem Leben kein Sprinter mehr (und das ist auch gut so).
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

Excpt: "Ich kann natürlich falsch liegen, aber auch beim Fettstoffwechsel werden in geringen Mengen Kohlehydrate benötigt."

da kann ich dir nur zustimmen! im studium habe ich seiner zeit folgende weisheit aufgeschnapt:
"fette verbrennen im feuer der kohlenhydrate..."

ergo: ohne gehts nicht...

christian
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

Wenn ein Profi in der Stunde 40-60g Glucose zu sich nehmen muss, was muss ich dann essen? :eek:
1 Päckchen Squeezy-Gel pro Stunde ist mir auf Dauer aber auch zu teuer. Wenn ich 4-5 mal die Woche fahre, kommt da einiges zusammen.
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

Wenn ein Profi in der Stunde 40-60g Glucose zu sich nehmen muss, was muss ich dann essen? :eek:
1 Päckchen Squeezy-Gel pro Stunde ist mir auf Dauer aber auch zu teuer. Wenn ich 4-5 mal die Woche fahre, kommt da einiges zusammen.

Cola, Schokolade, Banane, Kakao etc.;)
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

Wenn ein Profi in der Stunde 40-60g Glucose zu sich nehmen muss, was muss ich dann essen? :eek:
1 Päckchen Squeezy-Gel pro Stunde ist mir auf Dauer aber auch zu teuer. Wenn ich 4-5 mal die Woche fahre, kommt da einiges zusammen.

Moin,

Gel ist sowieso nur Wettkampfmaterial und hat im Training nichts zu suchen. Für das Training sollte es reichen die Kohlenhydratspeicher am Vorabend und beim Frühstück mit "langen" Kohlenhydraten zu füllen und im Training vielleicht dann einen Riegel oder eine Banane. Ich habe zwar auch immer ein Gel dabei, aber nur als Rettungsfallschirm.

Gruß k67
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

Hi all,

ich habe eine Tabelle gefunden aus der man sehr viele Informationen über die Stoffwechselsituation beim Radsport rauslesen kann, wenn man sie genauer betrachtet. Leider bekomme ich sie hier nicht besser formatiert.
Man kann etwa 400 - 500g Glycogen im Muskel und Leber speichern. Das bringt ungefähr einen Brennwert von 1600 kcal. Aber wie weit kommt man damit ? Wie aus untenstehender Tabelle ersichtlich etwa 50 - 60 KM. Wieso kann man aber weiter fahren ? Weil man zusätzlich auch freie Fettsäuren verbrennt. Man verbrennt also gleichzeitig Kohlenhydrate aus den Glycogenspeichern und Fettsäuren. Das "Mischungsverhältnis" hängt dabei von der Laktatkonzentration (und somit von der Belastungsintensität) ab. Bei hohen Laktatwerten (> 8mmol) und mehr findet fast kein Abbau von Fettsäuren (Lipolyse) mehr statt. Fährt man also Vollgas, ist nach spätestens 2h der Glycogentank leer, es kommt zum Hungerast und plötzlichen Leistungsabfall. Warum ? Der Körper braucht unbedingt einen konstanten Blutglucosespiegel, da u.a. das Gehirn keine Fette sondern nur Glucose (und nach Gewöhnuzng Ketonkörper z.B. Magersüchtige) verstoffwechseln kann. Also "stoppt" er die Glucoseverschwendung durch rapiden Leistungsabfall, der sich als Hungerast, der u.a. mit Konzentrationsstöungen einhergeht, bemerkbar macht.
Fährt man langsamer werden, wenn man Laktatspiegel unter 6-7 mmol hat - als Daumenregel kann man sagen Herzfrequenzen unter 150 BpM - von Anfang an Fettsäuren zur Energiegewinnung herangezogen und die Glycogenvorräte geschont. Trotzdem beginnen bei höherer Intensität (Rennen, Marathon) nach 2h die Fettsäuren im Blut kontinuierlich anzusteigen. Cortisol wird vermehrt ausgeschüttet, was zur Aktivierung der Fettsäurefreisetzung aus den Fettdepots führt (sog. "Stresslipolyse"). Trotz Nahrungsaufnahme und köperereigener Neuherstellung von Glucose (Gluconeogenese) aus körpereigenem Protein hat der Körper bei längerer Belastung ein ständiges Kohlenhydratdefizit, weswegen immer mehr Fettsäuren der sog. ß-Oxidation zugeführt werden. In der ß-Oxidation werden Fettsäuren schrittweise unter Energiegewinn abgebaut. Durch die ß-Oxidation entsteht als Metabolit Acetyl-Coenzym-A, welches wiederum im Citratzyklus in den Mitochondrien unter ATP-Gewinn verstoffwechselt wird. Es wird jedoch mehr Acetyl-Co-A freigesetzt als im Citratcyclus der Mitochondrien der Leber verstoffwechselt werden kann. Das immer mehr anfallende Acetyl-Co-A wird jetzt im Lynen-Cyclus zu Aceton und Betahydroxybutyrat verstoffwechselt. Unter dem stark ansteigenden Betahydroxybutyrat kommt es zum verstärkten Proteinabbau, d.h. dem Abbau von Muskeleiweiß zur Glucoseherstellung. Durch den Proteinabbau wird wiederum Ammoniak freigesetzt, der zu Harnstoff verstoffwechselt wird. Der Proteinkatabolismus (Muskelabbau) ist deutlich am ansteigenden Harnstoff bei längeren Radsportbelastungen in untenstehender Tabelle zu erkennen.
(Das habe ich jetzt nach Biochemie vor 15 Jahren zugebenermaßen nicht alles auswendig gewußt.)

Es bedeuten :
KZA = 35 s-2 min1000 m Bahn,Radsprint
MZA>2 min-10 min3000 m Frauen,4000 m Männer(Einzel, Mannschaft)Keirin, MB-Downhill
LZA>10 min-30 minBergzeitfahren,Punktefahren
LZA II >30 min-90 min30-60 kmZeitfahren, 40 kmTriathlon, 30-50 kmMB
LZA III >90 min-360 min60-80 km Zeitfahren 80-250 km Straße,180 km Lang-Triathlon,55-70 km MB
LZA IV >360 min>250 km Straße Mehrfachtriathlon Extremrennen>500 km(24 Std. und mehr)

KZA* MZA* LZA* LZAII* LZA III* LZA IV`* B]

Herzfrequenz 185-205 190-210 180-195 175-190 140-180 110-150
(Schläge/min)

Sauerstoffaufnahme 95-100 97-100 90-95 80-95 60-85 40-55
(% VO2 max)

Energiegewinnung
% aerob 50 80 85 95 98 99
% anaerob 50 20 15 5 2 (1)

Energieverbrauch
kcal/min 55-60 40-45 22-28 20-25 12-20 8-12
kcal gesamt 60-70 150-230 280-660 750-1800 800-9900 8600-12000

Laktat (mmol/l) 14-18 16-22 12-14 8-12 1,5-4 1,0-2,0

Freie Fettsäuren 0,50* 0,50* 0,80 0,90-1,0 1,2-2,0 1,5-3,0
(mmol/l)
Serumharnstoff 6 6 7 7-9 8-10 9-15
(mmol/ l)
Cortisol 200-400 200-400 200-450 400-800 500-900 600-1200
(nmol/l)




Cu Mark
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

Ohne Kohlehydratzufuhr funktioniert die Fettverbrennung nicht richtig und die Glykogenverbrennung auch nicht (ab nem gewissen Punkt).

Ich sehe an diesem Satz immer noch nichts Falsches.
- Fettverbrennung ist an Glykogenstoffwechsel gebunden
- Ohne ausreichende Kohlehydrate, kein Glykogenstoffwechsel mehr.

Wurde ja auch von anderen schon mehrfach erwähnt, dass man während den Einheiten ausreichend Kohlehydrate zusich nehmen soll.
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

Kayaking-Mark, sehr interessante Beschreibung.

Habe allerdings auch echt ein paar Probleme gehabt den Text aufzunehmen - kannst Du dem nicht bitte noch ein paar Info-Aufnahme erleichternde Absätze spendieren? Und die Tabelle irgenwie noch als Datei dran hängen? Wenns ein Word oder Excel File ist, kannst du sie mir auch schicken, ich mache dir ein PDF draus.

Also, Entstehung Hungerast ist ziemlich klar. Zu den anderen Erklärungen: kann man denn dann nicht eigentlich grundsätzlich sagen, daß Abbauprodukte des Fettstoffwechsels zu Proteinabbau führen können? Sind damit zwingend Muskeln gemeint?

Ich glaube mich erinnern zu können, daß zunächst natürlich vor allem die frei im Blut verfügbaren Aminosäuren abgebaut werden, bei Glutamin z.B. in der Größenordnung 30-40 Gramm bei einem Marathonlauf.

Inwieweit resultiert die vermehrt ausgeschiedene Harnsäure bei längeren Belastungen aus Abbau von Muskeln? Hast du eine Idee, wo man da Zahlen für her bekommt?
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

Was bedeutet das jetzt für das Training?

Vermehrt Eiweiß nach dem Training? Baut der Körper die verzehrte Muskelmasse dann wieder auf?

Vermehrte Eiweißaufnahme vor dem Training?

Eiweißaufnahme während des Trainings? Wie lange dauert es denn, bis das mit der Nahrung aufgenommene Eiweiß verfügbar ist?

Während des Trainings immer schön Kohlenhydrate aufnehmen (auch bei GA-Einheiten, da ja auch hier kein reiner Fettstoffwechsel stattfindet und bei genügend Dauer auch die Glykogenvorräte erschöpft werden?), damit der Körper nicht in Versuchung kommt, das Eiweiß anzuknappern?

Schweinshaxe ins Trikot stecken???
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

Schweinshaxe ins Trikot stecken???
... moooment! :D

Ich denke, jeder der unter 10.000 km/Jahr bleibt oder keine Ultramarathons und vor allem keine dreiwöchigen Rundfahrten macht, braucht sich darüber überhaupt nicht viel Gedanken zu machen.

Wenn man den durch das fleißige Training erzielten Muskelaufbau optimieren möchte, kann man vielleicht über Supplementierung von z.B. etwas Glutamin (muskelaufbauende Aminosäure) bei besonderes harten Einheiten nachdenken.

Leistungssportler zumindest machen das größtenteils, also mit Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen.

Falls man das tatsächlich mal in Erwägung zieht, sollte man aber zumindest auf ein in der "Kölner Liste" genanntes Aminosäuren-Präparat zurückgreifen, diese sind nämlich im Gegensatz zu den normalerweise im Handel erhältlichen NEM ziemlich sicher nicht mit Dopingsubstanzen verunreinigt.
 
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Kayaking-Mark, sehr interessante Beschreibung.

Habe allerdings auch echt ein paar Probleme gehabt den Text aufzunehmen - kannst Du dem nicht bitte noch ein paar Info-Aufnahme erleichternde Absätze spendieren? Und die Tabelle irgenwie noch als Datei dran hängen? Wenns ein Word oder Excel File ist, kannst du sie mir auch schicken, ich mache dir ein PDF draus.

Also, Entstehung Hungerast ist ziemlich klar. Zu den anderen Erklärungen: kann man denn dann nicht eigentlich grundsätzlich sagen, daß Abbauprodukte des Fettstoffwechsels zu Proteinabbau führen können? Sind damit zwingend Muskeln gemeint?

Ich glaube mich erinnern zu können, daß zunächst natürlich vor allem die frei im Blut verfügbaren Aminosäuren abgebaut werden, bei Glutamin z.B. in der Größenordnung 30-40 Gramm bei einem Marathonlauf.

Inwieweit resultiert die vermehrt ausgeschiedene Harnsäure bei längeren Belastungen aus Abbau von Muskeln? Hast du eine Idee, wo man da Zahlen für her bekommt?

HARNSTOFF nicht Säure....ist das Endprodukt des Sticktoffs aus den Aminosäuren (=Proteinabbaus)
Der Rest (die Kohlenstoffatome) werden umgewandelt und zumeist dem Citrat-Cyclus zugeführt.
Der Citrat-Cyclus ist der zentrale Stoffwechselweg in dem sowohl Kohlenhydrate, Fette und Proteine verstoffwechselt werden. Dort werden den Molekülen die Elektronen entzogen die hinterher in der Atmungskette einen Protonengradienten (an der Mitochondrienmembran) erzeugen, welcher letzendlich zur Erzeugung von Energie (ATP) verwendet wird!!
Allerdings werden permanent aus dem Citrat-Cyklus wichtige Substanzen abgezogen...zum Teil zum Neuaufbau von Glucose (Kohlenhydrate) aber auch für den Stoffwechsel der Aminosäuren....
Das ganze ist der Grund warum wir Kohlenhydrate benötigen um Fette abzubauen....weil ohne Kohlenhydrate der Citratzyklus letztendlich zum erliegen kommt und das Acetyl-CoA aus der ß-Oxidation der Fettsäuren nicht mehr in den Citratzyklus eingeführt werden kann (Fazit: weniger ATP-Erzeugung)
Wohin also mit dem Acetyl-CoA bei zu wenig Kohlenhydraten??? Die werden zu Ketonkörpern umgebaut und können unter anderm im Gehirn wieder zur Energieerzeugung herangezogen werden. In wie weit jetzt aber ß-Hydroxybyturat (=Ketonkörper) den Abbau der Proteine beeinflusst ist mir jetzt nicht so ganz klar...., aber meiner Meinung nach wir der Anteil des Proteinabbaus zur Energiegewinnung beim Sport überschätzt. Richtig ist aber das permanent, auch ohne Sport, pro Tag ca 300 g Protein abgebaut werden (die aber auch neu hergestllt werden) und dieser Abbau einen gewissen Beitrag zur Gesamtenergie liefert.
In Extremsituationen (Hungersnot, Fasten etc) werden zunehmend Proteine (=Muskel) abgebaut...aber auch nur deswegen weil durch diese Stoffwechsellage der Citratcyclus am "Laufen" gehalten wird und die mehr oder weniger unerschöpflichen Fettreserven verstoffwechselt werden können.

Die Energiegewinnung beim Sport kommt aber meiner Meinung nach überwiegend aus dem Abbau der Kohlenhydrate und der Fette...deren Anteil (max. ca 65% Fette) variert wiederum mit der Belastung.
Hohe Belastung ->viel Kohlenhydrate (also Glucose und Glykogen!!)
Niedrige Belastung -> mehr Fettsäuren!!

JoBo

edit: Ein Marathon (Weltklasse!!) wird mehr oder weniger zu 100% aus den Glykogenvorräten "gelaufen"!
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

edit:
Nachtrag zum Thema Ketonkörper und Muskelabbau:
Habe gelesen das Ketonkörper evtl. sogar den Muskelabbau hemmen.
Das führt dazu das bei langen Hungerperioden der Proteinanteil des Körpers geschützt wird!!
Bezieht sich aber nicht auf sportliche Ausdauerbelastungen...die sind in dem Zustand eh nicht mehr möglich...:)
JoBo
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

Interessante Infos! Werde versuchen, mich etwas in das Thema einzulesen.

Habe gerade mal kurz gesucht, wieviel Aminosäuren genau - insbesondere Glutamin und BCAA, die eben auch zur Energiegewinnung herangezogen werden können - bei einer sportlichen Belastung X (z.B. Marathon in 3h) verbraucht werden.

Das war, wenn ich mich recht erinnere nicht gerade wenig, so insgesamt an die 100g. Wohlgemerkt, frei verfügbare Aminos, keine Muskeln.

Meistens findet man leider kommerzielle Infos mit viel bla bla, aber ich denke, auch das lässt sich rausfinden.

Bei der Suche habe ich hier einen interessanten Artikel gefunden, der sich genau mit dem Thread-Thema beschäftigt:

[...] und die Frage ob Ausdauertraining auf Kosten der Muskelmasse geht, eindeutig mit nein zu beantworten.

Der Körper kann die für die Bewegung notwendige Energie ausschließlich aus einer Substanz namens Adenosintriphosphat (ATP) gewinnen. Wenn wir die Frage nach der Energiebereitstellung stellen, dann geht es eigentlich darum, wie der Körper den ATP-Nachschub gewährleistet.

Dieser Vorgang heißt in der Fachsprache ATP-Resynthese. Es gibt mehrere energieliefernde Prozesse und je nach aktuellem Energiebedarf, genauer der Energieflussrate, setzt der Körper diese Bereitstellungswege flexibel ein. Substratverwertung mit Sauerstoff nennt man aerobe, ohne Sauerstoff anaerobe Energiebereitstellung.

Im Hinblick auf Ausdauertraining wollen wir uns auf die aeroben Prozesse konzentrieren. Muskelglykogen (Kohlenhydrate) und freie Fettsäuren, die beim Spalten von Speicher- und Nahrungsfett (Lipolyse) entstehen, sind dabei die dominierenden Energielieferanten. Fett hat den Vorteil, dass es in nahezu unbegrenzter Menge vorhanden ist. Die Kohlenhydrate sind zwar begrenzt dafür aber vergleichsweise schnell einsetzbar. Steigt das Lauftempo geht die ATP-Resyntheserate aus freien Fettsäuren anteilig zurück und die der Kohlenhydrate steigt.

Eiweiß oder genauer die Bausteine des Eiweiß (Aminosäuren) machen nur einen ganz geringen Teil der Energiebereitstellung aus. Sie stammen aus dem körpereigenen Aminosäurespeicher im Blut. Die Aminosäuren aus dem Aminosäurepool haben zunächst nichts mit dem Muskeleiweiß zu tun. Deshalb geht es auch nicht auf die Kosten der Muskeln, wenn Energie aus Eiweiß bereit gestellt wird.

Muskeleiweiß wird langfristig nur dann abgebaut, wenn über eine längere Zeit zu wenig Eiweiß konsumiert wird (negative Stickstoffbilanz) oder bei Inaktivität, z.B. nach mehrwöchiger Ruhigstellung durch Gipsverband. Diesen Vorgang nennt man Atrophie, während der Aufbau von Muskelmasse als Hypertrophie bezeichnet wird.
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

Das war, wenn ich mich recht erinnere nicht gerade wenig, so insgesamt an die 100g. Wohlgemerkt, frei verfügbare Aminos, keine Muskeln.

100g/Marathon? Das macht gerade mal 400kcal! Die sind auch schnell weg!!
Nur zur Info:
Mehr oder weniger ALLE Aminosäuren werden zu Glucose-, Citratcyclusmetaboliten oder Acetyl-CoA umgewandelt.
Glutamin und Alanin überwiegen aber prozentual im Blut!!



Bei der Suche habe ich hier einen interessanten Artikel gefunden, der sich genau mit dem Thread-Thema beschäftigt:

Naja , sag ich ja ...:)
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

100g/Marathon? Das macht gerade mal 400kcal! Die sind auch schnell weg!!
Ja genau, deswegen wäre es ja auch interessant, wieviel neben der eigentlich vorrangigen Kohlehydrat- und Fettverbrennung unter dem Strich bei einer bestimmten Belastung verbraucht werden.

Wohl gemerkt: interessant nicht in Hinblick auf "Muskelabbau bei Training" - ich bin mir ohne tiefergehende Diskussion ziemlich sicher, daß durch langes Training Muskeln aufgebaut werden ... :D

Nur zur Info:
Mehr oder weniger ALLE Aminosäuren werden zu Glucose-, Citratcyclusmetaboliten oder Acetyl-CoA umgewandelt.
Glutamin und Alanin überwiegen aber prozentual im Blut!!
Hast du ne Idee, wo man genauere Zahlen dazu findet?
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

Hallo,

schön daß sich noch mehr Leute für die Stoffwechselsituation im Radsport interresieren. Allerdings ist es nicht einfach auf die verschiedenen Postings knapp und übersichtlich zu antworten.

Habe allerdings auch echt ein paar Probleme gehabt den Text aufzunehmen - kannst Du dem nicht bitte noch ein paar Info-Aufnahme erleichternde Absätze spendieren? Und die Tabelle irgenwie noch als Datei dran hängen? Wenns ein Word oder Excel File ist, kannst du sie mir auch schicken, ich mache dir ein PDF draus

Die Tabelle findest Du hier:

http://209.85.135.104/search?q=cache:Y58TlqxORaQJ:www.zeitschrift-sportmedizin.de/images/heft0500/a03_0500.pdf+physiologische+grundlagen+radsport&hl=de&ct=clnk&cd=2&gl=de

Erleichternde Absätze ? Hmm, generell wie ja auch schon gepostet wurde: Die Stoffwechselprozesse sind Ketten von 10, 20 oder 30 biochemischen Reaktionen deren Ablauf meist durch Enzyme erst ermöglicht und gesteuert wird. Meist bestehen Rückkopplungskketten, so daß stabile Gleichgewichte erreicht werden. Ein Stoffwechselendprodukt einer Kette kann z.B. ein Enzym 10 Reaktionen vorher hemmen oder aktivieren, so daß eine sensible Regulation vorliegt. Glucosestoffwechsel, Lipidstoffwechsel und Aminosäurestoffwechsel laufen nicht isoliert ab, sondern stehen in enger Wechselwirkung untereinander.Zwischen- oder Endprodukte der einen Stoffwechselkette aktivieren oder hemmen wiederum Enzyme der anderen und umgekehrt. Die Aktivierung/Deaktivierung der notwendigen Enzyme reagiert sensibel auf Stoffwechselprodukte, Ph-wert Änderungen oder hormonelle Einflüsse.

Also, Entstehung Hungerast ist ziemlich klar.

Also wir sind uns einig, es wurde mehr als 2 Stunden stramm geradelt und dabei reichlich Glyycogen aus Leber und Muskel abgebaut und in der Glycolyse (z.T. aerob, z.T. anaerob) verbrannt. (Dabei anfallendes Laktat wurde z.T. über den Corizyklus wieder zu Pyruvat und v.a. vom Herzmuskel verstoffwechselt). Die Glycogenspeicher gehen langsam zu Neige, der Blutglucosespiegel beginnt leicht zu sinken. Kommen keine Steigerungen sondern nur Abfälle im Blutglucosespiegel wird die Insulinsekretion gehemmt. Insulin ist aber das einzige Hormon, daß die Fette in ihren Depots hält. Das feine Gleichgewicht Glucagon / Insulin kommt in ein Ungleichgewicht mit Überwiegen "kataboler" Hormone wie Glucagon, Noaradrenalin, Adrenalin und Cortisol. Dadurch kommt es zu vermehrten Freisetzung von Fettsäuren (Triglyeriden) aus den Fettdepots (Lipolyse). Diese werden jetzt vermehrt zur Energiegewinnung herangezogen. Der Körper hat jetzt aber das Problem, daß das Gehirn, das Nebennierenmark, die Erythrocyten und der Citratcyclus Glucose zur Aufrechterhaltung ihres Stoffwechsels benötigen.

@ Jobo:
In Extremsituationen (Hungersnot, Fasten etc) werden zunehmend Proteine (=Muskel) abgebaut...aber auch nur deswegen weil durch diese Stoffwechsellage der Citratcyclus am "Laufen" gehalten wird und die mehr oder weniger unerschöpflichen Fettreserven verstoffwechselt werden können

Fast, eben nicht nur wegen des Citratcyclus, sondern auch wegen dem Erythrocytenstoffwechsel, dem Nebennierenmark und dem Gehirn, letzteres solange es noch keine Ketonkörper verstoffwechseln kann.

So, der Körper braucht also weiterhin Glucose, hat aber schon das meiste Glycogen abgebaut. Was tun ? Zur Energiegewinnung kann er über die ß-Oxidation Fettsäuren zur Herstellung von ATP heranziehen. Aber eines kann er nicht: Er kann aus Fett keine neue Glucose "bauen", da 1 Schritt der Glycolyse irreversibel ist. Deswegen muß er sich über die Gluconeogenese Glucose herstellen. Ausgangsstoff der Gluconeogenese ist Pyruvat (Benztraubensäure), das so aussieht:
1. http://de.wikipedia.org/wiki/Pyruvat

Woher bekommt der Körper das Pyruvat ? Aus Milchsäure, in geringen Mengen aus dem Glycerin des Abbaus der Triglyceride und aus glucoplastischen Aminosäuren.
Zitat Jobo:
Mehr oder weniger ALLE Aminosäuren werden zu Glucose-, Citratcyclusmetaboliten oder Acetyl-CoA umgewandelt.
Glutamin und Alanin überwiegen aber prozentual im Blut

Eben nicht alle, sondern nur die glucoplastischen: Glycin, Alanin, Serin, Threonin, Valin, Aspartat, Glutamat, Arginin, Cystein, Methionin, Histidin, Prolin.
Nun beginnt also der Körper aus o.g. glucoplastischen Aminosäuren Pyruvat herzustellen, siehe hier:
http://biochemie.web.med.uni-muenchen.de/biotutor_2004/AS_abbau.htm
Wie aus dem Diagramm ersichtlich entsthet bei der Pyruvatherstellung jedoch giftiger Ammoniak, welcher u.a. im über den Harnstoffzyklus der Leber zu Harnstoff verstoffwechselt wird. (Ansteigen der Harnstoffwerte bei Ausdauersportlern als wichtigster Indikator für eine katabole Stoffwechsellage).
So, das Pyruvat wurde also als Aussgangstoff für die Gluconeogenese aus den Proteinen der Skelettmuskulatur gewonnen: Jetzt kann die Herstellung von Glucose aus Pyruvat beginnen, was etwa so aussieht:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/2/25/Gluconeogenese_Schema_2.jpg

Wie ist das Ganze jetzt aber reguliert ?
Wir sehen in der Abbildung daß u.a. die 2 Enzyme Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase und Pyruvatcarboxylase an der Gluconeogenese beteiligt sind. Diese beiden Enzyme werden durch Acetyl-Co-A aktiviert. Was war jetzt gleich wieder Acetyl-Co-A ? der alte Bekannte aus dem Fettstoffwechsel: Bei der Verstoffwechslung der Fettsäuren in der ß-Oxidation muß zuvor die abzubauende Fettsäure an Coenzym-A gebunden werden. Der lange Fettkettenschwanz der durch Coenzym-A aktiviert wurde, heißt zunächst Acyl-CoA. Dies wird dann an der Mitochondrienmembran zu vielen kleinen Stückchen aktivierter Essigsäure = Acetyl-Co-A abgebaut. Genaueres hier: http://de.wikipedia.org/wiki/%CE%92-Oxidation
Dieses Acetyl-Co-A kann jetzt endlich im Citratcyklus unter Herstellung von ATP verstoffwechselt werden. Genaueres hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Zitratzyklus#Ablauf

Jetzt gibt es aber ein Problem: Es fällt mehr Acetyl-CoA an, als im Citratcyclus verarbeitet werden kann: Das "überschüssige" Acetyl-CoA aktiviert zum einen wie oben beschrieben die Gluconeogenese ( über die Aktivierung von Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase und Pyruvatcarboxylase ), zum Anderen kommt die die Ketonkörpersynthese in Gang:Aus 2 "überschüssigen" Acetyl-Co-A entstehen ß-Hydroxybutyrat (BHB) und Aceton:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/87/Ketok%C3%B6rpersynthese.png

Zitat Jobo:
In wie weit jetzt aber ß-Hydroxybyturat (=Ketonkörper) den Abbau der Proteine beeinflusst ist mir jetzt nicht so ganz klar

da das alles ja fast gleichzeitg abläuft, denke ich triggert die Acetyl-Co-A über über die Aktivierung von Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase und Pyruvatcarboxylase die Proteolyse. Die gleichzeitige Erhöhung von BHB dürfte ein aussagekräftiger Marker sein.

Fazit: Bei sehr lange dauernder Belastung (> 150 - 200 KM) kommt es bei hoher Intensität sehr wohl zu einer signifikanten katabolen Stoffwechselsituation, was an sich an steigenden Werten für freie Fettsäuren, Cortisol, Harnstoff und Ketonkörpern im Blut nachweisen läßt. Bei den zur Energiegewinnung herangezogenen Proteinen handelt es sich überwiegend um Proteine der Skelettmuskulatur. Glucoseaufnahme während der Fahrt kann dem entgegenwirken, jedoch kann die aufgenommene Glucosemenge nicht den tatsächlichen Bedarf decken, da hierfür die Resorption nicht ausreicht.

(Mir raucht jetzt der Kopf)
Cu Mark
 
AW: Muskelabbau bei langem Training

Ohne Kohlehydratzufuhr funktioniert die Fettverbrennung nicht richtig und die Glykogenverbrennung auch nicht

In dem Satz steht, dass ohne KohleN(!!!)hydratzufuhr (hoffentlich net Kohle) die Glykogenverbrennung net funzt...
Die funktioniert aber gerade bei niedrigem Blutzuckerspiegel exzellent... schon klar, dass man KH aufnehmen muss, um ausreichend Glykogen zu bilden, aber da verwechselst du zwei Paar Schuhe...
Keine KH-Zufuhr ==> schlechtere Fettverbrennung (Annahme: das Fett ist schon da!)
Keine KH-Zufuhr ==> BESSERE Glykogenverbrennung (Annahme: das Glykogen ist schon da!)

Ist ja alles nur Wortklauberei :-), sorry, aber der Satz hat mir net gefallen :lol:
Egal
 
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