Das mit dem Laktat bei den Leistungsdiagnostiken, bei allen Studien, hat auch den Hintergrund, dass man da fremdüberwacht, fremderforscht wird. Diese "Fremden" haben nicht das Körpergefühl, und konzentrieren sich oft auf diese eine, momentane Diagnostik. Nicht auf die 150 mitgeloggten Trainingseinheiten und Wettkämpfe davor.
Wenn man regelmäßig (bspw. auf der Rolle) 20-, 30-, 60- und Sonstwas- Minüter macht, als virtuelle Zeitfahren, bei
Zwift konstant hart die Alpe hoch, Rennen, Rides, Trainings.. man dabei auf seinen Körper und die Herzfrequenz achtet, dann merkt man auch so ganz genau, in welchen Bereichen man sich gerade befindet. Und was überhaupt mit allem so gemeint ist. Und was Tagesform ist.
Dann merkt man auch, was mit der FTP-Dauer gemeint ist.. dass man in einer Art (sehr) forderndem Gleichgewicht recht lange fahren kann, gefühlt auch knapp eine Stunde.. aber auf einmal doch nach 45 oder 50 Minuten alles anfängt aus dem Ruder zu laufen. Man kann sich dann vielleicht noch auf die 60 Minuten retten, man kann auch die Watt vielleicht noch "ins Ziel bringen", aber eigentlich waren diese letzten 10 Minuten dann schon recht sinnfrei.
Wenn man genügend hartes Zeugs macht, hat man irgendwann ein sehr gutes Gefühl dafür, was es mit der FTP auf sich hat, was damit gemeint ist, und wo sie bei einem selbst liegt. Auf verschiedenen Rädern, unter verschiedenen Umständen. Auch ohne Laktat, auch ohne Trainer. Wichtig ist dabei natürlich auch, dass man ehrlich zu sich selbst ist, und auch gar nicht den Antrieb hat, die FTP irgendwie hoch- oder schönzurechnen.