Der fast perfekte Morgen. Blauer Himmel, Sonnenschein, Belgien im Kopf. Wenn nur die Uhr nicht wäre. Und so rolle ich statt durch Belgien durch das Schattenspiel des Vennbahnwegs. Im Schatten streichelt der Fahrtwind mit einem leichten, kühlen Kitzeln über die nackten Beine, während die kurze Sekunde eines Sonnenstreifens ausreicht, um das Frösteln wieder wegzuwischen. Dazwischen hängt würzig und süß der Geruch des Sommers. Trocknendes, kratziges Heu und Blütensüße der Bäume und Sträucher. Leichtigkeit eines schwedischen Sommers streift durch meinen Kopf. Als Soundtrack macht sich 'Boys of Summer' als Ohrwurm breit. Ich könnte ewig so rollen. Bilder eines zeitlosen Tags auf dem Rad drängen sich auf. Einfach perfekt, wenn doch nur die Uhr Ewigkeit zulassen würde. Später, in der Stadt, da surrt dann ein Freilauf hinter mir. Ole bringt mir ein bisschen Belgien mit, das ich verpasst habe, und es reicht auf den letzten gemeinsamen Metern für ein paar lockere Worte. Es ist also irgendwie doch auf seine Art perfekt.