Die Geschichte, lieber
@vincentius: Dazu muss man wissen, dass Aachen zur Zeit gefühlt nur aus Baustellenlöchern besteht. Und wo keine Baustelle ist, meinen die Staugeplagten in ihren Blechkisten, dass sie Hauptstraßen und Schleichwege blockieren müssen. Als wäre das Auto alternativlos
Welch kollektive gesellschaftliche Dummheit!
Den Vennbahnweg empfinde ich deshalb dieser Tage mehr und mehr als angenehme Pendelstrecke, weil es eines der wenigen Stücke Asphalt ist, auf denen man recht zügig ohne die Blockierer zumindest nach Aachen hinein kommt. Als ich am Montag nach meiner zweiwöchigen Radpause hier unterwegs war, stieß ich dann auf dieses Schild:
Meine Interpretation: Hier wird der Radverkehr umgeleitet. In Kürze würde hier wohl ein Baustellenzaun das dahinter liegende Viadukt verrammeln und für mich diese angenehme, weil mit nur moderater Steigung versehene Strecke, wegfallen. Das schränkt die Variation meiner Pendelstrecken weiter ein.
In der Stadt selbst wird dann auch noch neuerdings eine der Schlüsselstellen des Radverkehrs durch eine Baustelle behindert. Auf dem schmalen Fußweg, der noch übrig bleibt, ist das Radfahren verständlicherweise nicht erlaubt. Für eine gemeinsame Nutzung mit den Fußgängern ist es einfach zu eng. Eine ausgeschilderte Umleitung für Radfahrer? Fehlanzeige. Das kann ich schon gar nicht nachvollziehen.
Ich habe mal den konstruktiven Weg gesucht und die Stadt angeschrieben. Zum einen eine Umleitungsausschilderung angeregt, zum anderen mich wegen der erwarteten Baustelle auf dem Vennbahnweg erkundigt. Wie lange wohl diese Sperrung andauern würde. In dem Baustelleninformationssystem seien hierzu keine Informationen zu finden.
Wie bei meiner letzten Anfrage Anfang des Jahres war ich erneut positiv überrascht: Die Antwort kam binnen zwei Stunden. Eine Umleitung sei jetzt eingerichtet worden. Und in der anderen Sache sei bei der zuständigen Kollegin nachgefragt worden - die Antwort stünde noch aus. Ich muss sagen, dass ich den Kontakt mit der von mir gewählten Ansprechpartnerin sehr angenehm und vorbildlich finde. Ich schätze ihr Engagement sehr.
Wie sich dann herausstellen sollte: Die Stadtverwaltung wisse von keiner geplanten Baustelle. Ich solle doch mal Fotos schicken. Und so bin ich dann doch noch einmal über diesen Abschnitt gefahren. Foto hier, Foto da. Lange darüber nachgedacht und gerätselt.
Mein vorläufiges Fazit: Es handelt sich vermutlich um eine irreführende Ausschilderung und falsch ausgerichtete Schilder. Vermutlich ist die Umleitung nur für Radfahrer gedacht, die einer der beiden Radrouten folgen, deren Emblem abgebildet ist. Damit sollen diese um eine frische Dauerbaustelle (über ein Jahr lang!) in Kornelimünster herumgelotst werden, wo Radfahren - das scheint eine bewährte Strategie zu sein - über diesen Zeitraum verboten ist.